ENTMOENCHUNG:
Im 3. Jahrhundert entstand durch erste
Einsiedler das christliche Mönchtum. Die Ursache für
das Mönchtum war schon irgendwie eine Leibfeindlichkeit bis
hin zu einer extremen Askese,
die durch die Weltanschauung der Gnosis mit ihrem Dualismus einen gewissen
Sinn bekam.
Es ist nun kein Problem, dass es Menschen gibt, die
Mönche (und irgendwann auch Nonnen) sind. Jeder kann
schließlich so leben, wie er will und wie er meint,
Gott dienen zu können. Das Problem ist allein, dass
solche grundsätzlich aketischen Menschen etwa alles
ablehnen, was mit Sexualität
zusammen hängt - und damit dann ein Modell von unserer
christlichen Religion verursacht haben, das
grundsätzlich leibfeindlich ist. Doch mit diesem
Modell, das vor allem ein Moralmodell
ist, kommen "normale Christen" nun nicht oder kaum
klar - denn die brauchen nicht eine grundsätzliche
Ablehnung der Sexualität, sondern wie man richtig mit
ihr umgeht.
Was not tut, ist also eine Entmönchung unseres
christlichen Glaubens.
Siehe auch Entgnostifizierung,
das irgendwie dasselbe meint. (Anm.: Ich schreibe das
Wörterbuch über viele Jahre hinweg - und da komme ich
zwangsläufig oft auf bessere Ideen. Eigentlich müsste
ich dann immer das Bisherige verbessern. Doch würde
das sehr viel Zeit in Anspruch nehmen - dann lieber
Neues. Und falsch war das Alte auch nicht, oft eben
nur ungeschickt.)
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