DOPPELT GEMOPPELT ist der umgangssprachliche Ausdruck, wenn etwas mit zwei (oder auch mehr) völlig verschiedenen Methoden so verstärkt werden soll, daß es auch wirklich hält oder funktioniert. In Wirklichkeit jedoch wird nichts verstärkt, weil wir typische halbe Sachen machen, und wir zerstören sogar noch alle guten Ansätze. Ein typisches Beispiel für solches "doppelt gemoppelt" wäre, wenn ein Vater seinem Sohn etwas vernünftig und einsichtig erklärt und ihn gleichzeitig verprügelt, damit seine Belehrung auch tatsächlich sitzt. Wir erkennen an diesem Beispiel leicht die Lächerlichkeit und Untauglichkeit, und doch gibt es in ganz wichtigen Dingen unseres Lebens immer wieder Beispiele, die nur deswegen nicht auffallen, weil wir uns daran gewöhnt haben. Eines der schaurigsten Beispiele in unserer Kirchengeschichte ist vermutlich, daß nach Übernahme des Christentums im alten Ägypten vor knapp zweitausend Jahren zur Sicherheit die Mädchen und Frauen immer noch weiter durch die Beschneidung verstümmelt wurden - und das, obwohl das Christentum doch die Weltanschauung des Denkens und des Bewußtseins ist oder wenigstens sein sollte. Man traute dem Denken und dem Bewußtsein doch nicht so recht! (Und vermutlich war das Christentum dort tatsächlich auch nur eine Art oberflächlicher Tünche, die Menschen waren nicht richtig verändert - und vor allem deswegen kam es vermutlich überhaupt zum Islam, der dann auch recht schnell die dort vorherrschende Religion wurde.) Auch wir heute haben unsere Schwierigkeiten mit einer Erziehung zu einer Moral der Mann-Frau-Beziehungen vom Denken und vom Bewußtsein her: Und so können wir es uns immer noch nicht vorstellen, daß sie ohne irrationale Absicherungen wie der (Sexual-)Scham oder der Angst vor der Bestrafung durch einen Gott viel besser funktionieren könnten. Damit gestehen wir allerdings ein, wie wenig wir im Grunde von Bewußtsein und Denken halten. Vermutlich schließen wir hier von uns auf andere (siehe Projektion). |