<head> <meta http-equiv="content-type" content="text/html; charset=windows-1252">&lt;head&gt; &lt;meta http-equiv="content-type" content="text/html; charset=windows-1252"&gt;&amp;lt;head&amp;gt; &amp;lt;meta http-equiv="Content-Language" content="de"&amp;gt; &amp;lt;meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=windows-1252"&amp;gt; &amp;lt;title&amp;gt;NAVI (Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)&amp;lt;/title&amp;gt; &lt;title&gt;&lt;/title&gt; <title></title>

 

NAVI oder auch GPS-Navigationssysteme, Navigationsgeräte

Diese neuen "Geräte" sind in einem modernen Wörterbuch über Dinge der Religion durchaus ein Stichwort wert! Denn sie haben für viele heutige Menschen durchaus eine quasireligiöse Bedeutung. Man kann also sehr gut einmal über Religion nachdenken!

Zuerst zu dem Thema eine kleine Geschichte, die nach meiner Erfahung nicht ungewöhnlich ist. Denn Ähnliches hatte auch eine Freundin von mir mit einer guten Bekannten erlebt, mit der ich über "meine Geschichte" geredet habe:

Ich fuhr also einmal mit einem guten Freund, der erfolgreicher IT-Ingenieur ist, als Beifahrer in seinem Auto durch Bonn aus Richtung Bad Godesberg kommend am Museum für Deutsche Geschichte vorbei zu ihm nach Hause. Und bei dem Abzweig nach Koblenz über die Autobahn war er zunächst auch auf der richtigen Spur. Doch plötzlich riss er das Lenkrad herum und fuhr den Autobahnring weiter in Richtung Köln bzw. in Richtung Rheinbrücke. Was war geschehen? Sein Navi zeigte diese Route an völliger Unsinn. Er musste also ab da wieder genau zurück, um an dem verpassten Abzweig dann Richtung Koblenz zu fahren. Ich also vor der nächsten Ausfahrt. "Rausfahren, umkehren"! Doch nichts dergleichen, er fuhr stur weiter, auch bei der nächsten Ausfahrt dasselbe, keine Umkehr! Und dann endlich bei der dritten Ausfahrt: Raus aus der Autobahn und irgenwie auf Umwegen wieder zur Autobahn und zurück ...

Etwas Ähnliches ist mir später wieder mit ihm passiert: Ich sage bei einer anderen Strecke: "Geradeaus weiter!", weil ich diese Strecke sehr oft gefahren bin und weil sie die direkte Strecke ist quasi an der Ortschaft vorbei ist, aus der wir heraus müssen, und es keine Ampeln gibt und man auch kaum von der Höhe in die kleine Stadt hinunter muss, doch er biegt mit versteinertem Gesicht ab und fährt einen Umweg durch die Ortschaft, um schließlich dort vorbei zu kommen, wo meine Abkürzung einmündet. Und dann so eine Geschichte noch ein paar Mal. Mein guter Freund hört einfach nicht auf mich, der ich mich doch gut auskenne, weil ich überall oft gefahren bin und folgt stur seinem Navi.

Ja was geht hier vor, denn "normal" ist das doch nicht.

Mein Freund ist eigentlich ein sehr intelligenter Mensch und hat ganz offensichtlich auch keinen psychischen Schaden. Also Dummheit und psychische Probleme können es eigentlich nicht sein. Und ich habe ihm auch nichts getan, dass er Grund hätte, mich als unzuverlässig und unfähig zu empfinden und mich also zu provozieren. Wir kommen in vielen Dingen sogar sehr gut aus. Was ist also los?

Ob es das ist:

Der Freund hat keine spezielle Religion. Wie er von sich sagt, ist er auch nicht Atheist, denn A-Theist bedeutet eigentlich jemand der "gegen Gott" ist, und das ist er nicht, er ist einfach "ohne Gott". Es gibt nun eine Theorie, dass es "ohne Gott" einfach nicht gibt oder nur sehr selten, denn alle oder eben die meisten Menschen haben irgendeinen Gott, sind also irgendwie "gläubig", wenn mancher Glaube auch nicht so offensichtlich ist. Ob also hinter dem merkwürdigen Verhalten meines Freundes ein Glauben steckt, hier eben ein "Naviglaube", um ihn einmal so zu nennen?

Es gibt mehrere Indizien dafür:

  • Der Freund ist ja von Berufs wegen in der IT-Branche tätig und wenn er mir bei einem Problem mit IT-Programmen hilft, dann stöhnt er immer wieder über die Fehlerhaftigkeit und Unausgereiftheit so mancher Programme. Er kennt also das Problem mit Programmen und müsste doch eigentlich sehr kritisch sein - auch und gerade gegenüber Navi-Programmen. Doch diese Kritikfähigkeit hat er offensichtlich nicht. Haben wir hier nicht dasselbe Problem vor uns wie bei den meisten Menschen mit ihren Religionen? Da kann es in einer Religion Pädophilenskandale geben, da wurden einmal Hexen verfolgt und verbrannt, da wurden Waffen gesegnet, da haben sich Bischöfe und Priester sinnlos bereichert und schwelgen in Luxus, da verkünden sie offensichtlichen Unfug, da haben selbst theologische Wissenschaftler längst plausibel herausbekommen, dass alles nicht so war, wie es verkündet wird (siehe etwa Mysterienreligion), da leben Kirchenmenschen überhaupt nicht nach dem, was sie predigen und dennoch bleiben die Gläubigen unbeirrbar bei ihrem Glauben. Sie haben immer wieder neue Ausreden und Rationalisierungen. Denken wir hier auch an das Problem der Moslems mit den islamischen Terroristen. Die Terroristen können machen was sie wollen, die Moslems stehen weiter treu zu ihrem Glauben und finden immer neue Rationalisierungen, warum etwa die Terroristen nicht den wahren Islam vertreten.

  • Wir Menschen sind nun einmal in einer oft undurchschaubaren Welt und fühlen uns unsicher und allein gelassen. Ein Navi führt uns erfahrungsgemäß letztlich dann doch zu dem Ziel, wo wir nun einmal hin wollen. Wir nutzen ja auch keine Gelegenheit zu überprüfen beziehungsweise wir verweigern sogar jede Überprüfungsmöglich­keit, ob wir bei unserer Route nicht genarrt werden, ob es also nicht einfacher geht, also glauben wir dem Navi immer blinder, er spart uns ja auch das Nachdenken. Er ist also eine Art Korsett, mit dem wir auch ohne Rückgrat leben können. Sind die Religionen für viele Menschen nicht auch so ein Korsett?"

  • Die Humorlosigkeit und offensichtliche Unbelecktheit von jedem Zweifel, mit der der "Naviglaube" praktiziert wird.
  • Taubheit gegenüber allen Zweifeln.

Es ist aber doch nur eine unbedeutende Sache, warum soll man soviel Aufhebens machen? Die paar Kilometer...

Nein, es geht nicht um die paar Kilometer, es geht ja auch nicht um die berühmte Toilettenbrille, die auf einer Toilette im Nonnenkloster hochgeklappt ist. Indizien sind zumeist unbedeutende Sachen, doch sie sind nun einmal mehr. Indizien sind Zeichen für etwas ganz anderes, was man sonst nicht sieht (im Fall der hochgeklappten Toilettenbrille, dass ein Mann im Nonnenkloster ist es gibt hier auch Witze dazu). Und sehr oft ist das dann gar nichts Belangloses mehr. Woran erkennt man denn sonst etwas rechtzeitig oder was wirklich ist? Es sind immer nur Kleinigkeiten!

Vermutlich ist das also auch so in anderen Dingen auch in Dingen der Moral, der Kindererziehung? Ja warum erziehen Eltern und andere Pädagogen den jungen Menschen ohne das zu hinterfragen, was sie da tun zur Scham, also zu Badehosen und Bikinis? Sie müssten doch eigentlich aus eigener bisweilen leidvoller Erfahrung wissen, wie der moralische Nährwert ist. Doch da kommt ganz offensichtlich überhaupt kein Nachdenken, im Gegenteil, wer hier zum Nachdenken auffordert, der kann das in den Augen der "Gläubigen" doch nur machen, weil er irgendeine Boshaftigkeit im Schilde führt!

Landkarten und Stadtpläne sind für viele Menschen lediglich Bilder mit bunten Strichen.

Die "Gläubigen" haben schließlich auch überhaupt kein Orientierungsgefühl (mehr), keine Idee von Himmelsrichtungen, von rechts und links, von oben und unten (ja auch das, unser "Gläubige" hätte doch merken müssen, wenn er jetzt auf der Höhe ist und hinunter fährt, muss er nachher wieder rauffahren, doch er denkt nicht drüber nach) für jemanden, der nie einen Navi benutzt, ist solches Gespür einfach unvorstellbar, doch es ist nun einmal so.

Und wenn irgendwann einmal kein Navi da ist, gerät unser Gläubige vermutlich in Panik, er ist völlig hilflos. Das Schlimme ist ja auch, dass die Orientierungsunfähigkeit immer schlimmer wird, weil die entsprechenden Gehirnregionen des Menschen immer weniger trainiert werden und also verkümmern. Ein ähnliches Phänomen, die Orientierungsfähigkeit zu verlieren, hier in Fragen der Sxualmoral, gibt es durch den inneren Zwang, Bikini und Badehose zu benutzen.

Natürlich gibt es auch Vorwürfe an mich, dass ich ohne Navi auch nicht zurecht komme. Doch war hier der Grund, dass ich durch eine Gegend gefahren war, in der ich mich nicht auskannte, weil ich dort nur selten bin und auch keine Landkarte im Hinterkopf hatte, also eben nach dem Verfahren "Versuch und Irrtum" herumkurvte.

Das Thema eignet sich sehr gut, um einmal über die Rolle der Religion nachzudenken.

Sage also kein "Ungläubiger", er sei völlig unabhängig von jedem Glauben, er hätte keine Religion. Man muss nur einmal näher hinsehen. Vermutlich findet man immer etwas bei ihm, was sich nicht anders erklären lässt als mit dem Phänomen "Religion".

Jetzt kann man sich natürlich fragen, welche Religion besser ist, ob ein Naviglaube oder ein Rosenkranzgebetglaube. Doch das ist ein weites Feld, das Feld dieser Website ... Ich jedenfalls halte einen Rosenkranzgebetglaube für besser, spart er doch zumindest Sprit und Reifenabnutzung und Gelegenheiten, einen Unfall zu verursachen. (Schließlich kostet jeder Umweg ja auch Zeit und Geld – im Fall meines Freundes fährt er bei einer anderen Strecke immer blind nach Navi die Autobahn, statt auf einer Landstraße, die weitgehend gut ausgebaut ist, 40 km bei einem Umweg von 70 km zu sparen, was bei Hin- und Rückfahrt 80 km ausmacht, also bei einem Kilometerpreis von 20 Cent um die 16 € - und wer wirft schon 16 € einfach so weg? Die Strecke wurde mir vor vielen Jahren von Ortsansässigen erklärt und empfohlen, sie ist einfach gut und sinnvoll.) Und: Ein Rosenkranzgebetglaube hat wenigtens die Chance, Menschen zu kulturellen Höhenflügen zu inspirieren wie etwa die herrlichen Kirchen von Dominikus Zimmermann oder Balthasar Neumann und die großartige Musik von Wolfgang Amadeus Mozart oder Josef Haydn, ich wüsste nicht, zu welchen kulturellen Höhenflügen der Naviglaube inspirieren könnte ...

Die Behandlung dieses Stichworts mag ein wenig ironisch wirken. Wieso so ein Aufhebens um so eine Belanglosigkeit? Doch gibt es überhaupt Belanglosigkeiten? Haben nicht alle Belanglosigkeiten irgendwo einen tieferen Hintergrund?