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diese Datei. Ein völlig anderes Konzept unseres Glaubens, doch gut begründet und plausibel. Bitte lesen Sie hierzu wenigstens die rot gedruckten Stellen, vor allem die auf den Seiten 3 und 23. Alles andere überlasse ich dann Ihnen! Liebe Leser – und insbesondere liebe junge Leser! Inzwischen bin ich um die 17 Jahre in der „offiziellen Ruhe“, doch immer mehr lässt es mir keine Ruhe, dass ich in meiner aktiven Zeit als Berufsschulreligionslehrer mit meinem Unterrichtskonzept noch nicht fertig geworden bin. Zu meiner Entschuldigung möchte ich allerdings sagen, dass es die zwei wichtigsten Bücher, auf die ich mich berufen kann, damals auch noch gar nicht gab. Und dann ist es nun einmal so, dass auch ich als Lehrer in den Schwierigkeiten des Alltagstrotts stehe: Für mich als Lehrer wird das, was ich in vielen Klassen erzähle, irgendwann langweilig, weil es immer dasselbe ist, und daher bin ich nicht mehr frisch und so genau, wie ich eigentlich sein müsste und wie es die jungen Leute auch verdienen - denn für die ist es oft das erste Mal, dass sie so etwas hören, und es ist doch etwas sehr Wichtiges für sie. Daher ist es sinnvoll, alles das, was einerseits – wie ich denke – gut in meinem Unterricht war und was andererseits noch fehlte, in einer – wie ich hoffe – gut durchdachten und gut konzipierten Broschüre zusammen zu fassen. Eine solche Broschüre hat vor allem den Vorteil, dass die jungen Leute etwas in Händen haben, das ich so sorgfältig erarbeitet habe, dass jeder von ihnen in seinem „stillen Kämmerlein“ erkennen kann, um was es mir geht und was es für ihn selbst bringen könnte. Und dann haben die jungen Leute auch etwas, was sie ihren Freunden geben können, die nicht meine Schüler sind, damit auch die wissen, um was es mir geht – und vor allem auch ihren Eltern und bisweilen auch den Arbeitgebern. Denn ich habe sehr wohl erfahren, dass über meinen Unterricht geredet wird. Und da möchte ich doch, dass nicht etwas nach dem Verfahren „stille Post“ weiter gegeben wird, was nicht oder nur so ungefähr dem entsprach, um was es mir ging, sondern dass es auch wirklich das ist, was ich gesagt (und gedacht) habe. Natürlich: Ich bin inzwischen „in Ruhe“, doch ich versuche, mit meiner Arbeit an die Öffentlichkeit gehen, damit hoffentlich andere damit etwas anfangen können, denn alles ist doch noch höchst aktuell! Ich jedenfalls hätte zu Beginn meiner pädagogischen Tätigkeit gerne eine solche „Unterlage“ gehabt, eine Unterlage für eine Religionspädagogik nicht zuletzt auch ohne sacrificia intellectus (lat.: sacrificium intellectus = „Opfer des Verstandes“). Das Problem, um was es mir geht, sind vor allem zwei eklatante offensichtliche Kriminalfälle (man muss allerdings erst mal drauf kommen!). Diese werden zwar von allen „Zuständigen“ regelmäßig vertuscht, doch deren Erkenntnis und sinnvolle Bewältigung ist gerade für junge Menschen von existentieller Bedeutung. Man kann sie auch leicht als solche erkennen: Als erstes: Der Kriminalfall Jesus Der Grund für die Kreuzigung Jesu ist ein unglaublich abgefeimter Kriminalfall! Und wenn wir heute, wenn es um „christliche Religion“ geht, nichts davon hören, liegt das vor allem daran, dass wir mit dem üblichen Jesusbild immer auf eine völlig falsche Fährte geschickt werden. Und weil es dabei doch um eine für die Gestaltung unseres Lebens existentiell wichtige Sache geht, ist das dann auch noch zumindest nicht so ideal! Als zweites: Der Kriminalfall Sexualmoral Wenn Erwachsene junge Menschen sexuell missbrauchen, so ist das nach allgemeinem Verständnis kriminell und diejenigen, die einen solchen Missbrauch „treiben“, werden inzwischen auch bestraft, zumindest wenn der Missbrauch offenkundig wird. Doch wenn Erwachsene junge Menschen anleiten, sich gegenseitig zu missbrauchen, dann gilt das heute als normal und im Allgemeinen sogar als gute und auch noch mit angeblich seriöser Wissenschaft (s. Anm. 5 S. 49) entwickelte moderne Pädagogik. Ich halte allerdings hier manches für geradezu kriminell. Zumindest ist es so lange eine eindeutige Manipulation, als den jungen Leuten nicht eine Alternative geboten wird, die zumindest genauso attraktiv dargestellt wird wie das, was ich für eine Anleitung zum gegenseitigen Missbrauch halte. Und wer eine solche Alternative bieten könnte, und es jedoch nicht tut, etwa weil er sich nicht zuständig sieht, obwohl die Gelegenheit für die Vermittlung schon da wäre, ist der nicht auch kriminell? Für Diebstähle gibt es ja das Sprichwort „Der Hehler ist genauso schlimm wie der Stehler“ – passt dieses Sprichwort nicht irgendwie auch hier für den, der durch Nichtstun den Missbrauch letztlich ermöglicht? Und nach meinen Erfahrungen sind die jungen Menschen für eine Alternative durchaus offen, s. S. 51. Da nun beide Kriminalfälle eng mit einander verwoben sind, will ich sie auch im vorliegenden Heft nicht trennen.
INHALT: 1. Der Kriminalfall Jesus 3 A. Drei Quellen 3 B. Die Wertvorstellungen der ur-jüdischen Religion waren schon zur Zeit Jesu (er mnwar ein Jude!) längst verschüttet. 6 C. Statt den ur-jüdischen Wertvorstellungen wieder zur Geltung zu verschaffen, wie mnJesus es wollte, schufen die Christen eine neue Religion, die mit seinem Anliegen mn(fast) nichts mehr zu tun hat. 9 D. Die Fragen nach dem WER und nach dem WARUM 10 E. Wie sich die Sache für mich darstellt 12 F. Es gibt doch (hoffentlich) eine Lösung 22
A. Echte Moral passt einfach nicht mit sinnlosen Ängsten zusammen 32 B. Was nicht nur so gerade bleiben kann, sondern – entrümpelt und befreit von mnVerfälschungen – jetzt erst richtig zur Geltung kommen kann 33 C. Anmerkungen zu tatsächlichen und möglichen Kritiken 46 Nachwort 51 Erweiterung: Religion und Faschismus – und Ausblick 53
Zunächst eine dringende Empfehlung: Sie brauchen nicht die Bibel zu kennen, um zu verstehen, was ich hier schreibe, doch die Sünderingeschichte im Johannesevangelium (am Anfang von Kap.8) und die Susannageschichte im Anhang des Buches Daniel des Alten Testaments, also im Kap.13 (sie steht nur in katholischen Bibeln, doch finden Sie sie auch in Internet), sollten Sie schon kennen. 1. Der Kriminalfall Jesus A. Drei Quellen 1. Ein Nachbar von mir, der (rheinische) Bauer Gerhard Pesch, also „ein Mann aus dem Volk“, konnte die Sünderingeschichte (in Joh. 8), nach der eine Frau wegen Ehebruchs gesteinigt werden sollte, eindeutig als eine Halbweltgeschichte von einer verhinderten Bestrafung identifizieren. Einer seiner Mieter, der mit dem Sexgewerbe zu tun hatte, der also ein echter Profi war, hatte ihn mal über die Praktiken in diesem „Gewerbe“ aufgeklärt. Bei einem Gespräch mit diesem Bauern war es also wieder mal um meinen Religionsunterricht gegangen und um das Thema, ob die Moral der echten Monogamie, die ich vertrete, denn überhaupt möglich ist. Er bezweifelte das. Ich hielt sie natürlich für möglich, weil wir von unserer menschlichen Natur auf sie angelegt sind. Es käme nur auf eine passende Pädagogik an. Dabei erzählte er mir von seinem „Abbau“, also von dem Bauernhof inmitten der Felder, wie ein solcher Hof eben in der Zeit des Dritten Reichs üblich war und wie viele dieser Höfe heute nicht mehr nötig sind, weil dank der modernen Landmaschinen mehr Land von weniger Bauern bewirtschaftet werden kann und er daher sein Land an einen anderen Bauern verpachtet hat (der damit seine teuren Maschinen besser ausnutzen kann). Er hätte nun diesen seinen alten Bauernhof zu Wohnungen umgebaut und diese vermietet, und eines Tages auch an einen Zuhälter. Mit ihm hatte er sich dann auch etwas genauer über dessen Geschäft unterhalten und mitbekommen, wie der Typ Partys gab, bei denen auch Kriminalbeamte (natürlich außer Dienst!) dabei waren. Diese seien auch schon mal von den „Damen des Zuhälters“ im Separee „bedient“ worden. So bekam also dieser Nachbar ein wenig Einblick in die heutige „Sexgewerbebranche“. Und als ich stutzte und zu kombinieren anfing, was wäre, wenn eine dieser Damen das einmal „ganz woanders“ ausplaudern würde und ob es nicht in der „Sünderingeschichte nach Johannes 8“ auch um so etwas gegangen wäre und dass die Frau deswegen sterben sollte, da meinte er in seinem eher kölschen Tonfall: „Michael, deswegen erzähle ich dir dat doch – dat is doch immer datselve ...“ Also ist die Sünderingeschichte nach Johannes 8 88 zumindest ursprünglich nicht die Geschichte einer Vergebung oder einer Aufwertung der Frau, egal was sie tut, sondern eine Bestrafungsgeschichte einer „unbotmäßigen“ Prostituierten aus dem Sexgewerbe – auch zur Warnung für die anderen Frauen, falls sie auch mal Sperenzchen machen und nicht wollten wie die Zuhälter? In dieser „Branche“ sind „harte bis härteste Bandagen“ eh nicht unüblich. Vielleicht war diese Prostituierte ja sogar einmal eine Hörerin der aufrührerischen Reden Jesu gewesen und hatte darauf hin versucht, aus ihrem „Job“ auszusteigen? Und um das zu verhindern, wurde nun das damalige Gesetz, nach dem eine Frau, die beim Ehebruch auf frischer Tat von mindestens zwei Zeugen ertappt wurde, mit dem Tod bestraft werden musste, von den „Beschützern der Frau“ in absolut krimineller Weise missbraucht, um sie zu erpressen. Inzwischen habe ich sogar Meinungen gehört, dass dieses Gesetz von vornherein nie FÜR die Moral ersonnen wurde, sondern immer nur GEGEN die Moral, so hatte „man“ also die Möglichkeit, Frauen durch Erpressung gefügig zu machen. (Ob das Gesetz von der Bestrafung der Ehe-Brecherinnen also wirklich von einem ehrenwerten Moses stammt?) Und wenn sich hier eine Prostituierte weigerte, dann hatten eben kriminelle Männer so einen Sex und so eine Ertapperei bei der betreffenden „unbotmäßigen“ Prostituierten eingefädelt, bei der nur sie erwischt wurde, der Mann aber vorbereitet war und also schnell und unerkannt verschwinden konnte. Ja, das würde doch passen! Und das hatte Jesus also erkannt – und gab den Möchtegernbestrafern die passende Antwort, die ihnen zeigte, dass er genau wusste, worum es wirklich ging. Diese Frau konnte er nun retten, doch er selbst stand ab da auf der „Abschussliste“, und bei nächster Gelegenheit wurde er auf der „abgehakt“. Die „Sünderingeschichte nach Johannes 8“ also eine Sexgewerbegeschichte von einer verhinderten Bestrafung? Man könnte nun sagen, gut, da ist ein heutiger Mann, der sich im heutigen Sexgewerbe auskennt und das so interpretiert, doch die Sünderingeschichte war vor 2000 Jahren, das kann man doch nicht vergleichen. Doch gibt es dazu eine alte Weltkenntnis: Wo andere blind sind und gar nichts sehen, erkennen „Profis in kriminellen Dingen“ einfach einander etwa an den Tricks, wie man die jeweiligen Gesetze hintergeht und möglichst sogar noch „nutzt“ – und selbst wenn 2000 Jahre dazwischen liegen und die Kultur eine völlig andere ist. Es wird also so gewesen sein, was dieser Bauer identifizierte. Von meinem theologischen Studium her war mir dann auch noch die These Albert Schweitzers (der nicht nur der berühmte Urwaldarzt, sondern auch ein bedeutender Jesusforscher war) im Hinterkopf, warum wir den historischen Jesus nicht erkennen können. Denn, so Schweitzer, alle Theologen, die sich um den historischen Jesus Gedanken machen, sind nun einmal zumindest letztlich „Studierstubengelehrte“ mit ihren Lieblingsthesen, die den wirklichen Jesus nie treffen. Denn Jesus lebte in einer völlig anderen Gesellschaftsschicht und Kultur, zu der diese theologischen Studierstubenforscher nun einmal keinen Zugang haben – und die daher den wirklichen oder auch historischen Jesus nie verstehen werden. Ich hoffe, Albert Schweitzer würde sich korrigieren, wenn er es erlebt hätte, dass es doch mal einem Theologen gelingt, in die Tricks der Gesellschaftsschicht vorzudringen, mit der Jesus zu tun hatte, und etwas zu erfahren, wofür sich der wirkliche Jesus engagiert hatte und warum er also sterben musste … So bekommt der Tod Jesu jedenfalls einen plausiblen Grund! Na ja, ich ließ die Geschichte von dem Bauern also in meinen Unterricht einfließen, doch – so sehe ich das heute – war alles noch keine runde Sache. Mir fehlten einfach weitere Informationen.
Und
nach einigen Jahren drückte ein Nachbarsjunge (er hat nichts mit dem
Bauern Pesch zu tun), mir ein Buch in die Hand mit der Bemerkung:
„Das wird dich doch sicher interessieren“: 2. „Geheimnisse um Jesus Christus“ (2005) des dänischen Sanskritforschers Christian Lindtner. Siehe hierzu auch Hinweis 106. Und wie mir das Buch interessiert hat! Denn der Autor hat dank seiner professionellen Sanskrit- und Griechischkenntnisse herausgefunden, dass das Neue Testament weitestgehend ein Plagiat aus älteren buddhistischen Texten ist, siehe www.jesusisbuddha.com. Die nichtbuddhistischen Mythen und andere „Geschichten“ sind dabei nur „Einfärbungen“, um die buddhistische Herkunft zu verschleiern und alles für den „westlichen Menschen“ attraktiver zu machen. Da haben sich nach Meinung Lindtners also buddhistische Mönche dran gesetzt, einen Buddhismus für den Westen zu konstruieren und dafür einen Menschen erfunden, den sie Jesus nannten, doch der in Wirklichkeit ein Held aus dem Buddhismus ist. Dabei kam es den buddhistischen Mönchen nicht auf Äußerlichkeiten an, sondern es ging ihnen darum, um ihre buddhistische Geisteshaltung unter „das westliche Volk“ zu bringen. Dazu brauchten sie nun einen „Helden“ à la Buddha, der dann dieser Jesus wurde, der also eine Erfindung buddhistischer Mönche ist. Das hieße also (nach Lindtner), dass wir Christen im Grunde Buddhisten „mit westlichem Anstrich“ sind.
Die
Frage stellt sich nun, ob der Jesus des Neuen Testaments eine
komplette Neuschöpfung ist, wie Lindtner meint, oder ob er
eine gelungene Verfälschung eines Menschen
ist, der wirklich gelebt und gewirkt hatte und von dem
abgelenkt werden sollte. Nach Einbeziehung eines weiteren Buchs
komme ich jedenfalls zu einem anderen Ergebnis al Lindtner: 3. „Der Mythenschmied“ (dt.: 2007) des englisch-jüdischen Talmudgelehrten am Londoner Leo Baeck College Hyam Maccoby.
Maccoby
geht vor allem davon aus, dass der Kreuzestod Jesu als „von Jesus
bewusst gesuchtes Kreuzesopfer“ eine Konstruktion des Paulus ist –
und davon ausgehend auch alles das, was wir heute für
christlich halten, also auch das ganze Neue Testament – zumindest
von Schülern des Paulus. Längst ist ja der Verdacht da, dass unser
Glaube einfach ein besserer spätantiker Mysterienkult
ist, doch jetzt wird offensichtlich, dass er es tatsächlich ist und
wie alles zusammen hängt. Der Grund hierfür: Paulus war als Kind
und Jugendlicher in Tarsus in Kilikien aufgewachsen und dort gab
es zu Ehren des Gottes Attis (und auch des Adonis), der auch ein
blutiges Martyrium erfahren hatte, einen eindrucksvollen
festlichen Kult. Und der muss dem jungen Saulus so gefallen
haben, dass er das Kreuzesopfer Jesus, so wie er es sah,
entsprechend dem Kult um Attis als Basis für einen Kult um
Jesus nahm. Wenn Lindtner also sagt „Jesus is Buddha“, so
würde Maccoby sagen – auf den Punkt gebracht – „Jesus is
Attis“. (Keine Angst, ich komme zu einem anderen Ergebnis!) 4. Doch wie passen diese drei Quellen zusammen? Auf den ersten Blick mögen diese „drei Quellen“ nichts miteinander zu tun haben. Doch so einfach habe ich mir das nicht gemacht, zumal mir das Problem auch nicht aus dem Kopf ging: Denn irgendwie schienen mir alle diese drei Quellen korrekt zu sein und sie entsprechen durchaus auch guter Wissenschaft – so wie ich Wissenschaft in meinem Studium gelernt hatte. Und wenn es nun in allen drei Quellen um ein und dieselbe Person, nämlich Jesus, geht, dann muss es für diese drei Quellen irgendwie auch einen „gemeinsamen Nenner“ geben. Aber welchen? Natürlich hatte ich schnell irgendwelche Vermutungen, doch die waren alle nicht wirklich die von mir gesuchten „runden Sachen“. Da passte es dann gut, dass wieder einmal Sommer war (2019) – Zeit für mich zum Pilgern auf spanischen Jakobspilgerwegen wie schon seit vielen Jahren. Und da die „üblichen Pilgerwege“ in Spanien im Sommer immer eher überfüllt sind und da ich als Rentner auch nicht den anderen Pilgern, die nur im Sommer pilgern können, die knappen Plätze in den Herbergen auf den Hauptwegen wegnehmen will, wählte ich also den „Madrider Weg“ von Madrid nach Sahagun. Diesen Weg würden im Sommer – schon wegen der Hitze – wohl nicht viele Pilger gehen, dachte ich mir, und so war es dann auch: Ich war meistens in den Herbergen immer einziger Gast (die Schlüssel der Herbergen gibt es jeweils in einer Bar oder über eine Telefonnummer oder sonst wie), was auch heißt, dass ich alles in Ruhe angehen lassen konnte. Ich musste mich nicht abhetzen, um einen Platz in der jeweils anvisierten Herberge zu bekommen, denn ich wusste ja, es gab immer genügend Plätze, egal wann ich ankam. Einziger Grund, nicht zu sehr zu trödeln, waren die spanischen Essenszeiten. Mittagessen gibt es nämlich in den spanischen Restaurants immerhin bis 16 Uhr, und zu Mittag wollte ich doch essen. Denn Abendessen gibt es erst ab 20 Uhr – und bis es serviert wird, dauert dann auch noch – und um 22 Uhr ist dann in den Herbergen Nachtruhe – und die so mit vollem Magen ist auch nicht so ideal. Hier jedenfalls mein Bericht: https://ermland.lima-city.de/madrid/madrid.htm oder auch www.michael-preuschoff.de – unter Reiseberichte. Und obwohl ich eigentlich an das Problem mit den drei Quellen gar nicht bewusst denken wollte, ging es mir während der Pilgerei natürlich dann doch nicht aus dem Kopf. Und ich kam wirklich zu einer Lösung! In irgendeinem Buch hatte ich ja auch einmal gelesen, dass das Neue Testament ein Auftragswerk war, das schien mir bald sehr plausibel, doch von wem kam der Auftrag, wer bezahlte ihn also und was war der Grund?
Doch
der Reihe nach! B. Die Wertvorstellungen der ur-jüdischen Religion waren schon zur Zeit Jesu (er war ein Jude!) längst verschüttet.
Bei den Wertvorstellungen, die ich vertrete beziehungsweise die ich auch und gerade in meinem Unterricht vertreten habe, habe ich immer versucht und versuche es noch, wo immer es möglich ist, mich an der Utopie des ursprünglichen Judentums zu orientieren. Und ich denke doch, dass dieser Jesus genau das auch versucht hatte, sich an den ursprünglichen jüdischen Wertvorstellungen zu orientieren. Denn diese Wertvorstellungen sind etwas absolut Positives, wie sie sonst keine andere Religion zu bieten hat! Allerdings handelte es sich ursprünglich auch gar nicht um eine Religion, sondern um eine auch in unserem heutigen Sinn sehr aufgeklärte und humane Lebenseinstellung. Ich verweise dazu auch auf die Anmerkung 2 (S. 46) und auf das Nachwort. Zu einer typischen Religion wurde alles erst, als das mit der Lebenseinstellung vergessen oder auch verdrängt wurde, vermutlich weil diejenigen, die recht bald das Sagen hatten, so mehr Vorteile hatten (wie das so in allen Religionen irgendwann läuft). Jedenfalls ist die ursprüngliche jüdische Religion (oder eben Lebenseinstellung) die einzige Religion (um den Begriff „Religion“ hier dennoch zu verwenden):
Wenn das nicht eine tolle Religion ist, die damals gegen unmenschliche Religionen ausgedacht wurde und die heute das Zeug hätte, alle anderen Religionen, die letztlich nur Kultivierungen von erlittenen Traumata gepaart mit Folklore und Aberglauben sind (wozu dann noch Geschäftsinteressen und Machtstrukturen und das Bedürfnis nach Abgrenzung von anderen kommen), überwinden würde! Ich habe allerdings den Eindruck, dass leider normalerweise selbst Juden davon keine Ahnung haben. Vor allem braucht es Intelligenz und Kreativität, um eine dazu entsprechende Pädagogik (s. Anm. 5 S. 49) zu entwickeln, damit die alte Utopie wieder lebendig wird – ganz anders als bei so manchen heutigen jüdischen Bräuchen, bei denen man sich an wehrlosen Kreaturen vergreift. Ich denke hier an die Beschneidung von männlichen Babys (s.S. 55 f) und an die Schächtung von Tieren. Ich habe etwa in Indonesien auf der Insel Sulawesi erlebt, wie Tiere bei einer Totenzeremonie rituell geschächtet werden, und ich habe dabei in die vor Angst weit aufgerissenen Augen eines Stiers beim Sterben durch Verbluten gesehen. Und auf der kleinen Insel Siberut bei Sumatra habe ich mitbekommen, wie versucht wurde, einem Schwein bei einer solchen Schächtung die Schnauze zuzuhalten, weil es durchdringend-angstvoll zu quieken begann. Sie lieber Leser, können jetzt sagen, dass ich Antisemit bin – doch vor einer Religion, die ihre Gläubigen zu so etwas auch heute noch verpflichtet, kann ich keinen Respekt haben – und ich bin auch nicht bereit, darüber zu diskutieren. So etwas geht einfach nicht und ist eines Volkes, das sich für intelligent, aufgeklärt, kultiviert und auch noch mitfühlend 114 hält, absolut unwürdig. Könnte es nicht sein, dass auch andere Deutsche hier genauso denken wie ich – und dass hier auch ein Grund für den Antisemitismus ist? Und dass ein Gott eine Zwangsrekrutierung junger Menschen will und deswegen einen Steinzeitbrauch wie den der Beschneidung befohlen haben soll, ist doch völlig unsinnig und sogar lächerlich, wenn nicht sogar blasphemisch. Jedenfalls habe ich versucht, mit meinem Wissen als Theologe und nach 30-jähriger Berufspraxis als Lehrer die Ideale der alten jüdischen Utopie in dieser Arbeit hier zu einem positiven Konzept zu kombinieren, damit sie für junge Leute zugänglich sind. Denn die jungen Menschen haben doch noch Ideale von solcher Utopie und würden diese auch gerne leben, wenn sie nur wüssten wie. Und ich denke, ich bin hier gar nicht so schlecht, siehe dazu de zweiten Teil dieses Hefts! Das Problem zur Zeit Jesu war nun, dass diese jüdische „Ur-Religion“ schon zu seiner Zeit ganz offensichtlich „verschüttet“ oder auch zumindest weitestgehend in Vergessenheit geraten war und sich also auch niemand von den Autoritäten, die damals das Sagen hatten, mehr darum scherte. Die jüdische Religion war weitgehend im Kult erstarrt. Da muss also dieser Häuserbauer oder Bauunternehmer Jesus (nach unsern heutigen Erkenntnissen war das wohl sein Beruf) darauf gestoßen sein und versucht haben, diese Ur-Religion wieder zum Leben zu erwecken. Bei seinen normalen Mitmenschen muss er wohl damit sehr gut angekommen sein, doch es muss viele andere gegeben haben, die genau daran kein Interesse hatten.
C. Statt den ur-jüdischen Wertvorstellungen wieder zur Geltung zu verschaffen, wie Jesus es wollte, schufen die Christen eine neue Religion, die mit seinem Anliegen (fast) nichts mehr zu tun hat.
Nicht nur Glaubensgegner behaupten, dass die Erzählungen über Jesus im Neuen Testament keine geschichtliche Grundlage haben, auch wohl die meisten Theologen bezweifeln weitestgehend, dass der wirkliche Jesus die geschichtliche Grundlage des Neuen Testaments ist. Das heißt also, dass nach ihnen zumindest das meiste, was uns im Neuen Testament berichtet wird, mehr oder weniger frei erfunden ist oder auch eine bewusste Verfälschung (s. Anm. 3 S. 48) eines konkreten Jesus ist, der tatsächlich einmal gelebt und gewirkt hatte. So wurde längst herausgefunden:
Das alles wissen zumindest die großen Kirchen mit ihren theologischen Fakultäten durchaus auch an staatlichen Universitäten. Wenn die Kirchen also ehrlich und korrekt wären, müssten sie mit der Verkündigung aufhören und sich vielleicht nur noch auf tätige Nächstenliebe und auf die Verwaltung ihrer Kunstschätze und ihres Grundbesitzes beschränken. Doch dank eines Taschenspielertricks können die Kirchen weiter machen: Sie sagen, dass wichtig nicht der wirkliche Jesus sei, sondern der Glaube der frühen Kirche – und den kennen wir ja. Was aber, wenn schon der nicht im Sinne Jesu, also falsch war? Jedenfalls ist der für mich keine akzeptable Lösung. Nüchtern betrachtet stellt sich das Christentum, so wie wir es heute kennen, , also als Synkretismus oder eben als „Glaubensmischmasch“ aus Inhalten der jüdischen Religion, des Buddhismus und der heidnischen Religion zur Zeit Jesu dar. Und der Urheber von allem ist dieser „Hinzukömmling“ Paulus.
D. Die Fragen nach dem WER und nach dem WARUM Jedenfalls spricht das alles oder zumindest sehr vieles für die Idee eines Auftragswerks. Doch welcher Personenkreis konnte an einer solchen Verfälschung ein Interesse haben, wie sie am besten funktioniert, wenn jemand, der sehr bekannt ist und der vielleicht auch sehr revolutionär war, vergessen werden soll? Das Verfahren des Vergessens war ganz offensichtlich das einer „damnatio memoriae“ 129, wie die Römer das offizielle Totschweigen“ von jemandem nannten. Und dieser Personenkreis bediente sich als Auftraggeber sehr geschickt verschiedener Fachleute, die einen komplett neuen Jesus konstruierten und unters Volk brachten. Diese Fachleute haben dann ihre Sache in ihrem Sinn auch wirklich gut gemacht und haben also die Grundlage für die neue christliche Religion „konstruiert“, wie wir sie heute kennen. Unter diesen Fachleuten waren also auch buddhistische Mönche, einfach weil darin ein Spezialwissen enthalten ist, wie es nur „Profis“ haben können, die im Buddhismus zuhause sind. Dazu kamen dann noch Fachleute aus der jüdischen Religion (das konnten nur angeworbene Schriftgelehrte sein), denn es sind im Neuen Testament auch noch 60 Bezüge zum Alten Testament enthalten – und auch das geht nur mit Fachwissen. Demgegenüber brauchte es eigentlich kein besonderes Fachwissen, um auch noch „Komponenten“ aus den anderen damals üblichen Religionen wie die Jungfrauengeburt usw. einzuflechten. Die Fragen stellen sich allerdings: Wenn es also nun Auftraggeber waren, die hinter Paulus standen: WARUM haben sich diese Auftraggeber nicht für die Lehre des wirklichen Jesus interessiert und WARUM haben sie diesen Paulus veranlasst, eine neue Lehre zu entwickeln 116, damit der echte Jesus vergessen werden sollte? Und WER waren diese Auftraggeber? Und wenn es nicht irgendwelche Auftraggeber waren, warum hat dann Paulus aus sich heraus alles das gemacht? Diese WARUM-UND-WER Fragen haben, so viel ich sehe, die bisherigen Theologen nicht interessiert. Ich bin nun sehr optimistisch, dass wir doch den wirklichen Jesus herausbekommen können und auch das, was er wirklich wollte, sobald diese Fragen erst einmal gestellt sind. Nur eben ist dazu das Neue Testament (NT) nicht zuverlässig in der Weise, dass hier wirklich etwas über den wirklichen Jesus berichtet wird (bis auf Ausnahmen, die aber auch noch sehr oft verdreht sind), ich erkläre später warum. Daher verzichte ich weitestgehend auf „Belege“ aus dem Neuen Testament. Ich denke nun, ein solcher Personenkreis konnte nur ein Komplott von geradezu böswilligen Gegnern der ursprünglichen jüdischen Utopie sein, die dieser Jesus wieder „zum Leben erwecken“ wollte. Und dieser Personenkreis muss sehr mächtig gewesen sein und von der Situation, so wie sie war, einen gewaltigen Profit gehabt haben. Dann muss er auch noch skrupellos genug gewesen sein, alles dran zu setzen, dass dieser Jesus mit irgendwelchen revolutionären Ideen nicht durchkam. Offen oder stillschweigend unterstützt muss dieser Personenkreis dann auch noch von nach außen integren Autoritäten der damaligen jüdischen Gesellschaft worden sein, die einfach nur wegguckten bei dem, was da lief, und es geschehen ließen oder gar noch aktiv mitmachten. Und hier beginnt der wohl größte Kriminalfall in der Geschichte der Religionen und vielleicht sogar der Menschheit! Für mich ist dieser Personenkreis so etwas wie eine Mafia, wie wir heute sagen würden, und da diese Mafia mit Prostitution zu tun hatte, eben eine Krake in der Gesellschaft, die die damalige jüdische Gesellschaft unterwandert hatte, oder eben eine „Halbweltmafia“. Man konnte sie nicht sehen, doch man spürte sie, weil sie eben – wie eine Mafia – allgegenwärtig war. Ich habe über diese These auch Christian Lindtner geschrieben, und er fand auch vieles o.k., er akzeptierte auch meine Einschätzung des Jesus, dass nämlich der derjenige war, der der ursprünglichen jüdischen Utopie wieder Geltung verschaffen wollte. Nur mit der Rolle des Saulus oder Paulus (wie er sich später nannte), den ich hier als den großen Gegenspieler Jesu sehe, war er nicht einverstanden. Denn ich hatte nicht nur Jesus, sondern auch Paulus (nach Maccoby - siehe Seite 5) als realistische Person gesehen. In Wirklichkeit sei auch Paulus eine Konstruktion aus dem Buddhismus: "You can trace Paulos back to Pûrnas in The Lotus sitra – the most eloquent of all disciples", so Lindtner.
Ich
möchte jedoch bei meiner Version bleiben, dass Paulus tatsächlich
eine realistische
Person war. Ob nun Lindtner richtig liegt oder ob ich richtig
liege mit der Sicht des Paulus,
ob es ihn also gab oder nicht, ist für mich nicht wichtig, wichtig
für mich
ist allein der echte Jesus, der ja vor Paulus war und mit ihm
nichts zu tun hat. Und der tritt m. E. in meiner Version klarer
hervor. S. auch, was
andere über Paulus denken: 125. E. Wie sich die Sache für mich darstellt: Ein teuflisches Kriminaldrama Erster Akt des Dramas: Der Körper des Menschen Jesus wird aus dem Weg geräumt. Es gab also damals dieses Gesetz mit dem Zweizeugenverfahren gegen die Unmoral, das wahrscheinlich immer nur missbraucht wurde. Hierzu ein kleines Erlebnis von meiner letzten Ostasientour, bei der ich auch auf Bali war. In einem Straßenrestaurant, in dem viele Leute waren (das ist für mich immer ein Zeichen, dass das Restaurant gut ist), setzte ich mich an einen der langen Tische einem Gast gegenüber, der europäisch aussah, in der Hoffnung, dass ich mich mit ihm ein wenig zumindest auf Englisch unterhalten könnte. Wie es sich herausstellte, war er ein ägyptischer Geschäftsmann, der mit „handcraft“ (so sagte er) handelte und der mir auch offensichtlich gerne von den miesen Bedingungen heute in Ägypten und von seinen Geschäften und auch von seiner Einstellung zur islamischen Religion (s. Anm. 4, S. 48) erzählte. So würde er diese „handcraft“ also in Indonesien containerweise günstig einkaufen und sie dann in Europa als „Made in Thailand“ ganz gut weiter verkaufen. Als er irgendwann davon genug erzählt hatte, dachte ich, dass ich auch mal etwas erzählen sollte, und so kam ich auf meine Konzeption des wirklichen Jesus und dabei also auch auf das „Zweizeugenverfahren“ (oder besser „Zweizeugenmasche“) zu sprechen. Und da lachte er und meinte: „Genau wie heute im Islam, nur müssen es da vier Zeugen sein. „Doch wann passiert das schon, dass eine Frau beim Sex mit einem Mann, der nicht der ihre ist, mit vier Zeugen auf frischer Tat erwischt wird? Das passiert doch nie – und wenn das angeblich mal passiert, dann steckt doch immer etwas anderes dahinter, etwa dass man die Frau loswerden möchte oder sonst was Kriminelles!“ “Ja“, so ich, „genauso hätte ich das meinen Schülern auch immer erzählt, doch ein wenig unsicher war ich schon, ob ich auch wirklich richtig lag. Doch jetzt sei mir klar, dass ich auf der richtigen Spur sei, was es damals mit Jesus auf sich hatte…“ Und diese „Zweizeugenmasche“ wurde nun nicht nur benutzt, um Frauen, die bereits in der Prostitution arbeiteten, bei der Stange zu halten und immer weiter gefügig zu machen, sondern sie wurde auch als „Frischfleischbeschaffungsmasche“ eines „eingespielten Teams einer Zuhältermafia mit verteilten Rollen“ benutzt, um Mädchen und Frauen, die gar nichts damit zu tun hatten, zur Prostitution zu bringen. Wir kennen hier die Geschichte von der schönen Susanna, einer verheirateten und gewiss hochmoralischen Frau, wie die über diese Zweizeugenmasche zum Sex gebracht werden sollte: „Entweder du hast mit uns Sex oder wir zeigen dich an, dass wir dich beim Sex mit einem anderen Mann erwischt hätten und dann wirst du hingerichtet.“ Es ist eindeutig, dass hier ausgebuffte Profis am Werk waren und dass es um mehr ging, als nur gerade mal Sex mit einer Frau zu haben 130: Wann passiert das schon, dass „zufällig“ und auch noch zu gleicher Zeit zwei Männer „bei so etwas“ auf denselben Gedanken kommen, zumal sie doch wissen müssten, dass sie bei einer anständigen Frau nur gemeinsam zu ihrem „Ziel“ kommen können? Das Ganze war also von vornherein eine abgekartete Sache. Und wenn die Frau den erpresserischen Männern nachgegeben hätte, dann hätte sie damit in den Augen anderer bewiesen, dass sie letztlich doch eine Prostituierte ist, und es wäre bei ihr zu einer zweifelhaften Karriere als Prostituierte gekommen, bei der sie immer neuen Erpressungen (einer Halbweltmafia) ausgeliefert gewesen wäre. Und so oder so ähnlich wie Frauen keine Chancen hatten, wenn sie erst mal im „System“ drin waren, muss das also auch zur Zeit Jesu gelaufen sein – und das hatte Jesus nun mitbekommen und versuchte, sich dagegen zu engagieren 121. Doch ein Haken war für die Ankläger und Zeugen immerhin dabei, denn es gab auch damals schon eine gewisse Rechtssicherheit. Wenn sich nämlich herausstellte, dass ein Angeklagter, hier eben die Frau, in Wirklichkeit unschuldig war und dass die Ankläger und Zeugen falsche Aussagen gemacht hatten, dann bekamen sie die Strafe, die sonst der oder die Angeklagte bekommen hätte. Wir kennen diesen „Haken“ so auch aus der Susannageschichte: Da gelingt es also einem jungen Mann („Daniel“) die Ankläger und Zeugen mit einem getrennten Verhör zu überführen und so werden sie hingerichtet. Jesus kannte also offensichtlich zumindest manche dieser Zusammenhänge – und die konnte er nur von betroffenen Frauen, also von Prostituierten, selbst wissen. Ja, wie war Jesus denn nun überhaupt an „solche Frauen“ gekommen? Wir gehen immer davon aus, dass der Vater von Jesus so etwas wie Tischler war, der in einer Werkstatt „hinten“ irgendwelche Möbelstücke zusammen mit seinem Sohn zimmerte, die Maria dann „vorne im Laden“ verkaufte. Doch eine solche Idylle dürfte eine völlig falsche Vorstellung von der Tätigkeit Jesu sein, die vor allem auch aufgrund einer problematischen Übersetzung Martin Luthers entstanden ist. In der griechischen Vorlage steht nämlich als Beruf Josefs „tekton“ (das Wort ist in „Architekt“ enthalten), und das bedeutet so etwas wie Häuserbauer oder auch Bauunternehmer. Da nun die meisten Häuser zur Zeit Luthers aus Holz bestanden, hat Luther „tekton“ mit „Zimmerbauer“ übersetzt, woraus dann ein „Arbeiter mit Holz“ entstanden ist – bis hin zum Tischler. Doch gibt dieser Beruf mit Sicherheit nicht die Lebenswirklichkeit von Josef und Jesus wieder, es war eben eine Häuserbauerfamilie. Dazu müssen wir uns fragen, für wen Josef und Jesus – und eventuell noch weitere Verwandte und vielleicht auch Söhne von Josef beziehungsweise Brüder von Jesus – Häuser gebaut haben und wo. Bedenken wir dazu, dass bei den normalen Leuten damals Bargeld mit Sicherheit knapp war und die also ihre Häuser in Nachbarschaftshilfe bauten. Nur reichere Leute konnten sich professionelle Häuserbauer leisten, doch solche gab es wohl in Nazareth, also in dem Heimatdorf von Josef und Jesus, entweder nicht, doch die hatten bereits alle ihre Häuser. Daher müssen wir uns unter dem Bauunternehmen „Josef & Söhne“ so etwas wie die polnischen Bautrupps vorstellen, die es noch vor wenigen Jahren mehr oder weniger offiziell bei uns gab und die zu akzeptablen Preisen Häuser und Wohnungen renovierten – oder auch gleich ganze Häuser überall im Land „hochzogen“. Entsprechend dürften die Kunden bei „Josef & Söhnen“ vor allem Neureiche im ganzen Land gewesen sein, für die es keine Nachbarschaftshilfe gab, und das waren etwa die Zöllner oder auch Steuereintreiber. Diese Steuereintreiberei lief damals etwas anders als in unserem papiernernem oder auch elektronischem Zeitalter, wo alles genau belegt und ausgerechnet werden kann: Da wurde also eine Ortschaft oder ein Gebiet für die Steuerabgabe eines bestimmten Betrages ausgeschrieben – und derjenige, der dann sozusagen die Ortschaft oder das Gebiet pachtete und den Betrag bezahlte, musste zusehen, wie er bei den Einwohnern an das Geld kam. Von Vorteil für den Pächter war dabei, wenn er aus dem Ort selbst kam und die Vermögensverhältnisse seiner Nachbarn und sonstigen Ortsmitbewohnern kannte – und entsprechend „zulangen“ konnte, dass er wusste, wo etwas zu holen war. Wir können uns vorstellen, wie beliebt ein solcher Steuereintreiber war und warum es also keine Nachbarschaftshilfe für ihn beim Hausbau gab. Da kam dann also das Bauunternehmen „Josef & Söhne“ aus einem anderen Ort zum Zuge, das mit den Dorfproblemen ja nichts zu tun hatte. Na ja, und es gab ja auch damals irgendwann einmal Feierabend und weil es nach Hause zu weit war, blieben die Bauarbeiter an Ort und Stelle, quartierten sich irgendwo ein und bekamen irgendwo auch ihr Essen. Und danach kamen dann auch die Prostituierten, um sich etwas zu verdienen. Wie sich Jesus hier verhalten hat, wissen wir nicht, doch war er gewiss schon immer ein sehr korrekter Mensch, und hat sich also solcher daher auch mit den Frauen über „mehr“ unterhalten 112, was den Frauen von Seiten der Zuhältermafia allerdings normalerweise strengstens verboten ist. Dabei dürfte er von den Frauen erfahren haben, etwa wie sie durch Erpressung zu ihrem „Beruf“ gekommen waren und wie sie unter der Macht ihrer „Beschützer“ standen, denen sie auch ausgeliefert waren. Denn die bei Todesstrafe verbotene Prostitution lief eben nur mit „Beschützern“, also mit Zuhältern und überhaupt mit einer Halbweltmafia 105, die die Gesetzesmacht abpufferte – praktischerweise auf dieselbe Methode, die heute noch bisweilen praktiziert wird und von der mir mein Nachbar erzählt hatte. So heilig und unschuldig waren die Gesetzeshüter damals doch auch nicht, dass sie nicht für ein Gratistechtelmechtel mit einer adretten Prostituierten abgeneigt gewesen wären. Und es gab damals gewiss viel Prostitution, denn da waren ja die vielen römischen Soldaten, die bis zu ihrem 35. Lebensjahr nicht heiraten durften und die also Dienste von Prostituierten „in Anspruch nahmen“. Auch gab es bei den Wallfahrten nach Jerusalem mit bis zu drei Millionen Pilgern sicher auch mal nicht so fromme Pilger oder auch sonst frustrierte Ehemänner, die schon mal den Weg zu den Prostituierten fanden. Ja, und was blieb denn den Prostituierten anderes übrig, als sich dabei
Künstler haben oft ein besseres Gespür als Theologen: Eine ganz besonders ergreifende Darstellung des „Falls Jesus und die Sünderin“ im Johannes- 32 evangelium ist die von Lucas Cranach d.Ä. in der Fränkischen Galerie auf der Festung Rosenberg (Kronach). Wenn man so einerseits die Visagen der Ankläger links betrachtet und andererseits die Attraktivität der Frau bedenkt, dann sieht es ganz danach aus, dass Cranach den wahren Hintergrund dieser Erzählung zumindest ahnte. Den Anklägern ging es jedenfalls nicht um Moral, sondern eher um das Gegenteil von Moral – und das hatte Jesus durchschaut. Die Frau (aus der Art der Bestrafung, nämlich Steinigung, können wir erkennen, dass es sich um eine unverheiratete Frau handelte, und das konnte damals nur eine Prostituierte sein, denn verheiratete Frauen wurden erdrosselt) hatte sich vermutlich nicht danach verhalten, was die Männer in ihrer Unmoral wollten. Also hatte man ihr eine Falle gestellt und nun sollte sie unter Missbrauch der damaligen Gesetze 126 – auch zur Warnung für andere Frauen, falls die nicht „das“ wollten, was die Männer wollten – gesteinigt werden. (Vor allem hatte hier Jesus seine Hand auf die der Sünderin gelegt, als ob er sie beruhigen wollte: „Hab´ keine Angst vor diesen Scheißkerlen – ich hau dich raus!“ Ja, diese Geschichte von Jesus stimmt sicher – anders als viele sonstige Geschichten über Jesus.) <s.d. Susannageschichte unter 33> Und warum gerade diese Geschichte wohl viel eher auf den wirklichen Jesus zurückzuführen ist als das ganze sonstige Johannesevangelium und überhaupt das Neue Testament – siehe unter 88. der Mafia unterzuordnen und mitzumachen und für ihren Schutz zu bezahlen? Auch die Steuereintreiber dürften Jesus von ihren Problemen mit „Beschützern“ erzählt haben, denn es ist eigentlich nicht vorstellbar, dass es nur die Römer gab, die Geld forderten, bei so etwas gibt es auch immer noch andere, die „mitverdienen“ wollen und die dann auch dabei „behilflich“ sind, damit einer den lukrativen Posten als Steuereintreiber auch tatsächlich bekommt. Gerade was Jesus nun von den Frauen hörte, wie sie also erpresst und aus- gebeutet wurden, dürfte ihn geradezu ausgesprochen zornig gemacht und ihn dazu gebracht haben, das alles öffentlich anzuprangern, woraus dann später „Predigten für das Himmelreich“ gemacht wurden. Und Jesus sah als Schuldigen hier nicht nur die direkten Täter, also die Zuhälter und die ganze Halbweltmafia, die dahinter steckte, sondern er sah auch die weiteren Hintermänner, nämlich die „ehrenwerten“ Autoritäten der Gesellschaft, also die Priester, die Pharisäer, die Schriftgelehrten, weil die alle, statt sich um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern, gerade hier einfach „wegguckten“ und nur ihren im Grunde „leeren Kult“ machten. Und dieses „Weggucken“ war für Jesus gewiss nicht rein zufällig und nicht völlig unwissentlich, sondern es war für ihn bewusst, es war so etwas wie ein stilles Komplott mit den Tätern der Mafia. Ja, passt das nicht alles genau zu dem, was immerhin von Jesus überliefert ist: „Gegen die Sünde, gegen die Heuchler, für die Liebe“?
Halbweltmafia und Weggucker oder gar Zutreiber: Wie das mit der Mafia funktioniert. Zu einer Mafia gehören immer zwei Parteien an Menschen, damit sie funktioniert: Die einen, die die Täter sind. Und das sind also die, die die Mädchen unter falschen Versprechungen aus armen Ländern in die reichen Länder locken, die sie vergewaltigen, bisweilen auch unter der Vorspielung von Liebe, und die sie dann in die Prostitution schicken, das heißt etwa an Bordelle verkaufen oder vermieten. Doch wir müssen uns nicht immer so weit weg umsehen, denn zu dieser Sorte Mensch gehören auch vor allem die Don Juans, also diejenigen Jungen und Männer, die keine Bedenken und Hemmungen haben, Jungfrauen zu entjungfern, zumal wenn diese es auch noch ausdrücklich wollen. Und die anderen sind die Zutreiber oder zumindest die Weggucker. Das sind also die, die den jungen Menschen eine Scheinmoral beibringen, und das ist hier nun einmal die der Scham, und die damit alle Harmlosigkeiten blockieren, die die Mädchen dumm und uninformiert lassen 119, was falsche und was richtige Moral ist, die sie zu Leibfeindlichkeit und Schamhaftigkeit erziehen – so dass etwa die Mädchen eines Tages förmlich solche Täter für ihre Befreiung suchen. So, lieber Leser, der Sie vielleicht auch Pädagoge sind: Jetzt können Sie einmal überlegen, zu welcher Partei Sie gehören … Das Problem war nun, dass Jesus bei seiner Anprangerei möglicherweise sehr erfolgreich war und dass er daher auch bei seinen jüdischen Landsleuten beliebt war, die schon erkannten, wie er sie von der Plage der Halbweltmafia befreien wollte. Doch das merkte natürlich auch diese Halbweltmafia und auch, dass er ihr gefährlich werden konnte, denn das damalige Israel war ja schon so etwas wie ein Rechtsstaat. Und in einem geschickten Verfahren wäre es den Halbweltmafiosi vielleicht auch so ergangen wie den Anklägern bzw. falschen Zeugen in der Susannageschichte? Jedenfalls hörten die Mafiosi sozusagen das Gras wachsen – und kamen Jesus zuvor und schafften ihn vorsorglich auf grausamste Weise aus der Welt, solange sie noch die Möglichkeit dazu hatten und bevor er hier auch offiziell ansetzte und dann damit möglicherweise auch durchkam und es also ihnen selbst „an den Kragen ging“. Allerdings: Wahre Mafiosi sind - natürlich nur wenn es sich lohnt - auch immer Spieler, selbst wenn dabei das Risiko einer Todesstrafe besteht. Und, wie gesagt, es geht ja auch nicht nur um Sex, sondern da ist bei einer besonders attraktiven Frau unter Umständen auch noch sehr viel Geld mit im Spiel 130 … Jedenfalls wird auf diese Weise der Foltertod Jesu sehr plausibel erklärt.
Zweiter Akt des Dramas: Das Neue Testament – ein Machwerk aus einer „Relotius-Redaktion“: Der „Geist des Menschen Jesus“ wird aus dem Weg geräumt. (Anm.: Claas Relotius, *1985 war ein mit vielen Preisen ausgezeichneter Reporter und Journalist vor allem des SPIEGELS. Er wurde 2018 bekannt, weil einige seiner wunderschönen Reportagen ganz oder teilweise frei erfunden waren.) Doch nach der Kreuzigung Jesu stellte sich heraus, dass damit die Ideen Jesu längst nicht auch gestorben waren, schließlich hatte er ja drei Jahre lang (oder auch nur zwei, wie manche meinen) über seine Erfahrungen mit der Halbwelt und möglicherweise auch über seine Planungen, etwas gegen die zu tun, öffentlich geredet. Und nicht nur zu Menschen, die in Palästina wohnten, sondern sozusagen zu Menschen aus der ganzen damals bekannten Welt, weil bei seinen Reden oft auch Pilger nach Jerusalem von weither dabei waren. Und zumindest einige dieser Menschen fingen nun an, sich zusammen zu tun, um im Sinne Jesu, also des Gekreuzigten, weiter zu machen, schließlich sah es überall auf der Welt ja nicht viel anders aus. Und weil die Ideen Jesu nun einmal auch gut und mal wirklich revolutionär waren, konnten diese „Nachfolger Jesu“ der „Plage der Halbweltmafia“ immer noch gefährlich werden. Wie also konnte man als Mafioso verhindern, dass dies einmal real würde? Da kam nun irgendeiner in dieser Mafia auf die Idee, einen von ihnen; der dafür geeignet war; bei den Jesusanhängern nach der Masche „verdeckter Ermittler“ einzuschleusen und deren Ansichten dann auch noch von innen her umzukrempeln. Entweder stellte sich dieser Saulus, der sich dann später in raffinierter Bescheidenheit „Paulus“ nannte, also der „Kleine“, von sich aus zu Verfügung, oder die Wahl fiel auf ihn, weil er durch seine bisherigen Reden und durch seine hervorragende Intelligenz und durch seinen Ehrgeiz schon immer aufgefallen war. Pauluslehre – Jesuslehre (Statt „-lehre“ wäre hier eigentlich der Begriff „Ideologie“ besser, weil der eher etwas mit einer „Einstellung“ zu tun hat, die nicht gleich in einer „Lehre“ ausarten muss. Doch ist mir das Wort „Ideologie“ zu wenig neutral.) Siehe auch Anm. 4 auf S. 48. A. Pauluslehre – das Problem Moral wird indirekt angegangen:
Bei der Pauluslehre geht es in erster Linie um eine Gemeinschaft 123 (oder auch - krasser - um eine Vereinszugehörigkeit), in der das alles geglaubt wird, und in der um Wunder gebetet wird, damit gerade in der Moral alles besser wird. B. Jesuslehre – das Problem Moral wird direkt angegangen: Das Anliegen Jesu ist keine typische Jenseitsreligion, sondern die ursprüngliche jüdische Lebenseinstellung für das Hier und Jetzt. Jesus ging davon aus, dass der Mensch von Natur aus gutwillig und also auch hochmoralisch 115 ist. Doch wird diese moralische Einstellung üblicherweise bewusst oder fahrlässig zerstört, zu seiner Zeit vor allem durch Erpressung (heute eher durch Manipulation 119, so dass gerade Mädchen sich einbilden, das freiwillig zu machen) hin zu einer Scheinmoral oder auch Ersatzmoral 127 statt zu einer vernünftigen echten Moral. Das Ziel Jesu war hier nun ein erfülltes Menschsein, und das gelingt am besten, wenn die Hindernisse für eine echte Moral in der Beziehung der Geschlechter beseitigt sind. Für uns heute hieße das, die jungen Menschen nicht mehr mit Zwängen und Ängsten und falschen Wegweisern zu manipulieren, sondern ihnen eine sachgerechte Information über echte und falsche Moral mit der für diese falsche Moral typischen Leibfeindlichkeit und über die Vorteile der echten Moral ohne Leibfeindlichkeit zu geben. Auf diese Weise kann diese dann so attraktiv werden, dass sie sogar sehr gern gelebt wird und dass es sozusagen zu einer ausgesprochenen Freude an den <göttlichen> Geboten kommt. Wir können vielleicht sagen, dass es in der Pauluslehre um eine Therapie geht, dass die Menschen mit ihren Sünden leben können, während dem Geist Jesu die Prophylaxe entspräche, dass das Leben ohne Sünde so spannend und attraktiv ist, dass Sünden gar nicht erst geschehen. Ob die Menschen dabei an Gott glauben oder nicht, ob sie die richtige Religion haben oder nicht oder ob sie auch gar keine haben, ist nicht so wichtig. Hauptsache ist, die Freude am Menschsein 109 ohne Sünde in einem konkreten Leben ist da, denn die ist im Sinne Jesu und überhaupt SEIN Ziel – und für alle Menschen! Es ist dabei auch gleichgültig, wie Paulus zu seiner neuen „Aufgabe“ kam, nachdem er, wie Maccoby schreibt, bei den Pharisäern „abgeblitzt“ war. Bei denen hatte er sich wohl als Schüler beworben, doch die wollten ihn einfach nicht, weil sie ihn nicht für geeignet hielten. In der Apostelgeschichte wird nun berichtet, wie Saulus, der ja zunächst ein Verfolger der Jesusanhänger war, sich bekehrte, weil er angeblich das berühmte Damaskuserlebnis hatte, bei dem ihm der Auferstandene erschienen sein soll. Wahr ist allerdings wohl, dass es nie eine Bekehrung des Paulus gegeben hatte und dass Paulus immer der alte Gegner der Jesusanhänger blieb: Die Bekehrung und das Damaskuserlebnis waren also nur vorgetäuscht, neutrale Zeugen dafür gab es ja auch nicht. Jedenfalls gelang ihm durch die Vortäuschung dieses Damaskuserlebnisses und mit der Vorgabe einer Vision des auferstandenen Jesus mit den entsprechenden Offenbarungen dabei und mit einer vorgetäuschten Linientreue gegenüber der Jesusanhängern sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: sich bei vielen altgläubigen Jesusanhängern einzuschleimen und bei ihnen Glaubwürdigkeit zu erlangen und ihnen dann noch seine Sicht Jesu als die allein richtige Sicht Jesu unterzujubeln. Allerdings gelang ihm das nicht bei allen, besonders die Christen in Jerusalem unter der Führung des Jesusbruders Jakobus hielten nie viel von Paulus. Paulus war damit sozusagen ein Vorläufer des Kanzleramtsspions Günter Guillaume (1927 - 1995), der in Wirklichkeit immer ein DDR-Agent war (1956 - 1974), und der sich als vorgetäuschter DDR-Flüchtling der SPD angeschlossen hatte und dem es schließlich durch sein Organisationstalent und durch seine auch hier vorgetäuschte Linientreue zur SPD perfekt gelang, das Vertrauen selbst der Parteiführung und auch des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt zu gewinnen und sogar dessen rechte Hand zu werden. Doch wenn so etwas wie das mit Guillaume alles gewesen wäre! Paulus war außerdem noch ein Vorläufer des Reporters und Journalisten Claas Relotius, der bis zu seiner „Enttarnung“ im Jahr 2018 für das deutsche Magazin SPIEGEL und für andere Journale wunderschöne Reportagen aus aller Welt schrieb, die so erstklassig waren, dass er sogar viele Preise bekam. Nur eben, diese Reportagen waren sehr oft teilweise oder sogar komplett frei erfunden, bzw. er hatte Personen interviewt und über sie geschrieben, die es gar nicht gab oder die Aussagen von wirklichen Personen verändert. Die Frage stellt sich natürlich, warum Relotius so lange unentdeckt blieb. Ich denke, dass Jörg Thadeusz, ehemaliger Moderator bei Verleihungen von Journalistenpreisen und Juroren beim Deutschen Reporterpreis, m. E einen plausiblen Grund gefunden hat: „Bei der Auswahl für Journalistenpreise „stünde ein gewisses Weltbild fest“. Einen Preis erhalte, wer dieses Bild „mit einer süffigen Geschichte möglichst prachtvoll bestätigt“. Ob Paulus also auch das, was die Menschen damals wollten, besser verstanden hatte als dieser Häuserbauer aus Nazareth Jesus und dass er ihnen von daher eine „süffigere Theologie“ geliefert hatte als dieser Häuserbauer Jesus? Und könnte das heute nicht noch genauso sein? (Anmerkung: Nach meinen Erfahrungen denken allerdings die jungen Menschen, die noch „alles“ vor sich haben, anders – die sind noch für eine hohe Utopie zugänglich!) Jedenfalls haben Günter Guillaume und Claas Relotius bei ihrer Tätigkeit als Agent beziehungsweise als Journalist keinen wirklichen Schaden angerichtet, sie konnten ja auch nicht viel machen. Ganz anders Paulus! Er hat aus dem revolutionären Engagement Jesu im Hinblick auf einen neuen Menschen, der nicht mehr von Verbrechern und Wegguckern bestimmt wird, eine im Grunde blasse und zumindest im Gegensatz zu dem, was Jesus vorschwebte, vergleichsweise leichtgewichtige spätantike Mysterienreligion gemacht, durch die schließlich im Wesentlichen alles beim Alten blieb – bis auf den neuen Titel „Evangelium Jesu Christi“. Der große Wurf des Paulus dabei war erst einmal, dass er den Kreuzestod Jesu bei dessen Kampf gegen die Halbweltmafia in ein von Jesus eher freiwillig gewähltes blutiges Opfergeschehen uminterpretierte, also in einen Opfertod, so wie er es auch vom Gott Attis in seiner Heimat Tarsus und Kilikien kannte. Und so konstruierten Paulus und seine „Mannschaft“ (oder auch Komplizen) ein Jesusbild, genau wie die Auftraggeber es wollten. Natürlich gingen sie dabei nicht dumm vor, und so bauten sie in dieses Jesusbild durchaus die Erinnerungen an den echten Jesus ein, soweit sie noch „im Volk“ mündlich oder auch möglicherweise schriftlich vorhanden waren. Sie dürften dabei nicht oder nur kaum Verdacht geweckt haben, weil sie eventuelle konkrete Auseinandersetzungen mit der Halbweltmafia, die noch so ungefähr in Erinnerung waren, durch eher allgemeine Phrasen „gegen das Böse“ ersetzten, die zwar sehr nach dem echten Jesus klangen, doch niemandem mehr weh taten und vor allem das Treiben der Halbweltmafia in keinster Weise störten. Und hier kommt jetzt auch der dänische Sanskritforscher Lindtner mit seinen Erkenntnissen, dass das Neue Testament weitestgehend ein Plagiat aus älteren buddhistischen Texten ist, ins Spiel. Diese Texte waren dann zusammen mit den Bezügen zur jüdischen Bibel die Basis für eine völlig neue Sicht Jesu, die durch eine „Relotius-Redaktion“, in der dieser Paulus sozusagen der „Generalunternehmer“ oder zumindest der Ideengeber war, nach allen Regeln der Kunst aufbereitet wurde. Die damaligen Anhänger des echten Jesus wussten ja nicht viel von ihm, sie hatten ihn vielleicht einmal bei seinen Reden in einer Synagoge oder in der Wüste gehört und sonst nichts von ihm erfahren, wie es heute so wohl nicht mehr vorkommt. Denn heute sind auch gleich immer Medien zur Stelle, die von jemandem, der irgendwie auffällt, auch noch immer mehr berichten. Und so konnten also Jesusgegner durchaus eine falsche Geschichte über Jesus in die Welt setzen. Dabei dürften die Angaben der Jahreszahlen, wann die Schriften entstanden sind, durchaus mit den Angaben übereinstimmen, die Theologen von heute herausgefunden haben, nur eben, dass diese Schriften nicht als Propaganda FÜR Jesus geschrieben wurden, sondern als ein Propagandamachwerk GEGEN Jesus, jedenfalls gegen den echten oder auch wirklichen Jesus. Und so wurde nicht nur Jesus zu einem Sohn Gottes 23 gemacht (nach bekanntem spätantiken Muster, also etwa durch eine Jungfrauengeburt mit einem göttlichen Vater), sondern seine Jünger wurden auch noch zu den Autoren gemacht, die natürlich auch Augenzeugen waren. Auf diese Weise wurden die Schriften dann auch noch ehrwürdig genug gemacht, so dass sie für wahr gehalten wurden und es niemand mehr wagte, sie anzuzweifeln. Doch Jesus war eben nicht ein Sohn Gottes (oder allenfalls ein Kind Gottes, wie wir alle Kinder Gottes sind), und die Schriften des Neuen Testaments wurden auch nicht von Jüngern Jesu geschrieben, wie bereits erwähnt. Üblicherweise wird diese Pseudoepigraphie, dass die Verfasser der Evangelien Jünger Jesu waren, also Augenzeugen, immer irgendwie „fromm“ begründet, doch ich halte diese Vortäuschung lediglich für einen weiteren raffinierten Trick der Mafia.
Das Das
also zum Thema, wer das Neue Testaments verfasst hat, und auch zur
Frage, was der wirkliche Jesus wollte. Ihm ging es also um einen
damals wirklich revolutionären Ansatz, doch da haben die
einflussreichen Kreise nicht mitgemacht und den Spieß
herumgedreht, bevor es für sie analog zur Susannageschichte
zu spät war. Und das Anliegen Jesu wurde durch die Umwandlung in
eine damals durchaus typische relativ harmlose Mysterienreligion
perfekt entschärft. Jedenfalls gelang es der Mafia nach und nach, die Erinnerung an den echten Jesus weitestgehend auszulöschen und damit auch sein Engagement sozusagen perfekt zu entschärfen. Siehe auch Anmerkung 1 auf S. 46. Ich möchte hier allerdings einmal auf die mögliche Frage eingehen, ob Paulus bzw. Saulus und die übrigen Verfasser der heiligen Schriften unseres christlichen Glaubens wirklich so abgrundtief böswillig waren, wie es zunächst einmal aussieht. Es kann ja auch sein, dass nur die Auftraggeber richtig böswillig waren und diesen Saulus und die entsprechenden Spezialisten der buddhistischen und der jüdischen Religion mit schön und sehr human klingenden Begründungen erfolgreich vor ihren Karren gespannt haben 130. Sie hätten denen etwa einreden können, dass die Ideen Jesu doch noch sehr unausgegoren und kurzsichtig und unzivilisiert waren und unnötige Konflikte unter braven Bürgern hervorrufen würden und also überarbeitet und auf eine niveauvollere und zivilisiertere Stufe gestellt werden müssten. Und wir müssen ja auch bedenken, dass zu einem Betrug immer zwei gehören, nämlich die, die betrügen und die, die betrogen werden wollen – weil sie manches, was in ihrem Leben nicht so gut gelaufen war, gar nicht so genau wissen und also nichts mehr damit zu tun haben wollen. Insofern haben die traditionellen Religionen immer auch ein „leichtes Spiel“ 131. So konnte sich dann gerade auch Paulus, der in gewisser Weise auch ein religiöses Genie war, mit großem Engagement mit seiner „Neuinterpretation“ voll entfalten. Nur eben war er dennoch leider ein Betrüger, und die Autoren der Evangelien waren es ebenfalls. Und nicht zuletzt haben wir dem Paulus ja auch die Frauen- und die Leibfeindlichkeit und den Antisemitismus in unserem christlichen Glauben zu „verdanken“. Bei Jesus gibt es zwar auch Gebote, doch die dienen hier nicht zur Einengung des Menschen, sondern zu seiner vollen Entfaltung – allerdings muss man die von Jugend an kennen, damit man sich entsprechend einrichten kann.
Und
hier möchte ich auf die eingangs behauptete These zurückkommen,
dass die Schriften des Neuen Testaments mir nicht zuverlässig
erscheinen und warum ich also drei andere „Quellen“
vorziehe. Die Schriften des Neuen Testaments sind eben alle im
Sinne des Paulus und der Mafia konstruiert und von dem „gereinigt“,
was noch vom wirklichen Jesus bekannt war und nicht passte. Und
wo diese Reinigung nicht ging, weil ein Ereignis einfach zu bekannt
war, kam es zumindest zu einer Uminterpretation. F. Doch es gibt (hoffentlich immer) eine Lösung Die Erinnerung an das Engagement des wirklichen Jesus sollte also unter allen Umständen beseitigt werden; seine damnatio memoriae ist wenigstens bisher auch extrem gut gelungen. Doch ich denke, es ist wie bei jedem Kriminalfall: Diejenigen, die alle Spuren verwischen und alle Indizien beseitigen wollen, die auf den wirklichen Tathergang hinweisen, können gar nicht so perfekt sein. Irgendetwas übersehen sie immer oder es lässt sich auch nie alles perfekt beseitigen. Und ich denke, ein einziges wirklich gutes Indiz kann in einem unklaren Fall alle anderen Theorien - gerade auch über Jesus - restlos über den Haufen werfen. Nicht zuletzt scheine ich hier ja auch nur auf den Gipfel der Frauenverachtung damals 134 gestoßen zu sein, denn die Frauen galten ja auch sonst nicht viel. Vielleicht gab es unter den Autoren damals allerdings auch treue Anhänger des echten Jesus, die sich zwar nicht durchsetzen konnten, doch Passagen in die Texte eingeflochten haben, die auf den echten Jesus hinweisen, so dass spätere Anhänger ihn herausfinden könnten? Wir kennen solche „Verfahren“ auch aus unserer heutigen Zeit: In der chinesischen Kulturrevolution mussten etwa alle alten Kulturgüter zerstört werden. Findige und niveauvolle „Zerstörer“ haben nun unschätzbar wertvolle Stelen mit Konfuzius-Inschriften mit Stuck überzogen und Mao-Zitate drauf gepinselt. Und Mao-Zitate durften nicht zerstört werden. So wurden die Konfuzius-Stelen gerettet, denn spätere Generationen konnten den Stuck leicht wieder entfernen. Und so ist es auch bei alten Texten: Wir müssen nur die richtigen Indizien und Spuren erkennen und finden und sie richtig deuten. Anhaltspunkte für das, was hier nicht richtig und nicht wahr ist, sind etwa die unrealistischen Wundergeschichten. Ich denke dabei auch an solche wie das Damaskuserlebnis des Paulus und an die Offenbarungen durch den angeblich auferstandenen Jesus an ihn. Und ein Anhaltspunkt für mich, was richtig und wahr und auch was das Besondere an Jesus ist, ist etwa die Geschichte, wie dieser den wirklichen Hintergrund der beabsichtigten Steinigung der „sündigen Frau“ erkennt und sie durch sein beherztes Eingreifen vor der Steinigung rettet. Ja, so etwas oder etwas vergleichbar Konkretes kennen wir von keinem anderen Religionsstifter, also weder von Buddha noch von Mohammed. Das ist für mich schon fast ein sicherer Beweis, dass wir damit auf der heißen Spur des wirklichen Jesus 122 sind. Man kann natürlich sagen, ob das alles ist, ob da bei Jesus nicht mehr ist? Ich denke, wer so redet, der hat nicht begriffen, was „genial“ ist. „Genial“ ist nicht, irgendwelche tollen und hochgeistigen Ideen über Gott und über den Menschen zu entwickeln und zu verkündigen, sondern wenn etwas nicht stimmt oder eben krank ist, den richtigen „Akupunkturpunkt“ dafür zu finden und dort anzusetzen. Ich vergleiche das Problem etwa, wenn etwas Schwieriges an einem Auto oder an einem Computer defekt ist. Es geht nicht darum, sich für die Idee des Autos oder des Computers zu begeistern und großartige Phrasen über die besten Autos zu dreschen, sondern den speziellen Fehler zu finden und ihn zu beseitigen. Das erfordert allerdings möglicherweise eher handwerkliches Können und handwerkliche Arbeit und weniger bedeutende akademische Forschungen und Erkenntnisse und man muss auch bereit sein, sich mal unter einen Wagen zu legen und sich schmutzig zu machen. Und solches handwerkliches Geschick trifft meiner Meinung nach voll auf Jesus zu, der hatte einen solchen entscheidenden Punkt gefunden und ihn zu lösen versucht. An der Lösung wurde er nun gehindert – also müssen wir genau hier weiter machen und natürlich so, wie es in unsere Zeit passt. Denn gelöst ist das Problem, auf das Jesus gestoßen war, doch immer noch nicht!
Das Problem bei diesem Punkt ist vor allem, dass es hier ein angeblich gesichertes Allgemeinwissen über die Sexualmoral der Jugend gibt, wie also junge Menschen von heute sind und was sie wollen. Doch im Einzelgespräch (wenn das denn mal möglich ist) ist alles ganz anders – zumindest weitestgehend! Ich bin, da ich dies schreibe, auf einer Südamerikafahrt und komme dabei schnell mit anderen Menschen in Kontakt, wie das zuhause in Deutschland nur schlecht oder auch gar nicht möglich ist. So etwa in Lima mit einem reizenden Mädchen aus Norddeutschland, einer Abiturientin, die sich gerade auf einer Weltreise befindet. Und wie das so ist, kamen wir auch auf „mein Thema“. Ausgehend vom Anliegen meines Religionsunterrichts der echten Monogamie hatte ich ihm gerade meine Ideen von einem attraktiven Triebverzicht erzählt und dabei auch meinen Zeige- und meinen Mittelfinger ineinander verschränkt, um anzudeuten, wie „er und sie“ auch zusammen sein könnten – nur mit Hautkontakt und ohne Eindringen, weil das Eindringen in dieser Lage auch gar nicht möglich sei. Die (jungmädchenhaft-unschuldig-ängstlichen) Bedenken, mit denen das Mädchen da anfing, habe ich daraufhin mit den Worten „wer alles verbietet, der erreicht nur, dass schließlich alles gemacht wird“ beiseite gewischt – und ich hatte den Eindruck, dass da etwas bei dem Mädchen in meinem Sinn „Klick“ gemacht hatte. Irgendwie schien hier etwas wie eine Befreiung bei dem Mädchen passiert zu sein, denn es sieht auf dem Bild (zu dem es spontan und offensichtlich gerne bereit war) keinesfalls abweisend und genervt aus, eher das Gegenteil davon, finde ich wenigstens … Nach einem solchen Erlebnis wäre ich jedenfalls gerne wieder Lehrer! Und es gibt ja auch eine ganze Spannbreite der Möglichkeiten der Freude am eigenen Körper und an dem des anderen außer Eindringen und Befriedigung, von der man den jungen Leuten erzählen kann. Auch kann man sie ermuntern, miteinander dann auch noch die Schönheiten der Natur und der Kultur zu erleben. Manche Leute möchten mir ja einreden, dass ich Illusionist (s. Anl. 6 S. 49) bin, weil heute mit den jungen Leuten alles ganz anders sei – doch eine solche Begegnung wie mit dieser Abiturientin bestärkt mich wieder mal in meiner Überzeugung, dass „in solchen Dingen“ heute gar nichts anders ist, wir haben hier nur ein typisches „Schweigespiralephänomen“ vor uns (nach der Meinungsforscherin Noelle-Neumann). Und wenn ich denke, wie gut ich mich heute „in diesen Dingen“ auf die „jüdische Ur-Religion“ berufen könnte!
Ich
kenne nun etwa das Buch von Petra Reski (geb. 1958) über die Mafia
in Italien („Mafia. Von Paten, Pizzerien und falschen Priestern“)
und wie die Arme dieser italienischen Mafia wie die einer Krake
überall hin reichen, also auch zu uns. Auch gibt es einen Beitrag in
der WELT vom 28.5.2019 „Russische Mafia ist im Westen
allgegenwärtig“ von Julia Smirnova, wie uns die russische
Mafia unterwandert hat und beherrscht. Doch ist mir hier im Grunde
alles zutiefst schleierhaft, wie etwa die Mafia
funktioniert, wie sie geführt wird, wie es ihr gelingt, immer
wieder neue Mitmacher anzuwerben. Wird sie geführt nach einem
hierarchischen System, also einem System wie das der
katholischen Kirche, in dem ein Führer an der Spitze steht und
alle anderen wie in einem grandiosen Räderwerk auf diese Spitze
hinarbeiten und allerdings auch von ihr geführt werden? Oder wird
sie geführt wie ein Wespenstaat, in der jeder – ohne irgendeine
besondere Anleitung – seine Aufgaben macht und so zum
allgemeinen Wohl beiträgt – und in
Krisensituationen auch ohne besondere Aufforderung zu den
Waffen greift und kämpft, um eine Gefahr für den „Staat“
abzuwenden? Ich habe hier nun keine Lust und kein
Interesse, mich zum Spezialisten über die Mafia zu machen
und mich in das Thema „Mafia bei uns heute“ tiefer hinein zu
knien, zumal ich auch nicht weiß, ob das überhaupt etwas
bringt. Aber Mafia hin, Mafia her, wir sehen Auswirkungen, die
so sind, als ob es eine Mafia gäbe, die uns beherrscht! Siehe hierzu
den nächsten Kasten: Fiktives Gespräch Oberteufel – Halbweltobermafioso Obermafioso: Ich weiß nicht, was wir machen sollen, die Menschen sind einfach zu moralisch, sie suchen nur nach dem Partner für die große Liebe, alles andere wollen sie nicht. Daher gibt es auch keine Frauen für die Prostitution und keine Kunden, die deren Dienste brauchen. Das Geschäft mit der Prostitution läuft einfach nicht mehr. Oberteufel: Es sieht also alles danach aus, dass es stimmt, dass der Mensch von Gott (ob von Gott oder von der Natur soll hier mal nicht das Thema sein) gut und also auch hochmoralisch erschaffen wurde. Aber es muss doch einen Weg geben, diese tolle Moral der Menschen durcheinander zu bringen, damit unser Geschäft angekurbelt wird? Lieber Herr Oberteufel, Sie wissen in solchen Dingen doch immer Rat! Ihr müsst zuerst mal die Menschen in dem Bewusstsein stärken, dass sie sehr moralisch sind. Und dann müsst Ihr sie zu einer Scheinmoral führen, dass ihnen also gerade das Harmlose und das Unschuldige, was irgendwie mit der Sexualität zu tun hat, verboten oder sonstwie schlecht gemacht wird. Denn wer alles verbietet, auch das eigentlich Harmlose und Unschuldige, der erreicht am sichersten, dass schließlich alles gemacht wird. Es ist so, wie wenn man bei einem Dampfkessel alle Ventile verstopft, damit erreicht man am sichersten irgendwann eine Kesselexplosion. Und wie soll das alles in die Praxis umgesetzt werden? Das ist doch ganz einfach: Gerade in den jungen Menschen steckt ein hohes moralisches Potenzial. Und ihr müsst zusehen, dass dieses Potenzial mehr oder weniger sinnlos verpulvert wird, indem es auf etwas eigentlich völlig Harmloses und Unschuldiges gelenkt wird, und mit allen möglichen sinnlosen Ängsten und Verklemmtheiten so richtig fest zementiert wird. Ich sehe, dazu dann also die Sexualscham! So ist es! Die sieht ja vor allem sehr moralisch aus und die wird dann auch von den Leuten geradezu fanatisch verteidigt. Doch sie hat aber keinen wirklichen moralischen Nährwert. So fehlt dann das Potenzial für die echte Moral, und sinnlose Ängste sind für unsere Strategie des Bösen absolut wichtig! Und warum sollen die so vorteilhaft für uns sein? Eigentlich wollen gerade die jungen Leute doch mal nur ganz harmlose Sachen, sie wollen mal sehen, wie die anderen nackt aussehen und sie wollen sich selbst auch nackt anderen zeigen. Und sie wollen natürlich auch ihren Spaß dabei haben, wenn sie etwa gemeinsam nackt vom Rand eines Schwimmbeckens ins Wasser springen – sie wollen also nur ganz unschuldige und geradezu paradiesische Sachen machen. Und die müssen ihnen durch Verbote und Ängste und Ekelgefühle kaputt gemacht werden. Mir ist ja auch bekannt, dass die Ängste vor der Nacktheit für eine echte Moral unnütz sind, ich kenne jedenfalls niemanden, der mit dem Sex angefangen hat, weil er Spaß an der Nacktheit hatte. Und ich kenne viele ... Die alte Bauernregel gilt auch hier: Sinnlose Ängste 132 auf der einen Seite sind immer Macht und Herrschaft auf der anderen Seite! Gerade die jungen Menschen haben nun einmal eine Lebensenergie und wollen irgendetwas tun, schließlich ist das andere Geschlecht für sie auch interessant und sie wollen ja auch einen Lebenspartner kennen lernen und erfahren, wer geeignet ist. Ich sehe, und wenn fürs Kennenlernen das Unschuldige und Paradiesische als unmoralisch gilt, dann gibt es dank der Ängste davor auch eine Blockierung, das tun sie also nicht und dann tun sie automatisch das nicht so Unschuldige und nicht so Paradiesische, wenn es einmal passt. Genau! Und somit kommt es schon sozusagen automatisch dazu, gleich mit dem Geschlechtsverkehr anzufangen, denn der muss ja eines Tages sowieso sein. Was bleibt ihnen denn auch anders übrig? Und wenn es dann auch noch gelingt, ihnen einzureden, dass sie natürlich testen müssen, wer der Richtige ist, dann haben wir sie dort, wo wir es wollen: Die große Liebe mit Leib und Seele mit dem einen einzigen Partner ist futsch, sie gibt es nicht mehr! Auf diese Weise werden sogar die frommen Leute, die die jungen Menschen zu einer Moral erziehen, deren Basis Scham und Angst sind, auch noch direkt zu unseren Handlangern! Perfekt! Und weil viele so schnell keinen endgültigen Partner finden, weil sie kein Glück haben oder weil ihnen auch der Sex mit unterschiedlichen Partnern zum Abenteuer wird und Spaß macht, gibt es recht bald auch Prostitution und alles das, was zu Eurem Geschäft gehört! Danke für den Tipp! Jetzt müssen meine mafiösen Mitarbeiter also nur noch dafür sorgen, dass das auch funktioniert, dass die jungen Menschen Ekel-, Angst- und Schamgefühle vor der Nacktheit bekommen und also keinen Spaß an ihr haben! Das wird wohl leicht gelingen, weil das ja auch so moralisch aussieht. Dass das alles nur eine Scheinmoral ist, das wird dann gar nicht mehr bewusst. Diese Ekel- und Schamgefühle junger Menschen vor der Geschlechtlichkeit haben auch noch einen anderen Vorteil für euch: Die Erfahrung ist nämlich, dass das, was vor der Pubertät mit solchen negativen Gefühlen befrachtet ist, in der Pubertät und gerade in einer ersten Verliebtheit besonders interessant und faszinierend wird. Das heißt, da kommt dann auch noch ein weiterer Schub zum Sex – Herr Oberteufel, Sie sind wirklich klasse! Und wer dann immer noch skeptisch ist und dagegen etwas sagen will, und das sind vor allem Kinder und alte Männer, die lassen sich leicht mundtot machen. Kindern sagt man, dass sie mal abwarten sollen, wenn sie älter werden, und alten Männern unterstellt man einfach Geilheit, weil sie doch nur nackte Frauen und Mädchen sehen wollen. Ich verstehe, da traut sich sehr bald keiner mehr, etwas zu sagen. Da ist dann noch ein weiterer Vorteil: Da machen dann auch die mit, die nicht an Gott glauben und eine andere Religion haben, denn alle wollen ja moralisch sein, zumindest erst mal und dann auch immer zumindest nach außen hin, dass es also so aussieht, als seien sie moralisch. Und schließlich wird das Verbot der Nacktheit auch zum öffentlichen Gesetz und es wird unter Strafe gestellt, wer dagegen verstößt. Doch den Sex hinter verschlossenen Türen mit wem auch immer kann sowieso niemand kontrollieren und also auch nicht verbieten, zumal der heute auch noch zum Recht auf sexuelle Selbstbestimmung gehört. Also noch mal: Ihr müsst es einfach zuerst schaffen, die jungen Leute vom Harmlosen wegzutreiben, und dann laufen sie bei Gelegenheit schon quasi von alleine in die Arme des gar nicht mehr so Harmlosen! Und dann ist „sexuelle Selbstbestimmung“ das Zauberwort, mit dem Ihr alles, was Ihr so treibt und zu was Ihr die Leute bringen wollt, begründen könnt! Und bald traut sich auch hier niemand mehr, etwas dagegen zu sagen. Aber die Religionen wie die christliche, insbesondere die katholische, die können doch mit ihren Moralpredigten dann doch immer noch das Geschäft kaputt machen? Ach die doch nicht, wo haben denn deren Moralpredigten jemals zu mehr Moral geführt? Zudem habe ich sowieso meine Unterteufel angewiesen, alle Religionen, auch die katholische, weltweit zu unterwandern und sie von innen her zu zersetzen. Und sie haben ihre teuflische Aufgabe auch perfekt erledigt: Daher gibt es in keiner Religion ernstzunehmende wissenschaftliche Forschungen, wie junge Menschen mit Freude und Ehrgefühl eine echte Sexualmoral leben können. Das passt den Religionen auch sehr gut, denn schließlich haben sie alle doch ihren Profit dabei, wenn die Leute sündigen und sich dann auch noch sündig und schlecht fühlen und von daher Trost und Vergebung brauchen und die Hoffnung, dass nach dem Tod alles besser wird! Da ist was dran, unser Geschäft ist auch deren Geschäft, daher haben die größtes Interesse, dass sich hier gar nichts ändert. Und denke dran, das mit dem Sex ist ja auch nur der Einstieg. Da kommt noch Weiteres leicht hinzu, ich denke vor allem an das Geschäft mit den Drogen. Sie meinen, wenn die Leute erst einmal auf den Geschmack gekommen sind, wie toll das alles ist, was eigentlich verboten ist? Und auch das immer wieder: Ihr müsst unter allen Umständen verhindern, dass die jungen Menschen von der Alternative „Spaß an der Moral und am Triebverzicht“ (dazu s. auch Anm. 6 auf S. 49) erfahren und die dann auch noch attraktiv finden und sogar lieben lernen. Denn das verdirbt euch auf die Dauer euer Geschäft, weil sie dann doch lieber das machen! Also müssen wir zusehen, dass die Verstöße gegen die Scham nicht nur als ekelhaft und unanständig gelten, sondern in der Religionserziehung auch als Sünde hingestellt werden. Ich sag´s ja, mit der Erziehung zur Scham statt zu einer echten Moral kann man die ganze Sexualmoral der Menschen wunderschön durcheinander bringen! Und alles sieht ja auch noch nach außen sooooo moralisch aus!
Wir geben uns heute so aufgeklärt, doch so wird das Thema nie angepackt: Echte Sexualmoral und die Schein(sexual)moral der Scham Zunächst einmal: Was ist überhaupt „echte (Sexual-)Moral“, und um die geht es ja hier? Ich denke, das muss zuerst einmal geklärt werden, um nicht irgendein vordergründiges moralisch aussehendes Getue für Moral zu halten und dafür dann das Pulver zu verschießen – und es bringt gar nichts. Ein Problem ist, dass jeder vermutlich andere Vorstellungen hat, was Moral und was moralisch ist – und wir werden uns hier vermutlich kaum einigen können. Um es kurz zu machen: Ich habe hier jedenfalls dieselbe Einstellung wie die großen Religionen, dass der Mensch monogam veranlagt ist und dass deswegen der Sex in die Ehe gehört. Zwar gibt es heute viele angeblich wissenschaftliche Forschungen, dass wir Menschen nicht zur Monogamie veranlagt sind, doch übersehen alle diese Forschungen das Problem der Scham. Wir brauchen die Scham vermutlich, weil die Monogamie doch unsere Naturveranlagung ist und dass wir die - schlicht und einfach - nicht richtig leben. Wenn wir etwa in einem Tierpark an einem Affengehege stehen, dann können wir oft beobachten, wie das dominierende Männchen Sex mit verschiedenen Weibchen hat. Die Tiere schämen sich nun einmal nicht, das ist doch ein Zeichen, dass die Sexualität, die sie da praktizieren, ihrer Naturveranlagung entspricht. Wenn wir Menschen nun diese tierische Sexualität leben würden, würden wir uns schämen – und das ist doch ein Zeichen, dass die tierische Sexualität nicht unsere ist. Denn wenn sie unsere wäre, würden wir uns auch - wie die Tiere - nicht schämen. Dass manche Menschen solche Sexualität auch öffentlich treiben, etwa im Pornogeschäft, hat damit nichts zu tun, denn mit Gewalt oder für Geld geht natürlich alles. Und dass nicht nur die großen Religionen, sondern eigentlich alle Religionen zwar von der Monogamie reden, und dass das trotzdem nicht so richtig funktioniert, ist auch leicht einzusehen. Denn die Religionen vergessen, dass Gebote und Verbote und Gesetze nicht ausreichen, sondern dass zu ihnen immer auch ein „Know How“ gehört, also wie ein anvisiertes Ziel in der Praxis umgesetzt werden kann. Doch über das Ziel der Monogamie gibt es keine wissenschaftlichen Forschungen, was darauf schließen lässt, dass die Religionen sie gar nicht wirklich wollen, sondern sie wollen nur dass schlechte Gewissen der Menschen, weil sie sich nicht entsprechend der Gebote verhalten haben, wenn sie also etwas falsch gemacht haben. Das ist auch verständlich, denn die Religionen leben ja von dem oft leidvollen Scheitern vieler Menschen mit der Monogamie – und ihr „Geschäftsmodell“ ist nun einmal das Trösten und das Versprechen, dass es einmal, nämlich nach dem Tod, besser wird, wenn sie nur richtig glauben. Also: Der Mensch ist offensichtlich zur Monogamie veranlagt, das heißt, dass er nur einen Geschlechtspartner lebenslang hat – ausgenommen bei Verwitwungen. Und wenn das in unserem Alltag nicht so ist, dann heißt das, dass das so auch gewollt ist. Jedenfalls können wir jetzt sagen, was echte Sexualmoral ist: „Was dieser echten Monogamie dient, ist moralisch, und was ihr nicht dient, ist eben nicht moralisch.“ So einfach ist das, wenn man erst einmal einen festen Punkt hat! Wer den Text bis hierhin auch nur oberflächlich gelesen hat, wird gemerkt haben, dass ich von der Scham als moralischem Wert nicht viel halte. Aber ist es denn nicht unverantwortlich, zu versuchen, gerade junge Mädchen zur Freude an der Nacktheit zu motivieren? Hierzu das Gespräch mit der Mutter einer Schülerin: Die hatte mich also vor vielen Jahren an einem Elternsprechtag einmal nach dem Ziel meines Religionsunterrichts gefragt. Darauf ich, eher flapsig: „Die Mädchen sind doch alle irgendwie schizophren.“ Sie: „???“ Ich: „Na ja, vor dem Harmlosen und Paradiesischen, bei dem sie auch eine brauchbare Menschenkenntnis mitbekommen und Männer, die in Ordnung sein wollen, von einer schönen Moral begeistern könnten, nämlich vor »nackt am Strand«, haben sie panische Angst. Doch das Problematische, nämlich den Sex mit nur zu oft fragwürdigen Partnern, der ihnen bisweilen auch noch lebenslange Traumata beschert, den wollen sie und machen ihn auch.“ „Und“, so die Mutter, „was wollen Sie jetzt tun?“ Ich: „Dass die Mädchen das jeweils andere machen.“ Die Mutter: „Wenn Sie das schaffen, sind Sie gut!“ Wenn dieses Gespräch mit einer Mutter nicht eine hohe Motivation für mich ist, vielleicht sogar die Motivation schlechthin – dann müsste ich nun wirklich anormal sein! Und ich denke ja auch, dass eine „Offenheit“ sogar unverfänglicher sein kann als eine mehr oder weniger raffinierte „Verkleidung“. Es kommt auch immer drauf an, wie eine Frau oder ein Mädchen die Offenheit vorbereitet und worauf sie oder es hinaus will. Wenn sie oder es einen Mann daran erinnert, dass er doch einmal gesagt hätte, dass sich frau darauf verlassen könnte, dass das mit seiner Selbstkontrolle auch stimmt, dann beeinflusst das schon das Verhalten eines Mannes. Und nach meiner Erfahrung können wir uns darauf verlassen, dass die jungen Leute, denen es an einer echten Moral gelegen ist, schon sehr umsichtig bei einer möglichen Offenheit sind. Zudem: Wie kleinkariert stellen wir uns Gott eigentlich vor, dass eine Moral, die in Seinem Sinn ist, nur mit Produkten aus der Textilindustrie funktionieren kann? Aber ist nicht die Scham der Grundpfeiler der menschlichen Sexualmoral? Hierzu ein Zitat aus der Biografie einer Prostituierten (,Karin Freiwald, "Venusdienst - meine Jahre als Hure", S. 34f), auf das ich durch den Tipp eines Freundes gestoßen bin, weil das Buch zumindest zunächst einmal im Internet war: "Auf einer Website (www.basisreligion.de) (Anm.: Das ist eine Website von mir!) fand ich kürzlich zum Thema Flittchen eine Argumentation, welche die Wurzeln einer bestimmten Verhaltensprägung sehr treffend beschreibt: »Bevor wir jedoch über ein solches vermeintlich unmoralisches Mädchen die Nase rümpfen, sollten wir uns bewusst machen, wer hier eigentlich unmoralisch ist. Wie ist es denn einem solchen Mädchen in der Vergangenheit ergangen? Wurde ihm nicht seit seiner Kindheit eher eine Sklavenmoral mit allen möglichen Tabus und Ängsten beigebracht und damit seine Dummheit und Naivität gefördert? Wurde ihm nicht stets glauben gemacht, dass die Scham der Inbegriff jeglicher Moral sei und wurde es damit nicht in die falsche Richtung geschickt und so recht neugierig auf mehr gemacht?«" Lieber Leser, Sie können sich sicher vorstellen, dass ich sehr stolz bin, dass eine Prostituierte, also eine Frau, die es wissen muss, mich in meiner Ansicht bestätigt hat, dass die Scham nur eine Scheinmoral ist und durchaus kontraproduktiv für eine echte Moral sein kann! Ja, wie kommen wir überhaupt dazu, gerade den Mädchen die Sexualscham als Moral überzustülpen, wo doch jeder Beweis für den "moralischen Nährwert" der Scham fehlt? Und wie weit das etwas damit zu tun hat, dass Mädchen bisweilen dann noch in die Prostitution abrutschen wie diese "Venusdienerin", darüber wird auch nicht geforscht. Es gibt hier gewiss ein paar Einzelinitiativen, doch sind die im Allgemeinen so offensichtlich wenig durchdacht und oberflächlich (ich denke hier etwa an die aus den USA kommende Aktion "Kein Sex vor der Ehe"), dass sie nur meine These bestätigen: Echte Monogamie ist auch von denen, die sich hier so engagiert einsetzen, offensichtlich im Endeffekt gar nicht wirklich gewollt. Und auch dass es immer nur „bösen Buben“ sind, die die Mädchen zum Sex verführen, auch das kann ich nicht erkennen. Angeregt durch Ortega y Gasset, der in dem später näher beschriebenen Buch „Über die Liebe“ sagt, dass es zumindest meistens nicht die Männer sind, die mit dem Sex anfangen, bin ich einmal die Fälle der „ersten Male“, von denen mir so berichtet wurde, durchgegangen. Und von den zwölf Fällen, von denen ich erfahren habe, waren nur drei den Männern oder Jungen anzulasten, in neun Fällen waren eindeutig die Mädchen diejenigen, von denen die Initiative ausging und die damit die Steine ins Rollen brachten! (Anmerkung: In nicht allen Fällen war es auch zum Sex gekommen, in drei Fällen hatten die Jungen ihn sogar abgelehnt, weil sie mit einer Jungfrau keinen Sex wollten, der Wille der Mädchen war aber da.) Und dann ist in den modernen Sexualwissenschaften gerade der spontane Orgasmus ohne Eindringen kein Thema, seine Erprobung wäre jedenfalls viel sinnvoller als die Erprobung des Eindringens! Was also wäre „echte Moral“ bzw. würde zu echter Moral führen? Sehen wir uns dazu einmal näher an, was da passiert, was ich in dem Gespräch mit der Mutter geschildert habe: Da fängt also ein Mädchen, eine Jungfrau, Sex mit einem Mann an, einfach „um es hinter sich zu haben“. Der Mann wird dabei oft gar nicht näher angesehen, es reicht, dass er vielleicht nett ist, vielleicht gut reden und tanzen kann, einigermaßen gut aussieht und hinter dem sie vielleicht auch noch alle her sind – alles recht oberflächliche Eigenschaften. Irgendeine Leistung im Leben hat er bisher nicht gebracht und und ob er ein Verantwortungsgefühl kennt, das ist erst einmal auch egal. Wenigstens interessiert das nicht. Und da nun die Gewährung von Geschlechtsverkehr und besonders des ersten ja so etwas wie ein Geschenk an den Mann ist oder auch eine Belohnung, wird der also beschenkt oder auch belohnt sozusagen für NICHTS. Und das merkt der natürlich auch und es kommt zu einer entsprechenden Einstellung oder auch einer ausgesprochenen Prägung – wie bei allen Lebewesen, also „Prägung durch Belohnung“ – und manche Männer machen solche Erlebnisse dann auch regelrecht zu ihrem Hobby. Und Hand aufs Herz: Wollen die Mädchen überhaupt einen solchen Partner fürs Leben? Doch wohl eher nicht. Warum also machen sie dann dabei mit, dass Männer in dieser Weise geprägt werden, denn von der Natur aus sind doch sicherlich keine Männer oberflächlich und verantwortungslos, gerade auch nicht gegenüber Frauen? Und wie können Mädchen nun eine andere Sorte Männer prägen – auch wieder nach dem Verfahren „Prägung durch Belohnung“? Natürlich nicht mit Sexerlebnissen, sondern mit Paradieserlebnissen! Also bei welchen Männern kann frau wirklich frei und offen sein, wer hat Spaß an der paradiesischen Nacktheit, wer beschützt sie „dabei“ und auch sonst, bei wem kann frau richtig Mensch sein? – Aber Vorsicht, Männer können sich hier sehr gut verstellen, das heißt sie sind nur Trittbrettfahrer und wollen also nicht säen, sondern nur ernten <und die dann oft auch noch diejenigen als schlecht hinstellen und beleidigen, die für eine bewusste Moral Werbung machen und sie fördern, wo immer es geht>. Oder auch: Sie wollen alle Vorteile genießen, aber nichts dafür tun, dass es zu der Welt der Paradieserlebnisse auch wirklich kommt. Und das sind durchaus auch Männer, die gar nicht auf Abenteuer aus sind, sondern die einfach ein braves Mädchen als Lebenspartnerin suchen. Und wie kann frau nun rauskriegen, ob die Freude am Paradiessein nur Schein ist oder ob sie wirklich zum Wesen eines Menschen gehört? Wichtig ist zuerst einmal, sich zu fragen, ob der Freund wirklich so ist, oder ob er das einem nur zum Gefallen tut. Wenn er wirklich so ist, dann wird er die Zweisamkeit nicht nur im Privaten suchen (denn das ist keine Kunst, das macht „man“ ja gerne), sondern er wird sich ganz grundsätzlich ganz allgemein immer als echter „Beschützer und Kavalier“ von Mädchen und Frauen zu bewähren versuchen. Es ist nun leider einmal so, dass Mädchen und Frauen gerade auch das „natürliche Weibsein“ kaum irgendwo allein leben und erleben können, es ist in diesem Sinn einfach sinnvoll, wenn auch immer „männliche Wesen“ dabei sind – sozusagen als neutrale Beschützer. Hat also ein Freund eine solche Geschichte (im Sinn von „Vergangenheit“) hinter sich und sich dabei bewährt? Erzählen so etwas auch andere von ihm? Er kann ja einem etwas vormachen, doch auch allen anderen? Man könnte ja auch mal eine Situation arrangieren, wo man das erkennen kann … Und wenn er dabei gerne mitmacht, dann wäre das vielleicht ein Zeichen, dass er selbst „echt“ ist und auch seine Moral – und dass demnach sein Verhalten ehrlich ist ... Und zu welcher Moral werden unsere jungen Menschen heute immer noch erzogen? Doch nicht zu einer solchen, sondern nur – wenn überhaupt – zu einer Schein- oder auch Ersatzmoral, nämlich der der Sexualscham, dass sie also immer zumindest Unterwäsche brauchen, so dass auf alle Fälle die Geschlechtsteile und bei Mädchen auch die Brustwarzen nicht für andere zu sehen sind – und schon gar nicht für die des anderen Geschlechts. Diese Scheinmoral oder Ersatzmoral kann man aber doch ändern hin zu einer echten Moral!
A. Echte Moral passt einfach nicht mit sinnlosen Ängsten zusammen. Wenn die meisten Menschen von Sexualmoral hören, dann haben sie (leider) sofort Assoziationen mit irgendwelchen Ängsten, und vor allem mit sinnlosen, und Ängste sind nun einmal etwas Negatives. Dabei gilt gerade auch für eine vernünftige Einstellung zu einer hohen Sexualmoral der Grundsatz einer guten Werbung: „Nie negativ, immer nur positiv!“ Zu den sinnlosen (oder auch irrationalen) Ängsten gehören in erster Linie die Ängste vor einer „göttlichen Bestrafung“ wegen nicht moralischen Verhaltens, sei es hier und jetzt durch irgendein Unglück oder erst nach dem Tod durch ein Schmoren im Feuer der Hölle. Solche Ängste sind (natürlich) sinnlos und führen im Allgemeinen auch nicht zu wirklicher Moral, sondern allenfalls zu einer Scheinmoral und damit auch zum Gegenteil, nicht zuletzt wirft man dann sehr oft gleich die ganze Religion über Bord. Und da das nach Meinung der Theologen ja nicht geschehen soll, weil dann Kirchensteuerzahler verloren gehen, pflegen sie die These, dass einem „guten Christen“ durch das Sühneopfer Christi ja sowieso alles vergeben wird, wenn er nur den richtigen Glauben hat. Oder er kann sich ja - je nach Konfession - auch von einer Bestrafung frei kaufen - früher etwa mit den Ablassbriefen und heute mit guten Werken (was auch immer die sind). Im Grunde eine spießige Krämertheologie! Ich bin nun zu dem Thema „Was nicht zusammen passt“ in dem Buch „Was man für Geld nicht kaufen kann“ (von Michael J. Sandel, New York und Berlin) auf einen interessanten Gedankengang gestoßen, dass sich bisweilen die Aussicht auf eine Belohnung mit Geld auf eine idealistische Einstellung eher negativ auswirkt. Der Harvard-Professor Michael J. Sandel bringt hier als Beispiel die Befragung der Einwohner des Dorfes Wolfenschiessen (2100 Einwohner/Zentralschweiz). Es ging darum, eine Endlagerstätte für radioaktive Abfälle einzurichten, und der Untergrund des Dorfs wäre hierfür ideal gewesen. Als man an den Gemeinsinn der Einwohner appellierte, denn die Abfälle müssen ja irgendwo gelagert werden und die Lagerung sei auch absolut ungefährlich für die Einwohner, erklärten sich 51 % der Einwohner einverstanden. „Offenkundig überwog ihr Gefühl für Bürgerpflicht ihre Bedenken wegen der Risiken. Anschließend versüßten die Ökonomen die Zumutung: Angenommen, das Parlament schlüge vor, das atomare Endlager in ihrer Gemeinde zu errichten, und böte an, alle Einwohner mit einer jährlichen Ausgleichszahlung zu entschädigen - würden Sie dann zustimmen? Ergebnis: Die Unterstützung wurde schwächer, nicht stärker. Der finanzielle Ansporn halbierte die Zustimmungsquote von 51 auf 25 Prozent. Das angebotene Geld minderte die Bereitschaft der Bürger, das Endlager anzunehmen. Mehr noch: Als die Ökonomen den Betrag erhöhten, blieb die Quote unverändert. Die Einwohner blieben sogar standhaft, als ihnen jährlich umgerechnet 8700 Dollar geboten wurden - mehr als das durchschnittliche Monatseinkommen. Ähnliche, wenngleich weniger dramatische Reaktionen auf finanzielle Angebote haben sich auch in anderen Orten ergeben, wo die ansässige Bevölkerung sich atomaren Endlagern widersetzte.“ (S.143f) Fazit: Das Gefühl für Gemeinwohl und eine finanzielle Belohnung passen nun einmal nicht zueinander, das Angebot einer finanziellen Belohnung macht das Gefühl für das Allgemeinwohl kaputt. Und ich denke, bei „unserem Thema“ ist es dasselbe: Angst vor Strafe und echtes moralisches Verhalten passen einfach auch nicht zueinander, etwas Positives – und ein moralisches Verhalten ist doch etwas Positives – kann man nicht mit einer negativen Einstellung erreichen – und Ängste und natürlich auch irrationale Ängste sind nun einmal etwas Negatives. Das funktioniert vielleicht zunächst bei einigen Menschen, vor allem bei jungen, die einen sehr festen Glauben haben und die (noch) alles, was ihnen so an frommen Geschichten erzählt wird, für bare Münze nehmen. Doch ist auf eine solche Einstellung zumindest kein Verlass, weil im Fall einer starken „Versuchung“ – und die Versuchung ist heute im Allgemeinen die, dass alle anderen anzweifeln, ob Sex nur in die Ehe gehört – dann doch immer die Zweifel auftauchen, ob diese frommen Geschichten nicht nur Märchen sind, die man nicht ernst zu nehmen braucht. Zudem soll es ja auch sowieso die Vergebung Gottes geben. Allerdings kommt es nach der „Tat“ dann zu neuen Ängsten, weil man deswegen dann doch ein schlechtes Gewissen hat, man hat ja Gott enttäuscht. Also haben solche Ängste und gutes moralisches Handeln im Grunde nicht viel oder auch gar nichts miteinander zu tun. Eine Verknüpfung von Moral (und gerade auch Sexualmoral) mit Angst vor Strafen bringt nun einmal kein zuverlässiges festes Fundament für ethisches Handeln. Zudem ist eine solche Verknüpfung sogar eher kontraproduktiv und also auch tödlich für jede echte Moral, weil die Werte, die hinter einer Moral stehen sollten, damit nicht kultiviert werden. Moral hat viel mehr etwas mit einer ethischen Einstellung, mit einem Gefühl für Ehre und Würde, mit dem Gefühl für Ästhetik und Schönheit und Niveau, mit Information und Intelligenz und Lebensklugheit und Lebensfreude zu tun – und das alles wird mit Angst vor Strafe nur kaputt gemacht und keineswegs gefördert (wie vielleicht manche Kleingeister meinen). Ich gehe nun davon aus, dass je besser und fester und einsichtiger die Spielregeln einer hohen Moral sind, desto mehr ist möglich, desto freier und menschlicher wird der Mensch. Da werden auf einmal Dinge möglich, die heute üblicherweise als unmöglich gelten.
Anmerkung
zu unserer heutigen Zeit: Eine Angst vor Strafe wird den jungen
Menschen im Allgemeinen nicht mehr gelehrt. Doch "nichts"
ist auch "nichts", denn damit überlässt man das Feld
anderen, die dann den jungen Menschen eine Moral in ihrem Sinn
lehren. Es muss nun einmal auch noch etwas Positives hinzu
kommen. Ich hoffe, in meiner Arbeit dargelegt zu haben, dass eine
Moral nicht nur über Ängste, sondern auch über "Freude an der
Moral" gelehrt werden kann. Und das ist doch gerade heute
sehr gut möglich, wo man endlich einmal wirklich "über
alles" reden kann - und auch schon zu Kindern. D. h., auch schon
denen muss man nicht erst einmal etwas Falsches erzählen! B. Was nicht nur so gerade bleiben kann, sondern – entrümpelt und befreit von Verfälschungen – jetzt erst richtig zur Geltung kommen kann. Ich bin also zutiefst davon überzeugt, dass eine Weltanschauung nach dem echten Jesus eine völlig andere Dynamik haben dürfte als diejenige nach den Vorstellungen des „Hinzukömmlings“ Paulus. Ein Freund verspottet mich bisweilen, dass ich einen Jungfrauentick hätte. Doch dann hatte der spanische Philosoph José Ortega y Gasset (1883 – 1955) auch einen (und nicht nur der). Wie sehr die persönlichsten Träume und Entscheidungen gerade von jungfräulichen Mädchen eine politische Dimension haben, hat dieser spanische Philosoph auf den Punkt gebracht: „So ist das Leben: überraschend und voll von nie gewähnten Wegen. Wer hätte geglaubt, dass etwas so unfassbares Flüchtiges wie die Luftgebilde, die junge Mädchen in keuschen Kammern sinnen, den Jahrhunderten tiefere Spuren eingraben als der Stahl des Kriegsgottes. Von den rührenden Geweben heimlicher Mädchenphantasien hängt großenteils die Wirklichkeit des kommenden Jahrhunderts ab!“ („Über die Liebe“, Stuttgart 1954, S. 24) Im Klartext heißt das doch: Wonach sich keusche Mädchen ihren ersten Sex- oder Ehepartner aussuchen, damit prägen sie nicht nur so gerade die Männer, sondern damit prägen sie überhaupt die Geschichte! Genau das sage ich ja auch, wenn ich empfehle, dass die Mädchen sich nicht irgendeinen Partner insbesondere für ihre erste Intimität vor allem aus dem Grund „um es hinter sich zu haben“ aussuchen sollen, weil sie damit höchstwahrscheinlich einen Falschen „belohnen“, sondern denjenigen mit einem wirklich menschlichen, also auch ethischen Niveau – und das kann nun einmal nur der Ehepartner sein. Und unsere Religion, die ja bisher von Paulus geprägt wurde, wie müsste die aussehen, wenn sie nun von Jesus geprägt würde? Soviel ist klar: Es dürfte keine Religion mehr sein im klassischen Sinn, also mit Priestern und mit Opferkult, es müsste eher so etwas sein wie eine Lebenseinstellung, deren Basis eine echte Ethik ist und die auch nicht als Zwang angesehen wird, sondern vielmehr als Befreiung von Zwängen und auch von Ängsten. Und wie ist das mit den Festen? Müssen die abgeschafft werden wie etwa bei den Zeugen Jehovas? Keineswegs! Denn Feste gehören nun einmal in allen Kulturen zum Leben lebendiger Menschen! So kann Weihnachten natürlich bleiben und auch der Advent davor, denn irgendwann wird Jesus ja wohl geboren sein. Dabei kann das mit der Jungfrau wegfallen, erstens gibt es selbst im Matthäusevangelium noch die Version, dass Josef der Vater Jesu war und zweitens ist das mit der Jungfräulichkeit und der Gottesmutter sowieso eine Mythologie aus der heidnischen Antike, die uns heute nichts mehr angeht. Und zum nächsten Fest oder besser Gedenktag: Karfreitag. Der kann sowieso bleiben, weil Jesus ja wirklich gefoltert und gekreuzigt wurde. Mit Ostern, also dem Fest der Auferstehung Jesu, ist das schon anders, zumal dieses Fest, so wie es verstanden wird, eindeutig zur Paulusideologie gehört. Doch es könnte ja ein Fest draus werden, dass mit Karfreitag die Sache Jesu nicht zu Ende war, sondern dass sie tatsächlich erfolgreich in die Wirklichkeit unseres Lebens umgesetzt wird. Das ist doch nun wirklich ein Grund zum Feiern! In diesem Sinn könnte es dann auch mit dem Pfingstfest weiter gehen, bei dem nicht mehr eine Gottheit namens „Heiliger Geist“ gefeiert wird, sondern dass wir jetzt von „heiligem Geist“ erfüllt sind, ethisch und lebensklug zu handeln. Und die Feste im Leben eines Menschen, insbesondere eines jungen Menschen? Die Taufe kann natürlich bleiben, allerdings müssten die Passagen weggelassen werden, die zur Pauluslehre gehören, weil sie mit dem Glauben zu tun haben. Zur Jesuslehre würde dagegen gehören, dass die Täuflinge wie bisweilen in der frühen Kirche älter und dabei splitternackt sind (zum Zeichen, dass sie die Unterwäsche-Scheinmoral überwunden haben und jetzt eine Moral aus echtem „heiligen Geist“ leben möchten – Bikini und Badehose sind im Prinzip ja Unterwäsche). Bei der Kommunion, bei der uns Jesus angeblich sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken gibt, ist dagegen eine Neuinterpretation nicht möglich, hier geht es ja nur um den Glauben und der ist eindeutig Pauluslehre. Der passt nun einmal nicht zum wirklichen Jesus, so ein Abendmahl hat der nie gemacht und auch nicht gewollt, dass wir so etwas machen. Doch stattdessen – und das passt zu den weißen Kleidern der Mädchen auch noch viel besser – könnte man ja eine Wiederholung oder besser Auffrischung der Taufe veranstalten! Wie wäre es etwa, wenn die Mädchen und Jungen mit den Betreuern ihrer Wahl in einem Schwimmbad die Taufe nackt wiederholen, wobei diesmal nicht der Ritus des Übergießens von Wasser geschieht, sondern der Spaß und die Freude an der Leiblichkeit und mit Wasser angesagt ist? Das heißt, wenn sie so richtig ausgelassen ihr Menschsein und eine bewusste Moral feiern, die ihnen natürlich vorher in einem Unterricht nahe gebracht wurde und die sie jetzt auch wirklich wollen! Und wenn dann diesen „Tauferei“ zu Ende ist, dann ziehen die Mädchen und die Jungen wieder ihre Kleider an, die Jungen zusätzlich noch eine weiße Schärpe, und die Eltern und Freunde, die vor dem Schwimmbad mit den Autos warten (oder vielleicht auch im Schwimmbad dabei waren), fahren sie zur Kirche. Und dort werden sie mit Glockengeläut empfangen und ziehen „in chaotischer Ordnung“ unter Orgelbraus durch die Kirche nach vorne. Hier passt dann vielleicht eine kleine Ansprache des Gemeindeleiters und das Segensgebet aus der frühchristlichen Firmung. Ja, das wäre hier genau das Richtige, zumal es offensichtlich auch noch viel eher perfekte Jesuslehre ist, denn es geht hier nicht um die Bewahrung eines Glaubens, sondern um den Vorsatz eines intelligenten ethischen Lebens. Das gemeinsame Festessen, das von den Eltern je nach ihrer Herkunft und Kultur zur Selbstbedienung vorbereitet wurde, beginnt der Leiter dann mit dem Brotbrechen – wie Jesus in der Emmauserzählung. Bitte unbedingt beachten: Das alles geht natürlich nur mit wirklich wissenden Kindern, siehe etwa auch Hinweis 48!
Vorsatz und Segensgebet um ein intelligentes ethisches Leben Es fällt auf, dass es in dem folgenden frühchristlichen Text 86 offensichtlich um etwas völlig anderes geht, als um das, das wir heute in dem Sakrament der Firmung sehen, zu dem dieses Segensgebet gehört. Aus dem Zusammenhang (Justin dial. 87,5 <Mg PG 6 683/684 A>) geht ganz deutlich hervor, dass es damals nicht um eine Glaubensbeteuerung an wen oder an was auch immer ging (so etwas wie ein Glaubensbekenntnis gab es ja auch noch gar nicht), sondern um eine moralische Einstellung und um eine kreative und intelligente Fähigkeit zu dieser Einstellung. Auch ist von einem Gelöbnis des Gesegneten dabei nicht die Rede. Damit scheint dieses Segensgebet noch zur Jesuslehre zu gehören und nicht zur Pauluslehre – also passt es in das hier vorgelegte Konzept eines gelingenden Menschseins perfekt! „Heiliger Geist (oder auch bestmögliche Lebensklugheit) komme über Euch und die Kraft des Allerhöchsten bewahre Euch vor Sünden (also vor Fehlern in Euren menschlichen Beziehungen)! Höchster ewiger Gott! Der Du diesen Deinen Kindern die Wiedergeburt aus dem Wasser und aus heiligem Geist gewährt hast, Dich bitten wir: Gieße auf sie Deinen siebenfältigen Geist aus:
Und jetzt für jeden Gesegneten einzeln: „Ich bezeichne dich mit dem Zeichen des Kreuzes, also dem Zeichen desjenigen, der sich bis zu und mit seinem Tod für die Verwirklichung der Liebe eingesetzt hat und dem du dich hiermit verpflichtet sehen solltest.“ Mehr dazu unter Hinweise 103. Und das Resultat einer lebensnahen Pädagogik mit sinnvoller Information und ohne falsche Ängste zeigt sich ein paar Jahre später: Vision eines Mädchens, das im Dritten Jahrtausend angekommen ist: “Lebensklugheit und Lebensfreude statt Scheinemanzipation”. ”Sind wir nicht eine verlogene Gesellschaft, was die Sexualmoral betrifft? Nacktheit in der Öffentlichkeit ist verpönt, steht sogar unter Strafe, dabei kann das doch alles, wenn man es nur richtig macht, ein total harmloser Spaß und ein Zeichen von wirklicher Emanzipation sein! Doch Sex mit verschiedenen Partnern, der ist akzeptiert, der gilt heute als normal und als Zeichen von Emanzipation, dafür kriegen wir heute sogar in der Schule Anleitungen! Dabei bringt der doch oft genug lebenslange Traumata und es wird gerade auch über Mädchen, die hier alles glauben und sich dazu rumkriegen lassen und also mitmachen, gelacht – man muss nur mal nach “Blondinenwitzen” googeln. Auch der sogenannte Liebesbeweis kommt für mich überhaupt nicht infrage, das ist doch alles nur ein Zeichen von Dummheit. Wenn auch viele sagen, “das”, also das Eindringen ohne Ehe, müsste auch frau hinter sich haben zum Zeichen ihrer Reife und ihres Erwachsenseins – ich muss hier gar nichts hinter mir haben, ich habe das nun wirklich nicht nötig, und notgeil bin ich auch nicht. Und zudem: Schaut doch mal bei google nach unter “Versteigerung” und “Jungfernschaft”, zu welchen Preisen manche Mädchen ihre Jungfernschaft im Internet anbieten, was die also für einen Wert hat! Und so etwas Kostbares werfen die meisten Mädchen wie einen dreckigen Lappen weg. Doch mit Geld oder ohne kommt für mich nicht infrage, ich bin doch keine naive und dumme Schlampe usw., die sich jeden Unsinn einreden lässt, etwa dass Sex mit einem anderen oder überhaupt mit anderen als mit dem richtigen Ehemann ein Zeichen besonderer Emanzipation ist. Und eine Sklavenmentalität habe ich auch nicht! In den Zeiten der Sklaverei wurden die Sklavinnen ja auch immer von ihren Besitzern als Sexsklavinnen benutzt, und wenn deren jugendlicher Charme irgendwann vorbei war, dann wurden sie mit den männlichen Sklaven zusammen getan, um den Besitzern als Gebärmaschinen Sklavennachwuchs zu bringen. Wozu also in früheren Zeiten unzählige Frauen und Mädchen als Sklavinnen gezwungen wurden, genau dasselbe machen Mädchen heute freiwillig, in ihnen scheint so etwas wie eine Sklavinnenmentalität zu stecken. In mir aber nicht! Denn für mich ist das alles Missbrauch der Sexualität 107, früher redete man von Sünde, doch ist dieses Wort heute aus der Mode gekommen. Für mich ist dieser Sex ohne Ehe jedenfalls eher typisch für eine Sklavin. Eigentlich ist das, was ich hier sage, ja auch meinen Freundinnen alles klar, doch warum fangen sie trotzdem mit dem Sex an? Wer hat sie nur so manipuliert 110, dass ihnen ihre Ehre und ihre Würde und ihr Niveau so völlig egal zu sein scheinen? Ich möchte jedenfalls in meinem Leben die echte Einehe und eine richtige Liebe leben. Ich richte mich dabei durchaus nach der Natur, und weil es die Natur nun einmal so eingerichtet hat, dass beim Eindringen Kinder `entstehen´ können, gehört das Eindringen für mich eben in die Ehe. Im Übrigen hat der spanische Philosoph Ortega y Gasset dazu gesagt, dass ein Geschlechtsverkehr mit dem Hintergrund der echten Liebe ganz besonders erfüllend ist, wenn er sich in einem Kind “materialisierten” darf oder gar soll. Und wenn schon Sex, dann will ich kein Kaninchengehoppel, sondern ein richtiges Fest! Doch wenn ich auch gegen Sex vor der Ehe bin, bin ich deswegen noch lange nicht auch leibfeindlich-verklemmt! Gar nichts machen und von allem in allem enthaltsam zu sein, was mit Sexualität zusammen hängt, ist einfach unrealistisch! Denn wer hier zuerst gegen alles ist, der wird eines Tages von der Wirklichkeit überrumpelt und macht schließlich alles. Ich möchte einfach einen vernünftigen Mittelweg gehen. Daher bin ich also durchaus offen etwa für paradiesische Nacktheit 101 – auch und gerade in Gegenwart von echt-moralischen Männern, wo dies also möglich ist und nicht falsch verstanden wird. Denn unsere übliche Angst vor der Nacktheit, also die Scham, hilft doch für eine echte (weiter auf S. 40)
Lob den festen Spielregeln (wenn also Geschlechtsverkehr in die Ehe gehört): Nicht alles, nicht nichts! Das ermöglicht erst einmal das Erlebnis des Rauschs der Nacktheit, den Rausch des Menschseins, den Rausch der Freiheit, ja, auch den Rausch der echten Emanzipation! Hier: “Der Tanz” – Elfenbeinschnitzerei (1913) von Charles Samuel (1862-1938) – Ecole belge (belgische Schule) Zur Abbildung: Ein Kennzeichen, dass eine (Sexual-)Wissenschaft 117 ordentlich ist, wäre doch, dass das Problem der Scham nicht unter den Teppich gekehrt, sondern angepackt und gelöst wird! Bis vor nicht langer Zeit durften Kinder nichts über den Geschlechtsverkehr wissen. Denn dieses Wissen galt als absolut schädliche Frühsexualisierung 41, die den Kindern ihre kindliche Unschuld rauben und sie schließlich dazu verleiten würde, das was sie wüssten, auch auszuprobieren. Also Tabu über alles, was mit Sexualität zusammenhängt! Je weniger die Kinder davon wissen, desto besser für sie! Aber irgendetwas muss man den Kindern doch sagen, damit sie sich nicht gar zu dumm verhalten und durch eine naive Unwissenheit irgendwelche Pädophilen anlocken und reizen, sich an ihnen zu vergehen. Also erzählte man ihnen das mit der Scham, und dass Verstöße gegen die Scham sogar Sünde sind. Da nun schon selbst ein Kind ein hochmoralisches Wesen ist, kam das natürlich bei den Kindern auch sehr gut an, also schämten sie sich, nackt zu sein, denn sie wollten ja keine Sünde begehen. Außerdem galt das, was da zwischen den Beinen ist, sowieso als ekelhaft. So kam (und kommt es immer noch) zu Verklemmtheit und Lebfeindlichkeit aber nicht zu wirklicher Moral. Und die Folge, wenn die Kinder älter werden: Es liegt nun einmal in unserer Natur, dass gerade das andere Geschlecht hochinteressant ist oder irgendwann wird. Und irgendetwas muss dann doch sein! Schließlich kann es ja auch nicht vernünftig sein, dass man mal jemanden heiratet und mit dem ein Leben lang zusammen bleiben soll und will, den man “vorher” noch nie richtig gesehen 18 hat. Und da nun das an und für sich völlig harmlose Zeigen und Sehen, wenn man es nur richtig macht, als etwas Schlechtes gilt und außerdem noch Sünde ist, kommt das auch gar nicht infrage. Man hat ja die moralischen Normen gelernt und verinnerlicht und will auch nicht gegen sie verstoßen. Ja, was bleibt denn anders übrig als der Geschlechtsverkehr, denn der muss ja eines Tages sowieso sein, weil man nur auf diese Weise Kinder bekommen kann. Also macht man den – und man kann auch gleichzeitig noch probieren, mit wem er wirklich Spaß macht, wer also der Richtige ist usw. Doch damit hat die Erziehung zur Scham jedenfalls keine Moral der echten Monogamie erzielt ... Und was ist heute? Heute wissen doch schon Achtjährige, also Kinder in dem Alter, in dem sie etwa in der Vorbereitung auf die Erstkommunion die Grundlagen unseres Glaubens erfahren, was Sex ist, heute könnte man ihnen also doch gleich “das Richtige” erzählen. Aber nichts dergleichen, was einmal drin steckt, das steckt eben drin 113. Da allerdings das mit der Scham heute schon etwas fragwürdig ist, wird in Richtung Moral gar nichts mehr erzählt, jedenfalls nichts, damit die Kinder wissen, worum es geht. So wird auch der “moralische Nährwert” der Erziehung zur Scham 118 nicht hinterfragt. Es wird drumherum geredet (mir liegt hier ein “Wegbegleiter zur Erst-Kommunion und Firmung” vom Dezember 2018 vor, in dem genau das passiert). Deswegen bleibt es also bei der Verklemmtheit und Leibfeindlichkeit, dass die jungen Leute mit ihrem Körper nicht vernünftig umgehen können und dass sie etwa die Freude an der Nacktheit immer noch für etwas Unmoralisches halten. Und wenn sich die jungen Leute dann in sexuelle Erlebnisse stürzen und damit von dem Ziel der Monogamie abkommen, dann zucken die “geistlichen Autoritäten” mit den Schultern und sagen, dass das eben das Problem unseres menschlichen schwachen Fleisches (oder der Erbsünde) ist, gegen das man nun einmal nichts machen kann: “Sollen die jungen Leute doch beichten gehen!” Dass das Scheitern der hohen Moral am System liegt, darauf kommen die “geistlichen Herren” natürlich nicht. Das geschilderte Verfahren der Erziehung zur Scham ist nun einmal eine völlige Verdrehung, was keine Moral (oder auch eine Scheinmoral) und was wirkliche Moral ist. Wir können also sagen, dass die Erziehung zur Scham zwar sehr moralisch aussieht, doch für das Ziel einer Moral der echten Monogamie völlig kontraproduktiv ist. In diesem Konzept soll es nun darum gehen, dass die Kirche wieder ins Dorf kommt und dass die Moral der echten Monogamie ausdrücklich gewollt ist! Ziel ist also, dass unsere Kinder lernen, das nicht vor der Ehe oder mit anderen als dem Ehepartner zu tun, was in die Ehe gehört (also den Geschlechtsverkehr) und das aber tun, was ein harmloses und sogar paradiesisches Vergnügen sein kann, wenn sie es nur richtig anstellen. Gleichzeitig können sie – durchaus durch niveauvolles Tanzen – auch sehr gut lernen zu erkennen, wer zu ihnen passt. Und wenn einer dann nicht passt, dann ist es kein Problem, “tschüs” und “ade” zu sagen, es war ja nichts! Und was ist mit der Scham? Ganz einfach: Die Scham ist, einmal ganz abgesehen davon, dass sie nur eine trügerische Sicherheit vermittelt, eine Ersatzmoral, die wir brauchen, weil wir nicht die uns gemäße strenge Monogamie leben. (In der Sündenfallgeschichte der Bibel 128 ist sie aus diesem Grund ein Fluch.) Sobald wir die strenge Monogamie leben oder leben wollen, werden wir sehen, dass sich das Problem der Scham in Wohlgefallen auflöst. Und wenn die Erwachsenen etwas dagegen haben? Tipp an junge Menschen: Nichts draus machen! Denn wir müssen immer bedenken, dass die nie so etwas erlebt haben und sich auch gar nicht vorstellen können, dass das geht und wie schön eine Moral der echten Monogamie ist und wie gut die auch zu leben ist, wenn man nur entsprechend informiert ist ... Schlussbemerkung zu diesem Bild: Ich will “natürlich” nicht, dass “so etwas” sofort in die Wirklichkeit umgesetzt wird – oder doch? Auf alle Fälle sollen junge Menschen zumindest darüber nachdenken und miteinander diskutieren! _________ Fortsetzung von Seite 37 Moral gar nichts und ist als eine typische irrationale Angst nur ein Herrschaftsinstrument (vor allem der Religionen!) und ein typischer Zivilisationsschaden, der eine wirkliche Emanzipation behindert. Zudem ist sie auch ein Zeichen von seelischer Krankheit. Wie gerne würde ich etwa bei einem solchen Nacktradeltag mitmachen, wenn der irgendwo für mich erreichbar wäre (https://basisreli.lima-city.de/radler/radlerinnen.htm). Das ist doch ein Zeichen gelingender Emanzipation! Natürlich muss man dafür sorgen, dass man dabei nicht missverstanden wird. Und ich würde sogar vorher das Freihändigfahren üben, damit ich wenigstens hin und wieder die Arme hochrecken und die Finger zum V-Zeichen gegen die Spießer, also zum Siegeszeichen, spreizen könnte! Natürlich muss man ü- ber das alles reden können und ich denke, ich kann reden, weil ich einfach gute Argumente habe. Und wer hier nicht vernünftig reden kann, der kann mich mal! Aber das ist ja noch nicht alles! Mir ist auch bekannt, das Zweidrittel aller Frauen in ihrem Leben nie einen Orgasmus 81 erleben – und ich will nicht eine von denen sein, in die der Mann nur seinen Schniedel reinsteckt und dann wieder heraus zieht wie in eine Sklavin und ich habe gar nichts davon und empfinde nur Langeweile oder gar Widerwillen. Ich will also den Orgasmus erleben und zwar nicht mit irgendeinem Mann und manchmal dann auch mit Versteckspiel und mit Fremdgehen und mit Lüge und Heuchelei, sondern mit meinem Mann und wann immer uns beiden danach ist! Und ich weiß auch, dass dieses Orgasmuserlebnis ohne Eindringen 80 möglich ist, also auch ohne jedes Fummeln und nur mit leichtem Hautkontakt, einfach indem ich mich bei bei einem Mann ohne Angst pudelnackt pudelwohl fühlen und mich bei ihm so richtig fallen lassen kann. Die Natur hat hier uns Mädchen sogar die tolle Chance zum Testen gegeben: Denn alle Nervenzellen 72, die bei der Frau für den Orgasmus zuständig sind, befinden sich eh auf der Oberfläche ihrer Geschlechtsteile, d. h. ein Eindringen ist für sie überhaupt nicht nötig, um den zu testen. Was an Orgasmus nicht ohne Eindringen passiert, passiert nun einmal auch nicht mit Eindrindringen. Dazu kommt noch, dass frau gerade beim ersten Mal eine starke Angst hat, ob das auch alles richtig ist, was sie da ohne Ehe macht. Ich habe auch gehört, dass ein Viertel aller Mädchen beim ersten Mal so schlechte Erfahrungen haben, dass sie vom Sex erst einmal die Nase voll haben. Und diese Angst verhindert, dass frau so richtig locker sein kann, was für das Erlebnis des Orgasmus unbedingte Voraussetzung ist. Angst ist einfach tödlich für den Orgasmus! Viele handeln sich bei so einem verfehlten “ersten Mal” auch noch ein Trauma ein, das sie in ihrem Leben nie wieder so richtig los werden. Die einzigen, die davon einen Vorteil haben, sind doch die Religionen mit ihren Versprechungen von Trost und Vergebung, wofür sie genügend Kirchensteuer bekommen, und die Psychiater mit ihren Behandlungen. Daher unternehmen die alle auch nichts, damit wir Mädchen mal pfiffiger werden. Doch das alles muss ja nicht sein! Und weil der Orgasmus also nicht mit jedem klappt, macht es also durchaus Sinn, genau den und auch nur den und eben nicht auch das Eindringen vor der Ehe zu testen. Ich denke, das ist auch mein gutes Recht, ja, das gute Recht einer modernen und wirklich emanzipierten Frau – und wie sonst soll ich denn herauskriegen, ob sich zumindest das körperliche Ideal schon mal bei mir erfüllt? Es gibt hier eine schöne Geschichte aus der italienischen Rennaissance, wie ich mir mein “erstes Mal” vorstelle. Und ich denke, dass eine Frau oder eben ein Mädchen nur so wie diese Braut aus sich herausgehen kann, wenn sie weiß, dass alles gut und richtig ist, was sie da macht und wenn dann auch noch die Glückwünsche der Eltern und Verwandten und Freunde und auch noch der Segen der Kirche dabei sind – und für den muss man gar nicht sonderlich religiös und gläubig sein. Und wenn ein Partner einen wirklich liebt, dann akzeptiert der das auch, weil der schließlich eine Frau will, die beim Geschlechtsverkehr von Anfang an mit Freude mitmacht, damit er auch ein richtiges Fest wird. Beim vorehelichen Geschlechtsverkehr kann das nie so sein, weil da immer irgendetwas im Hinterkopf ist, ob das alles auch richtig ist, was frau da macht – da können alle reden wie sie wollen. Das wird dann allenfalls eine Triebabreaktion oder auch ein dummes Argument, dass frau emanzipiert und erwachsen ist, aber nie so ein Fest wie in dieser Geschichte. Und überhaupt: Wenn so ein vorehelicher Verkehr eine gute Erfahrung ist und man will ihn immer wieder, was ist, wenn der Partner dann “Tschüs” sagt und einen sitzen lässt? Oder wenn es eine schlechte Erfahrung ist und frau hat die Schnauze davon voll, warum hat frau ihn dann überhaupt angefangen? Und wie geht frau dann mit dem nächsten Partner um, der einen vielleicht wirklich liebt, bei dem frau aber vorsichtiger sein möchte? Sagt man dem dann “Nein”, wo man doch vorher mal einem Idioten “Ja” gesagt hatte? Oder wieviele will frau durchprobieren, ab welcher Zahl ist sie eine Schlampe oder Hure? Daher gilt für mich: Ich will keine halben Sachen machen, wenn, dann richtig! So wie in dieser Geschichte:
ÜBER DIE NATUR DER FRAUEN von Giovanni Sercambi In der Stadt Pisa in Italien wohnte einmal ein reicher junger Mann aus San Casciano namens Ranieri, bei dem die Lust zuweilen größer war als der Verstand. Da er nicht verheiratet war und die Verwandten ihm zusetzten, eine Frau zu nehmen, fragte er: “Wen wollt ihr mir geben?" Sie erwiderten: “Welche du haben willst und die wir dir beschaffen können." “Da ihr es so wollt", antwortete Ranieri, “bin ich's zufrieden. Aber das eine sage ich euch: Wenn ich gewahr werde, dass sie keine Jungfrau ist, schicke ich sie heim und will nichts mehr mit ihr zu tun haben." Da entgegneten die Verwandten, er solle ebenso verfahren wie alle anderen auch, doch sie würden ihm schon eine Jungfrau finden. Sie hörten sich um und fanden schließlich ein hübsches Mädchen mit Namen Brida, Tochter des Jacopa delli Orlandi, das nach dem Tode ihres Vaters in der Obhut der Mutter geblieben war. Sie war bildschön und von prächtigem Wuchs. Als sie einander vorgestellt wurden, war er einverstanden und sie ebenso. Die Heirat wurde aufgeboten und, nachdem er sie heimgeführt hatte, die Hochzeit auf Pisaner Art festlich begangen. Abends im Bett dann schwang sich Ranieri in jugendlicher Manier auf sie, um seinen ehelichen Pflichten nachzukommen. Brida, die unter ihm lag, kam ihm so spontan entgegen, dass Ranieri von ihr abfiel. Betroffen sagte er sich: Das ist keine Jungfrau, bewegt sie sich doch so gut, wie ich's nicht für möglich gehalten hätte. Ohne ein Wort darüber zu verlieren, ruhte er sich für den Rest der Nacht aus. Als sich aber am nächsten Abend dasselbe wiederholte, sagte sich Ranieri: Nun, wenn Brida ihre Mutter besuchen geht, braucht sie meinetwegen nicht wiederzukommen. Als dann der Tag angebrochen war, an dem die jungen Ehefrauen ihr Elternhaus aufzusuchen pflegen, ließ Ranieri Brida und ihrer Mutter ausrichten, Brida brauche sich nie mehr bei ihm blicken zu lassen, und sie solle sich ja nicht unterstehen, je wieder sein Haus zu betreten, er brächte sie dann um. Bridas Mutter und ihre Angehörigen wussten sich keinen Reim darauf zu machen und setzten alle Hebel in Bewegung, um zu erfahren, warum Ranieri seine Frau nicht zurück haben wollte, nicht ohne Brida zuvor gefragt zu haben, was das bedeuten solle. Doch Brida erwiderte, sie habe keine Ahnung und war todtraurig. Den Vermittlerinnen, die zu Ranieri geschickt wurden, um von ihm zu hören, warum er seine Frau nicht zurück haben wollte, antwortete er: “Weil sie mir als Jungfrau versprochen worden war und ich finde, dass sie mehr von der Sache versteht als eine Hure." Die Frauen, Anverwandte von ihm und von Brida, kehrten betroffen zur Mutter der Braut zurück und berichteten ihr alles. Die Mutter, die ihre Tochter unberührt wusste, rief aus: “Weh mir Unglücklicher! Er will sie nicht zurück haben, weil er nichts begriffen hat." Darauf sagten die Frauen: “Wir wollen zur Madonna Bambacaia gehen, die wird uns gewiss Rat wissen." “Gehen wir!" drängte die Mutter. Sie begaben sich also zur Madonna Bambacaia und erzählten ihr alles. Madonna Bambacaia hörte sich die Geschichte an und erkundigte sich nach dem Namen des Ehemannes und hieß die Frauen, mit Gott zu gehen. Kaum dass sie weg waren, ließ sie ein Entenküken besorgen und setzte es in ihrem Zimmer unter einen Korb. Dann schickte sie nach Ranieri. Als er eingetroffen war, bot sie ihm einen Platz neben dem ihren an, rührte mit einem Stöckchen das Wasser in einer Schüssel auf und befahl ihm, den Korb hochzuheben, unter dem die Ente war. Sobald diese das Plätschern des Wassers hörte, stürzte sie sich augenblicklich in die Schüssel. “Nun", wandte sich Madonna Bambacaia an Ranieri, “wie kommt es, dass dieses Entenküken ohne fremde Hilfe das Wasser gefunden und sich hineingestürzt hat?" “Es liegt in der Natur der Enten", erwiderte Ranieri, “dass sie sich, sobald sie das Wasser bemerken, unverzüglich hineinstürzen, auch ohne es vorher je gesehen zu haben." Darauf sagte Madonna Bambacaia: “Siehst du, ebenso wie sich eine Ente, ein Vogel ohne Verstand, von Natur aus ins Wasser stürzt, ohne es vorher kennengelernt zu haben, so bewegt sich die Frau, ohne je zuvor den Mann gekostet zu haben, in dem Augenblick da sie ihn spürt." Ranieri lachte ob dieser Schlussfolgerung. “O Madonna Bambacaia, warum habt ihr das gesagt?" “Weil ich gehört habe", erwiderte Madonna Bambacaia, “dass du deine Frau nicht wieder haben willst, aber ich rate dir: Sei unbesorgt und nimm sie zurück, denn du hast sie als Jungfrau bekommen. Da war sie gut, sei du nicht der Anlass dafür, dass sie schlecht wird." Beschämt nahm Ranieri Brida wieder bei sich auf, und von Stund an gaben sie sich ohne Argwohn ihrem Vergnügen hin. Anmerkungen: Diese Erzählung wurde einem DDR-Buch aus den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts entnommen. Leider habe ich das Buch nicht mehr und kann also nicht die Quelle angeben. Natürlich, dieser Ranieri ist ein rechter Macho, er nimmt sich selbst alles heraus, aber seine Frau soll eine Jungfrau sein. Doch darum geht es hier nicht, es geht hier darum, ob gerade auch ein Mädchen die Sexualität erlernen muss, um nicht verklemmt und auch sonst leibfeindlich zu sein. Und die Quintessenz der Geschichte ist nun, dass ein gesundes Mädchen ein solches Erlernen nie und nimmer braucht – wenn die richtige Situation da ist, kann es „das alles“ sozusagen von Natur aus! Wichtig ist eben, dass gerade für das Mädchen alles „in Ordnung“ ist, dass einfach der Zusammenhang stimmt – und der ist nun einmal nach einer Hochzeit ein völlig anderer als wenn gerade ein Mädchen vorher „probiert“, um „in“ zu sein. Und hier passen gerade auch die „Übungen“ mit der Nacktheit, mit denen also noch eine zusätzliche Vorbereitung geschieht: Wenn sich ein Mädchen dabei so richtig wohl bei dem Partner fühlt – was soll dann nach einer offiziellen Eheschließung denn noch schief gehen? Ja, darüber hinaus: Wer ist denn wohl eher verklemmt? Sind das denn nicht vielmehr die Mädchen und Frauen, die meinen, erst einmal alle möglichen Sexerfahrungen machen zu müssen – mit wem auch immer? Und für das Konzept, das ich vertrete, spricht doch auch die Idee vom Spaß an der Nacktheit vorher. Denn wer hier offen ist und keine Probleme hat, der wird sich doch später noch viel mehr mit Haut und Haaren in das diesmal nun wirklich positive Abenteuer Liebe stürzen – ja, wenn alles in Ordnung ist! Und das kann man im Zustand der Offenheit gewiss auch viel besser erkennen! Doch weiter mit der Vision des Mädchens, das im 3. Jahrtausend angekommen ist: Und wenn ich erst einmal weiß, dass der Orgasmus mit einem Mann da ist, dann ist auch die Angst vor dem möglichen Schmerz bei der Entjungferung völlig überflüssig, weil genau dieser Schmerz nämlich zum ultimativen Kick in der Hochzeitsnacht wird. Klar, diese Nacht kann auch ein paar oder mehr Nächte später sein, aber auf alle Fälle nach der Hochzeit. Dagegen ist das Testen des Eindringens vor der Hochzeit reiner Blödsinn, weil sowieso jeder Schniedel in jede Muschi passt, frau also damit gar nichts Besonderes erkennen kann. Ja, sich auf diesen “Test des Eindringens” einzulassen, dazu braucht frau wirklich keine Intelligenz, denn den schafft doch selbst die doofste Blondine. Schließlich wirft frau ja damit auch noch ihre guten Karten der Jungfernschaft ohne vernünftigen Gegenwert weg. Meine Mutter hat mir eh den heißen Tipp gegeben für meine Suche nach dem richtigen Mann: 'Die Beine zusammen und Gott vor Augen!' Also bin ich für solche Hautkontakterlebnisse auch gerne offen – bis hin zur gegenseitigen Ganzkörpermassage 21, weil das alles nicht zuletzt auch mir selbst Spaß macht und auch noch gesund ist und weil das durchaus zum Kennenlernen gehört und auch Zeichen von echter Lebensklugheit ist! Und etwas zur Massage: Als Anhaltspunkt kann hier das Kraulen eines Hundes gelten: Den fasst man ja auch nicht „überall“ an! Dabei kommt es auch schon mal dazu, dass ich mit einem Mann die Nacht zusammen verbringe, der für eine Ehe eher nicht infrage kommt – und auch nackt, allerdings dann durchaus auch ohne die typischen Hautkontakterlebnisse. Der Triebverzicht ist natürlich nicht nur für mich, sondern gerade auch für den Mann schon ein ganz schöner Stress. Doch es ist ja so, dass der Körper in einem großen Stress ein Antistresshormon erzeugt, also Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin, und das ist sowohl im chemischen Aufbau wie in der Wirkung wie eine Droge. Der menschliche Körper ist nämlich, wenn man es nur richtig anstellt, durchaus sein eigener Drogenlieferant. Man kann sich also gerade durch einen bewusst gesuchten Stresss, hier den des Triebverzichts, selbst unter Drogen setzen – und ganz kostenlos und völlig natürlich! Und überhaupt: Nicht umsonst hat die Natur doch die Freude am Geschlechtsverkehr und die Möglichkeit der Fruchtbarkeit miteinander gekoppelt. Das heißt doch, dass der Geschlechtsverkehr in eine feste Beziehung gehört, in der auch Kinder gezeugt werden können. Wir sind doch heute sonst so für ein Leben nach der Natur – hier aber meinen wir, die Natur mit Pillen und Kondomen austrixen zu müssen – da halte ich mich lieber an die Natur! So kann ich doch mit dem Triebverzicht toll leben – was sind das nur für frustrierte alte Leute, die Triebverzicht immer mit Qual und Verklemmtheit gleichsetzen und die uns jungen Leute keine paradiesischen Freuden gönnen?
Anmerkung des Autors: Wer das alles für unrealistisch hält, dem kann ich nur sagen, dass ich es schon zumindest in Ansätzen erlebt habe – und es ist phantastisch! Es lohnt sich, nicht aufzugeben und weiter zu machen! Und jetzt? Ich bin zwar seit vielen Jahren nicht mehr im Dienst, doch ich habe hin und wieder immer noch Kontakt mit jungen Menschen und rede auch mit ihnen über die angesprochenen Fragen. Mein Eindruck ist, dass ich mit dem, was ich hier geschrieben habe, durchaus richtig liege. Und so könnte es doch auch sein, dass meine Empfehlungen als alter Religionslehrer an die jungen Leute nicht nur nicht falsch sind, sondern sogar sehr gern gehört werden. Also:
C. Anmerkungen zu tatsächlichen und möglichen Kritiken Anm. 1: Ein Personenkreis, der keine Hemmungen hat, seinen Gegenspieler ans Kreuz zu bringen, dem ist auch zuzutrauen, dass er sich etwas durchtriebenes Geistreiches einfallen lässt, um die Erinnerung an ihn und an sein Engagement gründlichst auszulöschen, und sich das auch etwas kosten lässt, um es in die Praxis umzusetzen. Und zur Akzeptanz des Konzepts s. 135. Anm. 2: Wie mag es überhaupt zur „ursprünglichen jüdische Religion“ gekommen sein? Ja, wie ist es überhaupt zum Volk der Juden gekommen? Zunächst: Die Geschichten der Bibel (also des Alten Testaments) darüber, etwa die von Noah, Abraham bis hin zu Jakob und seinen Söhnen Josef, Benjamin und den anderen, sind wohl alles Geschichten, die sich fromme Autoren der Juden ausgedacht haben, um ihrem Volk eine Geschichte zu geben. Leider ist auch die Geschichte von der Sklaverei in Ägypten und von der Befreiung daraus mit dem Zug durch die Wüste und also auch von Moses nach neueren Erkenntnissen weitestgehend Legende. Am ehesten ist vielleicht wahr, dass sich in der Gegend des heutigen Israels Nomaden mit freigelassenen oder auch entlaufenen Sklaven woher auch immer und mit aus anderer Unterdrückung Überlebenden zusammen gefunden haben. Und das waren Menschen, die vernünftig miteinander reden konnten und sich also auch gemeinsam um eine Lebenseinstellung kümmerten, nach welchen Regeln sie miteinander fortan leben könnten. Es ist nun durchaus vorstellbar, dass dabei diese Regeln einmal nicht nur von alten Männern aufgestellt und ihren Mitmenschen aufgezwungen wurden, sondern dass zunächst einmal alle über die diskutierten, also auch die Frauen, und auch junge, die ja einmal Sklavinnen gewesen waren. Das heißt, dass es auch um die Überwindung der verachtenden und entwürdigenden „unordentlichen Liebesbeziehungen“ der Frauen ging, wie sie in der Sklaverei nun einmal üblich waren. Denn Frauen und Mädchen waren in der Sklaverei ja auch immer Sexsklavinnen ihrer Besitzer mit allen ihren mehr oder weniger perversen Wünschen und/oder auch Geschäftsinteressen. Solche Frauen konnte man ja auch nach Belieben „vermieten“, schließlich wollte man das Geld, das man in sie hineingesteckt hatte, ja wieder „erwirtschaften“. Dabei ging es ja immer nur um die Gier und das Geschäftsinteresse der Männer, die Gefühle der Frauen und deren moralische Einstellung waren völlig gleichgültig. Und so ging es bei der „neuen Lebenseinstellung“ um die volle Emanzipation der Frau, über die gewiss auch diskutiert wurde: Ist die Fortführung der „unordentlichen Liebesbeziehungen“, wie sie in der Sklaverei üblich waren, jetzt aber unter anderen Vorzeichen, die wahre Emanzipation oder ist es das Konzept einer „ordentlichen Liebesbeziehung“ in Partnerschaft und Liebe von Mann und Frau? Dabei muss wohl ein herausragender Kopf, der in der weiteren Geschichte zum „Anführer Moses“ wurde, mit einem Machtwort einen Schlussstrich gesetzt haben mit der Idee der „ordentlichen Liebesbeziehung“ – und die durch die Gebote, die er vom Gott des Berges Sinai (angeblich) erhalten hatte, als unumstößliche Regel festgelegt haben. Und so kam es dann auch, dass die jüdische Religion 111 die einzige ist, in der auch die Frau das Recht auf sexuelle Erfüllung, also auf den Orgasmus, hat – bei gleichzeitiger Bedingung der echten Monogamie. Und die Idee der Nacktheit des Paradieses möchte ich hier noch hinzufügen, denn die ist nur umsetzbar, wenn alles, was mit der Monogamie zusammen hängt, aus einer inneren Einstellung heraus gelebt wird – und auch gerne und aus tiefster Überzeugung. Eine Datierung für das alles ist unmöglich, ich setze hier einmal die Zeit um 1000 v. Chr. an, also vor etwa 3000 Jahren. Ein m. E. gutes Argument, dass ich hier richtig liege, ist die Tatsache, dass jüdische Männer heute noch beschnitten werden, wie ebenfalls heute noch die Ägypter, und jüdische Frauen nicht beschnitten werden, anders als heute noch die Ägypterinnen. Es ist schlichtweg das Erbe der Sklaverei! Denn die männlichen Sklaven mussten auch wie die männlichen Besitzer beschnitten werden, weil man die Beschneidung als Vorbeugung gegen Geschlechtskrankheiten ansah – und man konnte ja nicht verhindern, dass sich die Sexsklavinnen auch mal mit ihren männlichen Leidensgefährten der Sklaverei „trösteten“. Wären die also unbeschnitten, wären sie eine Quelle der Gefahr für die Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten gewesen. Bei den Frauen hat die Beschneidung dagegen direkt nichts mit der möglichen Ansteckung mit Geschlechtskrankheiten zu tun. Also wurden Sklavinnen nicht beschnitten, denn sie sollten ja Lust haben, „dabei“ mitzumachen, die sie mit der Beschneidung nie so recht hätten. Denn die Beschneidung bedeutet sehr oft eine Wunde, die nie richtig verheilt und daher gerade auch beim Sex immer schmerzt. (Auch heute werden in Ägypten die „normalen“ Ägypterinnen sehr wohl, jedoch die Töchter von Prostituierten nicht beschnitten, weil die „ja doch wieder“ Prostituierte werden …) Bei den befreiten Sklavinnen ersetzte man diese Beschneiderei durch das Gesetz einer drakonischen Strafe, also der Todesstrafe, falls sie „unordentliche Liebesbeziehungen“ hatten. An den möglichen Missbrauch dieses Gesetzes dachte man nicht – oder doch? Oder ist alles ganz anders? S. S. 104. Es ist mir unverständlich, dass meines Wissens bei den heutigen Juden noch nicht einmal darüber nachgedacht wird, dass die Beschneidung der Männer ein aufgezwungener Brauch aus der Zeit der Sklaverei ist und dass sie schon von daher bei freien (oder eben emanzipierten) Menschen verboten gehört! Anm. 3: In ihrem Buch „Adam und Eva und die Schlange“ beschreibt die amerikanische Religionswissenschaftlerin (a. d. Princeton Universität) Elaine Pagels (1988/1991, dt. bei Rowohlt), wie sie zu ihrer Beschäftigung mit dem frühen Christentum kam. Sie war ursprünglich davon ausgegangen, dass sie das wahre Christentum „im Rückgang auf die Ur- und Frühgeschichte der Kirche finden würde“. Doch sie stieß bei ihrer Suche auf das Gegenteil von dem, was sie erwartet hatte. Ein „goldenes Zeitalter“ reineren und einfacheren Christentums konnte sie jedenfalls nicht finden, sondern sie fand nur „eine Vielfalt bis zur Gegensätzlichkeit divergierender Stimmen und Standpunkte“ (S. 306f). Das würde die These meines Ansatzes unterstützen, dass es gerade in der frühen Kirche Kreise gab, die den wirklichen Jesus sogar bewusst verfälscht haben und dies natürlich nicht zugeben durften, sondern ihre wahre Absicht geschickt verschleierten. So kam es dann zu den „divergierenden Stimmen und Standpunkten“. Anm. 4: Von Vorteil des Konzepts, auf das ich gekommen bin, gehört, dass eine ethische Lebenspraxis nicht mehr wie in der traditionellen Theologie ein Anhängsel an diese Theologie ist („aus Dankbarkeit für die Erlösung durch Jesus sollen wir jetzt moralisch sein und uns an die göttlichen Gebote halten“), sondern dass diese Ethik Kern des Anliegens Jesu ist. Ich denke, dass ein solcher Praxisbezug ein Indiz ist, dass wir auf der Spur des echten Jesus sind, denn der echte Jesus war Handwerker und kein Theologe – und das Indiz für einen Handwerker ist nun einmal, dass er immer auch einen Praxisbezug hat. Und wenn dieser Praxisbezug, auf den ich gekommen bin, funktionieren sollte, was nach meinen Erfahrungen als Berufsschulreligionslehrer durchaus größte Chancen hat, dann dürfte das auch ausstrahlen auf Nichtchristen und sogar Atheisten, denn gerade die jungen Menschen „aus allen diesen Kreisen“ haben doch auch dieselben Probleme und Fragen. Ja, ich sehe hier durchaus gerade die islamischen Mädchen, aber auch die Jungen: Da gibt es doch auch sehr intelligente unter ihnen, die etwa durchaus sehen, was in der typischen islamischen Ehe auf sie zukommt und dass das gar nicht so erstrebenswert ist. Doch unser traditionelles christliches Moralmodell, um es einmal so zu nennen, ist für sie auch keine Option. Jedenfalls könnte ein anderes Moralmodell, und ich meine das, das (endlich einmal!) im Sinn des echten Jesus ist, durchaus den ganzen Islam für sie in Frage stellen dürfte. Ja, für mich ist keine Religion „unkaputtbar“ bis in alle Ewigkeit, es muss nur der richtige „Anstoß“ und das geeignete Konzept fürs Leben kommen. Und ein solcher Anstoß wird nie von alten Leuten kommen, insbesondere nicht von alten Männern, die ja unsere Religionen bestimmen, der kann nur von jungen Menschen kommen. Unabhängige Medien hätten hier ihre Aufgabe! Und nicht zuletzt entsprach das, was zur Zeit Jesu in der jüdischen Gesellschaft lief und wogegen sich Jesus engagierte, in vielem genau dem, was heute im Islam läuft. Anm. 5: Und zur heutigen Praxis der Erziehung junger Menschen zu den Werten von Liebe und Partnerschaft: Ja, wie sieht denn die Hinführung junger Menschen dazu aus? Es ist schon makaber, das die von einem kommerziellen Unternehmen gemacht wird, das dabei natürlich die entsprechenden eigenen Interessen vertritt. (Die Webseiten von „Bravo“ haben im Monat über zwei Millionen Zugriffe – und die Pseudowissenschaft, die deren Hintergrund ist, hat längst auch in die schulische Sexualerziehung Einzug gehalten. Wissenschaftlich ausgedrückt ist die Basis dieser „Wissenschaft“ ein „naturalistischer Fehlschluss“117, also die These, dass das, was alle machen, auch richtig ist. Nach dieser Logik wäre auch nicht falsch gewesen, Hexen und Juden zu ermorden, weil das ja alle taten bzw. gut hießen, zumindest aus der Sicht der Wachmannschaften, und es war eben doch falsch und sogar verbrecherisch.) Leider wird auch hier üblicherweise immer nur an Symptomen herumgedoktert, wodurch sich im Endeffekt nichts ändert. Eine Sexualerziehung, die eine wirkliche ist, weil sie sich an echten Werten orientiert, sieht doch nun wirklich anders aus. Wenn sich schon die Religion hier nicht einsetzt, dann wäre es doch auch Aufgabe anspruchsvoller Medien, hier aktiv zu werden und etwa den Kirchen „auf die Füße zu treten“. Anm. 6: Das Problem des Konzepts dürfte sein, dass es auf eine sehr rigide Sexualmoral hinaus läuft, doch immerhin eine ohne Ängste und die auch noch so attraktiv und lebensklug ist und Lebensfreude bereitet, dass sie auch gerade von jungen Menschen gern gelebt werden kann. Erfahrungsgemäß kommt es für junge Menschen doch nicht darauf an, ob etwas nicht rigide und also leicht zu leben ist, sondern dass es attraktiv und intelligent und vor allem spannend ist. Ich wäre jedenfalls mit dem Konzept gerne wieder Lehrer! Ich verweise hier noch mal auf das Zitat aus der Biografie einer Prostituierten auf Seite 28. Die Frau stimmte mir zu, dass wir doch in unserer Moralerziehung in die falsche Richtung einer Scheinmoral geschickt werden – und dass eine Erziehung zu einer echten Moral doch leicht anders gestaltet werden könnte. Für heutige Erwachsene mag das alles, was ich bringe, nun keinen Vorteil bedeuten, doch wir engagieren uns ja auch sonst für Veränderungen, die für die heute lebende Generation eher keinen Vorteil bedeuten, wenn ich etwa an manches zum Schutz der Umwelt denke. Hier denken wir doch auch an künftige Generationen. Wir sind also doch gar nicht so kleinkariert egoistisch, dass wir bei dem, für das wir uns einsetzen, immer nur danach gehen, ob wir auch selbst einen ganz großen unmittelbaren Vorteil dabei haben! Und hier möchte ich ein weiteres Bild von Lucas Cranach d. Ä. - außer dem auf S. 15 - zeigen. Ich bin auf das Bild gekommen, weil ich auf der berühmten Cranach-Ausstellung in Düsseldorf war, um zu sehen, was dieser Maler, der übrigens ein Freund Martin Luthers war, sonst noch so alles gemalt und was er dabei dann auch noch gedacht hatte. Lucas Cranach war also ein Humanist und als solcher hatte er Idealvorstellungen vom Menschen. Zu diesen
Idealvorstellungen gehörte nun auch, dass Moral und Nacktheit zusammen gehören, ja dass vielleicht die echte Moral nur möglich ist, wenn sie auch kombiniert mit der Nacktheit ist (natürlich immer nur dort, wo es passt). Ein sehr schönes Beispiel für diese Kombination ist die Darstellung der römischen Bürgerin Lucretia, wenn auch ihr Schicksal ein trauriges war. Sie hatte nämlich eine Vergewaltigung erlebt und litt so unter dieser schlimmen Erfahrung, an der sie zwar selbst unschuldig war, doch mit der sie nicht mehr leben wollte - dass sie sich selbst umbrachte. Sie galt daher bei den Römern als Inbegriff der Moral. Und in diesem Sinn hat sie also Lucas Cranach d. Ä. gemalt. Nachwort Trotz aller meiner Mühen, mich verständlich auszudrücken, habe ich immer noch den Eindruck, dass manche Leser nicht wissen, was ich will. Daher also noch dieses Nachwort! Möglicherweise passt hier eine Begebenheit vom Ende meiner schulischen Tätigkeit, die m. E. sehr viel über die jungen Menschen von heute aussagt: Mir wurde also vom Aachener Bischof die Lehrerlaubnis entzogen, weil ich nicht die Lehre der Kirche vertrete und weil die Schüler vor mir geschützt werden müssen (!!!). Und mein Schuldirektor ließ mich auch ab sofort in keine Klasse mehr rein – ich bekam eine andere Aufgabe, so lange meine Verrentung noch nicht da war. Und irgendwie bekam ich mit, dass in einer Klasse Schüler munkelten, dass da irgendeine MeToo-Geschichte war (heute würde man das so sagen). Dass es dogmatische Gründe gab, lag außerhalb ihrer Vorstellungen, weil ich doch immer versuchte, die Moral der Kirche in die Praxis ihres Lebens umzusetzen. – Ich sprach also den Chef an, der gerade vorbei kam: „Sehen Sie, das wird jetzt erzählt....!“ Und er: „In welcher Klasse – wo?“ Und er ging also mit mir sofort in die betreffende Klasse – die normale Stunde fiel für die erst mal aus … Er klärte die Klasse auf über die Hintergründe des Lehrerlaubnisentzugs, dass es da also Probleme mit den Dogmen der Kirche gäbe usw. Darauf erhob sich ein Schüler etwas schlacksig und: „Aber was ist, wenn wir ihn wollen ….?“ (Ich war platt, so hatte ich die jungen Leute noch nie erlebt …) Und der Chef darauf: „Nein, das ginge nicht, da sei eben ein Abkommen mit der katholischen Kirche und nicht nur mit der usw..“ Und dann wieder der Schüler: „Na gut. Doch wenn ich mich so umsehe, dann haben wir in dieser Klasse vier Gruppierungen: die Katholiken, die Evangelischen, die Baptisten und die Moslems. Na gut, die Katholiken können ja den Raum verlassen, doch für die anderen kann er ja den Unterricht weiter machen ...“ Ich war noch mehr platt – und ich denke, auch der Chef war zumindest sehr erstaunt, denn so etwas hatte er wohl noch nicht über mich und über meinen Unterricht gehört. Er hatte wohl von dem, was er bis dato über mich gehört hatte, gedacht, dass ich sehr weltfremd sei, zumindest was die jungen Leute von heute betrifft, doch jetzt also das … (Und wenn ich mir vorstelle, dass da auch noch jüdische Schüler dabei gewesen wären, für die dieser Schüler doch auch geredet hätte, dann wäre für mich klar gewesen, wie man selbst die Religionen zusammen bringen kann, die gar nichts miteinander zu tun haben wollen! Übrigens: Bevor ich im Bistum Aachen tätig war, war ich auch schon im Erzbistum Köln tätig – und für dieses Erzbistum habe ich noch eine Lehrerlaubnis, und die ist auch noch gültig!) Nun denn, es blieb dabei – doch hat mir diese Begebenheit sehr viel Mut gemacht, weiter zu tüfteln und auch zu versuchen, öffentlich zu machen, auf was ich gekommen bin. Denn ich denke, die Richtung, die ich eingeschlagen habe, stimmt schon mal. So traue ich mich also inzwischen auch, die Fotos von dem tanzenden Paar (s. S. 38) und von dem Bild der Lucretia (s. S. 50) abzudrucken – und „solche Praxis“ auch ausdrücklich zu empfehlen. Und da waren natürlich auch noch mehr Erfahrungen – ich denke etwa an einige Gespräche mit jungen Leuten so zwischen Tür und Angel … Etwa als eine Schülerin mir erzählte, wie sehr sie es bedauerte, mit dem Sex angefangen zu haben, sie hätte es ja auch noch ausdrücklich gewollt. Ich habe da diese Verschränkung der Finger beider Hände ineinander angedeutet, wie auf Seite 23 u. im Gespräch mit dieser weltreisenden deutschen Abiturientin beschrieben, und gefragt, ob es das nicht genauso gut getan hätte. „Na klar“, war ihre Antwort wehmütig, „doch das sagt ja so niemand ...“. Also denke ich weiter, dass es einer ja mal sagen muss, denn wenn immer alles verboten oder auch nur schlecht gemacht wird, dann wird damit doch nur erreicht, dass schließlich immer alles gemacht wird. (Welch ein Knüller dieses Argument im rechten Moment ist, wurde mir erst einige Zeit nach dem Gespräch mit der Abiturientin klar.) Im Grunde wollen die jungen Leute doch sogar zuerst einmal nur „sehen und zeigen“, also eigentlich völlig Harmloses und auch durchaus Verständliches und völlig Legitimes. Und seit dem Abschied von der Schule sind nun über 17 Jahre vergangen und ich bin nicht bei dem stehen geblieben, was ich damals erzählt hatte. Ich würde sagen, dass ich auf die besten Informationen und Gedanken erst nach meinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst gekommen bin – auch etwa durch Gespräche mit jungen Leuten auf dem Jakobspilgerweg in Spanien. Ja, wo denn sonst kann man so ungezwungen gerade auch mit Mädchen reden – es sei denn s. o.? Ich denke also, dass ich mit der jetzigen Arbeit noch viel besser bei den jungen Leuten ankäme und dass ich sogar etwas in ihnen verändern könnte. Auch denke ich, dass die Kirche jetzt echte Schwierigkeiten hätte, mir die Lehrerlaubnis zu entziehen, denn das, auf was ich gerade auch zum Thema „Jesus“ gekommen bin, ist eigentlich die Lösung für alle ungeklärten Fragen, die ich so von meinem Theologiestudium her kenne. Ich denke, ich hätte gute Karten, jedenfalls viel bessere als damals! Auf alle Fälle muss doch hier etwas gemacht werden, gerade auch, weil die jungen Menschen auch in den Schulklassen heute aus allen möglichen Kulturen und Religionen zusammen gemixt sind. Wenn hier nicht der Religionsunterricht zuständig ist oder zumindest sein sollte! Wenn nun das, um was es mir geht, für manchen zunächst etwas seltsam klingen mag („Was hat das alles mit Religion zu tun?“), so kann ich mich dank der Besinnung auf die ursprüngliche jüdische Religion und auf den historischen jüdischen Jesus auf das Grundanliegen der jüdischen Religion berufen. Und in der ist ja auch noch die Paradieserzählung, die einerseits eine Geschichte gegen die kultische Prostitution ist, also gegen den Sex mit einem anderen Partner als mit dem eigenen Ehepartner. Ich kann hier auf eine exzellente Untersuchung des evangelischen tschechischen Theologen Jan Heller über den Namen „Eva“ verweisen: Dieser Name ist nämlich die Ableitung aus den Göttinnennamen Hebe oder Hepatu (der Wortstamm ist derselbe, auch die Laute p und b passen, denn wenn man sie mit den Lippen reibt, kommt f bzw. v und w heraus – wir kennen das auch aus dem Spanischen, Barcelona wird ja Warßelona gesprochen), zu deren Kult solche Prostitution gehörte. Und das Geschickte der Verfasser der Paradieserzählung war nun, dass sie eine solche Göttin zu einer Menschenfrau degradierten, also zur „Menschin Eva“ – und das, was zum Kult der Göttin gehörte, jetzt als etwas Schlechtes hinstellten. Andererseits ist von der Nacktheit die Rede, die ich hier als eine Vision sehe, wie die Kleidung in einer gottwohlgefälligen Welt überflüssig wird – natürlich nur dort, wo es passt. Dazu kommt dann noch eine ganz spezielle Sicht der Menschen in der ursprünglichen jüdischen Religion, dass der Mensch nämlich nicht einfach ein Wesen mit männlichen oder weiblichen „Anhängseln“ ist, sondern durch und durch ein Geschlechtswesen, das entweder sein besonderes Mannsein oder auch sein besonderes Frausein lebt und vor allem leben möchte.
Also habe ich mich an der Utopie der frühen jüdischen Religion zum Menschsein orientiert: „Recht der Frau auf Orgasmus bei echter Monogamie und ohne Probleme mit der Nacktheit“ – und diese zur Basis eines m.E. praxistauglichen, pädagogischen Konzepts gemacht. Das Problem ist ja immer die Umsetzung einer Utopie in die Lebenswirklichkeit, also auch in unsere heutige. Die Darstellung von "Fruchtbarkeitsriten" ist das Thema des Sonnentempels in Konarak/Indien 31. Wir können sehen, dass mit der Schlange in der Adam-und-Eva-Erzählung der Bibel in den vorbiblischen Religionen nicht der Teufel, sondern eine Fruchtbarkeitsgottheit gemeint ist, die mit Geschlechtsverkehr mit einer Kultdirne verehrt wird. ERWEITERUNG:
RELIGION UND FASCHISMUS –
UND AUSBLICK Doch irgendwann geriet die ursprüngliche große Idee der jüdischen Religion ins Hintertreffen, etwa weil irgendwelche Probleme vielleicht wie unsere heutige Coronapandemie auftauchten, die irgendwelche Maßnahmen erforderten, die sich dann verselbständigten? Und so kam es zu Traditionen, die die ursprünglichen Anliegen vergessen ließen, selbst als die “Probleme” vorbei waren? Und Traditionen bedeuten sehr oft (oder vielleicht auch immer?) auch Verrat? Ich bin dazu auf das Buch „Heavenly Sex“ der jüdischen jüdisch-deutsch-amerikanischen Sexualtherapeutin Ruth Westheimer (und auch Jonathan Mark) (1995 New York University Press/ Bertelsmann 1996) gestoßen. Und sehr schnell habe ich bei der Lektüre entdeckt, dass ich hier einen m. E. guten Einblick in die Tradition der jüdischen Religion, hier in die Praxis des zwischenmenschlichen Lebens, bekomme, wie ich ihn sonst kaum bekommen hätte. Und dabei bin ich auf doch recht Problematisches gestoßen ... Ruth Westheimer schreibt etwa über eine jüdische Hochzeit: „Deshalb trägt die Braut weiß … Wie promiskuös die Braut vor der Ehe auch gewesen sein mag, die Hochzeit reinigt sie, sie trägt weiß als die Farbe der Reinheit, so frisch wie neugefallener Schnee. Eine Hochzeit kann das alles wieder festfügen, was zerbrochen schien, wie etwa eine anrüchige Vergangenheit, sie kann alte Wunden heilen... „ (S. 125f) Natürlich, das ist - zumindest auf den ersten Blick - eine tolle Einstellung gegenüber denen, die (aus welchen Gründen auch immer) die Gebote einer hohen Sexualmoral nicht immer gehalten und sich aber schließlich zum „richtigen Weg“ „bekehren“. Doch beim näheren Hinsehen denke ich, dass diese tolle Einstellung die jüdischen Theologen allerdings auch faul und empathielos gegenüber traumatischen Erlebnisse junger Menschen macht und auch gegenüber dem ursprünglichen Anliegen ihrer Religion. Sie kümmern sich gar nicht mehr um das ursprüngliche Grundanliegen einer Moral der echten Monogamie, es wird ja eh alles vergeben, es ist eh alles egal... So auch die Stelle auf S. 48 aus der Praxiserfahrung von Ruth Westheimer: „Wenn ein orthodoxes Mädchen in meiner Praxis sitzt und erzählt, dass ihr etwas Schlimmes passiert sei, erzähle ich ihr aus der Tiefe meiner jüdischen Tradition heraus: `Was geschehen ist, ist furchtbar, einfach schrecklich, es sollte jemandem wie dir überhaupt nie passieren. Wie traurig, dass du diese schlechte Erfahrung machen musstest. Aber du mußt weiter leben. Wir wollen dafür sorgen, daß du, wenn die Erinnerung oder der Gedanke daran auftaucht, sie mit guten Gedanken erlöst. Denke an Miriam, die nach der Durchquerung des Roten Meeres mit ihrem Tambourin hinausging und tanzte, als alles hoffnungslos erschien. Denke an die Sabbatkerzen ...“ Natürlich, es ist schon richtig, dass jemand weiter leben muss, egal was passiert ist. Doch drängt sich mir hier eine Einstellung auf: „Du bist nichts, die große Idee ist alles.“ Und da werde gerade ich als Deutscher hellhörig, weil in mir sehr schnell Assoziationen aus unserer unsäglichen jüngeren Geschichte aufkommen – und gleich aus zwei Ideologien: „Du bist nichts, deine Nation, deine Volksgemeinschaft oder auch die Arbeiterklasse oder die Partei sind alles ..“ Na ja, bei den Juden ist es nicht die Partei, sondern die jüdische Gemeinschaft, die Religion oder auch Gott. Doch es ist in jedem Fall nicht der einzelne Mensch. Daher: Ist diese Einstellung, die Ruth Westheimer hat und die überhaupt die jüdische zu sein scheint, nicht irgendwie faschistoid? Ich zitiere hierzu einmal den bekannten Jesuiten und Philosophen Rupert Lay („Die Macht der Moral“, Econ, 1991, S. 44f): „Nicht wenige Menschen vermuten fälschlich, mit dem Ende des Offenen politischen Faschismus hätten sie seine Interaktionsmuster, seine Wertvorstellungen aufgegeben. Somit sei der Faschismus eine historische Episode. Weder in politischen noch in ökonomischen, weder in gewerkschaftlichen noch in familiären Institutionen sei Faschismus zu erkennen. Das ist ein Irrtum. Faschismus gibt es noch immer unter und in uns allen. Faschistisch disponiert ist jeder Mensch, der in einer Geschlossenen Lebenswelt lebt, weil er sich im Besitz von Wahrheit und von ewig-geltenden moralischen Kategorien wähnt, die auch andere verpflichten. Faschistisch disponiert ist jede Institution, da ihre endogenen Zwecke ausschließlich auf ihren Selbsterhalt und die Expansion über den Output zielen und sie so für sich selbst zum höchsten zu schützenden (politischen, kulturellen, ekklesialen <Anm.: religiösen/kirchlichen>, ökonomischen) Gut machen. Zwar hat der Faschismus es gelernt, sich hinter Tausenden von Masken zu verbergen, aber es ist ein wichtiges Anliegen jeder Offenen Moral, ihn zu demaskieren.“ Also versuche ich, hier den Faschismus der jüdischen Religion zu demaskieren... Und es stimmt doch, da ist doch eine Gleichgültigkeit gegenüber dem, was ein Mädchen an Traumatischem so erlebt…. Allerdings: Wenn ich mir so die anderen Religionen und auch die unsere ansehe, dann ist es ja bei denen auch nicht besser, es fällt bei einer anderen als der eigenen nun einmal eher auf. In ähnlicher Weise werden die „Sünden“ ja auch in der katholischen Beichte „weggewischt“ und mit tollen Zeremonien und bisweilen auch mit berauschenden großartigen Kunstwerken der Architektur, der Malerei, der Musik überdeckt – eigentlich habe ich ja nichts dagegen, doch sie müssen Ausdruck der Lebensfreude und nicht der Verdrängung sein: Der Therapeut oder der Beichtvater erfährt also von den „Pannen des Lebens“ (und ich denke, dass es sich hier um dasselbe dreht, dass frau sich hier im Liebespartner vertan hatte), doch weder bei den Juden noch bei den Katholiken kommt jemand auf die Idee, dass hier ein pädagogisches Problem vorliegt, dass also die jungen Menschen nicht angemessen auf die „Fallgruben des Lebens“ vorbereitet werden und dass sie diese von daher auch nicht wirklich vermeiden und vor allem bewältigen können. Und statt dass die Kirche bzw. die Synagoge endlich mal beginnt, eine vernünftige Sexualmoral für die jungen Menschen zu entwickeln, damit solche „Pannen“ nicht passieren, überlässt sie diese einem kommerziellem Unternehmen (bei uns in Deutschland „BRAVO“, eine Jugendzeitschrift bzw. eine Website) und inzwischen auch glaubensfernen Soziologen und Pädagogen, die natürlich ihre areligiöse Einstellung an die jungen Menschen entsprechend rüber bringen. Das führt dann auch schließlich dazu, dass sich die jungen Leute fragen, wozu überhaupt noch Religion, und dass sie sich zumindest von den Grundsätzen der Religion weitestgehend lösen. Übrig bleiben vielleicht nur noch äußere Formen und ein Glaube, den man eher als „Aberglaube dekoriert mit Folklore“) bezeichnen kann. Und die Theologen und Rabbiner zucken mit den Schultern und fühlen sich nicht zuständig und sind untätig („man kann eben nichts machen“) und versprechen das Heil nach dem Tod. Wie finden Sie das, lieber Leser? Unter dem Gesichtspunkt „faschistoid“ kann man sich ja auch einmal die rituelle Beschneidung der männlichen Babys ansehen. Ich zitiere hier - auch aus dem Buch „Heavenly Sex“ (S. 27): „Rabbi Nachman von Breslau ... lehrte ..., die Beschneidung bestehe aus zwei unterschiedlichen Akten. Im ersten wird die orla, das Fleisch, das die „Krone“ des Penis bedeckt, entfernt. Danach wird die krum, die Membrane unterhalb der Haut abgeschält, bis das Fleisch der Krone sichtbar wird. Rabbi Nachman erläutert, daß die orla das Böse symbolisiert, das vollständig entfernt werden muß. Die krum wird als Bindeglied zwischen orla und Fleisch betrachtet und verweist darauf, dass das Gute zuweilen mit dem Bösen vermischt ist. Das Abschälen der krum symbolisiert, dass das Gute vom Bösen getrennt werden muss. Der Geschlechtstrieb und -akt ist zur höchsten Würde fähig - der Erschaffung von Leben. Doch derselbe Penis und derselbe Akt können eine Kettenreaktion von Schmerz auslösen und zum Tod führen. Es ist diese Dialektik, die der Geschichte der jüdischen Haltung zum Sex zugrundeliegt.“ Meine Meinung dazu: Man kann natürlich auch alles positiv begründen und schließlich sogar glorifizieren. Doch unter dem Strich bleibt – zumindest für uns Europäer – die Beschneidung ein barbarischer und heute weitestgehend völlig überflüssiger Akt, und dann noch an unschuldigen kleinen Jungen. Wir können also sagen: Bei den Jungen die Zwangsrekrutierung durch die Beschneidung und bei den Mädchen Dummheit, Unwissenheit und Konzeptlosigkeit, damit sie solches „Vertun in der Liebe“ schließlich auch noch wollen und so in eine „un-menschliche“ Ideologie hineinrutschen, hier in die der jüdischen Religion. Ist die jüdische Religion, so wie sie sich heute zeigt, und vermutlich nicht erst heute, also eine faschistoide Ideologie? (Das müsste aber nun wirklich nicht sein!) Und unter diesem Gesichtspunkt noch einmal zur Befreiung der Sklaven und der Sklavinnen in der jüdischen Geschichte: War das überhaupt je beabsichtigt, dass Mädchen vor der Ehe nicht mehr Sex-Sklavinnen oder eben Prostituierte waren? Hat sich das je wirklich geändert? Und sind die befreiten Sklaven wirklich emanzipierte und souveräne Menschen geworden? War Emanzipation und Souveränität, zumindest eine echte aus der Tiefe der menschlichen Person, denn bei den Juden je beabsichtigt? Das war vielleicht einmal ganz am Anfang die Grundidee und das Ziel der „jüdischen Ur-Religion“ einiger begnadeter Leute, doch das ist lange her. Jedenfalls stelle ich mir wirklich emanzipierte und souveräne Mädchen eher wie das Mädchen auf Seite 36 vor! Und ich denke, da kann man doch gerade heute wieder hinkommen! War das am Ende vielleicht sogar das Anliegen des wirklichen Jesus? Also „Jesus gegen den Faschismus“, „Faschismus“ hier allerdings nicht als politisches System, sondern als zeitlose menschenfeindliche Philosophie? War Jesus also – nach unseren heutigen Maßstäben – eher ein revolutionärer Philosoph und war seine Einsortierung in eine religiöse Kiste eine raffinierte Entschärfung seines Anliegens? Wenn eine Rückkehr zum Ursprung hier nicht eine gemeinsame Aufgabe von Juden und Christen wäre! Und die Beschneidung der Jungen, ein besonders problematisches „Kind der Tradition“ könnte dann gleich auch noch mit überwunden werden! Sie ist zwar bei den Juden mit der Strafe der Exkommunikation belegt, wie ich bei Westheimer/Mark gelesen habe, doch sollte man sie endlich einmal nicht als göttliches Gebot, sondern als überholten Steinzeitbrauch sehen, der nicht zum "Grundinventar" der jüdischen Religion gehört. Und für die Änderung eines solchen Brauchs gibt es nun einmal auch keine Bestrafung von wem auch immer! (Und noch etwas zur „Tradition“: Die amerikanische Ausgabe des Buchs von Westheimer/Mark heißt „Heavenly Sex: Sex and the Jewish Tradition“. Die Berufung auf die Tradition ist also nicht nur nebensächlich-zufällig, die ist die gängige Praxis in der jüdischen Religion – und eben nicht das ursprüngliche Anliegen dieser Religion....) Hierzu etwas über einen Versuch: Da haben amerikanische Forscher einmal ein Experiment durchgeführt, wie man verfeindete Gruppierungen zusammen bringen kann („verfeindet“ sind Juden und Christen nicht gerade, doch es könnte ja besser sein): Dazu haben sie Zeltlager von zwei solchen verfeindeten Jungengruppen organisiert, natürlich in gehörigem Abstand – mit jeweiligen „Unvollkommenheiten“ in beiden Lagern, beispielsweise eine nicht funktionierende Wasserleitung. Doch die „Unvollkommenheiten“ konnten gelöst werden, allerdings nur wenn die verfeindeten Jungengruppen zusammen arbeiteten. Und siehe, das hat funktioniert und die Gruppen kamen sich auch sonst näher! Haben wir hier nicht irgendwie „auch so ein Problem“, das Juden und Christen zwar auch jeder für sich, doch viel besser beide gemeinsam lösen könnten? Ich habe also in dieser Arbeit „Der Kriminalfall Jesus“ ein Konzept hierfür entworfen – für die Jugend – und die Jugend ist doch die Zukunft! Hier gibt es doch dasselbe Anliegen, eine gemeinsame Aufgabe: Von den Juden die Schönheit des Erlebnisses der Sexualität und von der Reform durch Jesus die Überwindung des Missbrauchs. Also wäre eine Zusammenarbeit doch das Ideale (und natürlich auch mit allen reformfreudigen christlichen Denominationen) – gegen die Manipulation durch kommerzielle Unternehmen usw.! „Christsein“ geht gewiss nicht für alle, doch „Jesusanhänger“ könnten doch alle sein! Das würde auch eine Befreiung von jeglicher Ideologie sein, die auch nur entfernt mit „faschistisch“ zu tun hat. Also die jesuanische Vision in ihrem jüdischen Kontext? Vielleicht geht es gar nicht anders, zumindest nicht auf Dauer? Und es wäre ja keine klassische Religion mit Gottesglauben und Gotteskult, sondern eine Lebenseinstellung aus Lebensklugheit und Lebensfreude! Doch wie könnte es anders sein? Und ich denke, hier geht mich die jüdische Religion sehr wohl etwas an, zumal ich das Christentum als „jüdische Sekte“ sehe, dass also jüdische Religion und christliche Religion zumindest dasselbe Anliegen haben oder zumindest haben sollten. In diesem Zusammenhang habe ich mal nach dem Sinn der Bar Mizwa gegoogelt (also nach dem Ritus, mit dem jüdische Jungen zu vollen Gliedern der jüdischen Religion werden), denn ich nehme doch an, dass das, was ich hier im Internet finde, von Juden geschrieben ist und also auch die jüdische Lehre korrekt wieder gibt. Bei der Lektüre von dem, was ich fand, erinnerte ich mich allerdings sehr an meine Diplomarbeit über den Sinn der confirmatio, dem christlichen Pendant zur Bar Mizwa. In meiner Arbeit habe ich sehr die These kritisiert, die ich bisweilen in der Literatur vorfand, dass es bei der confirmatio um eine Treue zum katholischen (oder auch evangelischen) Glauben geht. Denn die Geistesgaben aus Jesaia 11,2 weisen auf ethisches Verhalten hin, dessen Ziel ein gelingendes Menschsein schlechthin ist (vielleicht hatte Jesaia sogar die erwähnte jüdische Utopie im Kopf?). Ich sah also in dem Sinn der Treue zum jeweiligen Glauben (die wird heute im Übrigen nicht mehr betont) eine übliche Verfallserscheinung einer zunächst guten Idee, dass es also schließlich nicht mehr um den ursprünglichen Sinn geht, sondern nur noch um den Erhalt eines Systems. Der beurteilende Professor hatte diese Feststellung von mir in seiner Beurteilung jedenfalls lobend erwähnt. Und wenn ich mir nun bei google den Sinn der Bar Mizwa ansehe, dann habe ich den Eindruck, dass meine Kritik an unserem christlichen Ritus hier genauso angebracht ist. Es geht nämlich vor allem ums Jude-Sein – genau wie das auch Westheimer und Mark schreiben, dass das das Wichtigste ist, und nicht um den einzelnen Menschen. Dabei ist doch eigentlich klar: Gott ist weder jüdisch noch katholisch noch evangelisch noch moslemisch oder sonst was. Und die Religion, die es schafft, gerade die jungen Menschen zu einem gelingenden Menschsein zu führen – die wird gewinnen! 124 Und in diesem Sinn sehe ich das ursprüngliche Judentum, um das es auch Jesus ging – und auf das wir uns hinbewegen müssen. Und ich bin der festen Überzeugung, wenn das gelingt oder auch schon, wenn wir auf dem Weg dorthin sind, dann werden sich „Jesusanhänger“ (ich möchte das Wort „Christen“ vermeiden) und Juden ganz anders verstehen und so wird auch der Antisemitismus wie ein böser Spuk verschwinden. S. dazu „Jesus … im Spiegel jüdischer Forschung“ 133. Doch dazu gehört nun auch einmal eine echte Sexualmoral – und obwohl die durchaus für junge Leute so attraktiv sein könnte, dass die die auch wollten – liegt hier der Hase im Pfeffer. Denn die will nämlich in den entsprechenden Establishments niemand, weil eine nicht gelingende echte Sexualmoral schließlich nicht nur ein famoses Herrschaftsinstrument der Alten einer Gesellschaft über die Jungen, sondern auch noch ein sehr einträgliches Geschäftsmodell ist. Und dann will man natürlich nicht auch denen weh tun, die anders leben bzw. gelebt haben, indem man sie auf ein besseres Modell stößt, wenn es zu spät ist. Ich bin hier wirklich in einem argen Dilemma. Aber irgendwann muss man mit dem „besseren Modell“ doch mal anfangen! Hier sehe ich jedenfalls das Grundproblem der jüdischen Religion und auch der christlichen, das dann auch mit dem wirklichen Jesus zu tun hat. Und wenn wir Jesus nachfolgen wollen, dann funktioniert das nur, wenn wir uns danach richten, dass auch unsere Basis eine jüdische ist. Nur finde ich es schade, dass ich das alles, was ich in dem Heft geschrieben habe, nicht schon früher wusste – vieles ahnte ich damals zwar schon und dachte auch, ich hätte gute Argumente, doch die besten Argumente wusste ich leider noch nicht, die kamen erst später. Ich weiß, ich wiederhole mich, jedenfalls wäre ich mit dem jetzigen Konzept heute gerne wieder Lehrer! Kurz zu mir Ich habe väterlicherseits Wurzeln in Ost- und Westpreußen und mütterlicherseits in Schlesien und Böhmen, bin Diplomtheologe und war vor meiner Pensionierung Berufsschulreligionslehrer. Ich war noch nie verheiratet, habe jedoch eine vietnamesische Gasttochter, die ich 1997 in Saigon zufällig getroffen habe, als sie 14 war. Wir haben zwei Jahre miteinander korrespondiert, wobei ich dem Mädchen mein Konzept erklärt habe und dass es alles mit seinen Eltern besprechen sollte. Mit 16 kam die junge Vietnamesin dann nach Deutschland und ist seitdem wie meine Tochter. Heute arbeitet sie bei einem Elektronikunternehmen im Support für technische Software (also um zu helfen, wenn in einer Fabrik die Produktion still steht, weil die Software nicht funktioniert) und ist verheiratet – mit zwei kleinen Töchtern. Vor meinem Theologiestudium war ich Reserveoffizier und Industriekaufmann bei einem Elektrokonzern. Ich denke, dass gerade die Bundeswehrzeit auch mein pädagogisches Engagement mit den hier eher „ungewöhnlichen Ansätzen“ sehr gut erklärt. In der Reserveoffiziersausbildung wurde nämlich die Besonderheit des deutschen Militärs gelehrt, dass die Deutschen nach der Auftragstaktik 98 führen, während die Alliierten nach der Befehlstaktik führen. Befehlstaktik heißt nun, dass Handlungen bis in viele Details ziemlich genau „von oben“ vorgegeben oder eben „befohlen“ werden, während bei der Auftragstaktik nur ein Ziel vorgegeben wird und es dem Beauftragten weitgehend überlassen bleibt, wie er dieses Ziel erreicht. Auch deswegen waren die Deutschen lange gegen eine feindliche Übermacht sehr erfolgreich. Und ich sehe eben das konkrete Ziel oder den Auftrag „echte Monogamie“, wobei es mir überlassen bleibt, wie dieses Ziel erreicht wird, Hauptsache es wird erreicht.
Zum Gedenken Nach einer tragischen Krankheit ist mein Freund Martin Deininger viel zu früh (2019) verstorben. Er hatte mir viele Anregungen gegeben – unter anderem haben wir über eine Alternative für die Erstkommunion nachgedacht, wie sie in einem Glauben an den wirklichen Jesus heute plausibel und für viele auch sehr attraktiv wäre, und wir waren uns dabei absolut einig, siehe Seite 34. Und er hat mich auch darauf hingewiesen, dass ich etwas zur Veranlagung 8 des Menschen zur echten Monogamie schreiben müsste, dass die also auch gelernt werden muss wie das Gehen und das Sprechen gelernt werden müssen, wozu es ja auch eine Veranlagung gibt, doch deswegen kann der Mensch das alles noch lange nicht von allein. Vor allem hat er auch das Buch des dänischen Sanskritforschers Christian Lindtner gelesen und mir als Theologe, der er auch war, von sich aus zugestimmt, dass das seriöse Wissenschaft sei, wie Lindtner vorgegangen ist, und dass man sich also auf ihn verlassen kann, was er herausgefunden hat.
Webseiten (zum Anklicken diese auch unter www.michael-preuschoff.de Nr. 8): Diese Broschüre hier: https://basisreli.lima-city.de/kriminalfall.pdf Fragen und Antworten zur Thematik: https://basisreli.lima-city.de/fragen.htm Die blauen Ziffern beziehen sind auf: https://basisreli.lima-city.de/hinweise.htm Der Entwurf eines Interviews: https://basisreli.lima-city.de/interview.htm Es gibt auch eine Diskussionsseite: https://basisreli.lima-city.de/diskussion.htm Eine zwar drastische aber sichere Pädagogik hierzu – in diesem Film wird die Erziehung zur angeblichen sexuellen Selbstbestimmung der Mädchen als perfide Manipulation zur Dummheit entlarvt: https://basisreli.lima-city.de/kids.htm E-Mail: basistext@gmx.de / Letzte Änderungen: November 2020
RÜCKENDECKEL: Mir sind schon sehr früh in meiner Kindheit und Jugend einige Ungereimtheiten in unserem Glauben aufgefallen:
Wie erklären sich diese Widersprüche? Ganz einfach: Das eine ist Jesuslehre und das andere ist Pauluslehre, das eine weist also auf den echten Jesus hin, und das andere auf das, was Paulus, der sich durch die Berichte von angeblichen Erscheinungen des auferstandenen Jesus mit entsprechenden Offenbarungen raffiniert in die junge Jesusgemeinde eingeschlichen hatte, daraus gemacht hatte. Von ihm stammen auch die Frauenverachtung und der Antisemitismus in unserem Glauben – es wird langsam Zeit, dass das alles überwunden wird! Der Hintergrund der Widersprüche ist jedenfalls ein ausgesprochener Kriminalfall, in dem die Erinnerung an das Engagement des echten Jesus ausgelöscht werden sollte, nachdem dieses trotz der Kreuzigung bei seinen Anhängern immer noch lebendig war. Doch alles ließ sich nun einmal nicht so einfach auslöschen, weil manches von Jesus schon zu sehr bekannt war und auch in der jungen Gemeinde praktiziert wurde. Ich denke, ich verspreche nicht zu viel, wenn es hier um einen spannenden Kriminalfall geht mit einer Halbweltmafia und mit der Erpressung von Mädchen und Frauen zu sexuellem Missbrauch, mit einem Justizmord an „einem“, der zu seiner Zeit damit anfing, das aufzudecken und breit zu treten, und schließlich mit Lüge und Betrug und mit der Manipulation junger Menschen zu Dummheit und Blindheit 119 im Hinblick auf wichtige Lebensfragen und mit Drohungen und Ängsten und mit viel Macht und Geschäft. Natürlich geht es hier vor allem um die Vorstellung einer Lösung, die allen Beteiligten Freude und den direkt Betroffenen sogar ausgesprochenen Spaß und gesteigertes echtes Selbstbewusstsein bringt.
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