PÄDAGOGISCHES KONZEPT
ZUM THEMA "ECHTE MONOGAMIE"
ZUM SPIELFILM „KIDS“ Der Plan eines Unterrichts könnte etwa so aussehen: "Ich, ......, Referendar(in) im Fach Ethik am Gymnasium in ....., finde es einfach unerträglich, dass die sexuelle Einstellung vor allem auch im Hinblick auf das Leben eines Menschen von einem kommerziellen Unternehmen bestimmt wird, das insbesondere an einer echten Monogamie überhaupt kein Interesse hat, über das Jugendmagazin "Bravo" und über die dazu gehörige Website. (Und gerade die Grundschulen unterstützen in der dort gelehrten Sexualkunde den Tenor dieses Mediums und anderer Medien auch noch.) So wie ich sehe, sind die Lehrziele des schulischen Ethikunterrichts im allgemeinen Werte wie Freiheit, Selbstbewusstsein, Verantwortung, Demokratie, Toleranz. Diese Werte sind alle wunderbar und es ist auch nichts gegen sie einzuwenden, doch ich denke, sie sind nur "Rahmenwerte" oder auch wie ein Heft mit leeren Seiten. Und die Gefahr ist, dass jetzt andere und Unberufene, also auch solche, die nach den Idealen unseres freiheitlichen Rechtsstaates vor allem ihren Kommerz oder auch ausgesprochen Ideologisches im Sinn haben, mit ihren vordergründigen oder gar zerstörerischen Ideen diesen "Rahmen" oder auch diese "leeren Seiten" ausfüllen. Man kann das auch so sehen: Ein kommerzielles Unternehmen, das in erster Linie auf Gewinn ausgerichtet ist und für das Ehe und Familie zumindest nur Nebensache ist, bestimmt bei uns die Sexualmoral der jungen Menschen. Und der Staat, dessen Aufgabe vom Grundgesetz her ist, die Familien zu schützen, das heißt doch auch, sich um eine Sexualmoral zu kümmern, die zu intakten Familien führt, nimmt eine Nachtwächterrolle ein und lässt alles laufen. Nicht zuletzt kommt er schließlich noch für die Kosten auf, die eine zumindest sehr zweifelhafte Sexualmoral oft verursacht (ich denke hier etwa an die alleinerziehenden Mütter, wo sich die Väter ihren Verpflichtungen entzogen haben und also der Staat einspringen muss – die Kosten sollen nicht gering sein). Das ist – vorsichtig ausgedrückt – einer
Kulturnation wie Deutschland im höchsten Maße
unwürdig. Und die Kirchen? Die katholische Kirche vertritt die Auffassung, dass Sexualerziehung in die Familie gehört. Dass das Ergebnis ist, dass die Eltern das dann doch nicht machen und dass es dann das kommerzielle Unternehmen macht, scheinen die Kirchenleute nciht zu bemerken. Dass sie selbst dran sind, auf diese Idee kommen sie gar nicht. Dabei: Nach unserer christlichen Religion gilt ja die Monogamie, und die Verstöße gegen die Monogamie gelten als Sünde. Dass dazu, also um nicht zu sündigen, ein professioneller Unterricht gehört wie zum Autoffahren ohne Unfall eine gute Fahrschule, schein den Kirchenleuten nicht in den Sinn zu kommen. Und der Staat mit seinen Schulen, schauen
wir das, was die machen, doch mal näher an: Wie ich inzwischen sehe, ist unsere Ethikunterricht acht lange Jahre lang darauf ausgerichtet, dass Menschen selbstbestimmt und rational und emanzipiert handeln. Wenn ich mir etwa den Lehrplan für das Fach Ethik des Bundeslandes/Freistaates ........ ansehe, so ist das Programm dieses Unterrichts auch gewiss hervorragend und könnte auch das Ziel des selbstbestimmten, rationalen und emanzipierten Handelns erreichen. Nur, die Entscheidung, ob ein junger Menschen die echte Monogamie lebt, fällt im Allgemeinen oder zumindest sehr oft schon viel früher, also längst bevor das Unterrichtsziel erreicht ist oder erreicht sein könnte – und auch in Schulformen, in denen ein so ausgeprägtes ethisches Bewusstsein nicht das Unterrichtsziel ist. Das heißt doch, dass es zumindest in einem Teilbereich viel früher eine geradezu perfekte Handlungskompetenz für die jungen Menschen geben muss, damit von ihnen das Ziel der echten Monogamie nicht verpasst wird! Doch wie früher anfangen? Ich denke, dass die zuständigen Instanzen hier resigniert und sogar kapituliert haben. Das ist jedenfalls im höchsten Maße blamabel. Und so sagen etwa viele Männer, dass alle Frauen im Grunde Schlampen oder auch Prostituierte sind („es kommt nur auf die Höhe des Angebots an“) und selbst Frauen und sogar Lehrerinnen glauben ganz offensichtlich, dass es so ist. Das Indiz dafür ist doch, dass sie gar nicht mehr versuchen, auf junge Menschen prägend zu wirken, wie sie in strenger Monogamie "den Richtigen" für sich finden können, sondern den Sex mit verschiedenen Partnern für normal halten und sich darauf beschränken, ihnen beizubringen, wie sie bei ihrem Herumprobieren Kondome und Pillen benutzen, um Geschlechtskrankheiten und ungewollte Schwangerschaften zu verhüten. Ich denke, dass ich richtig liege, wenn ich das für zu wenig halte. Ich habe mich nun dazu einmal umgesehen, ob es denn gar kein plausibles, realistisches und attraktives und von einer hohen Ethik bestimmtes Konzept gibt, dass das einmal anders geht. Und nach dem Motto „wer suchet, der findet“, ich bin sogar fündig geworden! Es scheint heutzutage nun unmöglich und chancenlos zu sein, hier etwas zu machen, doch denke ich, dass die Arbeit von Michael Preuschoff durchaus Chancen hätte, von den jungen Leuten angenommen zu werden. Vor allem empfiehlt der Autor zum Einstieg schon mal einen Speilfilm, nämlich den amerikanischen Film „Kids“, der nach seiner Erfahrung alle, die ihn sehen, zum Nachdenken bringt. Denn mit diesem Film können die jungen Menschen erst einmal sehr gut und sogar in gewissem Sinn ausgesprochen krass zu einem Problembewusstsein kommen, was es mit dem vorehelichen Geschlechtsverkehr nun wirklich auf sich hat und wie sie hier manipuliert werden und dass die traditionelle Moral, dass Geschlechtsverkehr in die Ehe gehört, schon ihren Sinn hat. Dabei ist der Autor keinesfalls moralinsauer und verteufelt alles, was mit Sexualität zusammen hängt, sondern bietet attraktive und plausible Alternativen. Ich denke inzwischen auch, dass hier analog das deutsche Sprichwort gilt, dass der Hehler genauso schlimm ist wie die Stehler. Wir haben ja wohl alle von den Missbrauchsfällen katholischer Priester und anderer gehört. Wir sehen dabei immer nur die Probleme auf der Täterseite, doch es gibt ja immer zwei Seiten. Wenn es nicht Menschen gäbe, die mitmachen würden (und in den meisten fällen kann ja von Gewalt der Täter keine Rede sein, was natürlich etwas anderes ist), also die Opfer sein würden, gäbe es auch keine Täter. Und ich denke, dass man junge Menschen hier durchaus fit machen kann, ganz allgemein eine bewusste Sexualität leben zu wollen und grundsätzlich bei einem Missbrauch nicht mitzumachen, gleichgültig welcher Art dieser Missbrauch ist. Das Problem mit den Pädophilen ist dann nur so etwas wie ein "Nebenthema". Und wer jetzt das verhindert oder auch nichts Sachdienliches unternimmt, damit die jungen Menschen fit werden, der ist genauso schlimm wie der, der sich an den jungen Menschen vergeht. So sehe ich das wenigstens! Es gibt jedenfalls sehr viel zu besprechen. Und ich denke, die jungen Leute wollen das auch. Wenn ich von mir, als ich jung war, auf die heutigen jungen Leute schließe, wäre ich auch durchaus zufrieden, wenn die Möglichkeit, hier fitter zu werden, selbst von einem Lehrer käme, der nicht so perfekt ist und also auch keinen so perfekten Unterricht macht. Hauptsache ist, er kommt. In diesem Sinn halte auch ich mich für den Beruf eines Ethiklehrers geeignet, die erst einmal vielleicht nicht so optimal für den Lehrerberuf geeignet erscheint. Ich habe gewiss Schwierigkeiten, die passende Stimme zu haben, doch könnte der Unterricht doch auch funktionieren, wenn einer der Schüler, der gut vorlesen kann, aus dem Konzept dieses ehemaligen Religionslehrers vorliest – und dass dann bei Bedarf darüber geredet wird. Dass der Lehrer also eher als Organisator oder auch als Conferencier wirkt. Der Vorteil des Konzepts ist, dass es nicht nur um dieses eine Problem geht, sondern dass dabei viele andere Fragen des Allgemeinwissens angesprochen werden und zwar in einer Weise, dass es hier auch zu modernen und wissenschaftlich sinnvollen Einstellungen kommt, gerade auch zur Religion. In diesem Sinn stelle ich mir also meinen Ethikunterricht vor." Zum Einsatz der Films „Kids“: Vor dem Film könnte man den Schülern empfehlen, auf was sie achten sollten, etwa auf die verachtende Einstellung dieses „Jungfrauenknackers“ Telly gegenüber den Mädchen. Die Entjungferung eines Mädchens ist Gegenstand einer Wette, das Mädchen interessiert überhaupt nicht. Sind die Mädchen nicht dafür zu schade? Und woher wissen die Mädchen, wie die Jungen denken, wie können sie sich sicher sein, dass sie nicht so denken wie dieser Telly? Dann: Die jungen Leute sind in das Schwimmbad eingebrochen und hatten ihren Spaß – alles in kompletten Badesachen. Doch kurz darauf hatte dieser Telly die bis dahin jungfräuliche Darsi zum Geschlechtsverkehr gebracht. Was wäre wohl eher ethisch oder auch moralisch gewesen, wenn es so liefe, wie es gelaufen ist, oder wenn sie da mit den anderen nackt herumgeturnt wäre und dabei einen noch größeren Spaß gehabt hätte, und sie aber zum Geschlechtsverkehr „nein“ gesagt hätte? Sind die jungen Menschen in dem Film nun leibfeindlich oder leibfreundlich bzw. leibbejahend? Was ist das für eine Gesellschaft, in der das Nacktbaden verpönt oder sogar verboten ist, in der aber mit den Achseln gezuckt wird,wenn die jungen Leute miteinander Sex haben, auch solchen wie in dem Film? Es erscheint jedenfalls sinnvoll, hier einmal ein Unterrichtsreihe zu starten – oder soll man denn alles bis in alle Ewigkeit so laufen lassen? Und selbst wenn die Schüler der Jahrgangsstufe 10/11 vielleicht schon aus dem Alter raus sind, in dem ein Unterricht nach diesem Film noch prägend wirken könnte, sollten sie ihn doch sehen. Sie könnten auf diese Weise erkennen, wie die Realität aussieht und wie sie es bei ihren Kindern, die sie später vielleicht einmal haben werden, besser machen können, als wie sie es selbst erlebt haben. Im Übrigen stammen die Beurteilungen zu diesem Film bei Amazon, die alle ausgesprochen positiv sind, ja auch durchaus nicht von pubertierenden jungen Leuten, sondern von älteren Personen, die den Film gesehen haben. Daher haben nicht nur die ganz jungen Menschen etwas von dem Film und von dem Unterricht, sondern auch „nicht mehr so ganz junge“. Zur Verbreitung von "Bravo" (aus der ZEIT
online v. 18.7.2018): Für Jugendliche hat Print einen Luxusstempel", sagt Huckenholz. "Und was man nicht vergessen darf: Ein Magazin wie >Bravo< ist für die extrem kompliziert zu besorgen." Das Smartphone, das Studien zufolge 97 Prozent der 12- bis 19-Jährigen besitzen, ist dagegen immer zur Hand. Auf Facebook hat die Seite rund 880.000 Abonnenten, auf Instagram zählt >Bravo< mit mehr als 400.000 Followern als größte Medienmarke Deutschlands. Im Mai 2018 verzeichnete bravo.de 2,63 Millionen Visits. Die Auflage des Magazins liegt schon lange nicht mehr jenseits der Eine-Million-Grenze, inzwischen werden pro Ausgabe nicht mehr als 100.000 Hefte verkauft. "Für mich hat Print schon eine Zukunft", sagt Huckenholz, er sei aber eben nicht mehr der zentrale Bestandteil. Daher gibt es für die 23 Redakteure kein Entweder-oder mehr, alle müssen alle Kanäle mitdenken und bespielen. Oder auch Anregung für eine Unterrichtsstunde, in der es – vielleicht von einem Zeitungsartikel her – um die Bestrafung von Vergewaltigern geht: Oberflächlich gesehen mögen diejenigen, die die Männer für die Bösen halten, ja Recht haben. Doch wenn man sich das Thema mal in großen Zusammenhängen ansieht, sieht die Sache völlig anders aus! Angestiftet von der Lektüre des Buchs "Über die Liebe" des großen spanischen Philosophen Ortega y Gasset, der meint, dass es bei näherem Hinsehen die Mädchen und Frauen sind, die den Sex wollen, bin ich einmal die Fälle durchgegangen, bei denen es ums „erste Mal“ ging, von denen mir so berichtet wurde. Und in 9 von 10 Fällen waren es tatsächlich die Mädchen, die ihre Jungfernschaft leid waren und die sich einen Mann gesucht haben, der sie also von „der“ erlöst hat. Sie sahen das als Zeichen ihrer Emanzipation an und wollten „es“ auch hinter sich haben und wurden dazu dann auch noch von Frauen und auch sehr oft von Müttern angestiftet! Dass Mädchen damit die Steine ins Rollen bringen und bei den Männern den Eindruck erwecken, dass sie geil sind und dass ihnen ihre Jungfernschaft nichts wert ist – und dass sie selbst auch nichts wert und Huren sind und dass fortan die Männer die Mädchen und Frauen entsprechend verachten, das bedenken sie nicht. Und viele Männer verachten dann grundsätzlich alle Frauen und Mädchen, also auch die, die auf ihre Würde und Ehre mehr Wert legen. In der Folge passiert eben auch das, dass Mädchen und Frauen grundsätzlich als Huren angesehen werden, über was sich jetzt viele aufregen. Wie heißt das Sprichwort so schön, nach dem die Mädchen handeln: "Wasch mich, aber mach mir den Pelz nicht nass.." Dass die Mädchen eigentlich gar nicht so sind und dass hier alles nur ein pädagogisches Problem ist, habe ich in meinem Heft „Echte Monogamie von der Vernunft her“ geschrieben, das heißt vor allem, das es auch anders geht. Und die Änderung ist m.E. ganz einfach möglich: Gerade die Mädchen sollten nicht mehr zu einer Scheinmoral (und die Scham ist eine Scheinmoral, oder auch eine Verklemmtheit) erzogen werden, sondern zu einer echten Moral – und die wollen sie auch, wenn eine entsprechende Pädagogik nur endlich einmal käme! Denn der Mensch (und gerade auch das Mädchen oder die Frau) ist von Natur aus eigentlich ein hochmoralisches Wesen – er muss eben nur die echte Moral erfahren und nicht immer nur diese „dämliche“ Scheinmoral! Zu dieser Scheinmoral gehört auch: Wer alles verbietet oder auch schlecht macht, was mit Sexualität zusammenhängt, der erreicht nur, dass am Ende „alles“ gemacht wird. Daher geht es mir auch darum, eine Sexualität von der Ästhetik des Körpers her zu kultivieren. www.michael-preuschoff.de
|