Eine attraktive Sexualmoral echter Liebe und echter Emanzipation für junge Leute von Seiten der Kirche

Sehr geehrte, liebe Herren Pfarrer und Vikare und Kapläne und andere Mitarbeiter im geistlichen Amt im Erzbistum Köln!

Ich hatte Ihnen vor ziemlich genau einem Jahr schon einmal geschrieben – allerdings habe ich keine Reaktion erfahren. Ich schließe daraus, dass das, was ich geschrieben hatte, nicht gut genug war. Immerhin hatte ich einige gute Kontakte seitdem, und ich habe auch neue Literatur gefunden, daher ein neuer Versuch!

Ich möchte mich (noch einmal) kurz vorstellen: Ich bin Dipl.-Theol. und Berufsschulreligionslehrer i. R. und hatte als solcher sozusagen den Posten der „Endkontrolle“ von aller religiösen Pädagogik, die vor mir an den jungen Menschen geschehen war. Und ich muss leider sagen, dass die nach meinen Erfahrungen nicht so toll war, jedenfalls war davon nicht viel zu merken. Daher denke ich, dass es sinnvoll wäre, dass sich mal „Endkontrolleure“ und „Fertiger“ zusammen setzen, damit die „Ferti­ger“ wirkliche „Qualitäts­pro­duk­te“ „herstellen“, also den jungen Menschen Konzepte vermitteln, die auch Bestand haben und den jungen Menschen etwas bringen. Vor allem bin ich nach dem Ende des Schuldienstes auf Litera­tur gestoßen, die es damals noch gar nicht gab, bzw. die ich nicht kannte und die mich wirklich weiter brachte. Und dann waren da noch die Erinnerungen an meine Schüler und besonders an die Schüle­rin­nen, was die so bisweilen alles gesagt und auch direkt bekannt hatten – und was ich damals eigent­lich hätte viel besser machen müssen. Doch ich wusste es damals einfach nicht besser. Ich bin jetzt zwar nicht mehr im akti­ven Dienst, doch versuche ich die Zeit für ein alter­natives Glaubenskonzept zu nutzen, und viel­leicht würden ja andere gern von dem profitieren, auf was ich inzwischen alles ge­kommen bin? (Ich wäre jeden­falls froh gewesen, wenn ich „das alles“ schon früher gewusst hätte!)

Vor allem bin ich im letzten Dezember in einem Magazin, das der Zeitung DIE WELT beilag, auf das Interview zum Thema "Mondbaden" mit einer amerikanischen „Lustberaterin“ gestoßen, die für eine Steigerung der Lust durch eine Aufwertung der Haut und vor allem auch für eine Sexualität ohne Penetration plädiert (siehe Mondbaden) – und mein Eindruck ist, auch aus Gesprächen auf diversen Reisen mit Mädchen bzw. jungen Frauen, die offensichtlich noch „ohne Männererfahrungen“ waren, dass das genau das ist, wovon meine jungen Gesprächspartnerinnen offensichtlich träumten und was sie auch sehr gerne wollten – wenn sie nur davon wüssten und wenn das „in Mode“ wäre. Das heißt auch, dass die "hohe Mo­ral" nicht immer nur als Einschrän­kung ge­se­hen werden müsste, sondern als Chan­ce für ein intensiveres Leben wahrgenommen wer­den könnte.

Ich denke, hier gibt es sogar so etwas wie eine Naturveranlagung. Eine Schülerin hatte einmal et­was aus ihrem früheren Psychologieunterricht erzählt, wie man erkennen kann, ob etwas einer Natur­veranlagung ent­spricht. Und zwar muss man sich einen neugeborenen Menschen wie einen Schrank mit leeren Schub­laden­fächern vorstellen. Wenn der Mensch nun in seinem Leben etwas erfährt, was den richtigen Schub­laden entspricht, dann passt das problemlos und auch gerne in diese leeren Schub­ladenfächer – und das merkt auch ein Pädagoge deutlich, wenn etwas bei seinen Schülern so richtig gut ankommt. Und genau so erging es mir, als ich das von dem Umgang mit der Nacktheit und schließ­lich dann auch von dem Orgasmustest ohne Eindringen, um den richtigen Partner zu finden, drei jun­gen Frauen erzählt hatte, was ich dann auf den Seiten 13-16 zusammen gefasst habe. Da waren also eine Englisch-Studentin auf einer Parkbank in Ma­rok­ko, eine jugendliche Hindu-Bedienung in einer kleinen Pension auf Bali und eine deutsche Abitu­rien­tin auf Weltreise in Peru: Nach ihren leuchtenden Augen zu urteilen, und die können nicht mir gegolten haben, denn ich bin ein alter Mann, muss ich wohl mit meinem Konzept, das ich ihnen kurz entwickelt hatte, auf eine Naturveranlagung gestoßen sein ...

Ich hatte dabei auch erzählt, dass der Orgasmus nichts mit dem Gestöhne zu tun hat, was wir bisweilen in Pornofilmen sehen, sondern eher eine Funktion wie das Niesen ist oder auch wie ein Erdbeben – und dass gerade frau etwas für ihr Le­ben verpassen kann, wenn sie hier etwas falsch macht, und dass die Spielregeln unserer Religion ge­nau dazu da sind, hier eben nichts falsch zu machen! Und vor allem habe ich auch erzählt, dass dieser Hintergrund in allen christlichen Konfessionen und auch sonst in den Religionen bewusst oder unbe­wusst verschwiegen wird, weil die Spiel­regeln zur Sexualmoral nicht im Hinblick auf das Gelingen von Liebe und Emanzipation gesehen wer­den, sondern zu einem Herrschaftsinstrument verkommen sind. Deswegen will sie auch zur Zeit niemand mehr.

Dagegen haben die Mädchen von den üblichen Warnungen vor den bösen Männern eher gar nichts – was sie brauchen und auch wollen, sind Ideen, wie sie richtig mit Männern umgehen können, damit sie schließlich auch diejenigen finden, die zu ihnen passen. Aus meiner Zeit als Lehrer ist mir dann auch noch in Erinnerung, dass die meisten Mädchen mit dem Sex (also mit der Penetra­tion) vor allem aus dem Grund anfangen, weil sie einfach Angst vor dem „Anfang“ haben und weil sie also den Anfang hinter sich haben möchten. Und moralische Ermahnungen oder gar Ver­bote helfen hier gar nichts, die Erfahrung ist eben, wer ALLES verbietet (oder auch nur irgend­wie schlecht macht), der erreicht nur, dass schließlich ALLES gemacht wird. Eine attraktive und durchaus auch vom Moralischen her akzeptable Alternative wäre dagegen den jungen Men­schen bei ihrer Partnersuche viel lieber – dann würden sie sich auch gerne die Penetration für die Ehe aufsparen! Und so könnte es ganz nebenbei gerade heute zu der hohen monogamen Sexual­moral kommen, die eigentlich doch das Anliegen unserer Religion ist. Doch dazu muss man eben mit den jungen Leuten entsprechend reden!

Um das nun den jungen Menschen rüber zu bringen, welche Gelegenheit wäre denn hierfür besser ge­eignet als die Firmvorbereitung! Wir müssen uns endlich mal davon verabschieden, dass religiöse Kult­handlungen irgendeine magische Wirkung haben, also setzen wir sie, wo sie nun einmal da sind, le­benspraktisch ein! In diesem Sinn wäre die Firmvorbereitung also der richtige Ort, dass bei jungen Menschen eine gute Einstellung für eine christliche Ehemo­ral grundgelegt wird, mit der es schließlich zu gelingen­den Ehen und überhaupt zu einem christlichen Leben kommt. Doch noch las­sen wir uns stattdessen „die Butter vom Brot neh­men“ und ver­passen diese Gelegenheit und überlas­sen das alles einem privatwirtschaft­li­chen Unter­neh­men ("BRA­VO") und irgendwelchen "moral­neu­tralen" Sozio­logen (die dabei natürlich auch ihre Ideo­lo­gie ver­mitteln) und begnügen uns mit einer Nacht­wächter­rolle, dass wir uns also nicht ein­mi­schen und al­lenfalls denen Gottes Vergebung ver­sprechen und sie ver­trösten auf was auch immer, die da­mit nicht klar kommen. Dabei hat doch unsere Reli­gion genau damit etwas zu tun, dass auf die­sem Ge­biet et­was besser wird und dass Menschen al­so eine vernünf­tige und praktikable moralische Ein­stellung bekommen, zumal wenn wir uns an dem orien­tieren, was das Anliegen des wirklichen Jesus war!

Hierzu erst einmal ein Bild, bei dem es um eine Bege­ben­heit um Jesus geht, die höchstwahrscheinlich wirklich geschehen ist:


Cranach, Ehebrecherin

Wenn ich das Bild „Jesus und die Sünderin“ richtig interpre­tiere, hat­te der Maler Lukas Cranach d. Ä. (1472-1553) die­selbe Sicht von der Erzäh­lung im Jo­hannes­evan­ge­lium wie ich, dass es sich bei der al­so um eine Krimi­nal­ge­schichte han­delt. Ich den­ke, deut­licher kann man es nicht ma­len, wenn man die Möchte­gern­steiniger für Ver­brecher hält, jedenfalls sehen sie nicht aus wie spießige Moral­apos­tel. Und auch die beiden „weisen älte­ren Herren“ hinten rechts sind doch die typischen hoch­geistigen Theologen und Philosophen (und wohl auch die meisten Journalisten), die immer nur die Oberfläche sehen und gar nicht wissen (wollen), was wirklich gespielt wird. Auf diese Weise können die Ver­brecher immer weiter machen, was und wie sie wollen. Ein faszinierendes Bild! Ich weiß schon, warum ich das habe für mich in Vietnam malen lassen – und vor allem auch ohne die Retuschierungen, die im Laufe der Zeit gemacht wurden.

 Demgegenüber ist der Jesus des Neuen Testaments doch weitgehend eindeutig eine Kunstfigur als eine Person, die einmal wirklich gelebt hat. Ich zitiere hier zu unserem Glauben aus meiner Broschüre „Jesus­ideologie“  (die Zahlen beziehen sich auf die Hinweise in der Seite "Hinweise"):

 „Es ist ja auch wirklich so: Bei näherem Hinsehen ist unser Glaube eine ge­nia­le oder auch raffi­nierte „Plagiate-Religion“ 171 – es gibt einfach zu viele Pa­ral­le­len zu den an­tiken Reli­gionen von Ost­asien und Ägypten bis Rom, so dass er selbst eine solche typische spätan­tike (Mysterien-) Reli­gion ist: Jung­frau­en­ge­burten 24, Got­tes­sohn­schaf­ten 23, Er­löserfunktion 146, Wunder 25, Göt­ter­kreu­zi­gun­gen 144, To­ten­er­we­ckun­gen und Auf­erste­hun­gen 27, Him­mel­fahr­ten 28, Drei-Kö­nige-Ge­schich­ten 140, Op­fertodideologie 143, Abend­mahls­fei­ern mit Brot und Wein 26 (später kamen auch noch die Dreifal­tig­keits­kon­struk­tio­n 141 und die Got­tes­mut­terver­ehrung 142 hinzu) – das sind doch al­les die ty­pischen Ge­schichten aus den hei­dni­schen Religionen. Was für Zu­fäl­le, dass alle die­se wun­dersamen bis abstrusen Ge­schichten auch bei Jesus geschehen sind bzw. dass sie zur christ­li­chen Lehre gehö­ren. So vie­le Zufälle gibt’s doch ein­fach nicht! Hier wurde also offen­sicht­lich ganz be­wusst – zu­mindest zunächst und von wem und warum auch im­mer – eine neue „Uni­ver­sal­reli­gion“ mit einer Hauptperson kon­stru­iert. Nur mit dem echten Jesus hat die – ab­ge­sehen von der Kreuzi­gung 144, denn für die gibt es gute Ar­gu­men­te – nichts oder zumindest nicht viel zu tun.“

Doch das alles dürfte sich inzwischen auch bis zu unseren Theologen herumgespro­chen haben. Nicht zuletzt kenne ich etwa von einer Fortbildung des Bistums Aachen mit einem Prof. der theol. Fakultät der TH die These, dass das Abendmahl Jesu nie stattgefunden hat. Doch das ist in den christlichen Kirchen eher ein Tabuthema …

Dagegen bin ich „durch meine Kontakte mit der Halbwelt“ (allerdings nicht direkte Kontakte, son­dern nur welche „um die Ecke“!) auf einen völlig anderen Jesus gestoßen. Und zwar geht es bei der Sün­derin­erzäh­lung nach Johannes 8 weder um eine Vergebung noch um eine Bagatellisierung des­sen, was die Frau getan hatte, sondern es handelt sich hier eindeutig um die Bestrafungs­ge­schichte aus dem Prosti­tu­tionsmilieu. Es ging also nicht darum, dass diese Frau „gesündigt“ hatte, sondern sie hatte sich nicht so verhalten, wie ihre "Betreuer" (oder besser Zuhälter) es woll­ten, und dafür musste sie also bestraft werden – auch zur Warnung für die anderen Frauen. Und solche Zu­sammenhänge hatte dieser Jesus, der ja, was inzwischen auch Theologen akzeptieren, mit Prosti­tuierten befreundet war, durchschaut und sich wohl gegen die schuldigen Männer in diesem Fall und auch sonst in öffentlichen Reden engagiert („gegen die Sünde, gegen die Heuchler, für die wirkliche Liebe“)  – und dafür musste er schließlich sterben.

Damals wurden nun Frauen erpresst, damit sie nicht nach ihrem echten Eigeninteresse leben konn­ten – und heute werden sie zu einer Scheinmoral der Leibfeindlichkeit erzogen und dann wird ihnen etwas von „sexu­eller Selbstbestimmung“ eingeredet. Das ist zwar nicht so brutal wie das Verfahren vor 2000 Jahren, doch die frauenfeindliche Einstellung ist heute immer noch dieselbe: Denn das ist doch eine reine Manipu­lation zu allen möglichen und unmöglichen Sexerfahrungen, die auch nicht im Eigeninteresse der Frauen stehen. Denn wer von „sexueller Selbstbestimmung“ redet, ohne gleichzeitig eine akzeptable und attraktive Alternative anzubieten, der manipuliert doch genau „dazu“, dass sie gar nicht entsprechend ihrem Eigen­interesse handeln können!

Damit hier endlich einmal etwas anders läuft, und die jungen Menschen vor allem auch etwas vom vermut­lich wirklichen Jesus erfahren und dann auch von einer Alternative, damit sie bei der sexuellen Selbstbe­stimmung eine echte Wahlfreiheit haben, habe ich eine Broschüre entworfen mit dem Moralmodell einer echten Emanzipation mit einer vernünftigen sexuellen Selbstbestimmung (S. 13-16): „Eine christliche Theo­logie – oder auch Philosophie – auf der Basis der ursprünglichen jüdischen Religion mit dem Anhang zur Le­bens­klugheit eines mal wirklich emanzipierten Mädchens“.

Dagegen ist das, was heute so in der kirchlichen Sakramentenpädagogik der jungen Menschen „läuft“, doch äußerst problematisch, als da wäre:

  1. die jungen Menschen zu Gott führen. Die Sache ist doch die, dass wir so sicher doch gar nicht wissen, ob es Gott überhaupt gibt. Und wie kann man die jungen Menschen zu jemandem führen, von dem man im Grunde nichts weiß und wobei alles auch reine Phantasie sein kann? Es entspricht einfach nicht den Grundsätzen der Wahrhaftigkeit, denen wir als Glaubensver­künder doch vor allem verpflichtet sein sollten, so etwas zu verkünden. Denn bei alledem kann doch durchaus auch Lüge und Betrug im Spiel sein – und ich denke, wenn es Gott wirklich gibt, wäre ihm das gar nicht recht – er hat es jedenfalls nicht nötig, dass wir um Seinetwillen etwas erzählen, was wir gar nicht genau wissen!

  2. Wenn man dagegen die jungen Menschen zu einer hohen Moral der großen Liebe führt, dann macht man dabei auf alle Fälle nichts falsch. Gibt es Gott nicht, dann haben die jungen Menschen wenigstens etwas von einer schönen Moral der Liebe (ja, für Jesus war der ein­zelne Mensch wichtig!) – und gibt es Gott, dann freut er sich, wenn die Menschen eine schö­ne Moral leben, die in Seinem Sinn ist – und Er gibt auch noch gewiss seinen Segen dazu!

Ich war über dreißig Jahre Berufsschulreligionslehrer und hatte als solcher viele junge Menschen vor mir, von denen die katholischen doch alle eine solche Pädagogik, wie sie bisher üblich ist, erfahren hatten – viele hatten von daher auch tatsächlich „Glaubensprägungen“ und manche vertei­digten die auch, doch eine besondere Lebensklugheit beim Thema „Umgang mit der Sexua­li­tät“ konnte ich nie erkennen, vor allem keine, die sich auf frühere religiöse Unterweisungen zurückführen ließ. Und ich denke, eine solche Lebensklugheit und schließlich sogar Lebensfreude wäre doch das, was wirklich nötig ist.

Vor allem wäre das alles doch genau das, was der wirkliche Jesus vermutlich auch wollte, und was bei den jungen Katholiken ein deut­liches Selbstbewusstsein und eine echte Emanzipation bewirken und bei den nicht­ katholischen Kameraden Eindruck machen dürfte, wenn sie denen davon erzählen. Und das könnte auch eine Lösung für alle diese unsäglichen Missbrauchsgeschichten bringen und unsere Kirche schließlich sogar so richtig attraktiv machen – vor allem für junge Menschen! Also eine Religion der Lebensklugheit und der wirklichen Emanzipation – gerade auch für die Mäd­chen! (Die Jun­gen machen nach meiner Erfahrung dabei auch nur zu gerne mit!)

Dagegen ist die Religion des immer nur Barm­her­zigkeit und Vergebung predigenden Jesus des Neuen Testaments doch gerade für junge Menschen völlig unattraktiv. Und sie ist, was die Mädchen und Frauen anbelangt, nicht zuletzt auch in höchstem Maße frauenfeind­lich! Denn wenn ich etwa in der Pädagogik, also wenn die Gelegenheit da wäre (und sie ist da!), nichts Sachdienliches unter­nehme und sogar die Annahme aller sinnvollen Anregungen verweigere, dass junge Menschen lebensklug werden, dann heißt das doch, dass ich gar kein Interesse an deren Lebens­klugheit habe. Und warum nicht? Der Grund kann doch nur der sein, weil ich gar nicht will, dass sie lebens­klug werden – weil ich durch ihre Dummheit viel mehr Vorteile habe. Je nachdem ist eine solche Ein­stel­lung sogar ausgesprochen kriminell!

Und nicht zuletzt: Die Protestanten sind bei ihrer Verkündigung auf die „sola scriptura“ angewiesen, und wenn sich die scriptura als ein Fake entpuppt, fehlt ihnen die Basis. Wir Katholiken sind dage­gen im Vorteil, wir können durchaus auf die scriptura weitgehend verzichten und den wirklichen Jesus aus dem, was wir ansonsten wissen (etwa über die dekadente frauenfeindliche jüdische Reli­gion zur Zeit Jesu), sehr gut rekonstruieren. Jedenfalls ist eine gut begründete Rekonstruktion immer noch unvergleichlich besser als eine Geschichte, von der wir auch aufgrund unserer theologischen Wissenschaft wissen, dass sie definitiv falsch ist.

Das vorgestellte Glaubenskonzept hat sogar etwas mit Krieg und Frieden zu tun! Der spanische Philo­soph Ortega y Gasset vertritt in seinem Büchlein „Über die Liebe“ die These, „dass etwas so unfassbar Flüchtiges wie die Luftgebilde, die junge Mädchen in keuschen Kammern sinnen, den Jahrhunderten tiefere Spuren eingraben als der Stahl des Kriegsgottes. Von den rührenden Geweben heimlicher Mädchenphantasien hängt großenteils die Wirklichkeit des kommenden Jahrhunderts ab“ (Stuttgart 1954, S. 24). Oder anders ausgedrückt: Nach welchen Gesichtspunkten sich „unschul­dige Mädchen“ für den ersten Sex mit einem Mann ent­scheiden, ob mit Ehe oder ohne, prägt eine Gesellschaft ent­scheidend. Also fangen wir damit an, bei den Mäd­chenphantasien etwas zu bewe­gen, denn hier gibt es die reale Chance, mit relativ wenig Aufwand eine Gesellschaft zum Positiven zu verändern – und „von Grund auf“! Aus diesem Bewusstsein heraus bin ich auch so hartnäckig!

Ich bin auch gerne bereit, Rede und Antwort zu stehen – ich habe sogar noch eine gültige missio im EB Köln! Auch lasse ich gerne die Broschüre schön ausdrucken und sende sie Interessierten zu, auch im Gruppen­satz (damit die jungen Leute sie vor sich haben und auch mit ihren Kameraden darüber diskutieren können – also vor allem mit Eltern und Freunden und natürlich auch mit Leh­rern)! Natürlich bin ich auch bereit, vor dem Drucken darüber zu reden und eventuell noch etwas zu verbessern oder zu ergänzen.

Beste Grüße Michael Preuschoff

Anmerkungen: Ich haben auch Herrn Kardinal Woelki über mein Engagement informiert.

Und zudem findet sich dieser Brief auch unter https://basisreli.lima-city.de/pfarrerkoeln.htm

www.basisreligion.de
www.michael-preuschoff.de