ORALSEX (Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)

ORALSEX. Die Frauenzeitschrift "Brigitte" (Nr. 23/2001) zitiert in einem Dossier über die unterschiedlichen Wünsche von Männern und Frauen beim Sex unter dem Obertitel "Der Blow-Job ist ein mieser Job" eine junge Frau (Katharina T., 31):

"Mit Anfang zwanzig habe ich das erste Mal einem Mann "einen geblasen". Danach hockte ich da und wusste nicht, wohin mit dem salzigen Glibber. Schlucken? Unmöglich! Ausspucken! Aber wohin? Ich verschwand so wortlos, wie man nur mit vollem Mund sein kann, im Bad und kam erst heraus, nachdem  ich gründlich die Zähne geputzt hatte. Mein Freund munterte mich auf: "Daran gewöhnt man sich!" Halt du bloß die Klappe, habe ich gedacht, du wirst wohl kaum je in die Gelegenheit kommen, beim Sex fast kotzen zu müssen. Meine Bereitschaft, mich in dieser Hinsicht abzuhärten, ist seither nicht gewachsen, im Gegenteil: Der Blow-Job ist ein mieser Job, der mehr Selbstlosigkeit erfordert, als ich aufbringen will. Mein Mann hofft schon lange nicht mehr darauf, ohne deshalb sexuell frustriert zu wirken. Wenn ich früher eine Hand auf meinem Kopf spürte, die mich nach unten drängte, diese herrische Geste, die sagt: "Nimm ihn in den Mund!", überkam mich stets nur eine Art von Lust - nämlich die, kräftig zuzubeißen. Egal, wie fremd oder ungeduscht sie waren, immer wieder kamen Männer auf die Idee, daß ich Spaß daran haben könnte, sie oral zu befriedigen: eine harmlose Beschreibung für eine Sache, die Atemnot, Brechreiz oder Nackenstarre nach sich ziehen kann. Vielleicht war es ihnen auch schlicht egal, ob ich Lust darauf hatte. Manche wollten mir einreden, ich sei verklemmt - eine öde Körnerfresserin in einer Welt voll wilder Naschkatzen. Komisch nur, dass alle meine Freundinnen genauso appetitlos sind wie ich: Wenn´s denn unbedingt sein muss, dann höchstens ab und zu aus Liebe. Für einen, den man ewig kennt und der sich nicht wundert, wenn man sich danach ein T-Shirt vor den Mund drückt."

Im Grunde ist dazu nur zu sagen, was in dieser Website unter Perversität vermerkt ist. (Wörterbuch von basisreligion und basisdrama)