KLIMAKATASTROPHE, ATOMENERGIE UND
CO2-LÜGE. Wieso in dieser
theologisch-pädagogischen Seite dieses Stichwort? Nun,
es geht um das
Geschäft mit der Angst - und
das ist
durchaus ein
theologisch-pädagogisches Problem! Diese Angst ist für
viele einfach zu einer Art Religion geworden - mit aller
möglichen Dogmatik, dass also nicht mehr sachlich
nachgedacht und geredet werden kann. Eine Besucherin meiner
Website hat mir einen Link zu einem Interview mit dem
Wirtschaftsjournalisten Hartmut Bachmann geschickt mit
dem Kommentar,
dass so etwas auch in die Website basisreligion
gehört: http://www.blogtalkradio.com/infokrieg-radio/2010/09/10/infokrieg-radio-live-am-freitag
- leider ein sehr langes Interview! Hier so in etwa
schriftlich: http://www.wahrheiten.org/blog/2010/09/02/die-angst-vor-der-kernenergie-echte-gefahr-oder-gefaehrlicher-mythos-teil-2/
Verwunderlich eigentlich, dass das,
dass die Grünen sozusagen die fünfte Kolonne
Amerikas sind, um Deutschland technisch und
wirtschaftlich nicht allzu
groß werden zu lassen, nicht so richtig in der
Öffentlichkeit und vor allem auch gegen die Grünen
breitgetreten wird. Doch wieder auch nicht
verwunderlich, wenn wir
bedenken, dass gerade die Parteien, die eher für die
Atomkraft
sind (also die Christdemokraten und die Liberalen)
sich sehr der
Freundschaft mit den U.S.A. verbunden fühlen und daher
die U.S.A.
nicht angreifen möchten, auch nicht mit Worten. Dabei:
Was
würde passieren, wenn die Schwarzen und die Gelben
mal richtig auf den Tisch hauen würden? Das würde
ihnen vielleicht sogar Wählerstimmen bringen und
mitnichten zu einem Krieg mit den
U.S.A. führen! Oder sie schmieden ein Komplott: Die
einen legen offen dar, wie uns die Amerikaner
enttechnisieren wollen und die anderen halten dazu den
Mund. Und nach den Wahlen machen sie eine Koalition und
die muss "leider" auch die "unbequemen Forderungen" der
Koalitionspartei übernehmen.... Ein
großes Problem ist
dann angeblich auch die Endlagerung, weil das Material
ja
außerordentlich lange strahlt, bisweilen Millionen von
Jahren. Nun ist
es so, dass bei einer Halbwertzeit von 7 Jahren nach 50
Jahren weniger
als 1 % der ursprünglichen Strahlung vorhanden ist (Sie
können
nachrechnen!), nach weiteren 50 Jahren davon dann wieder
nur weniger
als 1 %, so viel ist das also nicht, was dann noch übrig
bleibt... Und
wenn bei einem Material die Halbwertszeit eine Million
Jahre beträgt,
dann strahlt das genauso wenig wie das Stahlmesser, mit
dem Sie das
Fleisch auf Ihren Teller zerschneiden, dass es schon von
daher völlig
ungefährlich
ist. Ich habe etwa mal bei Wikipedia
unter "Halbwertzeit" nachgesehen, es ist also, wie ich
hier schreibe. Wie bei einem Autoreifen bei einer Panne
gibt es alles zwischen den zwei Extremen: Von
einem klitzekleinen Löchlein, wo die Luft nur langsam
entweicht,
dannn aber eben mehr oder weniger schwach. Oder ein
richtig großes Loch, wo gleich alles entweicht und dann
aber Ruhe ist. Also in unserem Fall bei der
Radioaktiviatät: Entweder stahlt etwas langsam, weil es
eine lange Halbwertzeit hat, dann ist die Strahlung aber
nicht stark, oder es hat eine kurze Halbwertzeit,
dann strahlt es intensiv, doch nur relativ kurz. In
beiden Fällen kann man damit umgehen. In den letzten Jahren sind einige früher als stabil geltende Nuklide als extrem langlebige Radionuklide „entlarvt“ worden, zum Beispiel 149Sm,152Gd, 174Hf, 180W und 209Bi mit Halbwertszeiten von bis zu einigen Trillionen Jahren. Aufgrund dieser sehr langen Halbwertszeiten ist die entsprechend geringe Radioaktivität nur mit großem Aufwand nachweisbar. Für manche
praktischen Zwecke, etwa bei der Betrachtung des
gesamten Radioaktivitätsinventars eines Labors oder
einer kerntechnischen
Anlage,
sieht man als Faustregel die Aktivität einer
bestimmten Strahlenquelle nach 10 Halbwertszeiten als
vernachlässigbar an,
denn sie hat dann auf das 2-10-fache (= 1/1024),
also weniger als ein Tausendstel des Anfangswertes
abgenommen. Ja,
warum erfahren wir das nicht sonst? Warum wird immer nur
von diesen langen Halbwertzeiten geredet, als ob das
tickende Zeitbomben wären? Und wieso überhaupt "Endlagerung", also "Vernichtung von wertvollen Sekundärrohstoffen"? Warum nicht Wiederaufbereitung? Im Beitrag unter http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/000723 erfahren wir: "Abschließend stellt sich die Frage, ob „Atommüll“ überhaupt Müll ist. Spaltprodukte sind genauso Abfall, wie eine Plastiktüte oder sonstiger Schrott. Sie enthalten jede Menge wertvoller Rohstoffe. Es gibt bereits in Indien ein kommerzielles Projekt, was sich mit der Extraktion von Rhodium beschäftigt. Man ist dort der Meinung, dass allein der Gehalt an Rhodium und Palladium (beides wichtige Ausgangsmaterialien für Katalysatoren) im „Atommüll der Welt“ zu heutigen Preisen bereits mehrere hundert Milliarden Dollar beträgt. Indien ist mit diesen Gedanken nicht allein. Wir erinnern uns, die Aktivität nimmt mit der Zeit exponentiell ab. Der erste Atommüll aus den frühen Atombombenprogrammen ist schon über 60 Jahre alt, d. h. bereits stark abgeklungen. Je geringer die Aktivität, je einfacher und damit billiger ist er technisch handhabbar. Deshalb gibt es in keinem Land der Welt — mit der einzigen Ausnahme Deutschland — mehr das Konzept einer Endlagerung. Überall geht man heute von einer zwar langfristigen aber stets rückholbaren Lagerung aus." Und zur Strahlengefahr
bei einem ehemaligen wissenschaftlichen Mitarbeiter des
Bergwerks Asse,
das als Endlager für schwach- und mittelaktive
Nuklearabfälle
vorgesehen ist. Als der nämlich eine Lebensversicherung
abschließen
wollte, musste er einen umfangreichen Fragebogen
ausfüllen. Er
schreibt: "Nun war ich, wie der Fachausdruck lautet
„beruflich
strahlenexponiert“ und wusste nicht recht, ob ich bei
der Frage „Üben
Sie einen gefährlichen Beruf aus“ ein Kreuz machen
sollte. „Nein“,
sagte der Versicherungsvertreter, „das können Sie
durchstreichen. Sie
haben keinen gefährlichen Beruf. Nach unseren
Statistiken gibt es da
keine erhöhte Sterbewahrscheinlichkeit.“" Siehe
in:
http://www.novo-argumente.com/magazin.php/archiv/novo105_50/ . Anmerkung: Es geht hier
nicht um die Klimaerwärmung, die gibt es unbestreitbar,
aber ob die
durch das CO2 verschuldet ist, ein Gas, das nur 0,0355 %
beträgt, das
ist die Frage und das wird bezweifelt. Genauer, der
Anteil des CO2s in
der Luft stieg von 1959 bis 1992 von 0,0316 % auf 0,0355
%. Ob diese
Steigerung im Bereich des Bruchteils eines Prozents
ausreicht, das
Klima zu erwärmen, einmal ganz abgesehen davon, dass
dieses Gas wohl
keinen "Teibhaussschirm" verursachen kann? Siehe hierzu
auch unter http://www.novo-argumente.com/magazin.php/dfa/artikel/novo105_28/
: "Der Klimakonsens hat zwar durchaus eine theoretische
Grundlage, aber
in der Praxis geht es darum, die Bedeutung des
anthropogenen Beitrags
zu den Treibhausgasen und seine Auswirkungen auf die
Erde, die mit
unzähligen anderen unkontrollierbaren Variablen
zusammentreffen, zu
quantifizieren. Daher erscheint der ganze Versuch, das
Klima anhand
eines bestimmten Anteils eines einzigen Spurengases zu
kontrollieren –
nämlich durch Reduktion unserer eigenen CO2-Emissionen –
bestenfalls
reichlich vermessen." Eine
interessante Diskussion zur
Problematik der Kernenergie siehe unter: http://www.welt.de/die-welt/wissen/article9841211/Kernenergie-Der-Streit-geht-weiter.html Und: Forscher fordern Oeko-Moratorium:
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_wirtschaft/article13452049/Forscher-fordern-Oeko-Moratorium.html
vom 27. 6. 2011 Schriftwechsel: Ein
Leser hatte einen befreundeten Spezialisten gefragt,
was er zu dem Stichwort sagt, und hier seine Antwort: Atomkerne bestehen aus positiv geladenen Protonen und ungeladenen Neutronen. Die Anzahl der Protonen bestimmt, wie viele negative Elektronen sich in der Hülle um den Kern aufhalten. Da die Hüll-Elektronen die chemischen Bindungen mit anderen Atomen eingehen, bestimmt indirekt also die Zahl der Protonen, wie sich ein Atom chemisch verhält. Atome mit gleicher Zahl von Protonen fasst man daher als ein chemisches Element zusammen. Atome eines Elements können aber unterschiedlich viele Neutronen im Kern haben, die so unterschiedenen Atome nennt man Isotope. Verschiedenen Isotope eines Elements verhalten sich chemisch gleich, unterscheiden sich aber in ihrer Masse, da sie ja mehr oder weniger Neutronen im Kern haben. Die meisten Isotope sind instabil, d.h. heißt sie zerfallen früher oder später unter Abgabe radioaktiver Strahlung, wobei sich nicht nur die Zahl der Neutronen ändert, sondern auch die der Protonen. Nach einem Zerfallsvorgang gehört das Atom also einem anderen Element an. Es ist dann nicht automatisch stabil, da jedes Element auch instabile Isotope haben kann. Der Zerfallsprozess geht aber eben so lange weiter, bis ein stabiles Isotop erreicht wird. Wann ein einzelnes instabiles Atom zerfällt, kann man nicht vorhersagen. Man kann aber eine statistische Aussage machen: nämlich, innerhalb welcher Zeit die Hälfte einer Anzahl Atome zerfällt. Diese Zeitspanne nennt man Halbwertszeit, sie ist charakteristisch für jedes instabile Isotop ebenso wie die beim Zerfall freigesetzte Strahlungsart und Energie. Beispiel: Man habe 1000 Atome Iod 131. Nach 8 Tagen sind 500 davon zu Xenon 131 zerfallen. Nach weiteren 8 Tagen sind nur noch 250 übrig, wiederum nach 8 Tagen 125 usw. Nach 7 Halbwertszeiten, also 56 Tagen, Ist weniger als 1 Prozent der Anfangsmenge übrig. Klar ist dann aber auch, dass innerhalb der ersten 8 Tage 500 Zerfälle stattfinden, also 500 mal Strahlung ausgesendet wird, in den nächsten 8 Tagen 250 mal usw. Die Zahl der Zerfallsereignisse pro Zeiteinheit nennt man Aktivität, und die ist bei einer festen Menge zu Beginn natürlich hoch und nimmt dann ab. Generell ist die Aktivität umgekehrt proportional zur Halbwertszeit: Isotope mit einer kurzen Halbwertszeit haben eine höhere Aktivität (denn sie zerfallen ja schneller) als Isotope mit einer langen Halbwertszeit. Wie gefährlich nun aber radioaktive Strahlung ist, hängt nicht allein von der Aktivität der Isotope ab, sondern auch von der Art der Strahlung, die abgegeben wird, dem Ort der Strahlung (also ob die radioaktiven Stoffe in den Körper gelangen oder nicht), den betroffenen Organen, und natürlich der Menge an radioaktiven Substanzen. Große Mengen eines gering aktiven Isotops können natürlich die gleiche Strahlenbelastung verursachen wie eine kleine Menge hochaktiven Materials. Bei den Angaben aus Japan wird meist die Einheit Sievert verwendet, die all diese Faktoren bereits berücksichtigt. Weiterhin ist die schädigende Wirkung radioaktiver Strahlung alles andere als eindeutig belegt. Nur für sehr hohe, kurzzeitige Strahlenbelastungen wie bei den Atombombenopfern oder den Liquidatoren von Tschernobyl sind eindeutige Zusammenhänge zwischen Strahlung und gesundheitlichen Spätfolgen klar belegbar. Bei geringen Strahlenbelastungen über größere Zeiträume sind Folgeschäden kaum belegbar. Eine Krebserkrankung kann niemals genau einer Ursache zugeordnet werden, Aussagen können nur statistisch gemacht werden. Es muss also eine große Bevölkerungsgruppe beobachtet werden und wenn man eine gesteigerte Krebsrate beobachtet, muss sie größer sein als natürliche Schwankungen und andere mögliche Ursachen müssen abgegrenzt werden damit man sagen kann „Strahlung verursacht Krebs“. Lediglich die Zunahme von Kehlkopfkrebs bei Kindern in der Ukraine und Weißrussland lässt sich so zweifelsfrei mit Tschernobyl in Verbindung bringen. Bei den meisten anderen Studien ist entweder die Erhöhung der Krebsraten zu gering oder die Anzahl der Probanden zu klein für statistisch belastbare Aussagen. 5 krebskranke Kinder in der Nähe von einem AKW wo man statistisch 4 erwartet hätte sind tragisch, beweisen aber leider gar nichts. Wer sterben will sollte rauchen, da ist der Zusammenhang zwischen Rauch und Krebs sehr viel deutlicher belegt als bei radioaktiver Strahlung. Das heißt natürlich nicht, dass Strahlung ungefährlich ist, aber ob und wie gefährlich geringe Strahlungsmengen sind, weiß eigentlich niemand. Daher werden in den meisten Ländern sehr niedrige Grenzwerte angesetzt nach dem Motto „lieber zu wenig Strahlung als zuviel“, was sicher vernünftig ist – ein überschrittener Grenzwert heißt daher aber noch lange nicht, dass man sofort krank wird oder gar tot umfällt. Nun zu den Endlagerthesen aus der Mail: Wie ich bereits erklärt habe, ist die Aussage dass kurzlebige Isotope stärker strahlen als langlebige prinzipiell richtig, aber die Gefährdung durch radioaktives Material ist insgesamt komplexer. So ist Plutonium z.B. auch ein sehr starkes chemisches Gift, sein Gefahrenpotential liegt weniger in der Strahlung. Als Grundannahme für die Endlagerung gilt, Atommüll muss so lange sicher aufbewahrt werden, bis sein Strahlungsniveau auf dem von Natururan liegt. Bei leicht radioaktiven Abfällen (Werkzeuge Baumaterial etc.) ist das nicht so problematisch, da muss man in Jahrzehnten oder Jahrhunderten denken, also Zeiträume, die menschlich und konstruktionstechnisch überschaubar sind (die Pyramiden stehen ja auch noch). Bei den Spaltprodukten aus den Brennstäben muss man aber in hunderttausenden von Jahren rechnen. Für solche Zeiträume kann kein Mensch Garantien abgeben. Es gibt im Wesentlichen zwei Methoden, das Problem zu reduzieren: 1) Wiederaufbereitung. Wenn die „verbrauchten“ Brennstäbe aus dem Kraftwerk gezogen werden, bestehen sie nur zu 1-2% aus Müll. Der Rest ist weiterhin Uran, das erneut angereichert und in Reaktoren eingesetzt werden kann. Bei der Wiederaufbereitung werden die Brennstäbe chemisch in ihre Elemente aufgeteilt. Das Uran wird wieder der Brennstabherstellung zugeführt und die Spaltprodukte (der eigentliche Müll) werden abgetrennt und in Glaskokillen eingeschmolzen. So hat man dann nicht mehr 30t pro Jahr und Atomkraftwerk, die endgelagert werden müssen, sondern nur noch ½ Tonne. Das Problem ist, dass die Wiederaufbereitung ein kompliziertes und nicht ganz ungefährliches Verfahren ist. Der Transport ist vergleichsweise sicher, Castorbehälter halten mehr aus als jedes AKW. 2) Transmutation. Man kann radioaktive Isotope mit Neutronen bestrahlen so dass sie sich durch Neutroneneinfang in andere Isotope umwandeln – mit kürzeren Halbwertszeiten. So könnte man die Zeitspanne für die ein sicherer Einschluss gewährleistet sein muss von 1 Million auf 1000 Jahre verkürzen. Das ist zwar experimentell machbar, aber noch weit von industriellem Maßstab entfernt. Hier setzt das Thema Rückholbarkeit von Atommüll an, das die meisten Länder bei der Endlagersuche mit einplanen. Man geht davon aus, das in den kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten weitere Fortschritte und Erkenntnisse gewonnen werden zum Thema Atommüll. Sollte also in der Zukunft z.B. die Transmutation machbar werden, muss man natürlich wieder an den Müll drankommen. Ebenso, wenn sich unerwartete Probleme mit dem „End“-lager zeigen und man mit dem Müll umziehen oder das Lager ausbessern muss (erleben wir ja jetzt schon bei der Asse). Ich bin mir ziemlich sicher, dass es bei der Rückholbarkeit nicht um das Thema Recyling geht. Zwar ist es richtig, dass im Atommüll sehr wertvolle Materialien stecken. Aber für ein Recycling wäre man ja nur an dem nicht strahlenden Anteil, also an den stabilen Isotopen eines Elements interessiert. Isotope haben aber nun mal die Eigenschaft, zu einem Element zu gehören, also sich chemisch gleich zu verhalten. Wenn ich also das erwähnte Rhodium chemisch aus dem Müll herauslöse, hab ich sowohl die normalen wie die strahlenden Atome in der Hand – nicht gut :-( Um verschiedene Isotope zu trennen, macht man sich deren unterschiedliches Atomgewicht zunutze. Uran wird angereichert, indem man es gasförmig macht und dann in Zentrifugen bringt, wo die schwereren U238-Kerne nach außen fliegen und die leichteren U235-Kerne innen bleiben. Das funktioniert aber nicht auf einen Schlag, man trennt immer nur eine Handvoll Atome ab. Deshalb braucht man z.B. zehntausende Zentrifugen, um Atombomben zu bauen. Das Verfahren ist technisch aufwändig und teuer, ich glaube kaum, dass sich so wirtschaftlich Edelmetalle aus alten Brennstäben heraus trennen lassen. Etwas anderes ist das vielleicht tatsächlich bei leicht radioaktivem Müll, z.B. Rohre aus dem Kühlkreislauf. Da kann man wahrscheinlich wirklich in wenigen Jahrzehnten oder Jahrhunderten über ein Recycling nachdenken – den Müll muss man aber ohnehin nicht so tief verbuddeln. Das mit dem CO2 ist etwas am Kern vorbei. Natürlich gibt es auch andere Treibhausgase als CO2 (Methan, Wasserdampf etc.) und diese sind auch gewissen natürlichen Schwankungen unterlegen. Wie CO2 auch: im Winter ist der weltweite CO2-Anteil höher als im Sommer, wo die großen Waldflächen der Nordhalbkugel CO2 in den Blättern binden. Auch ist richtig, dass der Gesamtanteil von CO2 an der Atmosphäre nur unter 1 Prozent liegt. Auffällig ist jedoch, dass dieser Anteil in 40 Jahren von 316 ppm (parts per million) auf 355 ppm gestiegen ist, also eine Zunahme um über 30%. Dieser Anstieg geht ganz eindeutig auf die menschliche Nutzung fossiler Brennstoffe zurück. Aus den Eiskernen von Grönland und der Antarktis weiß man nun, dass jede Erwärmung der Atmosphäre in der letzten halben Jahrmillion mit einem Anstieg des CO2-Anteils in der Atmosphäre einher ging. Und was beobachten wir seit dem 2. Weltkrieg? Dass die globale Durchschnittsemperatur ebenso rasant wächst wie der CO2-Anteil in der Luft. Natürlich ist das allein kein Beweis, andere Faktoren müssen ausgeschlossen werden usw. Doch derlei Überprüfungen sind in den letzten Jahrzehnten zur Genüge durchgeführt worden. Derzeit gibt es eigentlich keinen ernstzunehmenden Wissenschaftler auf der Welt, der den Zusammenhang zwischen Erderwärmung, CO2 und Mensch noch infrage stellt. Die Frage ist eigentlich nur noch, wie stark der Effekt ist und wie schwerwiegend die Folgen sein werden. Dennoch gilt natürlich, dass keine wissenschaftliche Aussage eine absolute Wahrheit darstellt. Sie muss sich immer wieder kritischer Überprüfung stellen und kann auch eines Tages überholt oder sogar entwertet werden. Das Problem mit der Klimaerwärmung ist halt nur, dass die Zeit, in der man auf den absoluten Beweis für den Zusammenhang wartet, genau die Zeit ist, in der man noch etwas dagegen unternehmen könnte. Ziemlich sicher ist aber, dass der ungebremste Klimawandel Hunderten Millionen Menschen die Lebensgrundlage zerstören wird während wir uns noch fragen, ob die Kernenergie 5000 oder 500.000 Tote gefordert hat; und dass ein Atomkraftwerk uns 30t Müll pro Jahr hinterlässt wo ein Kohlekraftwerk uns 20.000.000t CO2 beschert. Ich bin auch schon lange bei Greenpeace Energy und finde definitiv, dass wir noch viel mehr in Einsparung und erneuerbare Energien stecken müssen. Aber ein überhasteter Atomausstieg scheint mir ein bisschen der Weg vom Regen in die Traufe. Ich würde lieber vorher die Bagger stoppen, die auf Manheim zurollen. (Anmerkung: Das ist das Dorf in meiner Nähe, das demnächst wegen des Braunkohlentagebaus abgebaggert wird.)Eine weitere Seite zur "Problematik" des "Atommülls" und der Endlagerung: https://liberalesinstitut.wordpress.com/2010/09/22/die-moritat-von-der-ungelosten-endlagerfrage/ Hier daraus eine Passage: Abschließend stellt sich die Frage, ob „Atommüll“ überhaupt Müll ist. Spaltprodukte sind genauso Abfall, wie eine Plastiktüte oder sonstiger Schrott. Sie enthalten jede Menge wertvoller Rohstoffe. Es gibt bereits in Indien ein kommerzielles Projekt, was sich mit der Extraktion von Rhodium beschäftigt. Man ist dort der Meinung, dass allein der Gehalt an Rhodium und Palladium (beides wichtige Ausgangsmaterialien für Katalysatoren) im „Atommüll der Welt“ zu heutigen Preisen bereits mehrere hundert Milliarden Dollar beträgt. Indien ist mit diesen Gedanken nicht allein. Wir erinnern uns, die Aktivität nimmt mit der Zeit exponentiell ab. Der erste Atommüll aus den frühen Atombombenprogrammen ist schon über 60 Jahre alt, d. h. bereits stark abgeklungen. Je geringer die Aktivität, je einfacher und damit billiger ist er technisch handhabbar. Deshalb gibt es in keinem Land der Welt — mit der einzigen Ausnahme Deutschland — mehr das Konzept einer Endlagerung. Überall geht man heute von einer zwar langfristigen aber stets rückholbaren Lagerung aus. Ob dies oberirdisch (USA), in Kammern im Granitfels (Finnland) oder unterirdisch in Ton (Schweiz) erfolgt, ist nahezu Geschmackssache. Technisch hat alles seine Vor- und Nachteile. Der Atommüll ist eine der seltenen Ausnahmen, wo das spielen auf Zeit durchaus wirtschaftlich ist. Je länger man mit dem Recycling wartet, desto einfacher ist die Handhabung. Die Lagerkosten sind wegen der geringen Mengen zu vernachlässigen. Wir erinnern uns: 1 g Uran setzt soviel Energie frei, wie 3.000.000 g Kohle. Die Lagerkosten spielen bezogen auf seinen Wert eine geringere Rolle als bei Gold. |