FRAUENKAMPF (Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)


FRAUENKAMPF

 

Eine frühere Schülerin von mir ist mit ihrem Mann sozusagen im Nebenberuf ein wenig in der Frauenkampfszene tätig und beide geben die Zeitschrift "Amazone" heraus. Sie fragten mich in diesem Zusammenhang, was ich davon halte und ob ich nicht auch einmal etwas schreiben würde. Und da auch hier das Jesuswort gilt, wenn auch in einer Abwandlung: "Wer nicht für mich ist ist gegen mich", also "Wer nicht gegen mich ist, ist für mich", habe ich etwas geschrieben. Sie finden es im Jahrgang 15, Ausgabe 1/2003, können es jedoch auch hier lesen: 

 

Als ich einmal in mich ging, wie ich eigentlich dazu gekommen bin, so eine Zeitschrift wie diese hier zu machen, erinnerte ich mich an meinen früheren Religionslehrer. Er versuchte, uns Mädchen damals den Unterschied zwischen wirklicher und geheuchelter Moral, zwischen dem, was wirklich Bestand hat, und dem, was „man“ uns nur so beibringt, weil es so üblich oder sogar schädlich ist, weil man dumm wird, beizubringen. Schließlich geht das mit dem „Reinfallen“ ja ganz anders, und es käme doch wohl darauf an, das zu durchschauen und da sich nicht „herumkriegen“ zu lassen. Und als ich einmal bei ihm war, um eine Spritztour mit ihm und einer Freundin nach London vorzubereiten, nahm mein Lehrer die Gelegenheit wahr, die Harmlosigkeit des „bloßen Nacktseins“ zu erproben und wir fuhren zu einem See, wo man auch „ohne“ baden konnte. Und das hat mir nicht nur nicht geschadet, ich wurde natürlich auch kritisch, was man uns sonst so erzählt...

Das ist alles lange her. Und da wir - mein Mann und ich - immer noch eine lockere Verbindung mit meinem alten Reli-Lehrer haben, haben wir ihm natürlich auch erzählt, daß wir jetzt eine Frauenkampfzeitschrift herausgeben.

Da entstand irgendwann die Idee, daß er einmal etwas schreiben soll, schließlich dürfte er ja auch nichts gegen unser Konzept haben, wenn man sich mal seine Website ansieht, in der er seine Konzeption von Ethik und Lebensfreude und Religion der Öffentlichkeit zu Verfügung stellt (/www.basisreligion.de). „Er“ hat lange überlegt und getüftelt an einem Beitrag, hier ist sein Ergebnis. Wir werden ja mitbekommen, ob ankommt, was mein alter Reli-Lehrer da schreibt. Er weiß noch viel mehr...

 C.M. - Herausgeberin

 

Frauenkampf und Moral

Es ist schwer für uns Männer, sich in Frauen hinein zu versetzen, was wollen die wirklich? Die einen sagen, die Frauen machen „da beim Sex“ nur mehr oder weniger notgedrungen mit, weil die Männer „es“ wollen, eigentlich hätten sie gar keinen Spaß daran, die anderen meinen, daß „die Weiber noch schärfer als Männer“ sind.

Und noch schwieriger wird es, wenn es darum geht, was die jungen Mädchen wollen. Die tun ja sehr oft so, als ob sie alles abweisen. Doch einmal schrieb mir übers Internet ein ganz frommes und braves Mädchen von ihren Träumen. Ja, erobert möchte „frau“ von einem Mann  schon werden, im Grunde sei es da wohl auch egal, ob der Mann ein frauenverachtender Don Juan sei, dem es nur um „das eine“ ginge und wie die Sache nachher enden würde.

Was sollte ich diesem Mädchen nun antworten?  Moralinsauer war hier nun gar nicht gefragt, das kannte sie auch woanders her und das langweilt immer, ganz abgesehen davon, daß so etwas doch nicht hilft, doch wie mache ich es richtig?

Ich begann meine Antwort damit, sie zu bitten, einmal ganz kritisch gegen sich selbst zu sein und zu hinterfragen, nach was „frau“, also gewiß auch sie selbst, sich eigentlich sehnt ("Augen schließen und träumen..."). Ich habe da nämlich die Vermutung, daß wir durch unsere verklemmte Zivilisation und unser fehlentwickeltes Christentum sozusagen völlig falsch programmiert sind. Ich hatte da einmal auf einer Ferienfahrt mit einer Gruppe von Kindern unterschiedlichen Alters die Erfahrung, daß besonders die kleinen Mädchen (die um 8 bis 9 Jahre) begeistert mit nackt baden wollten, als sie mitbekommen hatten, daß ihre Eltern das offensichtlich gar nicht schlimm fanden und ich für so etwas nicht abgeneigt war. Ich bin damals wie heute absolut überzeugt, daß die kleinen Mädchen auch nur diese Unbefangenheit wollten, trotzdem hatte ich die Sache abgeblasen, einfach weil ich Panik bekommen hatte, ich war damals einfach noch nicht reif für so etwas. Ich habe dies alles in einem Reisebericht im Internet festgehalten.

Kann es also nicht sein, so fragte ich das nun wirklich ältere Mädchen, dem es vermutlich mit der Moral unserer Religion ernst war, ob sich "frau", also auch sie,  wirklich danach sehnt, daß ein (oder auch der)  Mann in sie "eindringt", mit ihr „kopuliert“, oder ob sie will sich einfach nur "sich frei produzieren" will, ob sie in der Nähe eines Manns ihre Klamotten, die ja auch immer Fesseln sind, wegwerfen will, ob sie sich einfach einmal nicht mehr schämen will, (ob sie „Scham-los“ sein will?), einfach „Weib-Sein“, und das dann auch in vollen Zügen zu spüren und zu genießen, um es einmal so zu nennen (wie die kleinen Mädchen da vorhin)?

In der Literatur (etwa Ernest Borneman) wird als Indiz dafür, ob Frauen in einer Gesellschaft frei und emanzipiert sind, immer wieder als Indiz angesehen, daß sie nackt sein können und sich ihre Intimpartner (immer wieder neu nach Lust und Laune) frei aussuchen können. Mit Borneman bin ich mir nun durchaus einig, daß das mit dem Nacktsein sehr wohl ein Zeichen gegen Besitzdenken und für Emanzipation ist, doch mit den wechselnden Intim-Beziehungen sehe ich das anders: Denn wenn ich mich so recht erinnere, hat man solche Frauen überall auf der Welt zwar zunächst einmal gerne, doch im Endeffekt zieht man über sie her und verachtet sie und besonders intelligent ist es ja auch nicht von ihnen, wie sie sich bisweilen ihre Sexpartner suchen. Das scheint so eine Art „Naturgesetz“ zu sein, egal wie wir versuchen, Frauen da „gleichberechtigt“ zu machen, es scheint nichts zu helfen, über promiske Frauen wird eben doch immer nicht so positiv geredet, denken wir etwa an die Blondinenwitze: Blond, blöd, blauäugig.... Und wenn wir uns in die Zeit der Entstehung der Menschheit mit all ihren Unwirtlichkeiten zurückversetzen, dann bringt solches „freizügiges“ Verhalten für die Frauen ja auch keinen Vorteil: Sie müssen in den frühen Zeiten der Menschheit ohne Pillen und Kondome immer damit rechnen, schwanger zu werden, und das ohne die Gewissheit, daß ein „Männchen“ mit ihr auch das „Ergebnis“ aufzieht, weil er die Kinder als seine eigenen anerkennt, eine in unwirklichen Zeiten problematische Situation. Denn wie in der ganzen sonstigen Natur waren zumindest früher die Männchen ja wohl vor allem interessiert, die eigenen Gene weiterzugeben. Außerdem gibt es ja wohl schon immer die Geschlechtskrankheiten, die sich auch „frau“ ja wohl eher in promiskuitiven Gesellschaften eher holt, und die früher gewiß das Ende des Lebens oder zumindest der einfachen und gesunden Fortpflanzung bedeuteten.

Das erstere mit dem Träumen von der „Eroberung“, bei dem „frau“ ja auch bereit ist, ihre Rationalität aufzugeben, was „daraus“ wird, ob das überhaupt eine Sache auf Dauer wird, könnte unter Umständen ein Hinweis darauf sein, daß „frau“ letztlich doch „promiskuitiv“ veranlagt ist, daß Frauen also im Grunde „bereit“ für viele Männer sind, also eben doch letztlich am liebsten Prostituierte sind, denn sie können ja nicht damit rechnen, bei solcher „Kopflosigkeit“ bei der Partnerwahl“ gleich den richtigen zu finden und daher unter vielen suchen müssen. Doch ich glaube eben, daß „frau“ das gar nicht wirklich will.

Die Sehnsucht der Frau nach dem ungehemmten Nacktsein (da kenne ich keine abfälligen Äußerungen, allenfalls bisweilen von falsch erzogenen Kindern...) würde dagegen auf etwas ganz anderes hinweisen: Es geht ja nicht nur um die äußerliche Nacktheit (die allerdings auch dazu gehört), sondern vor allem um die innerliche: Sie möchte erst einmal frei sein, anerkannt sein, sie selbst sein - und das soll „der andere“ auch tolerieren und auch selbst so sein. Und das alles möchte sie testen! Und wie testet „frau“ das? Indem „frau“ mit einem Mann auf Probe zusammenlebt, alles mit ihm macht, doch eben nicht das „Eindringen“ – denn das ist ja das, was die Probleme Schwangerschaft, Krankheit und übler Ruf mit sich bringt, was sie ja vermeiden will. „Sie“ will eben nur sehen, ob er für sie in den „unwirtlichen Zeiten“ sorgen kann, ob er Partner ist, ob mit ihm ein Team möglich ist, oder ob er nicht doch ein Hohlkopf ist, mit dem „frau“ zwar schöne Stunden erleben kann, doch der ihr schließlich nur Ärger und Probleme bringt...

Und wie kann „frau“ dieses nahe Zusammenleben gestalten, inwieweit kann sie auch durchsetzen, daß es irgendwann nicht doch zum Sex kommt, und sei es mit Vergewaltigung?

Ganz einfach: Indem sie weiß, wie sie sich wehrt, wie sie kämpfen kann! Erfahrungsgemäß passieren die meisten Vergewaltigungen durch Überrumplung, also hätte ein Sichwehren eine Chance, wenn „frau“ nur wüsste wie. Die Natur scheint „frau“ hier einen „Vergewaltigungsverhinderungsvorteil“ gegeben zu haben: Wieso sonst befindet sich ihre Geschlechtsöffnung zwischen den stärksten Muskeln, die sie hat, also zwischen ihren Beinen? Und wieso kann ein Vergewaltiger sein Ziel nur „von vorne“ schaffen, also dort, wo „frau“ auch noch ihre Arme hat und sich wehren kann?

Eine von der Natur gegebene Lust auf „Kampf“ hat immer einen  Sinn, ein Wofür  oder eben ein Wogegen. Und die einzige sinnvolle Möglichkeit ist doch: „Frau“ scheint also von Natur aus auf den Kampf gegen „Mann, der (noch) nicht als der wahre anerkannt wird“ veranlagt zu sein, genau dafür scheint es eine Naturveranlagung der Frau zum Kämpfen zu geben!

Und das würde auf die Sehnsucht nach Partnerschaft, nach Harmonie, nach bewussten, vollwertigen, emanzipierten Menschen hinweisen, bei der „frau“ natürlich auch ihre Vernunft einsetzen kann! Nur eben, da besonders Frauen dieser Weg durch unsere Badehosen- und Liebes-Kind- und Wehrlosigkeitsmoral versperrt ist (gerade das gilt nämlich als sündhaft und unschicklich und unmoralisch und wird gerade Mädchen direkt „aberzogen“), muß sich sozusagen als Ventil eine Sehnsucht nach mehr oder weniger kopfloser Eroberungssehnsucht entwickeln und es passiert dann immer gleich „alles“ – holterdipolter – mit allen bekannten Folgen. 

Das bedeutet also: Wenn das mit der Rückkehr zu unkomplizierter Nacktheit und zur körperlichen „Kampfeslust“ gelänge, denn nur damit ist ja auch eine „Wehrfähigkeit“ möglich - natürlich nur prinzipiell und nicht immer -,  könnte „frau“ ganz anders auswählen und der nächste Schritt zu einer gelingenden Partnerschaft wäre viel einfacher. (Um einen Vergleich zu bringen: Angenommen, es gibt für „frau“ eine Sehnsucht, nach Hamburg zu kommen, wobei „Hamburg“ für „Sehnsucht nach Eroberung und Partnerschaft“ steht. Da würde ich „frau“ dringend abraten, einfach mehr oder weniger untätig oder nur mit Schminke und Parfüm und schönen Kleidern davon zu träumen und darauf zu warten, daß sich einer findet, der sie nach Hamburg fährt. Denn das geht schief, weil da Lug und Trug alle Türen geöffnet sind, um „frau“ etwa in die Sklaverei zu verschleppen. Ich würde stattdessen empfehlen, wenn wir uns etwa in Oberhessen befinden, sich mit aller Intelligenz nach Frankfurt durchzuschlagen, sei es per Fuß oder per Fahrrad, per Landkarte oder mit Herumfragerei <wobei „Frankfurt“ für spannende und harmonische Kampfbereitschaft und Nacktheit steht> – und auf dem Weg dorthin findet man schon die wirklich passenden Leute und außerdem gibt es ab Frankfurt auch  bequeme Züge nach Hamburg....)

Und wieso nun Frauenkampfszene, also nur Frauen gegen Frauen? Ich habe den Eindruck, daß Frauen viel lieber sich mit Männern schlagen würden und auch nackt – doch das geht mit „denen“ nicht, weil Männer die alten Spielregeln von einer „Partnerschaft ohne vollendete Tatsachen auf Probe“ (noch) nicht kennen und (noch) nicht akzeptieren. Die würden die Frauen für „bekloppt“ halten. Und da die Sehnsucht nach Unbefangenheit und Kampfesbetätigung in „frau“ nun einmal drinsteckt, nimmt sie ihresgleichen. Das ist besser als gar nichts. Und immerhin kann sie sich ja üben für den Tag, wenn es auch aufs Kämpfen mit Männern ankommt.

Was sagt nun der alte Reli-Lehrer dazu? Die Idee mit Nacktheit und Kampfeslust scheint von der Bibel her gar nicht so falsch zu sein – nur der „richtige Sex“ ist da ja problematisch. Wenn Sie Näheres wissen wollen, schauen Sie einmal in meine Website, was es mit der Geschichte von Adam und Eva auf sich hat, bei der dreht es sich nämlich um dieses Problem. Natürlich ist die Website www.basisreligion.de kostenlos und unverbindlich! Auf denn Ihr Frauen, die Männer ändern!

Übrigens: Nacktkampf unter Männern scheint es auch zu biblischen Zeiten schon gegeben zuhaben. Es gibt da ein Gesetz, daß eine Mann des Todes ist, wenn er einen anderen an den Genitalien packt. Und wo soll das bitteschön denn sonst passieren als beim Nacktkampf? Oder weiß es ein Leser besser?

(Wörterbuch von basisreligion und basisdrama)