FRAUENFEINDLICHKEIT. Es ist immer leicht zu
erkennen, wenn andere Kulturen und Religionen
frauenfeindlich sind, weil etwa Mädchen und Frauen beschnitten werden, weil
Mädchen
und Frauen zwangsverheiratet werden,
weil Mädchen und Frauen nicht
die gleichen Erbrechte haben, weil Mädchen
und Frauen nicht Autolenkerinnen sein dürfen,
weil Mädchen
und Frauen ohne ihre Väter und
Männer nicht gültige Rechtsgeschäfte tätigen
dürfen undsoweiter. Würde man Männer in den
Kulturen fragen, in denen das alles praktiziert
wird, würden vermutlich die meisten Männer ihre
Frauenfeindlichkeit bestreiten. Und wenn man die
Frauen bedauern würden, weil sie in so einer
frauenfeindlichen Kultur leben müssten, würden sie
auch dieses Bedauern zurückweisen. Sie würden im
Gegenteil behaupten, dass alles das, was wir als
frauenfeindliche Zwangsmaßnahme empfinden, zum
Schutz von Frau und Familie dient und in einer
frauenfeindlichen Umwelt durchaus sinnvoll und
angemessen ist. Die Frau ist eben so kostbar wie
ein wundervoller Edelstein, den man einfach nicht
den Blicken unberufener und primitiver Männer
aussetzen möchte, die sich an ihm aufgeilen und
ihn unbefugterweise begehren würden, um ihn dann
zu missbrauchen. Und sie würden vermutlich uns in
unseren Kulturen kritisieren, dass bei uns nämlich
Frauen nur Sex- und vor allem
Geschlechtsverkehrobjekte sind, dass sie als
Prostituierte behandelt werden und dass es keine
Ehre und hohe Moral und wirkliche Liebe gibt. Wir wissen, dass diese ach so frommen und hochklingenden Agumente weit hergeholt sind und dass die Realität in den Kulturen mit solcher "Frauenhochschätzung" nun wirklich alles andere als ideal ist. Doch wie sieht es bei uns
aus? Ist das Problem der Frauenfeindlichkeit bei
uns wirklich gelöst? ich möchte hier nicht auf die
Blondinenwitze und die oft fehlende Gleichstellung
der Frauen mit den Männern im Wirtschaftsleben zu
sprechen kommen. Das alles wird längst woanders
behandelt. Mein Ansatz ist ein anderer. Stimmt es wirklich, dass
es der Natur der Frauen entspricht, wenn sie oft
Partnerwechsel haben, wenn sie dabei ohne Angst
vor Krankheiten und Schwangerschaften wechselnde
Geschlechtsverkehrbeziehungen haben, wenn sie
genau das auch machen, was angeblich früher nur
Männern vorbehalten war? Oder wollen Frauen doch
lieber von Anfang an geordnete Beziehungen, heile
Familien, glückliche Kinder? Hier soll es nun nicht
darum gehen zu streiten, was wohl frauengemäßer
ist, sondern darum, wo es eine so offene Pädagogik
gibt, dass gerade jedes Mädchen wirklich eine
Wahlfreiheit hat, das anzustreben, was es selbst
will, dass es also eine wirkliche sexuelle Selbstbestimmung
gibt. Es gibt nämlich keine
solche echte Wahlfreiheit! In unserer heutigen Sexualpädagogik gibt
es gerade für Mädchen nur Informationen über
Geschlechtskrankheiten und Schwangerschaften und
wie sie das alles verhindern können. Eine
angemessene Pädagogik über hohe Moral und hohe
Liebe gibt es nicht. Damit wird den Mädchen wird
von vornherein unterstellt, dass sie gar nicht
anders könnten als den Sex zu praktizieren, wenn
sie sich einmal verliebt haben, dass sie also
sozusagen ihr Gehirn zwischen den Beinen haben.
Siehe auch Manipulation. Wenn diese Einstellung
nicht Frauenfeindlichkeit in Potenz ist! Die Frage stellt sich,
warum auch Frauen als Lehrerinnen und auch als
Mütter bei einer solchen Pädagogik mitmachen. Na
ja, vermutlich liegt das daran, dass Frauen
letztlich doch die treuesten Lakaien des
Patriarchats sind, egal wie emanzipiert und
feministisch sie sich auch geben mögen.... |