Die Frau im Buddhismus und im ChristentumFreiarbeit (zum Abitur) einer ostasiatischen Schülerin, die mir zugespielt wurde (gekürzt). I. EINLEITUNG A. Die Frau im Buddhismus Ehe und Familie Traditionell
ist
der Vater das Oberhaupt. Er darf alle wichtigen Dinge
entscheiden, während die Frau eher mit den als
minderwertig oder gar als verboten empfundenen Dingen
verbunden ist. So schein die Frau mit verführerischer
Zauberei verbunden und als Wesen für den
Geschlechtsverkehr gesehen. Viele Religionen sagen, dass
nur der Mann eine Seele hat und auch nach dem Tod in den
Himmel "fliegen" kann,während bei der Frau erst gar keine
Seele existiert. Und die Frau hat auch kein Recht, für
sich selbst zu entscheiden. Eine unverheiratete Frau muss
ihrem Vater und eine verheiratete Frau muss ihrem Mann
gehorchen und sie lebt aus der Bezogenheit zu ihrem Mann.
Eine Witwe hat daher keine solche Bezogenheit und daher
auch keinen Schutz. Und somit gibt es bisweilen auch schon
von den Religionen her nicht viel Anreiz, überhaupt
Töchter großzuziehen, denn die Mädchen haben keinen Wert,
und so werden sie bisweilen sogar gleich nach der Geburt
getötet. Viel wichtiger sind die Jungen, weil nur sie das
Blut der Familie weiter geben können. Bisweilen dürfen
Frauen auch gar nicht in den Tempel gehen, weil sie
schmutzig sind und weil vor allem Frauen auch gar nicht
lesen können, können sie auch überhaupt nicht die
Gebetbücher verstehen. a) Was hat Buddha für die Frau gemacht? Viele buddhistische Mönche sagen zur Zeit: Buddha (um 500 v. Chr.) ist die erste Person, die den Frauen den Weg zur Freiheit und zur Religion gezeigt hat. Buddha hat gesagt, dass die Frau genauso intelligent wie der Mann und auch fähig für alles ist, was der Mann tun kann. Um dies zu
veranschaulichen, wird immer wieder von einer Begebenheit
berichtet: Eines Tages war Buddha im Garten mit dem König
Kosola und erfährt, dass die Frau des Königs gerade
eine Tochter bekommen hat. Deswegen hat sich der König
traurig gefühlt. Doch Buddha sagt zu dem König: "Die
Tochter wird genauso gut sein wie ein Sohn, sie wird eine
tolle Frau werden und die Mutter eines Königs des ganzen
Landes..." Und Buddha hat auch sehr viele Frauen in
religiöse Gemeinschaften geführt, damit kann man sehen,
dass Frauen die b) Und was haben die Menschen aus diesen Ideen gemacht? Etwa tausend Jahre später (wir meinen um 500 n. Chr.) gibt es da eine Geschichte Jataka Nr. 62 - "Über den Embryozustand", in der sehr schlecht von den Frauen gesprochen wird. (Die Geschichte findet sich unter dem Stichwort "Buddhismus" im Wörterbuch der Website www.basisreligion.de.) In der Geschichte geht es um ein Experiment eines Mannes zum Thema Frau. Ziel des Experiments ist, herauszubekommen, ob Frauen überhaupt nur einem Mann angehören können oder ob sie irgendwann doch immer auch zu anderen Männern gehen, wenn die Gelegenheit da ist. Dazu hat ein Hofpriester ein Mädchen vom Mutterlieb an gekauft. Während sie aufwächst, darf sie nur etwas mit Frauen zu tun haben, und er lässt sie auch keinerlei Männer sehen. Nur er selbst darf zu ihr und er macht sie schließlich auch zu seiner Frau. Doch der Freund des Priesters, ein König, will ihm beweisen, dass selbst diese Frau, die es doch gut hat, irgendwann zu einem anderen Mann "gehen" würde. Er gibt einem jungen Mann den Auftrag, sich an die Frau heranzumachen und sie zu verführen, und siehe, das funktioniert auch: Der Beweis ist da, auch diese Frau hat ?"natürlich" bei erstbester Gelegenheit einen Liebhaber. Der Beweis für die Frauenschuld ist erbracht: Die Frauen sind eben immer böse, wenn sie nur die Gelegenheit dazu haben. Und niemand kommt auf die Idee, dass zuerst einmal die Schuld bei dem Priester lag, dass er überhaupt ein so blödes Experiment mit einer Frau gemacht hat, die im Grunde eher seine Tochter war. Und weil sich die Vorstellungen von der Frau auch nach Buddha nicht geändert haben, wurden letztlich eben die Frauen immer noch weiter unterdrückt. c) Wie
lebt die Frau heute im Buddhismus? Als eine
Buddhistin finde ich, dass die Frau auch heute noch im
Buddhismus sehr zweitrangig behandelt wird, obwohl sich
ihre Rechte in vielen buddhistischen Gesellschaften
deutlich verbessert haben.
a) Von der Bibel her - Jesus. Nach Buddha war Jesus auch ein Begründer der neuen Moral für die Menschen, besonders einer Moral der Liebe, die natürlich gerade für die Beziehungen von Mann und Frau dringend nötig ist, wie wir gesehen haben: Die Ehe zwischen Mann und Frau sollte eine Partnerschaft sein. Das heißt: Mann und Frau können füreinander Gefährten sein, sie sollen sich gegenseitig ergänzen, sie sollen eine Gemeinschaft nicht nur mit ihrem Leib, sondern auch mit ihrem ganzen Menschsein haben, sie sollen sich vertrauen, wenn notwendig verzeihen und wieder Frieden haben. Jesus bezog ganz gewiss Stellung gegen den Missbrauch der Frau. Er hat mit vielen Frauen geredet und es ist auch überliefert, dass er eine direkt gerettet hat. Zum Beispiel : 1. Jesus und die Sünderin ( Johannesevangelium). Als Jesus die Männer mit der Frau vorbeigehen sieht, sagen die Männer, dass die Frau gesteinigt werden muss, weil sie Ehebruch gemacht hat. Jesus fragt darauf die Männer, wer von ihnen denn noch nie das gemacht hat, was sie dieser Frau vorwerfen, wer also noch nie Sex mit jemanden hatte, mit dem er nicht verheiratet war, und der sollte den ersten Stein auf sie werfen. Die Männer gehen alle weg. Das heißt : Alle die Männer, die diese Frau angezeigt haben, sind auch schon schuldig. Ihre Schuld wird jedoch nicht angezeigt, sondern nur die Schuld der Frau wird immer ganz streng angezeigt und bestraft. Aus dieser Begebenheit können wir nur schließen, dass damals alle Männer, also die von den Behörden, die Priester und die Zuhälter eine Art offenen oder geheimen Pakt gegen die Frauen hatten. Und wenn eine Frau nicht machen will, wie es sich diese Männergesellschaft vorstellt und will, dann lässt man sie auflaufen (denn wann wird man schon "bei so was" auf frischer Tat ertappt!), so wird sie erpresst und getötet. Denn es ist ja kein großes Problem für Männer einfach zu sagen, dass sie Zeuge gewesen sind, wie die Frau gerade Ehebruch mit einem Fremden gemacht hat. Und die Frau hat keine Chance, ihre Unschuld zu beweisen. Zum Bild: Jesus ist von Maria und Marta eingeladen. Da sitzt er neben Maria, die ein Buch in ihrer Hand hat, und er redet mit ihr. 2. Jesus
und Maria und Marta. Zum Bild: Jesus ist von Maria und
Marta eingeladen. Da sitzt er neben Maria, die ein Buch in
ihrer Hand hat, und er redet mit ihr. Marta hat etwas für
das Essen vorzubereiten, viele Hähnchen, Kaninchen sind da
noch nicht fertig gemacht und auch noch nicht das Gemüse.
Sie zeigt ihren Finger auf das ganze Zeug und sagt zu
Jesus, dass er Maria sagen soll, dass sie nicht so
rumsitzen soll, sondern ihr helfen soll, das Essen fertig
zu machen. Dann sagt Jesus, dass das Essen nicht so
wichtig ist. Was er mit Maria redet, ist viel wichtiger.
Ganz allgemein heißt das, dass die Frauen nicht nur für
die Küche da sind, sondern auch für die Bildung. Außerdem
steht Marta in dem Schatten der "kaputten Kirche", das
wird wohl heißen, dass der Maler meint, dass die Religion
damals schuld war. Das Bild „Jesus mit Maria und Martha“, gemalt um 1630, stammt von Abraham Janssens, genannt J. von Nuyssem (1575-1632) und hängt in einem Seitengang der St. Pauluskirche in Antwerpen. Im Buddhismus kenne ich solche Bilder von Frauen nicht, ich erinnere mich eigentlich nur an Bilder, wie gerade Frauen für ihre schlechten Taten in der Hölle bestraft werden.
Immerhin habe ich zwei entsprechende Bilder, wie Frauen in der Hölle besstraft werden, aus einem alten buddhistischen Tempel in Sri Lanka auftreiben können.
b) Was haben die Menschen daraus gemacht? Auch wie im Buddhismus gab es im Christentum des Mittelalters ganz viele Probleme im Hinblick auf das Leben der Frau: Wir denken da vor allem immer an die Hexenverfolgungen und schließlich an die Hexenverbrennungen... Der Hexenbegriff des Mittelsalters entstand aus den ursprünglichen Elementen des Aberglaubens der christlichen Dämonologie und Straftatbeständen der Inquisition. Die unangepassten Frauen wurden durchaus auch mit Hilfe des Strafkodex und der Gerichtspraxis in Mitteleuropa bis in 17. Jahrhundert benachteiligt. Und die Denunziation anstelle der Anklage, die Anwendung der Folter und die Hexenprobe zeigt die allgemeine Einstellung. Hexenwahn ist also Symbol für Unterdrückung und Widerstand der Frau. c ) Wie lebt die Frau heute in der christlichen Gesellschaft? 1. Diskussion einer ostasiatischen Frau mit einer westlichen Frau: * Die westliche Frau sagt: Ich freue mich, dass ich eine Frau im Westen bin. Ich habe meine ganze Freiheit. Ich will leben, wie ich mir mein Leben vorstelle. Ich will der Frau in Osten zeigen, dass ich in Westen so frei bin. Ich darf alles für mein Leben allein entscheiden. Meine Eltern können gar nichts dafür oder dagegen mache, selbst wenn ich etwas mache, was sie nicht wollen. Ich darf rauchen, ich darf in der Liebe für mich selber entscheiden, natürlich weiß ich, dass man überall Kondome kriegen kann, damit ich nicht schwanger werde. Ich will also richtig frei leben, ohne Abhängigkeit und Kontrolliertsein * Die ostasiatische Frau sagt: Ich bin also ganz anders als du. Ich muss meiner Familie gehorchen. Meine Eltern entscheiden alles für mich. Meine Ehe ist auch von meinen Eltern geplant. Ich finde, dass meine Eltern alles besser als ich wissen, weil sie älter als ich sind und wissen, wie das Leben läuft. Sie sagen, dass sie alles nur gut für mich machen wollen. Ich bin auch frei, ich fühle mich, dass ich genug Freiheit habe. Ich will mich also auch nicht so frei anziehen, weil die andere Leute mich nur falsch verstehen würden. Ich lebe so, wie meine Familie, wie unsere alte religiöse Traditionen sich das für die Frau vorstellt. 2. Was
folgt es daraus? Durch viele verschiedene
Entwicklungen in Richtung Emanzipation der Frauen in der
früheren und heutigen Zeit ist die Stellung der Frau in
Familie und Gesellschaft deutlich verbessert worden.
Besonders in den westlichen Ländern ist die Frau viel
freier als die Frau in den östlichen Ländern. Wir können
überall sehen, dass die Frau viele Berufe wie die von
Männern sind: Busfahrer, Was haben die Menschen früher schlecht oder minderwertig von der Frau gedacht, beruht einfach auf falschem Wissen. Sie haben die Gleichheit zwischen Frau und Mann nicht gesehen. Die Frau ist also im Wesentlichen dem Mann ebenbürtig. Ein Beweis dafür : Gregor Johann Mendel, ein Augustinerprior und Lehrer, ist am 20-07-1822 geboren. Und am 6. 1.1884 gestorben. Er hat die später nach ihm benannten Gesetze für die Vererbung einfacher Merkmale bei Kreuzungsversuchen an Erbsen und Bohnen 1856 entdeckt. Daraus sind die Ergebnisse: Die Frau spielt bei der Vererbung eine genau so wichtige Rolle wie der Mann. Ohne die Frau geht die Vererbung gar nicht. Wenn Mann und Frau zusammen sind, wird das Kind genau von den beiden vererbt. Außerdem : Eine biologische Beweis hat uns deutlich gezeigt: Ob das Kind Tochter oder Sohn wird, wird also von dem Vater bestimmt. Denn während die Chromosom bei der Frau nur X sind, sind die Chromosome beim Mann X und Y. Also, wenn die Chromosom von den beiden XX zusammen sind, dann wird das Kind eine Tochter, und wenn die beide Chromosom XY sind, dann wird das Kind ein Sohn. In der früheren Zeit haben die Menschen gesagt, dass wenn bei einer Ehe nur Töchter oder Söhne geboren werden, die Schuld bei der Frau liegt. Deshalb darf ihr Mann neue Frau heiraten, wenn er mit dem Geschlecht der Kinder nicht einverstanden ist. Das ist eine falsche Vermutung. Ich hoffe,
einigermaßen klar gemacht zu haben, wie die Frau in den
beiden Religionen Buddhismus und Christentum gesehen wird,
dass es positive Ansätze gibt, die Frau als gleichwertig
anzusehen, und dass aber auch noch viel getan werden muss,
damit alles wirklich gut wird. QUELLENANGABE http://www.giaodiem.com/phatphap/index.htm
Die fünf Weltreligionen
Hinduismus, Buddhismus, Chinesischer Universismus,
Christentum, Islam Von Diederichs Gelbe Reihe, Eugen
Diederichs Verlag, München 1963 Die Vier Edlen Wahrheiten,
Nr 62 : Die Geschichte vom Embryozustand
(Andabhuta-Jataka) Umwelt des Urchristentum, Johannes Leipoldt und Walter Grundmann, Band 1 Berlin 1966 / 6. August 1982. Siehe auch das komplette Kapitel "Familie und Ehe" bzw. "Zeitgeschichte". Erklärung: Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst und keine anderen als die im Literaturverzeichnis angegebenen Hilfsmittel verwendet habe. Insbesondere versichere ich, daß ich alle wörtlich und sinngemäßen Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht habe. K-B,
den 21. März 2002 Anmerkung
von basisreligion:
Die Arbeit wurde leider unter Zeitdruck geschrieben (die
Diskette mit dem ersten Entwurf war verloren gegangen -
und für die neue Arbeit waren dann nur ein Nachmittag
und eine Nacht Zeit). Die Arbeit entspricht daher -
zumindest rein äußerlich - eigentlich kaum den
Anforderungen für eine Freiarbeit fürs Abitur.
Allerdings würde bei einer eher wissenschaftlich
aussehenden Arbeit vermutlich auch nicht mehr
herauskommen, es ist nun einmal so, dass etwa Jesus sich
in ganz herausragender Weise für die Frauen eingesetzt
hatte, was man so von Buddha gewiss nicht sagen kann.
Die Arbeit wurde dann auch nur mit "ausreichend"
benotet. |