GEMEINSAMES DUSCHEN NACH FUSSBALLSPIEL/TRAINING (Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)

GEMEINSAMES DUSCHEN NACH FUSSBALLSPIEL BZW: -TRAINING?

Dieses Stichwort ist noch in Bearbeitung

Dazu aus einem Forum, der Autor dieser Website ist "MichaelS4":

www.gutefrage.net/frage/mit-jungs-duschen

Mit Jungs duschen - soll ich da einen Bikini anziehen?

Hey Leute, also ich bin vor kurzen in einen Fußballverein beigetreten und iin der Mannschaft sind nur jungs und ich ( Mädchen 14). die haben mich auch ganz nett aufgenommen und zeigen mir auch paar tricks und die sand echt super. nur mir machts so fragwürdig ich bin mit denne in einer umkleide und wenn ich mich umzieh hab ich eigentlich keine hemungen , also ich bin etz ned dünn aber auch nicht dick einfach ganz normal und da find ich echt ned schlimm mich da umzuziehen, weil ich ja noch bh und Unterhose an hab. ist ja fast so wie ein Bikini. aber man geht ja nach dem Training duschen :) und die duschen ganz nackig und die haben halt gesagt ob ich a duschen geh und ich hab halt nein gesagt und eine ausrede erfunden und mich grad zuhause geduscht. aufjeden fall ich mag mich nicht nach den Training zuhause duschen, sondern gleich dort. soll ich da ein Bikini anziehen oder ganz nackig? weil die sand auch ganz nackig? danke für euere antworten :DD


von MichaelS4,   54.4 Tsd.

Eigentlich wollte ich ja nur sehen, wie viel bei uns Hummer im Restaurant kosten. Denn ich bin gerade auf den Galapagosinseln und da würden zwei Hummer in einem Straßenrestaurant 23 € kosten. Doch ich wurde durch einen Beitrag im Internet von meinem Essvorhaben abgebracht durch eine Schilderung wie Hummer bei der Zubereitung leiden...
Dabei stieß ich dann auf die Frage der Fußballerin nach dem Duschen.

Zuerst einmal zum Beitrag von „Delegator“: Was soll denn eine solche Verallgemeinerung „Kein heterosexueller Jüngling...“ heißen? Hier schließt wohl wieder einmal jemand von sich auf andere. Ein solcher unbefangener Umgang sollte oder zumindest könnte doch zwischen Brüdern und Schwestern oder auch zwischen Vätern und Töchtern durchaus möglich und sogar normal sein. Und wie ich die Frage des Mädchens verstehe, geht es auch nicht um die Beziehung zu einem einzigen Jungen, sondern es hat in seiner Fußballgruppe eine so gute Beziehung zu den Jungen, dass hier eine Art Brüder-Schwester-Beziehung entstanden ist. Ja, was sucht ein gesundes Mädchen mit 14 denn? Das sucht doch normalerweise keinen Liebhaber oder Lebenspartner, sondern einen unbefangenen Umgang mit Jungen – wie eben zwischen Brüdern und Schwestern? Und solche Ersatz-Geschwister-Beziehungen, wenn sie denn möglich sind, sind doch etwas Wunderbares, wenn nicht gar etwas Notwendiges in unseren Ein-Kind-Familien, wo es solche Beziehungen nun einmal „von Natur aus“ nicht gibt, um später einmal eine gelingende Partnerbeziehung aufbauen zu können. Das gemeinsame Duschen wäre dann so etwas wie die Krönung einer gelungenen Geschwisterbeziehung.
Darüber hinaus: Das Problem ist doch, dass junge Menschen sehr oft die Kameraden des anderen Geschlechts immer nur von ihrem Äußeren her kennen und dann auch noch die Beziehungen von diesem Äußeren her einfädeln. In so einer Fußballgruppe ist das eher anders: Da ist jeder wie er ist, dieses leider oft weitgehend typische Verstellen gegenüber dem anderen Geschlecht ist da schlecht möglich. Also ein menschlicher Gewinn ganz allgemein – auch für eine spätere Partnersuche. Denn wenn man einmal ange­fangen hat, andere Menschen in ihrer Wirklichkeit zu sehen und nicht nach ihrer Fassade einzuschätzen, wird man das auch weiter tun.

Dazu kommt noch etwas: Es wird durchaus so sein, dass der unkomplizierte Umgang von Jungen und Mädchen für die Jungen ein Ansporn ist, sich besonders anzustrengen – und natürlich auch für das Mädchen. So viel ich weiß, gibt es hier keine „Feldversuche“, wenn geschwisterliche Nacktheit mit im Spiel ist, weil das einfach zur Zeit noch unmöglich ist – trotz aller „modernen Unverklemmtheit“. Daher sind wir auf Erfahrungen angewiesen, wie sie eher zufällig geschehen, so wie in „unserem Fall". Mich würde also natürlich schon die Meinung des Trainers interessieren, ob so eine Leistungssteigerung erkennbar ist.

Das Wichtigste ist natürlich das Darüberreden – sowohl die Jungen wie das Mädchen müssen vorher wissen, ob so ein gemeinsames Duschen für sie etwas Normales ist und alle Beteiligten es auch akzeptieren. Und warum sollte es das nicht sein? (Wenn ich denke, dass Sex in diesem Alter für viele heute als etwas Normales gilt und dass dieser Sex oft gar nicht so unproblematisch ist, dann wäre dieses gemeinsame Duschen einerseits viel unproblematischer und andererseits in Richtung Menschenkenntnis, Kameradschaft und Selbstbewusstsein viel mehr und ein wirkliches Indiz von Unverklemmtheit.)

Ich (ehem. Berufsschulreligionslehrer) fände es jedenfalls schön, wenn solche unverkrmpfte Beziehungen zwischen Jungen und Mädchen gelängen.



von 
MichaelS4, 15.12.2016  43.9 Tsd.

Und noch einmal der ehem. Rligionslehrer michaelS4:

Natürlich habe ich mich über das Thema mit anderen Leuten unterhalten! Etwa auf einer Vulkanwanderung auf der Galápagosinsel „Isabela“ mit einer deutschen Studentin aus Erlangen. Sie fand die Idee des Mädchens mit dem Nacktduschen und meine Idee dazu sehr gut. Eine ältere Dame hatte Probleme: „Wer garantiert die Sicherheit des Mädchens? Was ist, wenn die Jungen das Mädchen belästigen?“ Hierzu ich: Die Jungen sind doch keine Tiere, die reflexartig auf ein nacktes Mädchen spontan zustürzen und Sex haben oder es auch nur begrapschen wollen! Wer hat denn so einen Unfug im Kopf und redet ihn auch noch den Mädchen ein und macht ihnen Angst? Die Wirklichkeit ist doch völlig anders: Zunächst: Eine Erregung ist noch längst nicht auch Trieb auf eine Befriedigung, vor allem nicht bei 14- oder 15-jährigen. Und dann: Sollte wirklich einer eine blöden Anbaggerei versuchen, dann werden die anderen jungen das Mädchen schon beschützen – notfalls bis hin zu einer handgreiflichen Schlägerei. Natürlich – vorher muss darüber geredet werden – und die Zustimmung der Jungen muss schon da sein. Denn wenn nicht und vor allem nicht vernünftig geredet wird, dann verstehen die Jungen das Verhalten des Mädchen natürlich nicht und falsche Reaktionen sind normal und verständlich (wie eben auf der Kölner Domplatte). Doch Jungen sind doch keine Tiere – sie können reden und verstehen und sich vernünftig verhalten. Man (oder besser „sie“) muss sie nur richtig ansprechen!
Ja, warum ich mich als ehemaliger Reli-Lehrer so einsetze?

Ganz einfach: Die Mutter einer Schülerin hatte mich vor vielen Jahren an einem Elternsprech­tag einmal nach dem Ziel meines Religionsunter­richts gefragt. Darauf ich, eher flapsig: „Die Mädchen sind doch al­le irgendwie schizophren.“ Sie: „???“ Ich: „Na ja, vor dem Harm­losen und Paradiesischen, bei dem sie auch eine brauch­ba­re Menschenkenntnis mitbekommen und Männer, die in Ord­nung sein wollen, von einer schönen Moral begeistern könnten, näm­lich vor 
<nackt am Strand>, haben sie panische Angst. Doch das Problemati­sche, nämlich den Sex mit nur zu oft fragwürdi­gen Partnern, der ihnen bisweilen auch noch lebenslange Trau­mata beschert, den wollen sie und machen ihn auch.“ „Und“, so die Mutter, „was wol­len Sie jetzt tun?“ Ich: „Dass die Mädchen das jeweils andere ma­chen.“ Die Mutter: „Wenn Sie das schaf­fen, sind Sie gut!“ 
Wenn das nicht ein deutlicher und reizvoller Auftrag für ein ganz spezi­elles päd­ago­gisches Engagement war! Und auch noch von einer Mutter, die nun wirklich eine authentische Sorge um die Moral ih­rer Tochter hat. (Viele Moralapostel haben eine solche Sorge ja nicht – für die ist nur wichtig, dass alles moralisch aussieht, was sie so tun und sagen, ob das auch wirklich Moral bringt, kümmert gar nicht.) Das Problem ist die Umsetzung: Ein sol­ches Vor­haben hat nur eine Chance, wenn es allen Betei­ligten direkt Spaß macht, dabei mitzumachen. Doch gibt es leider eine scheinmoralische Hexenjägermentalität, aus der her­aus die Kombi­nation von Mo­ral und Spaß gerade in der Pädago­gik völli­g unvorstellbar ist: Moral plus Spaß geht einfach nicht! Da wird gleich immer eine besonders abgefeimte Teufelei gewit­tert.

Ja, darum ging es mir in meinem Unterricht: Was ist wirklich moralisch, was hat „moralischen Nährwert“ und was ist nur spießiges moralisches Getue? 
Gerade Schülerinnen und auch andere junge Frauen haben mir auf meine Frage, warum Beziehungen auseinander gehen (also auch ihre) und damit die Moral zumindest „angekratzt“ wird, nun gesagt, dass man sich eben unterschiedlich entwi­ckelt und dass es dann irgendwann nicht mehr passt. Meine Gegenfra­ge war dazu dann immer, ob es nicht auch sein kann, dass man am Anfang einer Beziehung einfach nicht genau genug hingeguckt hat? Die Ant­wort: „Ja, das kann es natürlich auch sein.“

Das Problem ist also, wie bekommt man die jungen Leute nun da­zu, gerade am Anfang genauer hinzugucken? Mir war nun aufge­fal­len, dass hier die Mädchen für den ers­ten Sex weitestgehend nicht so genau hingucken, wer der Partner ist. Es sieht so aus, als ob die Jung­fernschaft für sie ein völlig überflüs­siger betschwes­tern­from­mer Ma­kel ist und als ob sie´s ein­fach nur „hin­ter sich ha­ben“ woll­ten, die­sen Makel los zu sein. Also geben sie sich eben gar keine große Mühe, für´s „erste Mal“ genauer hinzugucken. Da­gegen wür­den die­selben Mäd­chen für „para­diesi­sche Er­lebnis­se“, die erst einmal sein sollen und für die ich daher plädie­re, un­ver­gleichlich kriti­scher hingucken. Ja, sie würden hier sogar so kri­tisch sein und alles genau von dem „Be­treffenden“ wis­sen wollen, so dass der­jenige, den sich sich da­für aussuchen, im Grunde schon ein ge­eigneter Ehepartner sein könnte. Es würde also zu sehr guten Ge­sprächen kommen – ganz an­ders als wenn es um den Sex ginge. Vor allem wä­ren dann nicht mehr Angst vor Strafe und vor einem schlechten Ge­wis­sen die Triebfeder morali­schen Handelns, son­dern die Angst, et­was schö­nes Para­diesi­sches, das auch durch­aus noch wahn­sinnig be­rauschend sein kann, zu ver­passen. Und diese positive Motivation ist für mo­rali­sches Handeln eine unver­gleichliche stär­kere Triebfe­der als alle diese negativen Moralpredigten, etwas nicht tun zu dürfen. Vor allem lässt sie den jungen Men­schen auch regel­recht kreativ wer­den, das Positi­ve auch tatsäch­lich zu erreichen und zu erleben! 

Und, liebe JIFCLFGFHF, Deine Frage an „gute Frage“ ist doch der Beweis, wie kreativ ein Mädchen wird, um zu erfahren, ob das mit der Nacktheit unter Jungen wirklich geht und gut ist. Frage doch mal Deine Freundinnen, wie das bei denen mit dem ersten Sex war, sie haben sich doch garantiert längst nicht so viele Gedanken gemacht und auch noch alle möglichen Leute befragt!
Jedenfalls ist meine Rechnung, dass junge Menschen mit der Me­thode „Zuerst einmal Spaß mit Paradieserlebnissen“ genauer hin­gucken, bei der Erziehung meiner Pflegetochter voll aufgegangen. Sie hat mit dieser Methode einen guten Partner gefunden – und sie hat heute eine wunderbare kleine Familie. 
Ja, das ist es doch: Eltern glauben immer, ihre Töchter bewahren zu müssen und sind daher in ständiger Sorge, nicht nur, dass ihnen jemand etwas tut, sondern dass einer auch nur ihren Körper anglotzt. Dass es jedoch schließlich aus ihren Töchtern selbst „herauskommt“, dass sie also „damit“ anfangen und nur zu oft sogar mit einem Jungen oder Mann völlig unter ihrem Niveau, das bedenken sie nie! Also: In einer vernünftigen Pädagogik werden gerade Mädchen auch vernünftig vorbereitet, so dass sie ihr jungen Leben vernünftig anpacken können. Daher dieser mein Ansatz!

Im Übrigen: Was passiert denn eigentlich, wenn ein Mädchen den ersten Sex hinter sich haben möchte und sich also „bloß dafür“ einen Partner sucht? Ja, was denkt der? Der kann doch nur denken, dass die Mädchen dumm und geil sind und einfach so Sex haben wollen – ohne irgendeinen weiteren Anspruch. Dass alles vielleicht ganz anders ist, das denkt er nicht. Wie soll er auch? Und so bekommt er die Einstellung, dass er gar nichts Besonderes bringen muss, um Sex mit Mädchen zu bekommen, er muss nur entsprechend raffiniert-charmant sein und richtig anbaggern können. Und weil er nun damit „Erfolg“ hatte, wird er damit natürlich so weiter machen. Womit wir Erfolg haben, damit machen wir nun einmal weiter. So werden also Jungen, die eigentlich gar nichts Vernünftiges vorzuweisen haben, nach dem Motto „Prägung durch Belohnung“ motiviert, mit ihrem Tun weiter zu machen. Und die Mädchen kommen zu der Einstellung: Alle Männer sind sowieso Schweine. Dagegen das mit der Nacktheit: Da müssen sich Jungen zusammen nehmen können, da müssen sie etwas leisten können (und wenn es im Fußball ist!), da müssen sie vernünftig reden können, ja da werden doch die Jungen, die in Ordnung sind, nach demselben Motto „Prägung durch Belohnung“ positiv geprägt, die die Mädchen eigentlich haben wollen! 

Du musst allerdings damit rechnen, dass Du mit einem solchen unverklemmten Verhalten „Dorfgespräch“ wirst, aber sehr positiv nach dem Motto „In unserem Fußballclub ist ein Mädchen, das ist wirklich toll, das ist echter ganzer Kumpel, das weiß, was es will und das ist nicht so wie diese üblichen Tussis, denen es nur um Schminkerei und Angeberei geht und wie sie die Jungen ausnützen können.“ Dazu gehört dann auch (und hier bin ich mal wieder Religionslehrer alter Art) ein konsequentes Verhalten: „Sex gehört in die Ehe“. Das mag altmodisch und überholt klingen, doch ist es nicht, wenn man nur mal näher hinsieht. Feste Regeln haben nämlich auch ihre ganz großen Vorteile. Denken wir mal an unsere Straßenverkehrsgesetzgebung: Doch nur wegen des strengen Rechtsfahrgebots, wegen der Haltevorschrift bei roten Ampeln und anderer strenger Vorschriften können wir uns doch darauf verlassen, dass andere Verkehrsteilnehmer sich entsprechend verhalten – und so können wir wirklich schnell von einem Ort zum anderen kommen. (Ich war einmal in einem Land, da wurde das mit den roten Ampeln nicht so eng gesehen – von Schnelligkeit des Straßenverkehrs konnte keine Rede sein, denn man musste an jeder Kreuzung – egal ob man Grün hatte – vorsichtig fahren, weil man ja mit einem Idioten rechnen musste, der einen kreuzte, obwohl der eigentlich Rot hatte.) Und so ist es auch in der Liebe: Feste Regeln engen einen nicht unbedingt ein – gerade wenn man offen und im positiven Sinn unverklemmt ist, so wie Du es vorhast (oder zumindest überlegt hattest) machen sie auch freier! Denn wenn niemand so recht weiß, was Du im Hinblick auf Sex nun genau willst, dann geht so eine Unverklemmtheit nun einmal wirklich nicht. (Deswegen also dann die Badehosen und die Bikinis – doch wenn alle wissen und verinnerlicht haben, dass Du wirklich moralisch bist, dann geht diese Offenheit schon...)
Oder auch: Was ist wenn der Trainer „so etwas“ nicht zulassen darf, wie einer schreibt? Ja, was will er denn dagegen machen, wenn sich die jungen Leute einig sind und auch „nichts passiert“? Will er die Polizei holen – und was wollen die machen? Die sollen sich lieber um wirkliche Verbrechen und Straftaten kümmern – und wo ist denn bitte hier ein Verbrechen oder eine Straftat? Zudem: Frage doch einmal die, die so dagegen sind, was für eine Moral die hatten? Waren die immer so keusch und brav? Sicher nicht – und wie hatte das bei denen angefangen? Ganz bestimmt nicht, weil sie im selben Raum wie Jungs nackt geduscht hatten. Warum also das ganze „Gedöns“? Am Ende nur „Neid der Besitzlosen“ – weil sie es nicht erlebt hatten, gönnen sie das auch nicht anderen???

Also was Du da vor hast: Lass Dir das nicht von irgendwelchen Moralaposteln, die nicht weiter denken können und vor echter Moral keine Ahnung haben, mies machen! Rede mit den Jungen und dann keine Angst beim Mitmachen! Und ist es denn nicht so, dass Du doch genauso gerne nackte Jungen ansiehst, wie die gerne nackte Mädchen ansehen? Lasst Euch also nicht von der Scheinheiligkeit so mancher Erwachsener anstecken. Wirkliche Moral macht auch Spaß – ganz klar! Und zum Miteinanderreden kannst Du ja auf die Diskussion in „Gute Frage“ hinweisen – und Ihr könnt mit den Argumenten aus dieser Seite weiter diskutieren.


Antwort

von Xrzschlggs, 01.01.2017  25.4 Tsd.

Ich finde das Konzept von Michael S4 sehr überzeugend. Es geht doch darum, Kindern und Jugendlichen die Basis zu vermitteln, auf der sie für sich die richtigen Entscheidungen selbst fällen können. Da ist es wenig hilfreich, sich hinter Tabus und Scheinmoral zu verstecken. Ein anderer Punkt, der mir in mehreren Antworten auffiehl: Hier steht häufig etwas von ,,peinlicher Erektion'' als Gegenargument und dass das den Jungen nicht zuzumuten wäre. Die Frage ist, ob man die Tatsache, dass Jungen in dem Alter Erektionen haben, die sie nicht unterdrücken können, als ,,peinlich'' empfinden muss oder ob es für beide Geschlechter ein Gewinn wäre, das als Tatsache zu akzeptieren und ihm nicht diese übertriebene Bedeutung zu verleihen. Wenn alle Beteiligten verstehen, dass diese nicht bedeuten muss, dass der besagte Junge sofort über das Mädchen herfallen wird und das auch höchstwahrscheinlich gar nicht will, dann wird der Umgang mit der Sexualität und miteinander sicher lebenslang deutlich entspannter. Männer und Frauen sind unterschiedlich und haben von Natur aus unterschiedliche Körper, die unterschiedlich funktionieren. Die Natur zu verleugnen führt bestimmt nicht weiter und auch mit der Interpretation sollte man sehr vorsichtig sein. Wichtig ist, wie der Junge damit umgeht und welche Wertvorstellungen er in seinem Kopf hat. Dass andere Körperteile manchmal nicht im Einklang dazu reagieren, sollte man ihm nicht zum Vorwurf machen. Wenn das Mädchen diese Zusammenhänge versteht und lernt Jungen zu sehen, wie sie sind - als Menschen mit anderen körperlichen Funktionsweisen - dann wird sie später den anderen Mädchen einiges Voraus haben. Dadurch, dass man die Konfrontation scheut und nicht über die Unterschiede redet und sie mit unnötigen Peilichkeiten belegt, kommt es nur zu Missverständnissen und es werden unzulässige Rückschlüsse vom Körper auf den Geist gezogen. Natürlich ist es schwierig, diesen Dingen die Peinlichkeit zu nehmen, wenn sie schon einmal da ist, in diesem Falle habe ich aber den Eindruck, dass das Mädel damit klarkommen würde und sich mehr um die Sicht der anderen sorgt.


Zum Kompliment von Xrzschlggs, über das ich mich natürlich sehr gefreut habe.

Liebe Xrzschlggs, Sie schreiben: „Es geht doch darum, Kindern und Jugendlichen die Basis zu vermitteln, auf der sie für sich die richtigen Entscheidungen selbst fällen können.“ Eigentlich ist das doch völlig klar, dass das so sein sollte. Doch warum macht „man“ das nicht? Und das wäre doch auch gar nicht so schwierig und die jungen Menschen sind – zumindest zunächst – auch gar nicht unwillig, und die Eltern auch nicht – wie es aus der Frage der jungen Fußballerin und aus Ihrem Kommentar offensichtlich ist. Der Grund, warum „man“ das nicht macht, kann nur sein: Das, was so läuft, ist beabsichtigt und „man“ will wirklich sachdienliche Informationen junger Menschen gar nicht. Ich könnte hier eine lange Auflistung zusammenstellen, was ich schon seit vielen Jahren angestellt habe – und wo ich überall abgeblitzt bin. Als vor 45 Jahren mein damals zuständiger Bischof von meiner Diplomarbeit Wind bekam (er wurde von dem betreffenden Professor informiert) ließ er mich gleich nicht mehr als Priesterkandidat zu (immerhin bekam ich bei der theologischen Fakultät mein Examen und dann auch in einem anderen Bistum die Lehrerlaubnis), und das ging immer so weiter – bis mir schließlich in einem noch anderen Bistum die Lehrerlaubnis entzogen wurde. Doch wer denkt, es ist nur die Kirche, die hier nicht will, der irrt. Ich habe das Konzept pädagogischen Fakultäten von Universitäten oder der Waldorforganisation in Kassel oder Zeitungen wie „Die Welt“ und „Junge Freiheit“ vorgestellt, doch immer Absage mit fadenscheinigen Gründen oder gar keine Reaktion. Der Volkshochschule Düren habe ich angeboten (immerhin war ich ja in Düren Lehrer und mein Ruf ist sicher so schlecht nicht, wie mir Schüler von sich aus sagten), einen Kurs für Eltern – durchaus aus verschiedenen Kulturen – zu geben. Doch Absage. Ja, einen Kursus über Kondomgebrauch, den gibt es, doch ein Kursus, wie junge Menschen mit einer hohen Moral miteinander umgehen können, so dass es ihnen auch Spaß macht und ein gutes Selbstwertgefühl gibt, der darf nicht sein und wurde von dem zuständigen Sachbearbeiter abgelehnt. Wie tief sind wir eigentlich gesunken?

Sie sprechen auch das Problem an, ob die Jungen das überhaupt akzeptieren und es sogar wollen, wenn sich Mädchen unter ihnen so unbefangen und „ohne falsche Scham“ bewegen (was nicht dasselbe wie „schamlos“ ist). Schließlich haben sie ja das Problem mit einer Erektion beziehungsweise Erregung, wegen der sie sich schämen könnten. Ich habe mich darüber in einer Mädchenklasse unterhalten. Und die Mädchen waren sich einig, dass Jungen mit einer Erregung doch viel schöner aussehen, als wenn alles so „wie bei alten Männern herumhängt“. Jungen brauchten sich also wegen einer Erregung eigentlich gar nicht zu schämen, schließlich ist die ja etwas völlig Natürliches. Und genau wie Sie sehe ich das auch, dass es doch nun wirklich nicht darauf ankommt, dass keine Erregung da ist, sondern ob Jungen statt dieser verklemmten Badehosen- und Bikinimoral (oder auch Spießermoral) eine echte Moral haben und sich also zusammen nehmen können. Es wäre statt dieser verklemmten Moral doch auch ganz einfach und durchaus möglich, wenn Mädchen dieses „Problemchen“ (mehr ist es ja nun wirklich nicht) der Erregung mit nettem Humor vorher ansprechen und herunterspielen und den Jungen ihre Ängste „damit“ nehmen würden – und sie würden das ja auch wollen! Doch wie gesagt, wer will das sonst???

Vielleicht noch, was mich das alles als Religionslehrer angeht: Ja, ich habe auch immer noch die Einstellung, dass nicht nur außerehelicher sondern auch vorehelicher Geschlechtsverkehr Sünde ist. Doch wenn wir hier schon diese negative Einschätzung haben, dann sollte es doch auch sachdienliche Informationen gerade auch für junge Menschen geben, wie sie es richtig und also auch ohne Sünde machen können – und wie ein „Verfahren“ ohne Sünde sogar noch mehr Spaß macht und auch noch mehr Selbstwertgefühl und mehr Selbstbewusstsein bringt. Doch völlige Fehlanzeige! Diese Informationen gibt einfach gar nicht oder nur sehr dünn, von Spaß kann schon gar keine Rede sein: Zuerst wird weitgehend alles verschwiegen und tabuisiert und selbst völlig Harmloses wie der Spaß an einer unschuldigen Nacktheit schlecht gemacht und dann gibt man jungen Leuten Kondome und Pillen und lässt sie damit auf die Menschheit los. Das kann es ja wohl nicht sein! Ich bin mit meinen Empfehlungen übrigens sehr bibeltreu, wenn man die Bibel nur einmal richtig liest: Die Scham in Form von Feigenblättern wurde den Menschen nämlich nicht zum Schutz von Gott gegeben, sondern sie ist ein Fluch – und durch Jesus sollte eigentlich dieser Fluch überwunden sein. Ja wenn eine gottwohlgefällige Moral nur mit Badehose und Bikini möglich wäre, dann hätte Gott uns bei unserer Geburt gewiss Badehosen und Bikinis mitgegeben! Hat er aber nicht – doch er hat uns allerdings ein Gehirn mitgegeben. Also sehe ich hier eine Auftrag, in den Gehirnen etwas zu machen! (Die Feigenblättergeschichte von Adam und Eva kann übrigens nur von der Zeit und von der Gegend her richtig verstanden werden, in der sie entstanden ist: Adam und Eva, waren von daher kein richtiges Ehepaar, sondern ein Fruchtbarkeitskultpaar, also ein Paar der Prostitution aus (heidnisch-)religiösen Gründen. Die Geschichte erzählt nun, wie der Urmensch von einer Kultdirne verführt wird. Es geht also um Sex außerhalb einer wirklichen Partnerbeziehung – wodurch die Scham entstanden und das Paradies verloren ist.)

Bei der Umsetzung in die Praxis von allem hier Gesagten kommt im Übrigen den Vätern eine ganz wichtige Rolle zu, zumal viele Mädchen ja wohl nicht die Chance haben, in einem Jungenfußballverein mitzumachen. Ich habe schon angedeutet, wie ich es mit meiner Pflegetochter gemacht habe, doch es ist sicher sinnvoll, genauer darauf einzugehen, damit andere Väter das nachmachen können – denn es funktioniert und macht allen Beteiligten auch noch großen Spaß! Da hatte ich also versucht, bei einem schönen Ferienaufenthalt am Atlantik meiner 16-jährigen vietnamesischen Pflegetochter das Schwimmen beizubringen, indem ich sie erst einmal mit einer Hand unter ihrem Bauch über Wasser gehalten und sie dann auch schon mal hoch gehoben und ins Wasser geworfen habe. Dabei waren auch wir beide splitternackt wie die kleinen Jungen und Mädchen um uns herum, die plötzlich da waren und uns zusahen und gute Ratschläge gaben. Jedenfalls hatte diese „MichaelS4-Taufe“ meiner Tochter offensichtlich großen unschuldigen Spaß gemacht. Ich bin nun davon ausgegangen, dass durch diesen unschuldigen Spaß Hormone gebildet werden, die nicht nur im chemischen Aufbau, sondern auch in der Wirkung Drogen gleichen, allerdings völlig unproblematischen. Und wie es so ist, verlangen Drogen nach einer Wiederholung oder sogar noch nach einer Steigerung. Ich konnte also davon ausgehen, dass „mein Mädchen“ den unschuldigen Spaß (oder auch Kick), den es mit mir „altem Knacker“ erlebt hatte, natürlich erst recht auch mit einem jungen Mann erleben wollte, und vor allem mit demjenigen, den sie einmal lieben wird. Das habe ich ihr auch gesagt: „Sieh zu, dass du solche Paradieserlebnisse wie mit mir auch erst einmal mit Demjenigen erlebst (und vielleicht sogar mit anderen Jungs)!“ Denn mir war klar, wenn sie das erleben möchte, dann muss sie erst einmal mit Demjenigen reden können – und das würde nur klappen, wenn auch derjenige vernünftig wäre und mit meiner Tochter eine schöne Beziehung wollte. Sie würde also sozusagen den perfekten Filter entwickeln, mit dem sie nicht grundsätzlich leibfeindlich und asexuell würde, sondern mit dem sie selbst gegen raffinierte Hallodris immun werden würde und nur die Vernünftigen und Gutwilligen an sie herankämen. Und so ist es dann auch passiert: Sie brauchte keine langen und nervigen Moralpredigten und dennoch die oft mehr oder weniger leidvollen „Beziehungskisten“, sondern sie hat mit „meinem Verfahren“ (über das sie auch ihre Mitstudenten und Freunde geschickt informierte und das sich offensichtlich herumsprach) von sich aus auf Anhieb einen guten Ehemann gefunden, mit dem es zu einer schönen Familie kam.

Natürlich, das alles ist ein langes Thema....


Doch es bleibt die Frage nach dem vorehelichen Sex in diesem Kompliment: Ist die Kombination „Überwindung der Sexualscham“ (um die es ja geht) ohne gleichzeitige grundsätzliche Einstellung, dass Sex nur mit einem einzigen Partner geschieht, der allerdings schon der richtige sein muss, wirklich möglich?

Hier muss wohl etwas Grundsätzliches angesprochen werden. Dazu muss ich allerdings etwas weiter ausholen.

Ich bezweifle – auch aus meiner Erfahrung – das sehr, ob diese „Kombination Überwindung der Sexualscham und Offenheit gegenüber Geschlechtsverkehr“ bei jungen Leuten überhaupt möglich und praktikabel ist. „ Alte Leute“ schaffen das möglicherweise, weil sie sich zu einer Überwindung zwingen können, egal wie sie sonst leben, doch junge Leute sind einfach zu sensibel und zu moralisch, die dürften das normalerweise nicht schaffen. Denn die brauchen nun einmal unbedingt eine Moral, und hier gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder eine Moral aus einer festen Einstellung „ohne Ehe keinen Sex“ heraus – oder eine Moral aus den Textilfetzen heraus, mit denen sie sich bedecken beziehungsweise ihre Geschlechtsteile verstecken.

Zwei Fragen stellen sich hier:

Punkt 1. Wie kommt es überhaupt zu der Scham bei uns Menschen? Ich komme hier einmal auf eine Erklärung, die für mich plausibel ist: Der Mensch ist von Natur aus monogam, er hat also die Veranlagung zu einer „großen Liebe“, die auf einen einzigen Geschlechtspartner ausgerichtet ist. Und wenn wir diese Einstellung verinnerlicht haben und sie auch – zumindest in den Kreisen, in denen wir verkehren – von allen verinnerlicht ist, also gelebt wird oder unbedingt gelebt werden will, dann wäre die Scham (etwa in einer Gemeinschaftsdusche) nicht nur überflüssig, sondern sogar lästig. Das heißt also, wir brauchen die Scham, weil ein „nicht monogames Sexualverhalten“ nicht unserer menschlichen Natur entspricht. (Es ist ja interessant, dass es der modernen Sexualerziehung, in der das Wechseln von Geschlechtspartnern – also wenn „der eine“ „nichts“ ist, dann gibt es ja noch andere – durchaus akzeptiert ist, nicht gelungen ist, die Sexualscham zu überwinden. Das ist für mich ein Indiz, dass in der modernen Sexualerziehung eine Moral gelehrt wird, die nicht unserer menschlichen Natur entspricht.)

Punkt 2: Was wollen junge Menschen, und ich denke hier insbesondere an Mädchen, mit dem vorehelichen Geschlechtsverkehr eigentlich erreichen? Immer wieder wurde mir hier gerade auch von meinen Schülerinnen erzählt: „Man muss doch vorher wissen, ob man zusammen passt, wem man also eines Tages treu sein kann“. Die Frage stellt sich nun, ob dieses verständliche Ziel durch das Probieren des Geschlechtsverkehrs erreicht werden kann, das ja wohl so ganz nebenbei auch keine Einübung in die Treue ist. Ein Problem ist hier schon einmal, es hier viele männliche Trittbrettfahrer gibt, denen es also nicht im geringsten um das Probieren einer Partnerschaft geht, sondern die nur mal ein „Gratisabenteuer“ haben wollen. Und dann ist sehr fraglich, ob man mit dem Geschlechtsverkehr überhaupt das herausbekommt, was man herausbekommen will. Seien wir doch einmal sachlich: Im Prinzip passt jeder Penis in jede Scheide, es kommt also auch gar nicht auf die Größe des Penis an, ob zwei Menschen zusammen passen. Es muss also gar nicht mit Geschlechtsverkehr probiert werden, ob ein Penis in eine Scheide passt. Auf was es ankäme, ist doch der Orgasmus, ob der klappt oder nicht. Das ist doch das wirkliche Problem! Wir müssen hier bedenken, das die meisten Partner nun wirklich nicht zusammen passen: Zweidrittel aller Frauen in Deutschland haben noch nie einen Orgasmus erlebt! Und das wird auch in anderen Ländern so sein: Es gibt hierzu in der Zeitung „Die Welt“ vom 12.4.2016 den Bericht von einem Spanner („Hinter der Wand ein Spanner“), der in den U.S.A. ein Motel gekauft hatte, einzig mit dem Ziel, um in einem Zimmer in der Decke eine kleine Öffnung zu haben, durch die er Hotelgäste beim Geschlechtsverkehr beobachten konnte. Und er hat auch darüber Buch geführt! Das Ergebnis war, dass von 296 beobachteten Geschlechtsverkehren nur bei 33 Fällen die Frauen einen Orgasmus hatten, also elf Prozent. (Es geht hier nicht darum, dass der Spanner ein schamloser Blödmann ist, sondern dass wir einmal einen Einblick in konkrete menschliche Beziehungen haben. Und da sind eben die meisten Geschlechtsverkehre nicht wirklich menschlich, sondern eher Kopuliererei wie bei den Karnickeln.) Wenn also schon etwas probiert werde sollte, dann doch das, ob es mit dem Orgasmus klappt!

Und hier hat uns die Natur eine grandiose Chance gegeben: Die Nervenzellen, die für den Orgasmus zuständig sind, sitzen nämlich alle an der Außenseite der weiblichen Sexualorgane. Das heißt, was an Orgasmus nicht ohne Geschlechtsverkehr passiert, passiert auch nicht mit Geschlechtsverkehr. (Ich habe hier aus meinem Unterricht sehr krasse Erfahrungen. So rutschte es einmal aus einer Schülerin, die direkt vor mir saß, als ich das erzählte, spontan heraus: „Ja da haben Sie recht“, worauf sie gleich abwinkte, dass sie so etwas überhaupt geäußert hatte. Doch wir beide nahmen es dann mit Humor, zumal die übrigen Klassenkameraden das kaum mitbekommen hatten – und ich ging drüber hinweg. Die Frage ist natürlich auch, was eigentlich Orgasmus genau ist. Es ist nun wirklich nicht dieses Gestöhne und Geächze, wie man es schon mal in Pornofilmen sieht und wie das auch sehr gut gespielt werden kann. Orgasmus ist vielmehr einem Erdbeben vergleichbar, das Körper und Seele der Frau erschüttert, und das einfach nicht oder nur von ganz routinierten Frauen gespielt werden kann. Vielleicht eine urgewaltige Körperreaktion wie das „Niesen“?)

Zum Erlebnis des Orgasmus gehört also keinesfalls unbedingt der Geschlechtsverkehr! Ja, vermutlich ist der sogar eher hinderlich, weil er mit Ängsten verbunden ist.

Also habe ich andere Mädchen (und Frauen) schon mal gefragt, die mir von ihren „Fehlversuchen“ erzählt hatten, ob denn der Geschlechtsverkehr sein musste und ob das nicht auch anders gegangen wäre. Dabei habe ich dann Zeigefinger und Mittelfinger beider Hände ineinander verschränkte, ob es „das“ nicht auch getan hätte. Und da bekam ich eigentlich immer die Antwort: „Na klar wäre das möglich gewesen, doch das hatte ja so sonst niemand gesagt...“

Das wär´s also, das hätte doch durchaus gereicht! Und ich denke, dass ein solches voreheliches Verhalten ohne Geschlechtsverkehr durchaus unserer natürlichen menschlichen Sexualität entspricht – und daher also auch keine Scham nach sich zieht. Also kann ich auch nur das mit gutem Gewissen empfehlen!

Ob die Jungen nun damit zufrieden sind? Es wird durchaus so sein, dass die Jungen, denen es vor allem um das Eindringen und um eine Befriedigung „dabei“ geht und denen darüber hinaus ein Mädchen egal ist, damit nicht zufrieden sind. Doch will ein Mädchen solche Jungen überhaupt? Dagegen sind die Jungen, die wirkliche Liebe suchen und die also ein Mädchen hochschätzen, die es lieben und nicht verletzen wollen und die ihm sogar dienen wollen, „damit“ sicher zufrieden. Und nicht zuletzt: Beim Geschlechtsverkehr liegt das Mädchen ja zumeist wie hingenagelt da und lässt alles über sich ergehen. Doch bei dem Verfahren „intensiver Hautkontakt“, so wie ich ihn mit meinen Fingern angedeutet hatte, kann es sich bewegen und bei ihrer Befriedigung mitmachen, also wird das Erlebnis viel berauschender – und davon hat letztlich auch der Partner viel mehr. Und wenn er dabei noch „unten“ liegt, dann kann auch nichts vom Sperma in die Scheide dringen, die „Begegnung“ ist also völlig „ungefährlich“ für das Mädchen auch ohne Kondom und ohne Pille. (Und noch etwas: In der Vagina sind ja überhaupt keine Nervenzellen <daher werden Tampons auch nicht als unangenehme Fremdkörper empfunden>, also steigert das Eindringen nun wirklich nicht die sexuelle Lust. Wenn etwas die steigert, dann könnte das viel eher sein, wenn „außen“ alles rasiert ist, denn dann können die Nervenzellen viel besser die Haut des Partners berühren. Wenn es schon um eine Luststeigerung geht, dann sollte „sie“ lieber so etwas machen!)

Wir sehen also, dass feste Spielregeln ohne Leibfeindlichkeit schon ihre Vorteile für den einzelnen Menschen haben. Doch diese Vorteile will ja niemand wirklich – außer den Betroffenen selbst! Denken wir: Erstens sind Mädchen und Frauen, die nicht so pfiffig sind und auch ohne wirklich feste (Ehe-)Beziehungen zum Sex bereit sind, bequem für viele Männer nach dem Motto „Warum muss ich ein Schwein schlachten, wenn ich nur mal ein Kotelette essen will?“ oder eben konkret: „Warum muss ich heiraten mit aller Verantwortung, die damit verbunden ist, wenn ich nur mal Sex haben will?“ - wobei die seelischen Probleme gerade auch der Mädchen, die durch Beziehungskisten entstehen, egal sind. Und dann sollten wir uns auch mal ansehen, wer alles an den Problemen der Menschen wirtschaftliches Interesse hat, wenn keine echten, also auch haltbaren Partnerbeziehungen entstehen: Da sind also die Anwälte, die mit Scheidungen ihr Geld verdienen, die Psychiater und Psychologen, die Menschen mit leidvollen Beziehungskisten heilen sollen, und vor allem auch die Religionen, die mit dem Trösten und Vertrösten von Menschen in nicht wirklich gesungenen Liebesbeziehungen mehr Geld verdienen als mit wirklich schönen. Daher wollen die alle auch gar nichts wirklich verbessern. Und hier sehe ich meine Aufgabe: Das kann doch nicht sein, dass die Probleme der Menschen und deren Lösungen, die ja doch nur selten wirklich funktionieren, wichtiger sind als wirkliche Harmonie von vornherein. Schließlich kann man doch auch sein Geld seriöser damit verdienen, indem man etwas erzählt, was zu schönen und haltbaren Beziehungen führt!


(Wörterbuch von basisreligion und basisdrama)