ANASTASIA. Gemeint ist hier die Buchserie der russischen "Tochter der Taiga" von Wladimir Megre im Verlag "Die Silberschnur", in der es um eine Kritik an unserer heutigen Gesellschaft und um eine mögliche Lösung geht - ausgehend von den Verhältnissen im vorchristlichen, im "wedischen" Russland. Die Situationsanalyse in dieser Buchserie mag ja ganz gut sein, auch die Passagen über die Leviten, die jüdische Priesterkaste, die sozusagen die Welt beherrrscht. Das klingt natürlich nach einer Verschwörungstheorie, die man glauben kann oder nicht. Unter anderem, um durch diese Beherrschung gegebene Fremdbestimmung zu unterlaufen, meint "Anastasia" nun, dass jeder Mensch beziehungsweise jede Familie seine eigene Parzelle Land (ein Hektar) besitzen sollte, und dass es dadurch zu einer "Bodenständigkeit" kommt, die die Basis für eine harmonische Gesellschaft.ist. Auf diesen Parzellen könnte nun jeder nach seinem Gutdünken Nutz- und/oder Zierpflanzen anbauen, die er dann für sich selbst zu einer gesunden Ernährung verwenden oder verkaufen könnte. Ob diese Idee allerdings nicht etwas blauäugig ist? Natürlich gibt es Menschen, die ein eigenes Stück Land bepflanzen und einen besonders glücklichen und zufriedenen Eindruck machen. Doch sind uns nicht auch genügend Menschen bekannt, die so eine Parzelle besitzen und keineswegs die Harmonie besitzen und auch ausstrahlen, die sie so richtig menschlich macht? Was gibt es nicht alles für Streit zwischen Nachbarn über irgendwelche Pflanzen, die nicht so wachsen, wie es der andere will? So wie
ich
sehe, sind die
Lösungsideen von "Anastasia" eine Mischung der Ideen des
französischen Aufklärers
Jean-Jacques Rousseau
(1712-1778 - ich denke
hier an den Erziehungsroman «Emile») und
des Steinzeitmarxismus à la
Pol Pot (1928 - 1998) in Kambodscha. Und abgesehen von der
ganzen Ideologie habe ich
da meine Bedenken, ob die Leute, die ein Stück eigenes Land
bebauen können, wirklich besser werden. Und ob sich
damit
das Geschlechterdesaster lösen lässt, wie sie auch
meint,
bezweifle ich doch sehr. Zwei Stellen fand ich, wie sich junge
Menschen einander finden, na, das, was sie da beschreibt, ist
wirklich ein Lotteriespiel, das ich jungen Menschen nicht empfehlen
würde. Da ist das Konzept basisreligion
wirklich besser! Den "Offenen Brief eines alten Religonslehrers an junge Mädchen über die weibliche Sexualität und die Bibel" (Mai 2012) gibt es auch online auf Deutsch, auf Englisch und auf Niederländisch! |