STAAT UND KIRCHE (BASISLEXIKON - kompetent-kritisch-kostruktiv)

STAAT UND KIRCHE. Ich bin von einem engagierten Mitglied einer Partei angefragt worden, einmal meine Gedanken zusammenzustellen im Hinblick auf die politische Relevanz. Nun, das habe ich hier getan und bringe diese Gedanken schon einmal - provisorisch - ins Web: 

Lieber Herr.....!

Das ist eine schwierige Sache, die Sie da von mir „wollen“. Denn gerade im Hinblick auf Religion und Moral wird im Grunde alles missverstanden oder als leeres Stroh empfunden je nach persönlicher Einstellung des Lesers. Es ist das alte Problem von Sender und Empfänger. Der Sender redet „in einer bestimmten Farbe“, doch der Empfänger hat auch seinen eigenen Farbfilter, mit dem er alles aufnimmt – und so erscheint etwas vom Sender „blau“ Gemeintes beim Empfänger als „grün“, weil er eben einen „gelben“ Filter hat, dessen er sich allerdings gar nicht bewusst ist, weil er schlicht für „glasklar normal“ hält, was er so sieht... Daher weiß ich nicht, wie ich es anfangen soll, wenn ich das kurz darlegen soll. Ich meine, es geht einfach nicht!   

Ich will es trotzdem versuchen:

In der Präambel zur amerikanischen Verfassung steht, daß alle Menschen "gleich erschaffen“ sind – und ich meine zusätzlich (und nicht nur ich meine das!), daß sie auch „gut“ erschaffen sind. Und alles, was schlecht in dieser Welt ist, ist das Ergebnis von Kultur, denn leider ist es so, daß die Kehrseite jeder Kultur auch Auschwitz ist...

Also: In diesem Sinn ist der Mensch auch monogam (siehe Monogamie) erschaffen, die ganze Promiskuität (inkl. Pädophilie, Päderastie, Perversität usw.) ist weitgehend ein Ergebnis von Kultur - denn wenn es eine Veranlagung gäbe, müßte die sich ja auch weitervererben - und wie soll sich Homosexualität weitervererben? Monogamie hängt nun mit Moral zusammen, doch leider ist es bei der Moral so, daß die meisten Menschen nur insoweit moralisch sind, daß sie von den anderen Menschen als moralisch eingeschätzt werden, doch die wirkliche Moral ist etwas anders, man kann davon nur reden, wenn sie wirklich und gern gelebt wird. Leider erziehen sich nun auch die „Nachkommen“ immer unter und zu dem äußerlichen Verständnis von Moral und nicht, wie man sie gerne lebt...

Zu dieser wirklich monogamen Moral gehört nun auch die Unterlassung von vorehelichem Sex, klar, „Aus-Probieren“ des Sexualverkehrs bedeutet ja „verschiedene Partner“ – und das wäre ja dann nicht mehr „Monogamie“.

Die Vorteile des Staates von solcher Moral wären (für den einzelnen wären sie ohnehin absolut vorteilhaft und nicht mit Geld aufzuwiegen):

-     die berühmten 30 Mrd. DM würden entfallen, die der Staat an Sozialhilfe für Frauen aufwenden muß, deren Partner sie mit Kind(ern) hat sitzen lassen

-     die Gerichte werden entlastet von vielen üblichen Partnerschaftquerelen

-     vermutlich gibt es auch sonst weniger Kriminalität

-     vermutlich auch weniger Drogenabhängigkeit – wenn Menschen gelernt haben, sich zusammenzunehmen und Erfüllung anders als über Hedonismus zu suchen, dann werden sie sich auch im Hinblick auf  Drogen anders entscheiden

-     ich vermute, daß der Funke dieser Ideen, sobald sie in größerem Rahmen praktiziert würden, auch auf andere Gesellschaften überspringt und, wenn das dann andere Kulturen sind, dann könnte sich vielleicht auch das Problem mit dem Terrorismus lösen und wir werden dann auch mit den militärischen Kosten runter gehen können, weil Menschen nicht mehr für diese irrationalen Kriege zu begeistern sind...

-    und gewiß noch vieles andere mehr...

Unmöglich? Hier fangen die Probleme mit den Filtern an...

Doch etwas zum Realismus der Gedanken: Schwedische Soziologen haben bei Untersuchungen im Hinblick auf die Sexualpartner eines Menschen festgestellt, daß die meisten Menschen so um die 5 Partner in ihrem gesamten Leben haben, doch einige wenige (etwa jeder Tausendste) hat bis zu 1000 Partner. Das würde die alte These (auch die meiner Website) bestätigen, daß die meisten Menschen sehr wohl moralisch sind oder sein könnten und daß die ganze Promiskuität an einigen wenigen Don Juans (beiderlei Geschlechts) liegt. Da man nun die Don Juans nicht ändern kann, genauso wenig wie andere Sittlichkeitstäter (zumindest ist das sehr schwer und nicht Gegenstand dieser Website) bedeutet das, daß Menschen in ihrer Erziehung beeinflusst werden müssten, nicht auf diese Don Juans „anzuspringen“.

Und ich glaube nun, daß solche Erziehung durchaus möglich ist, ich habe in meiner Website auf meine Erfahrungen mit Kindern damit nicht nur hingewiesen, ich habe sie ausführlich geschildert. Kinder begreifen sehr schnell den Unterschied von „Schau- bzw. Scheinmoral“ und wirklicher Moral – allerdings ist meine Erfahrung, daß diese „wirkliche Moral“ auch praktizieren wollen (!). Und spätestens hier fangen die Schwierigkeiten (s.o. – die Idee mit den Farbfiltern) an: Besonders Psychologen und alle Menschen mit einem Wissen oder Halbwissen in dieser Richtung würden mir immer unterstellen, daß ich das alles nur tue, weil ich pädophil bin, notfalls wird dann ergänzt, daß ich wegen meiner Religion so verklemmt bin, daß ich es nicht praktiziere.... Und es gibt keine Chance, ihnen ihren Schrott im Kopf zu widerlegen: Wer mit kleinen Mädchen und auch Jungen beispielsweise während einer Wanderung nackt in einem Fluß badet, der ist für sie einfach „pädophil“, das ist so eine Art Dogma bei diesen Leuten. Eltern denken hier wohl zunächst genauso, doch lassen sie sich schnell von der Wirklichkeit überzeugen, sie spüren sehr schnell, wie ihre Kinder darauf reagieren und gleichzeitig ernsthaft für eine wirkliche Moral, die gleichzeitig hält und Spaß macht, interessieren.

Und was hat das mit Religion zu tun? Ich meine (mit anderen Theologen), daß unser christlicher Glaube so wie auch der jüdische Glaube in Wirklichkeit gar keine typischen Religionen sind, sondern Lebenseinstellungen, bei denen es genau um Konzepte für ein harmonisches Zusammenleben von uns Menschen geht. Doch weil mit solchen Ideen keine Geschäfte zu machen sind, wurden sowohl die jüdischen wie auch später die christlichen Ansätze sehr schnell umfunktioniert und es wurden typische Religionen daraus mit Vergebungsgeschäft (siehe Vergebung) und Glauben Leben nach dem Tod mit Himmel und Hölle. Klar, daß solche Religionen hier in dieser Welt nichts mehr verändern wollen und können, sie leben ja geradezu von der Unvollkommenheit dieser Welt...

Doch das kann man ändern – und es ist meine tiefste Überzeugung, daß auch dies das Anliegen des historischen Jesus war, das damit höchst aktuell sein könnte – auch für eine politische Partei! Wir sollten bedenken, daß schlechtes Handeln immer von schlechter Philosophie oder Theologie kommt, das bedeutet auch, daß gute Philosophie bzw. Theologie gutes Handeln nach sich ziehen müsste! (Also: Wenn man etwa statt des vom  Exegetischen und Historischen her gesehenen Schwachsinns – so wie es heutzutage immer noch läuft - den Kindern etwas Vernünftiges erzählte, dann müsste das doch die entsprechenden Folgen haben....)

So ungefähr? Ich bin gerne bereit, näher zu Einzelfragen Stellung zu nehmen, nicht zuletzt merke ich ja durch Fragen, welche Wörter ich noch in mein Lexikon aufnehmen muß (irgendwann werde ich dieses hier in den Seiten SENDER UND EMPFÄNGER und vor allem Staat und Kirche verarbeiten, provisorisch gebe ich da diesen Brief hier sofort ein!). 

Ich habe der Einfachheit halber in diesem Brief alle Worte, die in meinem Lexikon enthalten sind und die auch passen, in Majuskeln geschrieben und weise auch auf diese gleich per Links hin.

Mit den besten Grüßen

M.P. (Wörterbuch von basisreligion)