PRÜGELSTRAFE. Früher meinte man, dass zu
einer guten Erziehung die Prügelstrafe einfach
notwendig ist, weil die jungen Menschen nun einmal
" von der Natur her" nicht automatisch gut sind und
zum Guten erzogen werden müssen, notfalls mittels
Zwang bis hin zur Prügelstrafe. Glücklicherweise hat
sich diese Meinung inzwischen weitestgehend geändert.
Wenn junge Menschen also
"böse" sind, dann liegt das entweder an einer
natürlichen Neugier und Entdeckerfreude, in die sich
viele Erwachsene einfach nicht hineinversetzen können,
an Testversuchen, um auszuloten, was richtig und was
falsch ist, oder an direkten pädagogischen Fehlern
Erwachsener. Soclhe Fehler sind etwa, wenn Kinder
keinen Sinn darin sehen, warum sie etwas tun oder
nicht tun sollen, und sie wurden auch nie darüber
vernünftig informiert. Doch auch selbst wenn diese Information da ist, ist
noch lange nicht gesagt, ob sie auch für die Kinder
überzeugend ist. Ein schönes Beispiel ist der
Umgang mit Pferden, wie er im Stichwort Pferdefüsterer beschrieben
ist. Ein kleiner Junge hatte herausgefunden, dass die
oft grausamen Zwangsmaßnahmen gegenüber Pferden, die
"gezähmt" werden sollen, eigentlich gar nicht nötig
sind. Das Problem ist einfach nur, dass die Pferde
nicht wissen, was der Mensch von ihnen will. Und wenn
man ihnen das nun geschickt beibringt, dann machen sie
dabei sogar noch gerne mit. Das ist auch das Anliegen des
Konzepts "basisreligion", hier aber mit Menschen, hier
insbesondere im Zusammenhang mit der Sexualmoral. Wenn
die jungen Menschen wissen, was man von ihnen will,
und wenn auch keine falschen oder unsinnigen Wegweiser
aufgestellt und keine falschen oder unsinnigen
Ziele gesetzt werden, dann dürfte es eigentlich keine
pädagogischen Probleme geben. |