Einige
Fragen zur Praxis der Philosophie und Theologie der
Website www.michael-preuschoff.de,
die immer wieder auftauchen (und auch in der Kurzform
"Das Engagement des
echten Jesus für die Liebe")
Ich möchte die gestellten Fragen so gut es geht, in Kürze beantworten. Die Fragen und Antworten sind teilweise auch in anderen Texten von mir enthalten. Und hier erst einmal zu den Fragen:
1. Besorgte Eltern könnten etwa fragen, ob es nicht unverantwortlich sei, zu versuchen, ihre Töchter zur Nacktheit zu motivieren.
1. Besorgte Eltern könnten
etwa fragen, ob es nicht unverantwortlich sei,
zu versuchen, ihre Töchter zur Nacktheit zu
motivieren. 2. Aber ist nicht die Scham
der Grundpfeiler der menschlichen Sexualmoral?
Hierzu ein Zitat aus der Biografie einer Prostituierten ("Venusdienst / Karin Freiwald - meine Jahre als Hure", S. 34f), auf das ich durch Zufall gestoßen bin, weil das Buch zumindest zunächst einmal im Internet war: "Auf einer Website (www.basisreligion.de) (Anm.: Das ist eine Website von mir!) fand ich kürzlich zum Thema Flittchen eine Argumentation, welche die Wurzeln einer bestimmten Verhaltensprägung sehr treffend beschreibt: »Bevor wir jedoch über ein solches vermeintlich unmoralisches Mädchen die Nase rümpfen, sollten wir uns bewusst machen, wer hier eigentlich unmoralisch ist. Wie ist es denn einem solchen Mädchen in der Vergangenheit ergangen? Wurde ihm nicht seit seiner Kindheit eher eine Sklavenmoral mit allen möglichen Tabus und Ängsten beigebracht und damit seine Dummheit und Naivität gefördert? Wurde ihm nicht stets glauben gemacht, dass die Scham der Inbegriff jeglicher Moral sei und wurde es damit nicht in die falsche Richtung geschickt und so recht neugierig auf mehr gemacht?«" Lieber Leser, Sie können sich sicher vorstellen, dass ich sehr stolz bin, dass eine Prostituierte, also eine Frau, die es wissen muss, mich in meiner Ansicht bestätigt hat, dass die Scham nur eine Scheinmoral ist und durchaus kontraproduktiv für eine echte Moral sein kann! Ja, wie kommen wir überhaupt dazu, gerade den Mädchen die Sexualscham als Moral überzustülpen, wo doch jeder Beweis für den "moralischen Nährwert" der Scham fehlt? Es gibt doch überhaupt keine wissenschaftlichen Untersuchungen dazu - oder kennen Sie welche? Dass hier nicht geforscht wird, kann eigentlich nicht nur Unwissenheit und Fahrlässigkeit sein, immer mehr drängt sich mir der Verdacht auf, dass das von den Herrschenden in Religion und Gesellschaft ausdrücklich so gewollt ist, dass es sich hier sogar um eine ausdrückliche Manipulation handelt. Die Betreffenden reden zwar anders, doch nicht nur Jesus sagt, dass man Menschen an ihren Früchten erkennen kann, und auch sonst heißt es ja, dass man Menschen an ihren Taten erkennen kann. Und die Taten sind nun einmal, dass junge Menschen und auch gerade Mädchen in eine Scheinmoral der Scham geschickt werden! Und wie weit das dann etwas damit zu tun hat, dass Mädchen bisweilen dann noch in die Prostitution abrutschen wie diese "Venusdienerin", darüber wird auch nicht geforscht. Es gibt hier gewiss ein paar Einzelinitiativen, doch sind die im Allgemeinen so offensichtlich wenig durchdacht und oberflächlich (ich denke hier an das Engagment von Christa Meves und Gabriele Kuby oder auch an die aus den USA kommende Aktion "Kein Sex vor der Ehe"), dass sie nur meine These bestätigen: Echte Monogamie ist auch von denen, die sich hier so engagiert einsetzen, im Endeffekt doch nicht wirklich gewollt. Denn wenn sie wirklich gewollt wäre, wären diejenigen, die sich für sie doch so sehr einsetzen, viel kreativer, offener und empfänglicher für neue Ideen (und würden auch mal über den "moralischen Nährwert" der Scham nachdenken). Oder das "nicht gewollt" mal konkreter: Meine Einstellung ist ja, dass die (echte) Monogamie eigentlich das von der Natur vorgesehene Normale für uns Menschen ist, also das Gesunde, das der Mensch leider nur deswegen oft nicht leben kann, weil er nicht die richtigen Informationen hat, wie er diese echte Monogamie leben kann - oft kommen dann auch noch die Umstände hinzu. Doch gerade der junge Mensch hätte (zumindest bei uns und in unserer Zeit) in den meisten Fällen die Kraft, die echte Monogamie zu leben und dabei auch gegen ungünstige Umstände anzugehen, wenn er nur wüsste wie, wenn er also die entsprechenden Informationen hätte. Es ist wie bei einer Krankheit, auch gegen die kann man angehen, wenn man nur wüsste wie, wenn man also etwa die entsprechende Medzin hätte und sich entsprechend verhielte. Und was macht ein Arzt, der für einen Patienten eine Therapie sucht, wie sie die Krankheit überwinden kann oder wie sie sie sogar von vornherein vermeiden knnn? Er stellt dazu erst einmal eine Dagnose! Also: Wie kommt es üblicherweise zu der Krankheit, wie kommt es aber auch offenbar nicht zu der Krankheit, welches sind die Ursachen, warum bekommen die einen die Krankheit und die anderen nicht, und was hat schon mal geholfen und was nicht? Eigentlich sind das doch ganz normale Überlegungen, meint man wenigstens ... Doch offensichtlich gelten diese Überlegungen für "unsere Krankheit" (warum junge Menschen mit dem Sex anfangen - oft außerhalb jeder näheren Beziehung) nicht! Da propagieren also etwa die genannten "Einzeliniativen" solche Aktionen wie "Kein Sex vor der Ehe" - und fordern von daher die Mädchen zum Neinsagen auf. Doch gibt es dafür überhaupt keine Diagnose, da gibt es immer nur gleich die Idee einer Therapie! Denn bei einer echten Diagnose würde doch auffallen, dass die Aufforderung an die Mädchen "nein" zum Sex zu sagen, ziemlich an der Sache vorbei geht, weil es doch zumeist die Mädchen sind, die "es" wollen und also damit anfangen. Oder auch zur Aufforderung, schamhaft zu sein, die auch diese Prostituierte in ihrer Jugend erlebt hatte. Bei einer echten Diagnose würde doch auffallen, dass diese Erziehung zur Scham überhaupt nichts bringt, keinen Sex zu "machen", ja dass die Scham sogar eher eine kontraproduktive Wirkung für eine Moral der echten Monogamie hat. Siehe meine "Diagnose" hierzu Heft 2 "Echte Monogamie von der Vernunft her" ab S. 6 unter www.michael-preuschoff.de . Und immer wieder dazu die schöne Frage: Was haben Navi und Unterwäsche (in Form von Bikini und Badehose) gemeinsam? Beides macht dumm, denn beides stört oder verhindert sogar überhaupt eine natürliche Orientierung, weil wir uns nicht mehr in die Gegebenheiten hineindenken müssen: Beim Navi ist es die Landschaft und bei der Unterwäsche ist es das große Thema "Sexualmoral". Mit dem Navi kommen wir (meistens) noch an unser Ziel, mit der Unterwäsche in vielen Fällen nur nach einem oft schmerzhafen und bisweilen auch teuren Versuch- und Irrtum-Verfahren und oft auch gar nicht. Ob wir hier nicht viel mehr von sozialistischen Ideen beeinflusst sind, als uns bewusst ist? Denn im Sozialismus ging es ja auch um die Zerstörung der Familie, um dem Einfluss der Familie auf die jungen Menschen den Boden zu entziehen und durch das Kollektiv zu ersetzen, um einen neuen Menschen zu erschaffen. Und das geht nun einmal am einfachsten durch ein Schlechtmachen und eine Verhinderung der gelingenden echten Monogamie, die ja wohl das stärkste Band der Beziehung zwischen zwei Menschen verschiedenen Geschlechts ist (wenn schon erfahrungsmäßig gegen die "normale Monogamie" offensichtlich weitestgehend kein Kraut gewachsen ist). 3. Sie gehen davon aus, dass der Mensch von Natur aus monogam ist, für diese These gibt es nicht nur keine Beweise, sondern im Gegenteil immer wieder viel mehr Gegenbeweise: Die Monogamie ist doch erst ein Produkt der Zivilisation oder auch der Kultur, der Mensch ist von seiner Natur her nun einmal höchstwahrscheinlich nicht zur Monogamie veranlagt. Dazu ist zu sagen: Gegen die echte Monogamie spricht eigentlich nur die Praxis – und die kann auch auf Manipulation, also auf fehlender oder falscher Information der jungen Menschen beruhen und dass daher besonders geschickte und triebhafte und gleichzeitig weniger mit Skrupeln behaftete "Typen" die Möglichkeit haben, diese "Uninformierten" zum Sex zu bringen, ohne dass eine Dauerbeziehung je beabsichtigt ist, und dass sie die Chancen auch wahr nehmen. Denn eigentlich spricht doch sehr viel für eine Veranlagung des Menschen von der Natur her zu echter Monogamie, hier nur einige Argumente:
Damit der Mensch bei diesem Teufelskreis "Täter - Opfer" oder auch "Manipulierten – Manipulierenden" auch mitmacht, wird zunächst einmal alles das, was mit dem Thema "Sexualmoral" zu tun hat, mit einem Tabu belegt, das darf also nicht angesprochen werden und also auch nicht wissenschaftlich aufgearbeitet werden. So kann dem Menschen auch am wenigsten bewusst werden, wie er in seinem moralischen Bewusstsein manipuliert wird. Und so wird immer mehr die Sexualscham als das Normale (dass er also besonders diejenigen Körperteile verbirgt, die mit der Fruchtbarkeit zu tun haben), das sich schließlich auch niemand mehr traut zu hinterfragen, denn allein das Hinterfragen ist für eindere ein Zeichen, dass er Probleme hat – oder auch dass er psychisch krank ist. Das hieße also, dass eigentlich die Ursache der Sexualscham die Probleme mit der Sexualmoral sind, und das sind eben "nicht-idealmoralische Beziehungen", um sie einmal so zu nennen. Doch das darf ja nicht hinterfragt werden. Wir müssten also, wenn wir die Sexualscham überwinden wollen, (wieder) zu hochmoralischen Beziehungen der echten Monogamie kommen. Das heißt also auch: Gerade bei jungen Menschen, die mit Sicherheit noch hochmoralisch sind, dürfte Spaß an der Nacktheit und gleichzeitig die Offenheit für Sex mit verschiedenen Partnern nicht funktionieren – denn wenn ein junger Mensch Spaß an der Nacktheit haben soll, braucht er eine echte Moral, und wenn die stimmt und nur dann, dann braucht er eben keine "Feigenblätter". Andererseits: Wenn nun irgendwelche Pädagogen oder andere versuchen sollten, beides, also Spaß an der Nacktheit und "Offenheit für den Sex mit verschiedenen Partnern" den jungen Menschen anzuerziehen, so wäre das dasselbe, als wenn man versuchen wollte, gleichzeitig Wasser zum Kochen zu bringen und es einzufrieren, beides zusammen geht einfach nicht, es geht nur entweder das eine oder das andere. (Natürlich: Wenn Geld oder Macht im Spiel ist oder auch wenn es um Prostitution geht, dann ist alles wieder anders, doch darum geht es hier ja nicht.) Ich denke, dass das Zusammenspiel von Sexualmoral und Sexualscham überhaupt das beste Argument für die menschliche Veranlagung zur echten Monogamie ist. Hierzu einmal eine eigene Erfahrung aus einem ganz anderen Bereich: Ich hatte in einem meiner ersten Schuljahre in der Schule gehört, dass dank einer Torsionskraft die Wasserwirbel beim Abfließen des Wassers in einer Badewanne oder in einem Waschbecken auf der Nord- und Südhalbkugel der Erde jeweils anders herum wirbeln. Darauf habe ich den Versuch gemacht, durch das Umrühren des Wassers beim Abfließen aus einem Waschbecken mit der Hand den Wirbel in eine andere Richtung zu "zwingen", als wie er ohne meine Umrührerei immer wirbelte. Und es hat funktioniert, der Wirbel gehorchte meiner Rührbewegung mit der Hand (genau das meint das Wort "Manipulation"!). Inzwischen hat sich nun herausgestellt, dass es keinen Zusammenhang zwischen den Erdhalbkugeln und der Richtung des Wasserwirbels eines abfließenden Wassers gibt, die geschieht eher zufällig oder ist von der Form des Waschbeckens oder von irgendwelchen Unregelmäßigkeiten bei der Form des Waschbeckens abhängig. Doch ich denke, dass so viel klar ist, dass in jedem Fall die Richtung des Wasserwirbels bewusst beeinflusst werden kann – und selbst dann, wenn es eine "natürliche Richtung" gäbe. Und so sehe ich das auch mit der Veranlagung zur "echten Monogamie". Selbst wenn es die gäbe (und ich glaube, dass es sie gibt), kann sie durch geeignete Manipulation ausgehebelt werden. Das heißt aber auch, dass sie durch entsprechende Maßnahmen unter Umständen sehr einfach gefördert werden kann, wenn die nur die richtigen sind. 4. Aber wenn er doch zur echten Monogamie veranlagt wäre, dann würde er doch diese Monogamie auch ohne weiteres Zutun, also sozusagen automatisch leben! Der Mensch ist auch zum aufrechten Gang und zum Sprechen veranlagt, trotzdem muss er beide Konkretisierungen lernen – und er lernt sie auch gerne und bringt es sogar sehr oft zu einer phantastischen Meisterschaft. Und genauso ist oder wäre es mit der Veranlagung zur echten Monogamie, wenn sie nur entsprechend gelehrt würde. 5. Warum werden junge Menschen denn nicht zur echten Monogamie erzogen, wenn das doch angeblich so einfach ist? Hier sind typische Herrschaftsstrukturen aktiv. Zumindest die "obersten Pädagogen" sind nun mal vorwiegend alte Menschen – und die haben in ihrem tiefsten Inneren an der Monogamie junger Menschen aus verschiedenen Gründen nun einmal überhaupt kein Interesse (selbst wenn sie etwas anderes sagen – doch man kann sie ja an ihren Taten erkennen). Wenn wir uns etwa vorstellen, dass die jungen Mädchen streng monogam wären, dann hätten “alte Männchen” ja für “Abenteuer” bei den “jungen Weibchen” gar keine "Chancen" mehr, es gäbe ja auch keine Prostitution mehr. Und “alte Weibchen” hätten auch kein Interesse, denn sie könnten ja ihre “alten Männchen” leicht heiratshalber an “junge Weibchen” “verlieren”. (Das alles sind jedoch nur Ängste trotz ihres Alters unreifer Menschen, denn wenn es in der Jugend zu gelingenden Beziehungen kommt, dann halten diese Beziehungen auch im Alter – und es braucht dann gar nicht mehr solche Ängste zu geben, selbst wenn junge Menschen noch so attraktiv sind.) 6. Aber ist typisches Kennzeichen des Menschen nicht, dass zu seinem Wesen nun einmal die Sexualscham gehört? Ich denke, man darf die Fragen nach der Sexualscham und nach der Monogamie sowieso nicht einzeln jede für sich beantworten, sondern man kann sie nur in einem Gesamtzusammenhang beantworten, weil sie auch zusammen gehören. Wenn der Ursprung des Menschen nach unseren heutigen Erkenntnissen im tropischen Afrika liegt, dann heißt dass, dass zur Menschwerdung des Tieres nicht nur der aufrechte Gang und wegen der von daher nun freien Hände die Fähigkeit gehören, mit den Händen zu arbeiten, sondern auch andere Verhaltensweisen wie monogam oder polygam zu sein - und sich eben seiner “geschlechtsspezifischen Körperteile” zu schämen oder nicht zu schämen. Das heißt, die Frage nach der Monogamie, und ich denke dabei immer nur an die echte, ist nun einmal mit der Problematik der Scham untrennbar verbunden. Siehe hierzu vor allem "Frage und Antwort 3". Dazu kann bei uns in Mitteleuropa jeder sogar entsprechende Erfahrungen machen: Gehen Sie doch mal auf einen FKK-Strand, wo irgendwelche sexuelle Avancen gegenüber anderen Badegästen von vornherein völlig tabu sind, wo also zumindest ortsbedingt ein monogames Verhalten angesagt ist (das ja auch freiwillig ist, denn Sie müssen ja nicht dorthin gehen). Sie werden feststellen, dass recht bald auch bei Ihnen nicht nur überhaupt kein Bedarf mehr nach Kleidungsstücken besteht, sondern Sie fühlen sich quasi wie ein neugeborener Mensch – natürlich braucht es mehr oder weniger viel Gewöhnung dazu (abhängig von Ihren bisherigen Erfahrungen mit den Dingen der Sexualität). Und wenn Sie diese Erfahrung an einem FKK nicht machen wiollen, aus welchen Gründen auch immer, dan sollten Sie aber wenigstens nicht mehr das Argument bringen, dass die Scham nun einmal zum Menschsein gehört. 7. Aber der Mensch ist doch ganz grundsätzlich zu solcher “Freiheit von Scham und Sünde” unfähig? Hinter einer solchen Einstellung steckt die Ideologie des “Hinzukömmlings” Paulus von der Erbsünde. Wenn viele von uns auch meinen, nicht (mehr) christlich zu sein, so steckt doch diese verhängnisvolle Einstellung der durch Paulus konstruierten christlichen Religion, wie wir sie kennen, in uns. Wir können diese Einstellung vermutlich nur überwinden, indem wir uns dem echten Jesus zuwenden, der von einer Erbsünde nichts wusste. Im Übrigen beruht diese ganze Erbsündenideologie vor allem der katholischen Kirche auf einer Fehlinterpretation der Adam-und-Eva-Erzählung durch Paulus und vor allem durch den heiligen Augustinus. Der hatte daraus eine Grundveranlagung des Menschen zum Bösen konstruiert, von der uns Jesus durch seinen Opfertod am Kreuz erlöst hat. Doch wie gesagt, das ist eine Fehlinterpretation. In der Adam-und-Eva-Geschichte geht es um etwas völlig anderes. Der tschechische evangelische Theologe Jan Heller hat bei seiner Untersuchung "zum Namen Eva" herausgefunden, dass die Adam-und-Eva-Erzählung eine "Geschichte gegen die Fruchtbarkeitskulte" ist, die bei der Entstehung dieser Geschichte üblich waren. Und Fruchtbarkeitskulte heißt auch "kultische Prostitution" und das bedeutet Geschlechtsverkehr mit anderen Menschen als mit dem eigenen Ehepartner. Das Geschickte der Verfasser der biblischen Urgeschichte war nun, dass sie die alten Göttinnen Hepatu und Hebe, zu deren Kult solcher Geschlechtsverkehr gehörte, nun zu einer Menschenfrau degradierten (daher der ähnliche Name "Eva" oder "Eve", wenn man das "p" oder "b" mit den Lippen reibt, wie es auch heute im Spanischen geschieht), und das, was zu Ehren der Götter normal war, als Sünde hinstellten. Denn nach den Spielregeln des Gottes der Bibel gehört der Geschlechtsverkehr ausschließlich in die Partnerbeziehung von einem Mann und seiner Frau. Doch leider kamen die Menschen von ihrem alten Götterglauben nicht los und praktizierten dann doch wieder den entsprechenden Kult – hinter der Schlange verbirgt sich so eine alte Fruchtbarkeitsgottheit. Und Jesus hat insofern etwas damit zu tun, dass es zwar den nichtehelichen Geschlechtsverkehr im Namen von Göttern zu seiner Zeit in Israel wohl nicht mehr gab, jedoch gab es ihn aus kriminellen Gründen. Und Jesus hat sich nun dagegen engagiert. Heute gibt es den ganz gewiss auch noch aus kriminellen Gründen, etwa wenn Mädchen aus armen Ländern zur Prostitution erpresst werden. Doch verbreiteter bei uns ist der nichteheliche Geschlechtsverkehr, wenn junge Leute etwa kollektiv manipuliert werden, indem man sie in dem Glauben lässt, dass Nacktheit eine Sünde ist (dabei kann die durchaus ein völlig unschuldiger emanzipierter Spaß sein) und Geschlechtsverkehr vor der Ehe mit verschiedenen Partnern normal ist, um den richtigen Partner heraus zu finden. Siehe auch Frage und Antwort 38. 8. Gut, die Scham ist also
kein Zeichen von echter Moral, sie ist nur
eine Scheinmoral. Doch was ist denn nun
Zeichen einer echten Moral – gerade für ein
Mädchen? Und wie sieht nun eine positive
Erziehung durch ein Mädchen aus? Da gibt es
doch wunderschöne Paradieserlebnisse! Kann ein
Mädchen also sich bei ihm sicher und beschützt
fühlen – kann ein Mädchen wirklich es selbst
sein, etwa an einem schönen Strand, wo auch
die Nacktheit möglich ist? Und wenn beide
"heiß" aufeinander sind, kann ein Mädchen sich
fallen lassen, ohne Angst zu haben, dass es
schließlich doch zum Eindringen kommt? Denn
dieses Nicht-Eindringen wäre gerade für ein
Mädchen, das es noch nie erlebt hat, auch
überhaupt kein Problem, denn auch der schöne
Hautkontakt, also Brust an Brust, Bauch an
Bauch und die Beine ineinander verschränkt,
ist doch gerade auch bei größter
Hingezogenheit aufeinander etwas Wunderbares
und Berauschendes. Und für das Erlebnis des
Orgasmus des Mädchens, also für das, worauf es
doch in einer echten Liebesbeziehung ankommt
und was ein wirkliches Zeichen ist, ob beide
zueinander passen, reicht das doch völlig aus!
Denn die Nervenzellen, die bei der Frau für
den Orgasmus zuständig sind, befinden sich
sowieso doch alle an der Oberfläche ihrer
Genitalorgane, das heißt, was an Orgasmus
nicht ohne Eindringen passiert, das passiert
auch nicht mit Eindringen. Die Natur hat uns
hier doch eine tolle Chance gegeben, dass wir
das Zueinanderpassen auch ohne Eindringen
erfahren können! Also nutzen wir diese Chance
doch! Wenn also ein Mädchen bei einem Freund
feststellt, dass "auf diese Weise" nichts an
Orgasmus passiert, wozu dann noch das
Eindringen? Mehr an Orgasmus passiert damit ja
auch nicht – und dabei kommt dann schnell das
Gefühl auf, von dem Freund doch nur als
Sexobjekt benutzt zu werden und dass er also
nicht "der Richtige" ist. Und wenn bei diesem
"Hautkontakt" der Orgasmus passiert, dann gilt
auch hier: Wozu dann noch das Eindringen, denn
ein Mädchen hat ja den tollen Rausch, auf den
es doch ankommt? Mit dem Eindringen hat das
dann auch noch leicht Zeit bis zur Ehe, wo
dabei auch Kinder gezeugt werden können, so
wie die Natur sich das nun einmal gedacht hat.
Und die Jungen und Männer, die in Ordnung sind
und so etwas wie Verantwortungsgefühl und
Rücksichtnahme kennen und denen wirklich etwas
an einem Mädchen liegt, werden hier gerne
mitmachen und auch kein Eindringen wollen. Und
wer von den Jungen und Männern hier nicht
mitmachen möchte: Wie schön, dass "sie" das
also schon vorher weiß und nicht erst durch
bittere Erfahrungen lernen muss. Ja, wegen dieser bitteren
Erfahrungen beim "ersten Mal", von denen mir
mehrere Frauen berichtet haben, schreibe ich
das alles hier doch. Es sei so schrecklich
gewesen, dass sie ihrem Freund "davon
gelaufen" seien und nie mehr mit ihm hätten
Sex haben wollen – und lange auch mit keinem
anderen. Und andere Mädchen erzählten mir,
dass sie gemeint hätten, dass die Beziehung
mit der Zeit besser würde, doch weil auch das
nicht passiert ist, hätten sie später die
Beziehung von sich aus abgebrochen. Und wieder
andere Mädchen (oder besser "Frauen")
erzählten mir, dass sie offensichtlich für den
Freund zu langweilig waren, so dass er die
Beziehung abgebrochen hatte, was dann auch für
sie sehr schmerzhaft war. Wegen aller dieser
Berichte habe ich also nach Wegen gesucht, wie
solche schlechten Erfahrungen von Mädchen mit
dem Sex von vornherein vermieden werden
können, denn durch sie kommt es oft zu einem
lebenslangen Trauma – und plädiere also für
die Idee der vorehelichen Erfahrungen nur mit
Hautkontakt. Und der Sex sollte doch
eigentlich etwas sehr Schönes sein und gerade
"frau" kann auch lernen, wie er etwas Schönes
wird. (Wie heißt die schöne Weisheit des
chinesischen Lehrers Konfuzius: Der Mensch hat
dreierlei Wege, klug zu handeln. Erstens
durch Nachdenken, das ist das edelste,
zweitens durch Nachahmen, das ist das
leichteste, und drittens durch Erfahrung, das
ist das bitterste. Ich empfehle natürlich den
ersten Weg und möglichst den dritten zu
vermeiden, dafür schreibe ich das ja hier ...) Die richtige Moral ist also gar
nicht so schwer und unmöglich, man braucht nur
die entsprechenden Informationen und den
festen Willen, sich mit dem Konzept, das man
sich aus diesen Informationen dann gemacht
hat, auch durchzusetzen. 9. Aber so
ein intensiver Hautkontakt ist doch
eigentlich dasselbe wie Geschlechtsverkehr.
Da kann man doch gleich auch den machen. Ich sehe das natürlich anders,
für mich passt her der Vergleich mit echter
Munition und mit Platzmunition sehr gut. Das
eine ist Ernst und das andere ist eben kein
Ernst. Oder auch: Meiner Meinung nach hat
selbst ein sehr intensiver Hautkontkakt mehr
mit einem Händedruck zu tun als mit dem
Endringen. Oder: Woran kleine Kinder ihren
Spaß haben, das kann doch nicht schlecht sein,
wenn sie später dasselbe machen. Und ich
denke, wer beides, also Hautkontakt und
Eindringen, als dasselbe ansieht, der ist nur
neidisch, weil er selbst einmal nicht auch so
intelligent war und sich an der Harmlosigkeit
erfreut hat, sondern dass bei ihm gleich alles
Ernst war. Und jetzt macht er das Harmlose
eben schlecht. 10. Aber
man weiß doch, dass Kinder alles nachmachen
wollen, da ist es doch nur gut, wenn sie
davon, was sie nun einmal nicht machen
sollen, am besten gar nichts wissen. Dann
gibt es für sie auch keine Versuchung, etwas
nachzumachen. Dann kommt
das dabei raus, was Paul C. Jaeger in seinem
Buch “500000 gottlose Jahre: Über die
Unmöglichkeit an einen Gott zu glauben”
beschreibt: “Auch heute noch, 2018, ist die
öffentliche Darstellung oder das Zeigen von
bestimmten Körperstellen und Funktionen
verboten. Ein detailverliebtes Filmchen über
den Geschlechtsakt, also über genau das, was
das Überleben unserer Spezies sichert, hat
immer sofort Schwierigkeiten, nicht als
Pornografie zu gelten und darf nicht im
Fernsehen gezeigt werden. Wenn meine
Eltern nicht der Kreuzworträtselwut meines
Großvaters zuliebe ein gutes modernes
Lexikon in drei Bänden angeschafft hätten,
wäre mir noch lange verborgen geblieben, wie
die Sexualorgane der Frau aufgebaut sind und
wie lonen- und Photonenantriebe für
Raumschiffe funktionieren – ich hatte gerade
“Die Zeitmaschine" gesehen und war nun ein
eingefleischter SF-Fan. Nun gut, so kannte
ich aus dem Lexikon also auch immerhin eine
Schemazeichnung ...” Ob das denn
so besser ist? Wenn nun die These dieser
Website stimmt, dass der Mensch
grundsätzlich monogam ist, dann schadet ihm
das Wissen um die Biologie der Vermehrung
keinesfalls, denn er will ja auch noch
wissen, wie er es vernünftig anstellt, damit
er einen guten Partner findet. Und wenn
Eltern und andere Pädagogen die jungen
Menschen über die “Biologie” nun im Unklaren
lassen, dann vertun sie die Chance, zugleich
mit der Erklärung der biologischen
Gegebenheiten auch eine Ethik an die Kinder
“rüber zu bringen”. Und zudem:
Es ist ja nicht so, dass alle Eltern ihre
Kinder bei diesen Dingen “im Unklaren”
lassen. Doch nicht nur von den Eltern,
sondern vor allem von anderen Kindern wissen
manche Kinder nun einmal immer “mehr”. Und
die, die “mehr” wissen, haben dann einen
Informationsvorteil und können mit dem die
“unwissenden Kinder” manipulieren und sogar
regelreicht beherrschen und ihnen ihre Moral
oder auch Unmoral oktroyieren – je nachdem
wie geschickt sie sich anstellen. Die Frage
ist: Wollen Sie das denn Ihren Kindern
antun? Ich habe jedenfalls von einem
Kinderkommunionunterricht her die Erfahrung,
dass gerade junge Mädchen in dem für diesen
Unterricht typischen Alter durchaus offen
für eine hohe Moral sind, wenn sie nur
wissen, um was es geht. (Irgendwie hatte ich
schon immer zumindest eine Ahnung, dass in
unserem Glauben eine ethische Lebenspraxis
wichtiger ist als ein Gotteskult, dass
zumindest ein Gotteskult im Dienst einer
ethischen Lebenspraxis stehen muss.) 11. Bei
mir ist nun in meinem Leben alles
gelaufen, was geht das alles also mich
noch an? Ich finde
diese Einstellung nicht sonderlich human und
niveauvoll, und das, obwohl heute immer
wieder auf die Lasten hingewiesen wird, die
wir durch unsere Umweltzerstörung den
nächsten Generationen aufbürden. Ich denke
hier an die Abholzung der Urwälder, an die
Verseuchung der Böden mit Giften, an die
Leerfischerei und Vermüllung der Ozeane, an
die Aufladung der Atmosphäre mit
Kohlendioxyd. Es gibt aber auch Positives:
Wir forsten die abgeholzten Waldflächen ja
wieder auf, obwohl wir selbst nichts mehr
davon haben. Warum sollen wir uns denn nicht
auch um das zwischenmenschliche Glück
kommender Generationen kümmern? Und vor
allem würde das ja gar nicht mal einen
großen Aufwand erfordern und sogar allen
Beteiligten eine ausgesprochene Freude
machen. Denn so wie wir durch junge Wälder
gehen und uns an ihnen erfreuen und ihre
frische Luft genießen, von denen wir keinen
wirtschaftlichen Nutzen mehr haben, könnten
wir uns doch auch an den "nachwachsenden
Menschen" erfreuen, die so richtig Spaß an
ihrem Menschsein haben! Ich denke hier immer
an diese bezaubernden Radlerinnen! 12.
Trotzdem, was ist denn an dieser ganzen
"Jungfrauenmoral" so wichtig, dass du hier
so einen Kraftaufwand darum treibst?
Dem Tiebverzicht, der mit der "Jungfrauenmoral" verbunden ist (natürlich nur mit einem freiwilligen, der auch noch allen Beteiligten Spaß macht!), misst José Ortega y Gasset, der große spanische Philosoph zu Anfang des 20. Jahrhunderts, auch eine immense politische Bedeutung zu! In seinem Buch „Über die Liebe“ hat y Gasset nämlich geschrieben, dass das, was junge und auch keusche Mädchen in ihren Köpfen haben, größeren Einfluss auf eine Veränderung der Welt hat oder zumindest haben kann als der „Stahl des Kriegsgottes“ (d.h. also die militärische Macht), dass das also von größter gesellschaftlicher Relevanz ist. Für mich ist hier jedenfalls eine Idee, über die es sich lohnt nachzudenken, denn hier geht es – nach Ortega y Gasset nicht um irgendetwas, sondern um die Veränderung der Welt! Sollten wir also nicht einmal bei dem anfangen, was junge Mädchen in ihren Köpfen haben? Na gut, werden manche sagen, wer ist schon José Ortega y Gasset? Doch ich denke, dieser spanische Philosoph hat durchaus einen vielversprechenden Ansatz (und nicht nur einen!) gesehen. Wir kennen in der Natur das Phänomen der „Female Choice“, also der „weiblichen Wahl“. Ja, nach welchen Gesichtspunkten suchen sich Tierweibchen eigentlich zur Begattung ihre Männchen aus, natürlich vorausgesetzt, sie haben eine nötige Freiheit dazu? Wie so vieles, wurde selbstverständlich in der Biologie auch ein solches Problem längst untersucht. Und man fand heraus, dass es Hirsche gibt, bei denen sich die Weibchen ihre Männchen danach aussuchen, welches von ihnen das eindrucksvollste Geweih hat – und das ist im Allgemeinen das größte. Da nun die Abkömmlinge dieser Hirsche auch wieder nach denselben Verfahren vorgehen, kann das über Generationen hinweg dazu führen, dass die Geweihe dieser Hirsche immer größer und schließlich auch für den Lebenskampf immer unpraktischer und schließlich sogar ausgesprochen nachteilig werden. Die betreffende Hirschart, in der es also diese spezielle „Female Choice“ gibt, ist also irgendwann ihrem Untergang geweiht, weil die großen Geweihe der männlichen Hirsche sie einfach nicht mehr richtig lebensfähig machen. (Klar, die Natur wird sich vermutlich eine Lösung „einfallen“ lassen, dass das dann möglichst doch nicht passiert.) Bei uns Menschen gibt es – natürlich insbesondere in freien Gesellschaften – mit Sicherheit auch so ein Phänomen der „Female Choice“, ob wir es nun wahrhaben wollen oder nicht. Alle Versuche, dagegen anzukämpfen, dürften dieselben Chancen haben, wie gegen „Ur-Naturgewalten“ anzukämpfen. 13.
Du sagst immer, dass das Anliegen des
wirklichen Jesus eine hohe Sexualmoral
war, doch darauf weist kaum etwas in
der Bibel hin. Es kommt darauf an, was
wir unter "Sexualmoral" verstehen. Im
Allgemeinen wird darunter Scham und
Zurückhaltung bis hin zur Verklemmtheit
verstanden. Wenn wir das alles als Basis
der Sexualmoral sehen, dann hatte Jesus
damit offensichtlich nicht viel oder
sogar gar nichts zu tun. Aber ist das
denn wirklich die Basis einer hohen
Sexualmoral? Wohl eher nicht! Doch wenn
wir als Basis der Sexualmoral Mut,
Klugheit, Offenheit und Freiheit von
Angst und Schuldgefühlen und
Lebensklugheit und Lebensfreude sehen,
dann hatte Jesus sich sehr wohl um eine
hohe Sexualmoral gekümmert! Dazu kommt noch die Verdrehung
von allem, was mit Sexualität
zusammenhängt, durch die in den ersten
nachchristlichen Jahrhunderten gängige
Philosophie der Gnosis, also einer
Erkenntnislehre, die dann auch noch
unser Christentum einsickerte. Und zwar
wurde in dieser Erkenntnislehre alles,
aber auch alles, in ein gutes und in ein
böses Prinzip eingeteilt. Dabei gehörten
der Geist und Gott und alles, was damit
zusammenhängt, zum guten Prinzip – und
alles, was mit der Materie
zusammenhängt, zum bösen Prinzip. Dabei
wurde dann auch der Mensch eingeteilt,
und so kamen der Geist und die Seele auf
die gute und der Leib und damit auch die
Sexualität auf die niedere oder sogar
auf die böse Seite. – Und wie ging nun
der geistige, also der gute Mensch, mit
seinem doch nicht so guten Leib um? Da
gab es nun zwei Möglichkeiten, entweder
die Unterdrückung aller körperlicher
Triebe, also Askese, oder man ging nach
dem Verfahren vor, dass der Körper nun
einmal den Geist ablenkt, solange die
Triebe da sind. Wenn die Trieben
allerdings "gelöscht" sind, ist der
Mensch doch wieder frei für den Geist,
also "gib dem Körper, was des Körpers
ist, und dann ist die Welt wieder in
Ordnung ...." Mit der negativen
Einstellung zur Sexualität kamen
natürlich auch die Frauen schlecht weg,
denn sie wurden in jedem Fall als
Objekte der Abreaktion gesehen und
gehörten daher auch zur Seite des Bösen.
– Und da manches in der Gnosis nun so
ähnlich klang wie das im christlichen
Glauben, etwa das von der Askese,
wechselten viele Anhänger der Gnosis
irgendwann ins Christentum über, weil
das damals gerade in Mode kam und
vermutlich oft auch verschiedene
Vorteile brachte. Nur brachten sie eben
dann auch ihre leibverachtende
Einstellung mit ins Christentum in jeder
Hinsicht, sofern die nicht schon durch
Paulus im Christentum steckte, der ja
auch in einer solchen gnostischen
Gedenkenwelt aufgewachsen war und die in
seine Lehre vom Christentum
miteingeflochten hatte. – Bei alldem war
nun das, was der echte Jesus vertrat,
etwas völlig anderes! Bei ihm gab es
überhaupt keine Einteilung nach einem
guten und einem bösen Prinzip, sondern
bei ihm ging es um das Problem "Gebrauch
und Missbrauch", das heißt, es ist im
Prinzip alles gut, es kommt nur darauf
an, wie man es gebraucht. Also auch hier
wieder: Auf zu Jesus, aber zu dem
echten! 14. Das, was du hier
von Jesus erzählst, also vor allem das
mit der Halbweltmafia, die Jesus
angeblich zusammen mit den
Hohenpriestern umgebracht hat, das ist
doch alles reine Spekulation. Meinetwegen. Doch ich denke,
das alles ist viel wahrscheinlicher und
vor allem viel plausibler als all die
Geschichten von der Jungfrauengeburt,
von den Wundern, von der Auferstehung
und von der Himmelfahrt. Dazu passt dann
auch noch mehr! Wir wissen etwa ja gar
nicht, wer genau das Neue Testament,
also die Geschichten um Jesus
geschrieben hat. Irgendwo fand ich die
Vermutung, dass gerade die drei ersten
Evangelien, die um die Mitte des ersten
Jahrhunderts geschrieben wurden, ein
Auftragswerk waren und dann auch nicht
von Leuten geschrieben wurden, die für
den echten Jesus waren, sondern die
gegen ihn waren. Das könnte dann zur
These passen, dass Paulus sich in die
Jesusanhänger "eingeschleimt" hatte, um
das Anliegen des echten Jesus zu
verfälschen und damit zu entschärfen.
Und auch die These passt, die der
dänische Sanskritforscher Christian
Lindtner (nicht zu verwechseln mit dem
deutschen FDP-Politiker!) in seinem Buch
"Geheimnisse um Jesus Christus"
herausgearbeitet hat. Aufgrund seiner
Sanskrit- und Griechischkenntnisse
konnte Lindtner nämlich sehr überzeugend
und qualifiziert belegen, dass der
größte Teil der Geschichten um Jesus ein
Plagiat aus viel älteren Sanskrittexten
um den Helden Tathâgata ist, hinter dem
sich Buddha verbirgt. Er vermutet also
eine Auftragsarbeit von
buddhistisch-jüdischen Mönchen, die
unter Einarbeitung von im Westen
üblichen Mythen und biblischen
Weissagungen einen Buddhismus für den
Westen konstruiert haben. Das alles ist
nun sehr genial und auch sehr schön,
doch ist das Anliegen dieser
"Neuschöpfung" nun einmal nicht der
echte Jesus und um was es dem ging.
(Anmerkung: Das mit dem "Auftragwerk"
ist nicht von Lindtner, so auch nicht,
wer der Auftraggeber war. Das ist dann
nach der Beschäftigung mit der Rolle des
Paulus und seiner Auftraggeber meine
"Spekulation". Doch die bietet sich an,
zumal die konkreten Verfasser des Neuen
Testaments nicht bekannt sind und zumal
der Zeitrahmen, den unsere Theologen
angeben, auch passen würde.) Ich finde jedenfalls die Lösung, auf die ich hier gekommen bin, viel plausibler, zumal sie ohne Wunder und Offenbarungen auskommt. Es gibt ja auch gute Indizien dafür. Und hier einmal ein paar Sätze zu Indizien: Selbst wenn irgendwelche Leute aus irgendwelchen Gründen etwas dagegen haben, dass die Wahrhieit von etwas ans Licht kommt und sie daher mit hohem Einsatz versuchen, alle Indizien zu beseitigen, so gelingt dieses doch nie oder nur selten. Irgendwelche Indizien können auch gar nicht beseitigt werden. Ein schönes Beispiel dafür ist die Beseitigung möglichst aller Erinnerungen an den Aton-Kult nach dem Tode des Pharaos Echnaton im Alten Ägypten. Echnaton hatte einen Monotheismus zu Ehren der Sonne oder des Sonnengotts Aton eingeführt, angeblich um die Priester der verschiedenen Tempel zu entmachten, gewiss steckte jedoch mehr hinter dem Sonnenkult. Doch nach dem Tod des Echnaton kamen die alten Priestercliquen schnell wieder an die Macht und zerstörten jede nur mögliche Erinnerung an den Sonnengott und an Echnaton. Sogar die Stadt Amarna, die Echnaton gegründet und prunkvoll ausgestattet hatte, rissen sie nieder und auch alle Gebäude im Detail, selbst die Steine der Gebäude wurden zertrümmert. Doch kann man noch heute an der Farbe des Schotters in Amarna erkennen, dass hier einmal Gebäude aus unterschiedlichen kostbaren Materialien gestanden hatten. Auch konnten damals nicht alle Gräber aus der Zeit des Echnaton geplündert und geschändet werden – so haben wir durch die Grabbeigaben ein Bild über den Atonkult und die Zeit des Echnaton. (Ein sehr schönes Buch über diese Thematik ist das Buch "Nofretete" von Philipp Vandenberg.) Und so eben auch mit den
Indizien zu Jesus und Paulus. Der
rheinische Bauer, der mich über den
plausiblen Hintergrund der
Sünderingeschichte nach Joh. 8
"aufgeklärt" hatte, hatte in dem
damaligen Gespräch auch noch gesagt: "Et
ess doch immer datselve..." Ja, dieses
"Et ess doch immer datselve" ist für
mich schon ein 80-%-iger Beweis, dass es
keine leere Spekulation ist, auf was ich
gekommen bin, sondern dass ich hier
richtig liege. Nur das Problem war
eben,dass dieser Jesus vor 2000 Jahren
auf einen wunden Punkt in seiner
Gesellschaft gestoßen war, der auch in
unserer heutigen Gesellschaft noch ein
wunder Punkt ist. Und wunde Punkte sind
nun einmal heikel, die mag niemand so
gerne anpacken, also werden sie
tabuisiert. Dabei ist es nun einmal
notwendig, sie anzupacken, wenn man
wirklich etwas verändern will. 15. Aber es ist doch
klar, dass Jesus nach einem jüdischen
Gesetz wegen Gotteslästerung verurteilt
wurde, also von Juden. 16. Das mit dem
Unterschied zwischen dem "Jesus des
Glaubens", den die Kirchen verkünden,
und dem "wirklichen Jesus", den die
Wissenschaftler herausbekommen haben,
habe ich inzwischen begriffen. Doch
wie können die Kirchen denn einen
Jesus verkünden, von dem sie wissen,
dass der mit Sicherheit nicht
"stimmt"? Die sind doch nicht dumm
oder bewusst unwahrhaftig? Sie begründen das mit dem
"Heiligen Geist", der der Kirche
zusätzliches Wissen vermittelt hat und
immer noch vermittelt. Damit wird
allerdings für den Glauben jede
theologische Wissenschaft im Prinzip
sinnlos und überflüssig, wenn dann doch
mit dem "Heiligen Geist" alles wieder
über den Haufen geworfen werden kann.
Beim Engagement dieser Website soll das
endlich einmal anders sein. Hier wird
"Heiliger Geist" mit "heilige
Wissenschaft" oder auch "heilige
Weisheit" (oder ostkirchlich "hagia
sophia") übersetzt. Und ich denke, dass
der "Heilige Geist" eher mit der
"heiligen Weisheit" (oder auch mit
"begnadeter Wissenschaft") im Bunde ist
als mit Traditionen, die bisweilen sehr
fragwürdig sein können. Bedenken wir,
dass Hexen 500 Jahre lang verfolgt
wurden – wie sicher müssen sich die
Gläubigen dieses Hexenwahns gewesen
sein, dass sie aus ihm heraus sogar
Menschen grausam folterten und
umbrachten! Am Schluss geschah das nur
noch, weil es "schon immer so" war und
weil das, was schon immer war, doch
nicht falsch sein kann. Und es war eben
doch falsch – auch eine Lüge wird durch
noch so lange Praktizierung nicht zur
Wahrheit. Irgendwann muss sonetwas
überwunden werden! Und bedenken
wir: Die tieste Ursache, dass dieser
Hexenwahn in unserem Glauben eine Chance
hatte, ist doch das Glaubensfundament,
das Paulus gelegt hatte – und nicht das
Anliegen des echten Jesus! 17. Wieso glaubst
gerade du, den richtigen Jesus
herausgefunden zu haben, sind denn die
typischen Wissenschaftler alle dumm? Der berühmte Urwaldarzt
Albert Schweitzer, der auch ein
bedeutender Theologe war, hat einmal
gesagt, dass die typischen Theologen gar
nicht auf den wirklichen Jesus kommen
können, weil sie alle aufgrund ihrer
persönlichen Situation ihre
Lieblingsideen haben und die in den
Jesus hineininterpretieren. Doch Jesus
lebte nicht nur in einer anderen Zeit,
sondern auch in einer völlig anderen
Kultur und dann noch in einer anderen
Gesellschaftschicht als in der eines
typischen Theologen. Vor allem wissen
wir auch zu wenig über den wirklichen
Jesus. 18. Viele stört an deinen Ideen
die Betonung der Nacktheit, sie sehen
hier eine Macke von dir, geht das nicht
auch anders? Die Sexualscham hat doch
nun einmal auch etwas mit der Ehre und
der Würde eines Menschen zu tun. Ich denke, es geht
nicht anders, wir müssen dazu
einfach einmal darüber
nachdenken, was hier wirklich
etwas mit Ehre und Würde zu
tun hat! Meines Erachtens ist
die Sachlage ganz einfach: Der
Mensch – und insbesondere der
junge Mensch – ist nun einmal
ein hochmoralisches Wesen, das
heißt, er braucht und will
eine Moral und gerade auch
eine Sexualmoral. Das hängt
nicht zuletzt auch mit seinem
Gefühl für Ehre und Würde
zusammen, das für den Menschen
existentiell ist. Wenn er nun
seit seiner Kindheit und
Jugend lernt, dass die Scham
die Sexualmoral schlechthin
ist, und ansonsten alles, was
mit Sexualität zusammen hängt,
tabuisiert wird und gerade
auch eine Sexualmoral entweder
gar nicht oder nicht gut
begründet wird, dann
investiert er zumindest
zunächst einmal sein hohes
moralisches Potenzial in die
Scham, das heißt, er braucht
unbedingt zumindest ein
Minimum an Unterwäsche – wie
man Badehose und Bikini ja
auch sehen kann. Doch da er
nun auch ein Pulverfass ist,
das explodieren möchte,
braucht er irgendeinen
Freiraum, um dieses Pulverfass
auszuleben. Zudem ist er ja
auch auf der Partnersuche, und
dabei möchte er nun einmal
auch "zeigen und sehen". Die
Überwindung der Scham geht bei
alldem nun leider nicht, denn
da gibt es eben diese Blockade
durch die ihm anerzogene oder
auch erlernte "Schammoral".
Doch der Sex, der geht doch,
denn der muss ja irgendwann
sowieso sein – und davon war
im Zusammenhang mit Moral ja
auch nie die Rede? Warum also
nicht der – und den kann man
dann ja auch gleichzeitig als
Testmittel nutzen, um heraus
zu finden, wer der passende
Partner ist? Dabei sollte doch
gerade der Sex die Handlung
sein, die von einer
moralischen Warte aus
eigentlich verhindert werden
sollte? Denn in einer echten
Moral kommt es doch eigentlich
darauf an, den Sex nur mit dem
richtigen und einzigen Partner
zu haben, und eine solche
Einstellung sollte also auch
das Problem von Ehre und Würde
sein – und nicht irgendeine
Enge, aus der heraus dann
zumindest bestimmte
Körperteile unter der
Unterwäsche versteckt werden?
Oder etwa nicht? Doch genau
das mit der Ehre und Würde im
Hinblick auf eine echte Moral
funktioniert heute
weitestgehen nicht – weil die
Moral eben in der ganzen
Erziehung in die falsche
Richtung gelenkt wird! Also
hindert die Scham doch an der
echten Moral? Also ist die
Scham doch eine Erfindung des
Teufels? Also weg damit – und
stattdessen eine Erziehung zu
einer echten Moral, und die
kann für uns Christen (und
doch auch für alle gutwilligen
Menschen sonst) nur eine Moral
der echten Monogamie sein! Und auch: Strahlen diese hübschen Radlerinnen (siehe https://basisreli.lima-city.de/radler/radlerinnen.htm) etwa keine Ehre und Würde aus? 19. Meinetwegen gern.
Doch die Religionen, die für
die echte Monogamie sind, also
für nur einen einzigen
Sexualpartner im Leben, weil
das ihrer Meinung nach so
gottgewollt ist, die sind doch
auch alle gegen die Nacktheit
und für die Scham? Ich denke
hier vor allem an die
monotheistischen Religionen,
also an die jüdische Religion,
an das Christentum und an den
Islam. Doch wohl auch die
meisten anderen Religionen
sind für die Scham, weil sie
alle meinen, dass ohne Scham
eine echte Moral, also die
Moral der echten Monogamie
einfach unmöglich ist. Dazu
kann ich nur sagen: Da soll es
also nach der Meinung dieser
Religionen einen Gott geben, der
die Menschen mit einer
Veranlagung zur echten Monogamie
erschaffen hat – und diese
Menschen sollen also zum Leben
dieser von ihm für die Menschen
ausgedachten Moral zumindest
Feigenblätter brauchen oder eben
Unterwäsche, weil Feigenblätter
nun einmal am Körper nur schwer
zu befestigen und also ziemlich
unpraktisch sind? Wie
kleinkariert und wie dumm
stellen sich diese Gläubigen
also ihren Gott vor, dass er
ihnen nicht das von Geburt an
mitgegeben hätte, was sie
brauchen, um ein ihm gefälliges
moralisches Leben zu leben? Also
bleibe ich dagegen dabei: Wenn
es einen Gott gibt, der eine
Moral der echten Monogamie beim
Menschen will, dann ist das auch
ein vernünftiger und
intelligenter und kein
kleinkarierter Gott. Und der hat
dem Menschen auch von Geburt an
das Zeug mitgegeben, diese von
ihm gewünschte Moral leben zu
können. Und das sind nun einmal
nicht irgendwelche
Feigenblätter, also Unterwäschen
oder sonstigen Kleidungsstücke,
sondern das ist ein in der
ganzen Natur unverhältnismäßig
großes Gehirn. Natürlich muss
dieses Gehirn gebildet und
trainiert werden.
20. Du siehst doch, was die Frauen
betrifft, Probleme, die längst
erledigt sind, die es gar nicht
mehr gibt. Die Frauen sind
gebildet, sind gleichberechtigt,
und oft genug treiben sie in ihrer
Emanzipation sogar die Männer doch
regelrecht vor sich her. Es gibt auch andere Meinungen, auch
von Frauen. Eine Amerikanerin hat hierzu
kürzlich ein Buch darüber geschrieben, wie
die Gleichberechtigung oft wirklich
aussieht, wie sich gerade junge Frauen oft
erniedrigen (müssen), um etwa die sexuellen
Wünsche ihrer männlichen Partner zu
erfüllen. Denn wenn sie das nicht tun, dann
wenden sich die Partner ab und suchen sich
eine andere Frau, so denken sie wenigstens.
(Leider habe ich den Titel des Buchs
vergessen usw.) Und auch ich denke,
hier ist so manches, was bei Frauen so
kraftvoll und superemanzipiert aussieht, nur
eine Reaktion auf erlittenes Leid, wenn es
nicht sogar eine Rache an Männern ist, die
leider oft dann den Falschen trifft. 21. Wie
ich sehe, hältst du alles an
"Praktizierung der Sexualität", was nicht
in einer Ehe stattfindet, für Missbrauch
der Sexualität. Ist das nicht übertrieben?
Es ist doch nun wohl ein Unterschied, ob
ein Kind sexuell missbraucht wird, ob eine
Frau vergwaltigt wird oder ob
einvernehmlicher Sex zwischen
Unverheirateten stattfindet? Ja, es mag hart klingen, wenn hier alles irgendwie "in einen Topf geworfen" und alles auch als "Sünde" eingestuft wird, was abseits einer Beziehung der Liebe, der Partnerschaft und der "ewigen Dauer" an Sexualität praktiziert wird. Doch wir sollten bedenken, dass wir Menschen glücklicherweise so gestrickt sind, dass wir uns im Allgemeinen an sehr vieles gewöhnen und sogar irgendwann damit bisweilen auch sogar gut bis sehr gut leben können – selbst wenn es eigentlich gar nicht gut ist. Denken wir an die Sklaven oder auch an die KZ- oder Archipel-Gulag-Insassen, soweit sie nicht gerade gefoltert oder umgebracht wurden oder verhungerten und an Krankheiten starben. Das Leben geht eben weiter. Doch ideal war das alles deswegen noch lange nicht! Und so könnten doch auch im Persönlichen manche oder auch viele Beziehungen besser sein und vor allem besser anfangen. Darum geht es doch! Und wir sollten auch bedenken, dass es offensichtlich von der "Mode" abhängig ist, was beim Thema "Sexualität" als Missbrauch angesehen wird. Je nachdem wird die Entjungferung von Mädchen als Missbrauch angesehen, dann ist die nicht mehr so schlimm und wird schließlich sogar als eine Art Erlösung angesehen, schlimm ist es nur noch, wenn es Kinder sind, die es betrifft, dann ist es die Homosexualität, dann die Selbstbefriedigung, dann die Prostitution, dann die öffentliche Nacktheit (doch auch heute, warum denn sonst ist sie bei uns unter Strafe gestellt?), bei manchen Völkern gilt als Missbrauch, wenn Männer mit ihren Frauen während der Schwangerschaft Sex haben oder auch in den ersten zwei Jahren danach (siehe Anthropologie) oder was es sonst noch alles gibt. Das heißt, dass es auch immer "Moden" gibt, wo einzelne Praktiken nicht als Missbrauch gelten, denken wir etwa an die Prostitution (in vielen Ländern ist die absolut normal und überhaupt nicht anrüchig und gehört irgendwie zur Kultur) oder sogar an den Missbrauch von Kindern. Es gibt ja auch bei uns eine Partei, in der vor nicht allzu langer Zeit so gedacht wurde, doch vor allem galt das so in vielen Ländern der Antike – da ging man davon aus, dass Kinder Besitz des Vaters sind, der von daher mit ihnen umgehen konnte, wie man eben auch sonst mit seinem Besitz umgehen kann. (Hinweis: Das galt auch für die Entjungferung eines Mädchens: Das Schlimme daran war nicht, dass "der Betreffende" dem Mädchen etwas antat, das war egal, daran dachte man gar nicht>, sondern dass er den Besitz eines Vaters schmälerte, denn eine Jungfrau war mehr wert und brachte also bei einer Verheiratung einen höheren Preis als ein Mädchen, das nicht mehr Jungfrau war.) Und bedenken wir, wie schön es doch wäre, wie perfekt unsere Welt wäre, wenn es all diesen Missbrauch nicht mehr gäbe! Keine Frau müsste mehr Angst haben, nachts allein durch die Straßen einer Stadt zu gehen – gleichgültig was für Kleidung sie anhat oder auch nicht? Keine Eltern müssten mehr Angst haben, ihre Kinder allein zum Kindergarten oder zur Schule zu schicken, falls diese nicht allzuweit entfernt sind. Es gäbe auch keinen Frauenhandel mehr, der für viele eben doch eine sehr leidvolle Angelegenheit ist. Oder
überlegen wir einmal, was man in späteren
Zeiten über unsere heutige Zeit sagen
könnte, dass die nämlich die Zeit des (fast)
kollektiven sexuellen Missbrauchs war, weil
"die damals" immer Kleidungsstücke
brauchten, selbst wenn sie eigentlich nicht
nötig waren (um sich "vor konkretem
sexuellem Missbrauch" zu schützen, der immer
und überall möglich sein konnte – warum denn
sonst, wenn nicht deswegen?) oder dass etwa
zwei von drei Frauen beim Sex nie einen
Orgasmus hatten (und das konnte doch nur
daran liegen, weil der Sex irgendwie nicht
in Ordnung war, d. h. weil er also
Missbrauch war – selbst wenn die Zustimmung
der Frau dafür da war ...) Ich bleibe
also bei meiner Meinung: Gerade in der
Sexualität muss eine ganz grundsätzliche
Einstellung Wirklichkeit werden - für alle:
Was ist in Ordnung und was nicht, und wir
können nun einmal nicht danach auswählen,
was uns passt und was uns nicht passt. Das
funktioniert einfach nicht. Nirgendwo sonst
passt der Spruch so gut wie hier: "Alles
oder nichts" (oder auch nichts wirklich
richtig)! So unrecht hatte die Kirche nicht,
wenn sie irgendwann einmal alles, was
außerhalb der Ehe an sexuellen Handlungen
lief, als Sünde einstufte und verurteilte.
Nur eben bei der grundsätzlichen Einstufung
der Nacktheit als Weg zur Sünde irrte die
Kirche und so kam es zwar zur
Leibfeindlichkeit, aber nicht zu einer hohen
Moral der echten Monogamie. (Anmerkung:
In einem Beitrag der WELT vom 7.6.2019 geht
es um den Kindesmissbrauch in Deutschland:
"Die Opfer werden immer jünger". Das ist
alles sehr schrecklich, doch ich denke, hier
wird sich nur dann etwas zum Positiven
ändern, wenn sich die allgemeine Einstellung
zur Sexualität grundsätzlich ändert - im
Sinn der Kirche, allerdings befreit von der
Leibfeindlichkeit ...) 22. Es
ist doch zumindest sehr ungewöhnlich, dass
du dich so sehr mit diesem
"Jungfrauenthema" beschäftigst. Kann es
nicht auch sein, dass du irgendeinen
psychischen Schaden hast? Dazu möchte
ich dir eine kleine Begebenheit aus meinem
Leben erzählen: Ich hatte einmal einen gute
Bekannten, Unternehmerssohn und in guter
Position bei einem anderen Unternehmen als
in dem elterlichen, der schließlich ganz
woanders wie ich wohnte. Und wie das so ist,
erzählte er mir, als wir uns wieder einmal
trafen, dass er zum ersten Mal im Leben eine
Jungfrau "hatte" und dass das doch "ein
völlig anderes Erlebnis als sonst" war. Ich
fragte ihn darauf, ob er denn nicht das
Mädchen heiraten wolle (denn er war ja
Single). Darauf er: "Die kann ich doch nicht
heiraten, der Vater ist doch Arbeiter.
Außerdem haben wir doch auch gar nicht von
Heirat geredet." Und wieder ich: "Die war
doch irgendwie unwissend und naiv, dass sie
da mitgemacht hatte." Er: "Wenn ich
das nicht mache, dann macht´s ein anderer,
denn irgendeiner wird´s bei der doch immer
machen." Ich: "Aber gibt es nicht auch so
etwas wie Verantwortung für den anderen?"
Er: "Ich denke, da sind anderer eher dran.
Ja, dumm ist sie, katholisch ist sie ...."
Das war nun ein Schlag unter der Gürtellinie
gegen mich, denn er wusste ja, dass ich
katholisch bin. Oder war es auch eine
Aufforderung an mich, hier eine Aufgabe zu
sehe Ja, wer hat
nun einen psychischen Schaden, ich oder
diejenigen, die von solchen "Erfahrungen"
erfahren und alles immer so weiter laufen
lassen und nichts unternehmen, zumindest
nichts wirklich Sachdienliches, was wirklich
hilft, Menschen intelligenter zu machen,
damit sie besser mit der Liebe umgehen
können? 23. Ich
denke, du bist irgendwie letztlich ein
Traumtänzer. Die jungen Leute von heute
sind hier einfach anders, die haben doch
auch mit dem Geschlechtsverkehr keine
Probleme mehr. Schließlich gibt es doch
auch ausgesprochene Triebverzichtsqualen,
den Sex nicht zu machen, wenn einem danach
ist. Das ist es
ja, ich sehe das alles etwas anders.
Irgendwann hatte ich einmal im Fernsehen
eine Sendung mitbekommen, da wurden drei
Mädchen über ihre Einstellung zur Sexualität
befragt. Und die schienen sich einig zu
sein, als eines von ihnen sagte, dass ihnen
doch niemand sagt, wie sie denn vernünftig
vor der Ehe mit der Sexualität umgehen
könnten.
Wohl auch aufgrund
meiner Erfahrungen als Lehrer habe ich
auch so etwas mitbekommen. So hatte
ein Mädchen einmal im Unterricht
wehmütig gemeint, als ich von einem
"vernünftigen Umgang mit der
Sexualität" redete, wie sie also per
bloßem schönen Hautkontakt den
Orgasmus testen könnten, dass sich da
niemand zuständig sehe. Oder ein
andermal, als mir ein Mädchen von
ihren enttäuschenden Erfahrungen mit
einem Jungen erzählte, habe ich die
Zeige- und Mittelfinger meiner Hände
ineinander verschränkt und gefragt, ob
es nicht "so" und mit bloßem
Hautkontakt auch gegangen wäre.
"Natürlich", bekam ich zur Antwort,
"doch das sagt ja niemand so". Gerade
bei jungfräulichen Mädchen würde es
also der bloße Hautkontakt auch tun,
es gibt für sie keinen Drang, dass in
sie eingedrungen wird. Es ist alles
eine Frage der Information. Das
Problem ist doch nur, dass den jungen
Menschen statt einer echten Moral, also
einer Moral der echten Einehe (siehe
Fragen und Antworten 8 und 18) nur eine
Scheinmoral der Scham oder auch des
Nichtvernünftigredens über das Thema
Sexualmoral beigebracht wird. Da aber
gerade der junge Mensch ein
hochmoralisches Wesen ist und unter allen
Umständen moralisch sein will, investiert
er sein hohes moralisches Potenzial in die
Scheinsicherheit oder in die Scheinmoral
der Scham statt in eine echte Moral.
Dadurch kommt es dann, dass er bei etwas
Unsinnigem und letzlich Nutzlosem wie
wahnsinnig aufpasst – und dann bei dem
Eigentlichen sozusagen alles falsch macht.
Und das lässt sich doch nun leicht ändern,
man muss es nur wollen! (Verzeihung, dass
ich mich hier immer wiederhole, irgendwie
scheint das mit dem Problem der Erziehung
der jungen Menschen zu einer Scheinmoral
nicht in die Köpfe der meisten Erwachsenen
zu passen...) Ja, warum sagt das
niemand so? Es kann doch nicht nur
daran liegen, dass die Erwachsenen
nicht wissen, dass es auch anders
ginge. Nach dem Motto des ergreifenden
Antikriegslieds von Matthias Claudius
"Und ich begehre, nicht schuld daran
zu sein" habe ich jedenfalls versucht,
damit schon einmal anzufangen, doch
war ich "damals" einfach
offensichtlich noch nicht gut genug
und habe eben auch nach dem Verfahren
"Versuch und Irrtum" übliche
pädagogische Fehler gemacht. Immmerhin
weiß ich seitdem definitiv, dass man
mit jungen Leuten reden kann, und so
habe ich auch versucht, mein Konzept
anderen Erwachsenen vorzustellen.
Erwachsene könnten es also wissen,
dass die jungen Menschen Tipps einer
besonderen Lebensklugheit wollen und
wie sie sie geben könnten. Doch die
Erwachsenen wollen offensichtlich
nicht – aus welchen Gründen auch
immer. Gibt es am Ende auch hier
mafiöse Verhältnisse, dass die
allermeisten Erwachsenen, egal ob von
Religion und Kirche oder gegen
Religion und Kirche, sich einig sind,
den jungen Menschen solche
Lebensklugheit nicht zu vermitteln?
Was wäre, wenn das endlich einmal
anders wäre? Und ich denke, das ist
doch möglich, ich bin hier jedenfalls
optimistisch. Die Frage ist auch, ob
"alle" jungen Leute von heute ganz
anders sind, wie du meinst? Immerhin
ist auf alle Fälle für einige Mädchen
wie auch für einige Jungen, die alles
richtig machen wollen, der Sex mit
verschiedenen Partnern nun wirklich
nicht das, was sie eigentlich
anstreben. Die würden also durchaus
ganz anders handeln, wenn sie nur die
richtigen Informationen hätten. Doch
nach dem bisherigen pädagogischen
Modell gibt es die nicht und so
verhalten auch sie sich eines Tages
dann doch genauso, wie sich "alle"
verhalten, einfach weil sie es nicht
besser wissen. So gehen dann auch die
für eine hochstehende und dennoch
attraktive Sexualmoral verloren. Dabei
wären sie doch durchaus für eine
niveauvolle und intelligente
Alternative offen gewesen. Die könnte
man also durchaus mit den Ideen dieser
Texte hier erreichen. Und was wäre, wenn
diejenigen dann auch noch so stark
sind, dass sie zum Trendmacher werden
– auch für diejenigen, die vielleicht
selbst zunächst nicht so niveauvoll
und intelligent sind, sich aber dann
doch von den intelligenteren Kameraden
zu einer besseren Moral motivieren
lassen? Warum sollte sich hier nicht
einmal ein positiver
gruppendynamischer Prozess anbahnen? 24. Ich denke, Sie
tun dem "Hinzukömmling" (wie Sie ihn
nennen) Paulus ganz großes Unrecht,
wenn Sie ihn sozusagen als Vorläufer
des Kanzleramtspions Guillaume
sehen, also als Betrüger, den das
Anliegen des echten Jesus gar nicht
interessiert hat und der es
sozusagen dann auch noch verpfuscht
hat. Unter Theologen kursiert ja schon längst die Auffassung, dass wir eigentlich "Paulisten" und nicht "Christen" sind (eigentlich "Jesuisten" oder "Jesuaner" oder eben "Jesusanhänger", denn "Christen" kommt von "Christus" und den Christus hat erst Paulus aus Jesus gemacht), dass unser heutige Glaube also eigentlich gar nichts oder zumindest fast gar nichts mit dem wirklichen Jesus zu tun hat. Doch dass diese Umwandlung des Jesus in den Christus einen kriminellen Hintergrund hat, das konnte ich mir bis vor Kurzem auch noch nicht vorstellen, es ist aber wohl so. Die ausgesprochen negative Sicht auf Paulus habe ich beim engl.-jüdischen Talmudphilologen Hyam Maccoby in dessen sehr empfehlenswerten Buch "Der Mythenschmied" gefunden, und dann bin ich darauf gekommen, dass es nicht nur so war, wie Maccoby schreibt, sondern es war noch schlimmer, da war eben zumindest zunächst auch noch eine gehörige Portion kriminelle Energie dabei. Maccoby kann m. E. sehr gut belegen, dass Jesus der "wahre Jude" und sogar Pharisäer war, während Paulus zunächst gar nicht viel mit dem Judentum zu tun hatte und allerdings gerne Pharisäer geworden wäre, doch dass er von den Pharisäern abgewiesen wurde. Von daher hatte er, der sozusagen vor Ehrgeiz brannte und wegen der Ablehnung sich in seiner Ehre gekränkt sah, die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und sozusagen zur Konkurrenz zur jüdischen Religion und aus Ärger über sie seine eigene Religion unter dem Namen "Jesus" "aufgemacht", in der er selbst dann die Hauptrolle spielte. Und weil er nun einmal unter den Heiden, also vor allem auch unter den Römern, missionieren wollte, wäre er mit der These schlecht angekommen, dass die Römer schuld am Tode Jesu waren, also haben er und die Verfasser des Neuen Testaments (die unter seinem Einfluss standen) es so "gedreht", dass die Juden die Schuld am Tod Jesu trugen. Damit konnten sie sich zwar bei den Römern einschmeicheln, doch wurden die Juden dadurch sozusagen zu "Gottesmördern", was dann der Grund für den sehr oft verheerend schrecklichen Antisemitismus in den christlichen Kirchen wurde. Ich denke, ich sollte hier einmal so kurz darauf eingehen, wie sehr Jesus Jude war und wie sehr er sich dafür einsetzte, dass zutiefst jüdische Einstellungen, die jedoch zu seiner Zeit offensichtlich mit den Füßen getreten wurden, wieder beachtet und praktiziert wurden. Konkretes ist hier nicht überliefert, doch überliefert ist, dass Jesus mit Frauen befreundet war, unter ihnen auch Prostituierte. Und da zu einer Freundschaft nun auch einmal vertrauensvolle Gespräche gehören, können wir uns auch ausrechnen, über was für Themen sich Jesus mit den Frauen unterhalten hatte, zumal diese Gespräche vermutlich zur revolutionären Einstellung Jesu beigetragen haben dürften, wenn sie nicht sogar der erste Grund waren.(Anmerkung: Es gibt von jüdischer Seite [Pinchas Lapide, David Flusser, Schalom Ben-Chorin] sehr schöne Literatur über den jüdischen Jesus, nur über die doch sehr wahrscheinlichen Beziehungen Jesu mit Frauen und den damit verbundenen Gesprächen über deren Situation und über deren Probleme, also über den Alltag, finden wir hier nichts. Auch bei Maccoby finden wir hier nichts, doch lässt sich aus dem Gegensatz Jesus-Paulus zumindest einiges erahnen, den Paulus hatten diese Fragen sicher nicht interessiert, doch den Jesus jedenfalls viel eher.) Es muss bei den
Gesprächen also in jedem Fall
auch um die Lage der Frauen
gegangen sein. Dazu sollten
wir uns einmal klar machen,
dass die jüdische Religion von
ihrem Grundanliegen her
weltweit die einzige Religion
ist, in der die Frauen die
gleichen Rechte haben wie
Männer – auch im Sexuellen.
Das heißt, die Frauen haben
auch das Recht auf den
Orgasmus, und der Sabbat ist
auch dazu da, dass Mann und
Frau die Freude an der
Sexualität erleben und
genießen – wichtig dabei ist
allerdings die echte
Monogamie. Und wenn dieses
Ideal der Beziehungen von Mann
und Frau allgemein gelingt, so
die jüdische Utopie, dann
bedeutet das die Rückkehr zum
Paradies, also zu einem
idealen Zustand, in dem die
paradiesische Nacktheit auch
wieder normal ist (natürlich
nur dort, wo es etwa von der
Temperatur oder von den
Arbeitsbedingungen her möglich
ist). – Ja, so sollte es also
eigentlich sein in der
jüdischen Welt. Doch was fand
Jesus hier in seiner Zeit vor,
was war die Realität, was
wurde ihm etwa von den Frauen
und dabei eben auch von
Prostituierten berichtet, mit
denen er so zu tun hatte? Von
einem paradiesischen Ideal der
Liebe und der Partnerschaft
war da nichts zu erkennen:
Frauen waren da für die
niedrigen Arbeiten und galten
als minderwertig und
keinesfalls als
gleichberechtigt, ja, sie
wurden sogar von den Theologen
seiner Zeit als sündige
Ablenkung vom Frommsein
empfunden. Oft genug wurden
Frauen sogar zur Prostitution
erpresst, wobei die ach so
frommen Priester und
Schriftgelehrten, unter ihnen
auch die Pharisäer,
geflissentlich weg sahen,
falls sie nicht sogar dabei
mitmachten – und wenn es das
war, dass sie "Kunden" waren.
Und statt der Freude an der
Nacktheit war mehr oder
weniger Verschleierung
angesagt – zumindest
grundsätzlich in der
Öffentlichkeit. Dagegen gab es
natürlich keinerlei
intelligente Pädagogik zu
einer gelingenden Moral der
jungen Menschen, sondern
allenfalls Traditionen und
darunter bisweilen auch
lächerliche Regeln und
Verbote. Also dürfte Jesus
hier seine Aufgabe gesehen
haben, diese Verhältnisse, die
er oft als ausgemachte
Heuchelei empfand, als
Widerspruch zu echt jüdischen
Vorstellungen öffentlich
anzuprangern, und etwas dran
zu tun, dass sich hier etwas
änderte. Damit kam er nun bei
seinen Landsleuten
offensichtlich auch gut an –
nur eben nicht bei denen, für
die diese Verhältnisse von
Vorteil waren, weil sie etwa
auch zu deren Geschäftsmodell
gehörten. Dieses Ideal Jesu geht uns doch alle etwas an, das heißt, dass die jüdischen Ideen von idealen Beziehungen von Mann und Frau zeitlos sind und eigentlich sogar "von der ganzen Welt" übernommen werden könnten. Und dann gäbe es auch keinen Antisemitismus mehr und keine Frauenfeindlichkeit und vielleicht würde sich auch noch vieles andere zum Positiven ändern ... Aber dann kam Paulus,
der mit all diesen möglichen
Ideen Jesu, die zu seiner Zeit
zumindest durchaus anlagen,
nichts zu tun hatte und auch
jegliche echte Umsetzung in
die Praxis mit allen Mitteln
verhindern wollte. Wir rätseln
immer, was Paulus auf dem Weg
nach Damaskus erlebt hatte,
das dann zu seiner Bekehrung
führte. War es tatsächlich
eine Erscheinung, war es eine
Halluzination – oder was
sonst? Ich bin hier mal ganz
forsch und behaupte, es war
nichts dergleichen. Dieses "Damaskuserlebnis"
hatte überhaupt nie
stattgefunden, die Geschichte
von einer Erscheinung des
auferstandenen Jesus war
einfach eine Finte! Paulus
hatte die um ihren Meister
trauernden Jesusanhänger als
genügend leichtgläubig und
abergläubisch eingeschätzt,
dass sie diese Finte ihm auch
glauben würden, wenn er sie
nur gut genug erzählte und
ausschmückte (gut oder auch
nicht, man kann ja seine
Mitmenschen als leichtgläubig
und abergläubisch einschätzen,
doch wenn man nichts tut, um
das zu ändern, so dass sie es
nicht mehr sind, sondern es
für seine Zwecke ausnutzt, so
ist das ein Zeichen von
eigener Charakterlosigkeit!).
Von daher gab es dann auch
einen plausiblen Grund, der
von den Jesusanhängern
anerkannt werden könnte, um
sich bei ihnen einzuschleusen
oder besser einzuschleimen.
Damit könnte er ihnen dann
auch alles Mögliche oder
besser Unmögliche erzählen, um
ihr Engagement zu entschärfen
und ihnen einen Glauben
einzureden, wie er ihn wollte.
Auf diese Weise kam es dann zu
dem Attis- und Adoniskult, wie
wir ihn heute noch kennen –
nur dass der "leidende
Gottesknecht" jetzt nicht mehr
Attis oder Adonis hieß,
sondern Jesus. Ich
hoffe, dass ich zumindest
Verständnis finde, wenn ich
hier also eine unversöhnliche
Gegnerschaft von Jesus und
Paulus erkenne (selbst wenn
die beiden sich nicht
persönlich kannten) – und wenn
ich mich also für das
Engagement dieses jüdischen
Jesus entschieden habe und
alles, was irgendwie auf
Paulus hinweist, entweder
radikal ablehne oder zumindest
sehr kritisch sehe. Aber es war doch
auch nicht alles falsch und
schlecht, was Paulus gemacht
hatte? Ach ja, "an Hitler
war auch nicht alles
schlecht", er hat zum Beispiel
die Autobahnen gebaut. Und
zahleiche gesetzliche
Regelungen aus der Nazizeit
gelten noch heute. So wurde
das Jagdgesetz 1934 von
"Reichsjägermeister" Hermann
Göring in Kraft gesetzt und
stimmt im Wesentlichen mit dem
Bundesjagdgesetz von heute
überein. So manches mag also
auch von dem, was Paulus
gebracht hatte, durchaus in
Ordnung gewesen sein und wir
sollten es auch belassen, doch
es kommt auf die Gesamtidee
an, und die widersprach völlig
der Gesamtidee des Jesus.
Na, dann
schauen Sie sich doch mal die Stellen in seinen
Briefen an, wo es um Sexualität geht! Was Paulus
schreibt, hat doch überhaupt nichts mit
Triebverzicht aus hoher Moral zu tun, sondern
das ist doch viel eher ausgesprochen
sexualfeindlich! Für den sind doch Prostituierte
und Ehefrauen so ziemlich dasselbe, und der
Geschlechtsverkehr und überhaupt alles
Körperliche sind für den grundsätzlich schlecht,
also kann der die Sexualität doch gar nicht nach
Gebrauch und Missbrauch unterscheiden, sondern
er wirft alles in einen Topf. Dass auch die
Sexualität ein Geschenk Gottes ist zur
Verschönerung des Lebens, davon findet sich bei
Paulus keine Spur. Und wer so wie der Paulus mit
der Sexualmoral umgeht, sollte sich doch nicht
wundern, dass dadurch die Angesprochenen erst
recht nicht moralisch werden, denn das was er
sagt, ist ja direkt kontraproduktiv für jede
echte Sexualmoral. Es sieht ja
alles danach aus, dass Paulus in seinem früherem
Leben, also vor seiner angeblichen Bekehrung,
nur schlechte Erfahrungen mit der Sexualität
hatte – und dass er von daher die Schnauze von
der Sexualität voll hatte und so in seiner
Bekehrung einen passenden Grund fand, die
Sexualität ganz grundsätzlich zu verteufeln für
sich selbst und für andere. Ja,auch für andere
und das ist besonsers schlimm, dass er auf diese
Weise auch andere in den Teufelskreis von
schlechter Pädagogik der Sexualmoral und
schlechten Erfahrungen mit ihr hinein zog und
immer noch zieht. Und vor allem auch: Durch die
negative Einstellung des Paulus zur Sexualität
wurde das Geschäft der Halbweltmafia, auf deren
"Gehaltsliste" Paulus ja stand, mit der
"Unmoral" nie wirklich beeinträchtigt.
(Anmerkung: Kritiker könnten hier einwenden,
dass ich zu viel Phantasie habe, welche Gedanken
sich die Gegner von Jesus so machten. Doch ich
denke: Eine Halbweltmafia, die brutal genug ist,
jemanden, der ihr Geschäft stört und ihr
Geschäftsmodell sogar noch überwinden will, ans
Kreuz zu bringen, der ist auch die Kreativität
zuzutrauen, Wege zu finden, ihr Ziel auf
geistige Weise zu verfolgen, wenn der brutale
Weg nicht funktionieren sollte. Und es ist doch
wirklich so: Nur brave und fromme Leute scheinen
allen Ernstes zu glauben, dass mit der Predigt
von Gott und von der Verteufelung der Sexualität
[dazu gehört dann auch die "Schammoral"] die
Menschen zu einer besseren Sexualmoral geführt
werden können – und die lassen sich auch durch
die Predigt von Frömmigkeit und Pseudomoral
blenden. Dagegen haben die Leute von der
Halbweltmafia doch schon immer den besseren
Durchblick und erkennen gleich die Nutzlosigkeit
von solcher Blenderei und lachen nur
darüber.) Eine schöne Zusammenfassung über den schlimmen Einfluss des Paulus auf das Verständnis der Sexualität in unserer christlichen Religion finden Sie im Internet in dem Beitrag "Wie uns die Kirche die Lust raubte". Es wird jedenfalls wirklich langsam Zeit, dass wir diesen Hinzukömmling Paulus endlich über Bord werfen.
25.
Und wo bitte soll der
Unterschied sein in
einer Moralpädagogik
nach dem Jesus, den
Paulus lehrt, und nach
dem, wie Du meinst,
echten Jesus?
Eine
Moralpädagogik nach dem
Paulus-Jesus (um ihn
einmal so zu nennen)
funktioniert im Rahmen
einer Kultreligion und
damit eines
Kultpriestertums, das
heißt, Priester machen
einen bestimmten Kult,
durch den sie die
Verbindung zur Gottheit
aufnehmen, und die
Gottheit macht dann
sozusagen den Rest, dass
sie vor allem auch den
Gläubigen die Gnade
gibt, sich ethisch zu
verhalten. Der Kult hat
schon so etwas wie ein
Zauberritual an sich.
Irgendwelche ethischen
Gebote werden den
Gläubigen daher eher
nebenbei erzählt, im
Prinzip gehen die die
Priester auch nichts an,
denn das liegt ja alles
in den Händen der
Gottheit. Und wenn das
dann in der Praxis nicht
funktioniert, dann ist
das das Problem der
Gottheit oder eben
derer, die den Kult
durchgeführt haben.
Vermutlich war der Kult
nicht würdig und nicht
perfekt genug,so dass
sich die Gottheit davon
nicht beeindrucken ließ.
Immerhin gibt es in
unserem christlichen
Kult ja auch noch die
Gnade der Barmherzigkeit
und der Vergebung von
Seiten der Gottheit,
wenn das mit der
Umsetzung in unsere
Lebenswirklichkeit nicht
(richtig) funktioniert
hat.
Mich
erinnert das "Verfahren"
sehr an den Kult von
manchen Hindupriestern
in den indischen
Bundesstaaten Karnataka
und Maharashtra. Da
werden also 6-jährige
Mädchen der Göttin
Yellama "gewidmet", das
heißt, dass es imTempel
eine Zeremonie gibt, die
dann auch in der Familie
mit einem etwas besseren
Essen als sonst umrahmt
wird. In der Praxis
heißt "der Göttin
Yellama gewidmet", dass
die Mädchen später, also
wenn sie in die Pubertät
kommen, in Vertretung
des Priesters vom
Großgrundbesitzer
sexuell missbraucht
werden (dafür bezahlt
der dem Vater und dem
Priester ein paar
Dollars) und damit dann
ihren Dienst als
Kultdirne anfangen. Wenn
man die Priester fragt,
wie sie das verantworten
können, was sie da
machen, obwohl sie doch
wissen, worauf das ein
paar Jahre später
hinausläuft, dann
antworten sie lakonisch,
dass sie dazu da sind,
Riten zu vollziehen, und
dass sie das alles, was
einmal später kommt,
nichts mehr angeht.
(Siehe hierzu den
Bericht "Im Tempel
geweiht, dann in die
Bordelle von Kalkutta"
von Erhard Haubold in
der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung vom
22.5.1988, ich schicke
diesen Artikel gerne
Interessenten zu.) – Ja,
ist es nicht bei uns
genauso, wenn die Kinder
etwa zur Erstkommunion
gehen, die Mädchen in
weißen Kleidern, dass
das, was später
passiert, unsere
Priester nichts mehr
angeht? Sie sind
lediglich für eine
Zeremonie zuständig, und
dafür, dass die jungen
Leute Gott finden und
erkennen. Allenfalls –
so war es wenigstens
früher – wird ihnen noch
beigebracht, wie sie
beichten können, um ihre
Sünden los zu werden,
die also schon
einkalkuliert sind, das
war´s dann aber auch.
Ob nun
das "Verfahren" der
indischen Hindupriester
oder das der
Paulusideologie (um das,
was Paulus aus dem
Engagement Jesu gemacht
hat, einmal so zu
nennen) für ein
sittliches Leben
hilfreich ist oder
nicht, soll jetzt einmal
nicht interessieren, auf
alle Fälle geht es hier
auch um die Beruhigung
eines schlechten
Gewissens (weil man doch
spürt, dass man etwas
gemacht hat, was nicht
in Ordnung ist) und die
ist immer auch ein
famoses Geschäftsmodell
für die Diener der
Religion, denn es ist ja
auch alles mit Geld oder
Geldwerten verbunden.
Dank der sprudelnden
Kirchensteuer ist dieses
Geschäftsmodell bei uns
etwas in den Hintergrund
getreten, doch ich
denke, hier gibt es nach
wie vor noch eine starke
Triebfeder, dass
Menschen weiter
Kirchenmitglieder
bleiben und damit auch
bezahlen.
Demgegenüber
wäre eine Pädagogik nach
dem echten Jesus völlig
anders! Hier wären
Konzepte, wie eine
schöne monogame
Beziehung gelingt und
was hierfür dienlich ist
und was eher nicht
dienlich ist, am
wichtigsten. Was muss
man tun, um "Sünden" zu
vermeiden, und was ist
harmlos und attraktiv,
so dass man keine Angst
hat, es zu tun – und
auch noch mit Freude. Wo
und wie muss man
aufpassen, und wo und
wie kann man lockerer
sein? Riten und Gebet
sind dabei durchaus
sinnvoll, um Gott um
Intelligenz zu bitten,
alles richtig zu machen,
und um ein ethisches
Konzept abzurunden, doch
das Konzept ist die
Hauptsache, und nicht
der Ritus. Oder kurz:
Paulus ging es um eine
typische Religion - und
Jesus ging es um eine
"Bewegung" innerhalb
seiner jüdischen
Religion (die eigentlich
weniger eine richtige
Religion ist, sondern
eher eine
Lebenseinstellung,
wenigstens von ihrem
Ursprung her).
Dabei
kann die Beichte
durchaus bleiben, doch
jetzt geht es dabei
weniger um die Vergebung
durch eine Gottheit,
sondern damit der
Beichtvater, der ja in
der Nachfolge des echten
Jesus als Lehrer einer
gelingenden Monogamie
ein Feedback bekommt,
erfährt, wo Fehler etwa
in der Pädagogik waren
und wie er etwas gegen
diese Fehler unternehmen
kann, indem er etwa für
eine Verbesserung der
Pädagogik sorgt. Jeder
Beichtvater muss sich
hier verantwortlich
sehen, dass aus
den Fehlern einzelner
zumindest gelernt wird,
damit für das Gottesvolk
insgesamt etwas besser
wird – und damit sich
Fehler nicht bis in alle
Ewigkeit fortsetzen.
26. Du
sieht nur den Juden
Jesus, damit
entfällt für dich auch die
ganze griechische
Philosophie, die doch erst
aus einer jüdischen Sekte
einen vernünftigen Glauben
gemacht hat. Ich möchte
Dich hier auf das Teilgebiet
"Hermeneutik" der Philosophie
und dabei der
Altertumswissenschaft (und
nicht nur der) hinweisen, dass
ein Text nur vor dem
Hintergrund gedeutet und also
auch verstanden werden kann,
vor dem er entstanden ist. Mit
dieser Problematik muss sich
heute jeder Student der
Theologie auseinander setzen.
Und Jesus war nun einmal Jude
und nicht Grieche, und er kann
daher nur vor einem jüdischen
Hintergrund (richtig)
verstanden werden. Wenn wir
nun diesen Jesus von dem
Hintergrund einer griechischen
Philosophe her sehen, müssen
wir damit rechnen, dass Unsinn
dabei heraus kommt. Ich habe
das Problem meinen Schülern so
erklärt, dass sie einmal über
irgendeinen Witz nachdenken
sollten, warum sie hier lachen
können und worin die Pointe
besteht. In einem Witz werden
nämlich Dinge angesprochen,
die normalerweise jedem Hörer
des Witzes bekannt sind, die
aber nicht ausgesprochen
werden – und im Gehirn setzen
sich das im Witz unerwähnte
Wissen und die Worte des
Witzes zu der Pointe zusammen,
über die man dann lachen kann.
Wenn wir nun diesen Witz
jemandem erzählen, der den
unausgesprochenen Hintergrund
nicht kennt, dann weiß der
natürlich gar nicht, wo er
lachen soll. Und genauso ist
das auch mit der Pointe alter
Texte, wir müssen uns um den
richtigen Hintergrund kümmern,
wenn wir sie richtig verstehen
wollen. Und wenn uns das etwa
bei Jesus gelungen ist, dann
können wir natürlich
überlegen, ob und wie es das
Problem, um das er sich
gekümmert hatte, auch zu einer
anderen Zeit und an einem
anderen Ort gibt und wie es da
zu lösen ist. (Wie mir manche
Gesprächspartner sagten: "Es
ist doch immer dasselbe..."
Also geht es immer um die
"Aushebelung der echten
Monogamie". Zur Zeit Jesu
wurde die durch richtig
kriminelle Erpressung
ausgehebelt, zur Zeit der
Entstehung der Urgeschichte
des Alten Testaments durch
angeblich gottesdienstliche
Notwendigkeiten und heute
durch mehr oder weniger
raffinierte Manipulation,
wenigstens was den Anfang
betrifft. Ja, so ist es, wenn
wir diesen echten Hintergrund
nicht wissen, vor dem Jesus
wirkte, und einen anderen
Hintergrund nehmen, dann ist
das schon so wie bei dem Witz,
bei dem jemand den Hintergrund
nicht kennt: Wir verstehen die
Pointe des Engagements Jesu
nicht und sind in der Gefahr,
manipuliert zu werden in dem,
was Jesus wirklich wollte.
27. Du
merkst doch, dass du
mit deinem Engagement
nicht ankommst, sollte
das nicht ein Hinweis
sein, dass du falsch
liegst? Keinesfalls!
Ich verweise hier auf die alte
"Erfahrung" mit einem lange
bestehendem "Denksystem", dass man
eine Lüge nur lange genug
behaupten muss und dass sie
irgendwann einmal zur Wahrheit
wird. Manche schreiben diese
"Erfahrung" dem früheren
"Reichspropagandaminister" zu,
doch es gibt keinen Nachweis, dass
er sie wirklich mal so gesagt
hat.) Zudem müssen wir bedenken,
wie "solche Wahrheiten" in der
Vergangenheit bisweilen "mit
Zuckerbrot und Peitsche"
durchgesetzt wurden, das heißt
einmal "mit Feuer und Schwert" und
ein andermal mit etwas Angenehmem
und Schönem, also etwa mit schönen
Festen und mit beeindruckenden
herrlichen Kirchenbauten. Das
heißt, es wird immer schwieriger,
gegen eine solche "alte
Wahrheiten" anzukommen, selbst
wenn es noch so offensichtlich ist
und es inzwischen auch schon viele
und sogar erdrückende Beweise
gibt, dass es mit diesen "alten
Wahrheiten" doch nicht so weit her
ist. Wer also gegen solche "alten
Wahrheiten" ankommen will, muss
wohl oder übel nach demselben
Verfahren vorgehen wie diejenigen,
die die "alten Wahrheiten"
vertreten: Die besseren Wahrheiten
lange genug vertreten – immer und
immer wieder, und sich nicht
entmutigen lassen! Also Geduld –
Geduld – Geduld! Ein Indiz, dass
es sich um eine "bessere Wahrheit"
handelt, kann etwa sein, dass
niemand mehr sachliche Argumente
dagegen vorbringt. Bedenken wir auch,
was an einen alten
Denksystem so alles dran
hängt. Stellen wir uns
allein einen Verlag vor,
dessen Geschäftsmodell (und
an dem hängen ja viele
Angestellte und Arbeiter)
auf der Produktion und auf
dem Verkauf von Literatur
nach dem alten Denksystem
aufbaut. Was ist, wenn auf
einmal dieses alte
Denksystem nicht mehr gilt?
Das kann doch einfach nicht
wahr sein! Daher hat jedes
System nun einmal sein
Beharrungsvermögen, selbst
wenn es sich eigentlich
längst überlebt hat. Das ist
überall so. Ich erinnere
hier an die Geschehnisse um
das Medikament "Contergan":
Es gab schon längst ganz
starke Vermutungen, dass
dieses Medikament, wenn es
werdende Mütter einnahmen,
bei ihren Babys bisweilen zu
Behinderungen führt. Doch
das Medikament wurde erst
einmal immer noch weiter
produziert und verkauft ... Oder denken wir an
die Endphase des Hexenwahns.
Auch hier gab es schon
längst stärkste Argumente,
dass das mit den Hexen alles
Unfug war - doch es wurde
immer noch weiter gemacht
nach dem Motto: "Es kann
doch nicht auf einmal falsch
sein, was so lange richtig
war." Und es war eben doch
falsch! Zudem müssen wir
bedenken, wie diejenigen,
die durch das vorliegende
Konzept angesprochen werden
sollen, zu ihrem Beruf und
dann zu ihrer Stellung
gekommen sind. Die hatten
doch das
Mysterienreligionkonzept á
la Paulus im Kopf, also das
mit Glauben an alles
mögliche und unmögliche
Wundersames und Mystisches,
gleichgültig ob es rational
oder wissenschaftlich
nachvollziehbar ist oder
nicht (alle Widersprüche und
Unglaublichkeiten werden ja
mit dem Wirken des Heiligen
Geistes entschuldigt) und
dann natürlich auch die
Ideen von Barmherzigkeit und
Vergebung. Und es geht ihnen
ja auch gut dabei, sie haben
ihr oft sehr dickes Gehalt,
ihr schönes Haus, ihren
Dienstwagen und biseilen
auch noch ihre Freundin oder
ihren Freund. Und jetzt
kommt da so ein kleiner
"Vorstadtschulreligionslehrer"
mit einem Jesus an, von dem
noch nie jemand etwas gehört
hat, und will das alles über
den Haufen werfen ... Es ist
doch völlig klar, dass der
erst mal seine
Schwierigkeiten hat! Aber
das ist völlig normal, diese
Schwierigkeiten sagen
überhaupt nichts darüber
aus, dass der Betreffende
richtig oder falsch liegt!
Alles
schön und gut, doch der Mensch ist nun
einmal ein hochmoralisches Wesen, und
gerade auch der junge Mensch, das
heißt, er braucht eine Moral. Und die
gehört nun einmal auch zu seinem
Menschsein – und ganz existentiell.
Doch so, wie du dir das vorstellst,
funktioniert das einfach nicht. Denn
durch Erziehung und Umwelt hält der
Mensch nun die Scham für die Moral
schlechthin. Und wenn wir die ihm
wegnehmen wollen, dann wird er sich
mit allen seinen Kräften weigern, denn
die Moral, so wie sie ihm beigebracht
wurde, hält er nun einmal als für ihn
existentiell. Die Chance ist nun, ihm
eine vernünftige und attraktive Moral
beizubringen um ihn damit zum
wirklichen Menschsein zu führen. Wenn
das gelingt, dann wird die alte und
falsche Moral von ihm abfallen wie die
alte Haut einer Schlange von der
Schlange. Und dann gibt es auch kein
Herdendenken, kein Nachtragen von
Schuld, keine Gelüste auf Rache mehr,
weil es keinen Grund mehr für das
alles gibt. Und so kommt es dann fast
schon automatisch zu einem wirklich
emanzipierten Menschen. Ich denke,
dass auch das das Anliegen des
wirklichen Jesus war – das, was Du
willst, ist das, was Paulus aus Jesus
gemacht hatte, und das hat mit dem
wirklichen Jesus nichts zu tun. 29. Wo ist bitte
deine Wissenschaft? Du hast
doch von der modernen
Sexualwissenschaft überhaupt
keine Ahnung! Das mag tatsächlich
stimmen und die will ich auch
gar nicht haben. Denn es ist
eindeutig, dass die moderne
Sexualwissenschaft auf einem
“naturalistischen Fehlschluss”
beruht, das heißt, es wird von
dem Sein auf das Sollen
geschlossen. Oder auch “was
alle machen, das kann doch
nicht nur nicht falsch sein,
sondern das muss sogar richtig
sein”. Als besonders
eklatantes negatives Beispiel
für einen naturalistischen
Fehlschluss gilt, wie der
amerikanische Sexualforscher
Alfred Kinsey zu seinen
Forschungsergebnissen gekommen
ist, siehe
https://theoblog.de/die-verlogenen-statistiken-des-alfred-kinsey/20049/
. (Solche "naturalistischen
Fehlschlüsse" gab es in der
Geschichte zuhauf und wird es gewiss
auch heute geben, zumal sie erst
immer "hinterher" auffallen. So
etwa: "Es ist üblich, Hexen zu
verfolgen und zu vernichten, also
wird das alles schon richtig sein,
ohne dass ich weiter nachdenken
muss." Oder auch mochten die
KZ-Wachmannschaften gedacht haben:
"Es ist üblich, Juden umzubringen
und es ist auch noch `von oben´
angeordnet, also wird das wohl auch
richtig und gut sein", oder auch die
mögliche Argumentation vieler
Amerikaner heute: "Die Todesstrafe
ist üblich und auch noch `von oben´
angeordnet, also wird sie richtig
sein". Und es ist eben doch – nach
unseren heutigen mitteleuropäischen
Auffassungen – alles nicht richtig
gewesen und ist nicht richtig und
war/ist auch völlig
unwissenschaftlich! Ich bin mir
bewusst, dass meine Argumentation
ein wenig wie dieses dumme Argument
klingt, dass man selbst etwas für
logisch hält und alle diejenigen,
die das nicht auch so sehen, für
unlogisch hält. Doch ich denke, dass
ich bei der Einschätzung von
naturalistischen Fehlschlüssen
tatsächlich richtig liege.) Ich
denke, eine aktuelle
Wissenschaft, deren Basis
"naturalistische Fehlschlüsse"
sind, ist eindeutig eine
Pseudowissenschaft. Leider baut
so die gesamte moderne
Sexualwissenschaft auf solchen
naturalistischen Fehlschlüssen
auf – und dabei macht dann auch
die aktuelle Moraltheologie der
katholischen Kirche keine
Ausnahme, siehe etwa den
Beitrag:
https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse_2019/2019-038d-FVV-Lingen-Studientag-Vortrag-Prof.-Schockenhoff.pdf.
Schauen Sie doch einmal in
dieser Arbeit – und wenn es mit
einem Wortsuchprogramm ist! Die
Worte Monogamie, Scham,
Nacktheit, Sündenfall, Paradies,
Prophylaxe, Erlösung kommen
jedenfalls nicht vor. Und das
soll eine Arbeit sein, in der es
um christliche
Sexualwissenschaft geht? Wohl
kaum. Und
wie müsste nun eine echte
Sexualwissenschaft aussehen und
vor allem auch eine wirklich
christliche?
1.
Überprüfen, wie die angeblich
göttlichen Normen und Regeln
entstanden sind. Die sind
ja nicht vom Himmel gefallen,
sondern sie wurden aus
unterschiedlichen Gründen
von Menschen „erfunden“ und dann
einem Gott in den Mund gelegt,
um sie durchzusetzen. Dafür gibt
es unterschiedliche Gründe,
etwa: a)
weil es einen offensichtlichen
Missbrauch gab, der unterbunden
werden sollte, und man eine
höchste Autorität brauchte, um
das Verbot des Missbrauchs auch
in der Praxis durchzusetzen,
b)
weil es Krankheiten gab, die man
bekämpfen wollte, und man
hierfür eine Autorität brauchte,
um Maßnahmen zu begründen,
c)
weil Herrschende Macht über ihre
Mitmenschen ausüben wollten,
hier wurde und wird dann die
"höchste Autorität" missbraucht, d)
oder weil Menschen ein Gefühl
für Liebe und Partnerschaft und
Harmonie hatten und ihre
Mitmenschen für dieses Gefühl
begeistern wollten und ihnen
helfen wollten, das in die
Praxis ihres Lebens umzusetzen -
und auch dafür eine höchste
Autorität brauchten.
Ein
offensichtlicher Missbrauch auch
im Hinblick auf die Sexualität
war beispielsweise die
Sklaverei, in der die
Sklavenbesitzer die Sklavinnen
auch als Sexobjekte behandelten.
Daher wurde in der Gesellschaft
der befreiten Sklaven die
strenge Einehe zum Ziel, das
heißt, dass Ehe und
Partnerschaft und
Geschlechtsverkehr zusammen
gehören sollten, damit nicht
wieder die Zustände wie in der
Sklavereigesellschaft
„einreißen“. Bei
der Bekämpfung von Krankheiten
denke ich an
Geschlechtskrankheiten mit
häufiger Todesfolge, die sich
durch Gesetze für eine strenge
Einehe vermeiden lassen.
Möglicherweise war hier früher
die Ursache für die oft strenge
Bestrafung derer, die sich nicht
an die entsprechenden Gesetze
hielten: "Wenn einer die Gesetze
der Ehemoral übertritt, die doch
erlassen wurden, um Krankheiten
mit Todesfolge zu vermeiden,
dann hat der Betreffende mit
seinem leichtsinnígen Verhalten
geradezu selbst den Tod
verdient." Gesetze
aus Gründen der Machtausübung im
Zusammenhang mit der Sexualmoral
sind Gesetze, die Zwänge und
Ängste induzieren sollen, weil
Zwänge und Ängste nun einmal
Macht bedeuten oder auch den
Herrschenden die schönsten und
gesündesten Frauen „zuschanzen“
sollen. Und
zudem: Was hat die ganze moderne
Sexualwissenschaft denn bisher
überhaupt gebracht? Das Problem
der Sexualscham ist doch nicht
gelöst worden (es ist doch wohl
ein Anachronismus, dass in
unserer Zeit, in der man sich
für so aufgeklärt und offen
hält, es geradezu ein Tabu ist
zu erforschen, wie sie
überwunden werden kann, von
einer allgemeinen Überwindung
kann schon gar keine Rede sein),
auch nicht das Problem, dass
Zweidrittel aller Frauen nie
einen Orgasmus haben, obwohl
höchstwahrscheinlich zumindest
fast alle dazu veranlagt sind.
Auch funktioniert diese heutige
Sexualmoral doch nur dank des
Einsatzes vor allem von
Kondomen, also von "künstlichen
Mitteln", das heißt, dass wir
die Natur, die nun einmal die
Freude am Eindringen mit der
Fruchtbarkeit gekoppelt hat, zu
überlisten versuchen. (Damit
kommt das "Eindringen zur Probe"
als Weg der Partnerfindung
eigentlich nicht in Frage.
Anders sieht das allerdings aus,
wenn es um die Probe des "
Orgasmus ohne Eindringen" ginge,
denn die ginge sehr wohl und
wäre auch durchaus sinnvoll,
siehe hierzu Seite 32f in
https://basisreli.lima-city.de/ehe-krim.pdf).
Wir stehen doch sonst so auf
einem "Zurück-zur-Natur", dass
etwa unsere Nahrungsmittel so
natürlich wie möglich sein
sollen, doch bei der Sexualmoral
gilt das Ideal der Natürlichkeit
auf einmal nicht mehr. Das alles
kann man doch schon als
perfekten Beweis ansehen, dass
wir nicht im Einklang mit
unserer menschlichen Natur leben
und dass die moderne
Sexualwissenschaft hier auch
rein gar nichts verbessert hat,
also auch keine echte
Wissenschaft ist. Damit hängt
dann auch zusammen, dass das
Problem, dass Ehen lebenslang
halten, auch nicht gelöst ist.
2. Eine Sexualwissenschaft,
die eine wirkliche
Wissenschaft sein will,
sollte nun gerade hier etwas
lösen und dazu Normen und Regeln
aufstellen, das Negative zu
vermeiden und das Positive zu
erreichen – unabhängig davon,
was gerade in einer Gesellschaft
"in Mode" ist. Wenn diese Regeln
und Normen für Christen nun auf
die echte Monogamie
hinauslaufen, muss man das
akzeptieren – immerhin muss ja
niemand Christ sein oder werden,
der zu anderen Normen und Regeln
kommt. Doch für diejenigen, die
zu diesen Normen und Regeln
gekommen sind, gehört dann vor
allem auch die Erarbeitung einer
Pädagogik dazu, die leistet,
dass diese Normen und Regeln so
attraktiv sind, dass sie von
jungen Menschen gelebt und auch
gerne gelebt werden können. Und
was geschieht mit denjenigen
Menschen, die eine andere
sexuelle Identität haben als die
heterosexuelle der Mehrheit? Zur
Zeit sieht es ja so aus, dass
viele an und für sich völlig
normale Menschen allein durch
die schlechte oder auch nicht
stattfindende heterosexuelle
Pädagogik in "sexuelle
Identitäten" abgedrängt werden,
zu denen es eigentlich gar nicht
kommen müsste. Ich denke, dass
es mit einer geeigneten
Pädagogik sogar gelingen könnte,
dass die Heterosexualität so
attraktiv wird, dass sehr viele
Menschen, die genetisch
vielleicht eine andere sexuelle
Identität haben, doch noch die
heterosexuelle Identität leben
und dass das ihnen auch sehr gut
gelingt. Schließlich müssen ja
auch Menschen, die eine
"pädophile sexuelle Identität"
haben (falls es die überhaupt
gibt), sich dem, was als normal
gilt, anpassen. Und ich denke,
dass wir mit denjenigen, die
nach allen Bemühungen "übrig
bleiben", Menschen für eine
gelingende Heterosexualität zu
begeistern, leben können, und
dass diese Menschen auch
beschützt werden können.
So
sehe ich also die Aufgabe einer
christlichen Sexualwissenschaft,
die jedenfalls mehr die
Bezeichnung Wissenschaft
verdient als die derzeitige
Sexualwissenschaft, deren
Basis ein naturalistischer
Fehlschluss ist und die daher im
Grunde nur eine Pseudowissenschaft
ist. Als Beispiel einer echten
Wissenschaftlichkeit sehe ich etwa
das Vorgehen, wie der
österreichisch-ungarische Arzt
Ignaz Semmelweis der Ursache des
Kindbettfiebers auf die Spur kam
und er auch die Grundlage schuf,
diese schreckliche Krankheit zu
überwinden – und welche
Schwierigkeiten hatte er, zu
seiner Zeit mit seinen
Erkenntnissen anerkannt zu werden!
Siehe hierzu Hinweis 102
unter
https://basisreli.lima-city.de/hinweise.htm.
Von einer solchen Wissenschaft ist
die moderne Sexualwissenschaft
jedenfalls meilenweit und
diamentral entfernt! Triebfeder
für alle diese Fehlentwicklungen
und Unterlassungen Resümee: Wenn die
übliche Sexualwissenschaft doch
heute eine Pseudowissenschaft
ist, die auf einem
naturalistischen Fehlschluss
beruht, und wenn doch die Kirche
hier eine viel sinnvollere
Wissenschaft anbieten könnte,
dann stellt sich doch die Frage:
Warum läuft das alles denn so
falsch? Und
da kamen dann diese
Pseudowissenschaftler wie
die junge Amerikanerin
Margret Mead mit ihren
zweifelhaften Forschungen
in der Südsee, wo es
angeblich die erträumte
Freiheit und Natürlichkeit
gab bis hin zur Offenheit
und Praxis des
Geschlechtsverkehrs auch
schon bei Kindern
untereinander, die dann
als Vorbild auch für
unsere Sexualerziehung
dienen könnte und
schließlich auch diente.
Dass sich diese
Forschungen inzwischen
längst als völlig
unwissenschaftlich
herausgestellt haben, weil
auch in der Südsee alles
ganz anders ist und war
(diese Forschungen
beruhten noch nicht einmal
auf einem naturalistischen
Fehlschluss, denn es wurde
einfach nur falsch
beobachtet), interessiert
heute niemanden: Die
Bücher für unsere
Sexualerziehung sind
gedruckt, die Lehrpläne
sind erarbeitet, die
Lehrer sind ausgebildet
und werden bezahlt und
schließlich gibt es auch
hochdotierte Professoren
für das alles: Wir machen
also weiter! Da stört auch
nicht, wenn die
Protagonisten dieser
"Wissenschaft" inzwischen
doch ins Zwielicht geraten
sind. Ich verweise hier
auf einen Beitrag in der
Zeitung "DIE WELT" vom
22.7.2019: "In staatlicher
OBHUT missbraucht", wo es
darum geht, wie vom
Berliner Jugendamt Jungen
zur Adoption an einen
Pädophilen gegeben wurden.
Gutachter und Begleiter
dafür war Helmut Kentler,
einer dieser bedeutenden
Protagonisten der modernen
Sexualwissenschaft und
Sexualerziehung. Daher
plädiere ich jetzt dafür,
diese problematische
"moderne"
Sexualwissenschaft zu
überdenken und vor allem
die daraus abgeleitete
Sexualerziehung
weitestgehend zu
revidieren. Stattdessen
sollten wir uns einmal
darum kümmern, was hier
unsere christliche
Religion zu bieten hat.
Aber eben nicht die nach
dem "Hinzukömmling"
Paulus, sondern die nach
dem Engagment des
ursprünglichen Jesus. 30.
Alles gut und schön,
doch ich habe mit
der katholischen
Kirche nichts am
Hut. Und angenommen,
Dein Konzept
gelingt, dann würde
das der katholischen
Kirche doch wieder
Auftrieb geben; wie
ich die Typen dort
kenne, werden die
wieder alles sich
selbst zugute halten
– nach dem Motto:
"Wir haben das doch
schon immer gesagt
..." Und ich war
dann noch ein
Unterstützer dieses
Systems!
Ich
denke, du siehst
inzwischen auch ein,
dass es ein Akt der
Humanität ist, etwas
daran zu tun, dass
junge Menschen in den
Dingen der Ethik
fitter werden. Und
wenn du hier nicht
mitmachst allein aus
dem Grund, um nicht
ein System zu
unterstützen, das dir
nicht gefällt, dann
ist das doch nun von
dir wirklich nicht
sonderlich human.
Außerdem: Ich hoffe
doch, dass selbst ein
noch so inhumanes
System, dessen
Anliegen ist, junge
Menschen in den Dingen
der Ethik fitter zu
machen und das auch
nach bestem Willen in
die Praxis umsetzt,
sich entweder selbst
auflöst oder sich so
ändert, dass es von
allen akzeptiert
werden kann.
31. Du
schreibst oft in der
Ich-Form, das klingt
von vornherein nicht
wissenschaftlich.
Dazu möchte ich anmerken, dass ich diese Form bisweilen bewusst verwende. Wenn ich etwa in dem Buch „Der Prozess Jesu“ von Werner Koch lese: "Zweifellos waren unter dem versammelten Volk bestellte Angehörige und Freunde des Barrabas, die durch lautstarkes Geschrei den römischen Richter ...beeinflussen wollten. Sicher scheint auch, dass viele Zuschauer an der Messianität des Angeklagten zweifelten, als sie nun sahen ...." (kursiv durch mich), dann frage ich mich, ob mir hier etwas „untergejubelt“ werden soll, was ist, wenn ich aber zu anderen Schlüssen komme? Ich finde, da ist die Ich-Form ehrlicher und also auch korrekter. (Ich hätte vielleicht geschrieben: "Für mich steht außer Zweifel, dass unter dem versammelten Volk ....".)
32. Es bleibt
dabei, gerade
die jungen
Leute von
heute wollen
nun einmal
auch das
Kopulieren,
dagegen kannst
doch auch du
nichts machen. Jetzt muss ich doch einmal die jungen Leute direkt ansprechen, aber nicht nur die! Also: "Ihr solltet euch doch einmal durch den Kopf gehen lassen, was das im Klartext heißt, was gerade auch die Religionen, die Parteien, die Pädagogen und die Soziologen euch hier unterstellen. Das heißt doch, dass sie euch von vornherein also geil und primitiv und dumm und unberechenbar triebhaft einschätzen, so dass es sich gar nicht lohnt, euch etwas von der hohen Liebe, von einer vernünftigen Moral, von Ehre und Würde zu erzählen! Also gibt es hier von vornherein auch keine entsprechende Pädagogik und keine Religion, die sich hier wirklich kümmert, damit die Liebe gelingt – alles was die also machen, ist, euch im Gebrauch von Kondomen und Verhütungspillen zu unterrichten, um Geschlechtskrankheiten und ungewollte Schwangerschaften zu verhindern, die dann auch vor allem auch ihre Gesellschaft schädigen. Eure Enttäuschungen und andere seelischen und auch materiellen Schäden (etwa in der Folge von Ehescheidungen) sind denen völlig egal oder sogar direkt beabsichtigt. Die Religionen vertrösten Euch dann mit einem Glauben, dass nach dem Tod alles besser wird – und dieser Glaube ist für sie keine schlechte Einkommensquelle. Ja, wenn das alles nicht ein eindeutiges Zeichen ist, wie alle diese ach so wohlanständigen und hochgebildeten Leute, die sich oft auch noch sehr christlich geben, über euch denken! Deutlicher können sie es nun wirklich nicht sagen, wie sie euch junge Menschen zu Melkkühen erziehen, mit denen sie sich finanzieren, und wie sie euch dann auch noch verachten .... Oder etwas anders: Eine harmlose Lebensfreude oder auch Freude am Menschsein und diese auch öffentlich zeigen zu können – wie etwa die dieser hübschen Radlerinnen (siehe https://basisreli.lima-city.de/radler/radlerinnen.htm) - fällt unter den Jugendschutz, weil solche Freude als sittengefährdend gilt (lächerlich!), und wird bestraft. Doch wenn euch nicht nur in kommerziellen Jugendzeitschriften, sondern auch im Schulunterricht, beigebracht wird, dass einvernehmlicher Sex mit wem auch immer normal ist, und ihr setzt das dann auch in die Praxis um, dann ist das akzeptiert und erlaubt! Wichtig dabei ist nur, dass Ihr nicht unter äußerlichem Zwang steht. Wenn ihr dagegn entsprechend gekonnt manipuliert worden seid, so dass Ihr euch auch noch einbildet, dass seien eure eigenen Entscheidungen und dass ihr daher dabei freiwillig mitmacht, dann ist das alles o.k.... Dabei ist alles "sogar von oben" beabsichtigt und gewollt, denn wenn es das nicht wäre, würde es die entsprechenden Forschungen von Theologen, von Philosophen, von Pädagogen, von Soziologen geben. Doch solche Forschungen gibt es nicht. Wenn das nicht alles eine völlige Verdrehung ist, was Moral und was Unmoral ist!" 35. Die ganze Sexualität ihrer Gläubigen geht doch die Kirche gar nichts an, die macht sich mit ihrer Einmischung hier doch nur lächerlich! Ja und nein! Sie haben gewiss völlig Recht, dass WIE geht die Kirche tatsächlich nichts an, das ist Sache der Eheleute. Doch AB WANN und mit WEM, da sollte die Kirche sich schon zuständig sehen, denn hier geht es um eine Ordnung und vor allem auch um die echte Monogamie, dass es also den Geschlechtsverkehr nur mit einem Partner im Leben gibt – klar ausgenommen bei Verwitwung. In einem Gespräch des Dominikanerpaters Albert Seul mit dem Chefideologen der Linken Gregor Gysi am 11. Mai 2018 im Kloster Klausen bei Trier kam Gregor Gysi auf die "rigide Sexualmoral" der Kircche zu sprechen. Die Sexualmoral derKirche ist nun einmal, unabhängig davon, ob man sie mag oder nicht, so Gysi, die Norm der Kirche. Er kam dann auf das Problem, dass sich etwa 95 % der Gläubigen wohl nicht an diese Norm halten (dazu Zustimmung in Form von allgemeiner Heiterkeit). Und, so Gysi weiter, wenn hier von der Kirche Normverletzungen akzeptiert werden, so bedeutet das, dass die Autorität der Kirche untergraben wird. Es bleibt also dabei, wenn die Kirche Autorität haben will, muss sie auf der Sexualmoral bestehen! Doch es gibt eine Chance hier, wenn nicht die Chance schlechthin: Es bleibt der Kirche überlassen, wie sie diese Sexualmoral für die jungen Menschen so attraktiv macht und kreativ an sie rüberbringt, dass aus einem ungeliebten Ladenhüter, den niemand will, der Knüller schlechthin wird! Und wenn man sich die Sexualmoral einer echten Monogamie mal richtig besieht, ist sie ja auch der Knüller schlechthin!
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