Was hat das Glaubenskonzept nach dem wirklichen Jesus mit dem Frieden zu tun? Sehr viel! Doch
dann war der bedeutende spanische Philosoph José Ortega y Gasset (1883 –
1955) auch ein Macho und ein Psychopath (und nicht nur der, sondern
etwa auch einige der bedeutenden Opernkomponisten, die die Jungfäulichkeit zum Thema
hatten, ich denke etwa Giacomo Puccini und besonders an seine Oper
Turandot. Doch zumindest unterschwellig ist die Jungfräulichkeit auch
das Thema in vielen anderen Werken unserer Kultur). Wie
sehr die persönlichsten Träume und Entscheidungen gerade von
jungfräulichen Mädchen jedenfalls auch eine politische Dimension haben,
hat besonders der erwähnte spanische Philosoph auf den Punkt gebracht: „So
ist das Leben: überraschend und voll von nie gewähnten Wegen. Wer
hätte geglaubt, dass etwas so unfassbares Flüchtiges wie die
Luftgebilde, die junge Mädchen in keuschen Kammern sinnen, den
Jahrhunderten tiefere Spuren eingraben als der Stahl des
Kriegsgottes. Von den rührenden Geweben heimlicher
Mädchenphantasien hängt großenteils die Wirklichkeit des kommenden
Jahrhunderts ab!“ („Über die Liebe“, Stuttgart 1954, S. 24)
Im Klartext heißt das doch: Wonach sich keusche Mädchen ihren ersten
Sex- oder natürlich auch Ehepartner aussuchen, damit prägen sie nicht
nur so gerade die Männer, sondern damit prägen sie überhaupt die
Geschichte! Genau
das sage ich ja auch, wenn ich empfehle, dass die Mädchen sich nicht
irgendeinen Partner insbesondere für ihre erste Intimität vor allem
aus dem Grund „um es hinter sich zu haben“ oder "um nicht als unmodern und frigide zu gelten" aussuchen sollen, weil sie
damit höchstwahrscheinlich einen Falschen „belohnen“, sondern
denjenigen mit einem wirklich menschlichen, also auch ethischen Niveau
– und das kann nun einmal nur der Ehepartner sein.
Und eine eintsprechende Einstellung prägt natürlich auch eine Gesellschaft. Aber:
Es reicht natürlich nicht, die Jungfräulichkeit mit
Triebverzichtsqualen zu leben aus Angst vor einer Bestrafung etwa nach
dem Tod in der Hölle oder auch aus Angst vor der Praxis der Sexualität
oder vor einem schlechten Ruf - sondern richtig wertvoll ist die
Jungfräulichkeit nur, wenn sie aus bewusster Emanzipation und mit Freude
und ohne Verstecken gelebt wird - was dann auch von anderen an dem besonderen Verhalten zu erkennen
ist! Siehe etwa die Anlage 2 in der Kurzfassung! Nur dann hat die Jungfräulichkeit auch einen politischen Effekt,
so dass sie also auch wirksam für den Frieden ist! Natürlich, das Engagement für den Frieden ist immer möglich, also auch anders - doch warum soll man nicht einen einfachen Weg gehen, wenn er doch möglich ist? Und im Krieg gibt es ja auch immer Gegner, warum also nicht einen Weg gehen, der so vorteilhaft ist, dass ihn auch die Gegner gut finden und ihn gehen wollen? |