Die WAHRSCHEINLICHKEITSRECHNUNG ist eine Disziplin der Mathematik, bei der es darum geht, die Chance zu berechnen, dass ein Ereignis einteten wird. Hier soll diese "Rechnung" einmal dahin erweitert werden, zu überprüfen, warum in der Vergangenheit ein Ereignis eingetreten war oder vielmehr ob es überhaupt sein kann, dass ein Ereignis einmal eingetreten war.

Wenn Theologen etwa die Wahrheit über das Leben Jesu und über sein Engagement erforschen, dann picken sie sich im Allgemeinen einzelne Ereignisse aus dem Leben Jesu heraus, wie etwa die Jungfrauengeburt oder die Auferstehung, und diskutieren darüber, ob diese Ereignisse wahr sind oder nicht.

Ich denke, dieses Verfahren ist am besten zu vergleichen mit dem Problem vom Wald und den Bäumen, bei dem es darum geht, dass viele Menschen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Das heißt, dass - beispielweise bei der Beurteilung von Baumkrankheiten - viele Menschen so sehr auf einzelne Bäume fixiert sind, dass sie den Überblick über das große Ganze einfach verloren haben und damit auch nicht die Ursache oder die Ursachen der Krankheiten erkennen können.

Was liegt hier näher, als einmal die einzelnen Bäume zu vergessen und aus dem Wald heraus zu gehen und ihn aus der Distanz zu betrachten. Denn dann könnten sie vielleicht zu einer besseren Beurteilung der Baumkrankheiten kommen, wenn sie schon bei einer oberflächlichen Betrachtungsweise erkennen, dass an bestimmten Stellen die Bäume sehr krank sind - und an anderen Stellen gar nicht. Sie könnten sich dann fragen nach dem "Warum" und sinnvolle Maßnahmen zur Gesundung der kranken Bäume einleiten.

Und hier wieder zur Beurteilung der Geschichte von Jesus: Ein einzelnes wundersames Ereignis, das von Jesus berichtet wird, kann ja, selbst wenn es nach allen uns bekannten Naturgesetzen eigentlich gar nicht sein kann, durchaus einmal geschehen sein, immerhin kann es ja einen Gott geben, der Naturgesetze außer Kraft setzen kann.

Doch wenn wir jetzt mal aus dem Wald herausgehen und uns den Wald aus der Distanz ansehen, dann werden wir sehen, dass dieses "wundersame Ereignis" wie auch viele andere "wundersame Ereignisse" auch noch von anderen Göttern erzählt werden - und dass die Gläubigen dieser Götterreligionen auch dieselben festen Überzeugungen wie wir haben, dass die wundersamen Ereignisse wirklich geschehen sind.

Wir können alles auch unter dem Gesichtspunkt des Zufalls sehen: Es kann ja sein, dass irgendetwas Außergewöhnliches einmal durch Zufall passiert, selbst wenn es noch so unwahrscheinlich ist. Doch was ist, wenn sich solche Zufälle bei einem Menschen häufen und wenn sie dann auch noch für bestimmte Personen typisch sind - insbesondere für Götter? Sieht dann nicht alles nach einer Konstruktion einer Kunstfigur aus?

Ich kann mir jedenfalls nicht helfen: Alle diese wundersamen Geschichten stimmen nicht bei den anderen Religionen und sie stimmen auch nicht bei unserer Religion.

Es gibt für diesen Jesus jedenfalls eine plausiblere und bessere Lösung!

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