Durch die Glaubensgegner zum echten Jesus - und der Schwachsinn der Vergenderung

Gott schreibt auch auf krummen Linien gerade: Durch Glaubens­geg­ner zum echten Jesus.

Versuch einer Theologie und eines Glaubenskonzepts nach dem wirklichen oder auch echten Jesus.

Der echte Jesus war wohl eher ein typischer Investigativjournalist (wie wir heute sagen würden) – und musste auch deswegen sterben. Danach wurde er von seinen Gegnern sozusagen perfekt verfälscht.

Es gibt nicht wenige Kritiker sowohl der Kirchen, wie auch überhaupt des christ­li­chen Glaubens, die sagen, dass die ganze christliche Religion leere Phantasie ist, dass sie also mehr oder weniger frei erfunden ist, dass sie also im Grunde genommen Lüge und Betrug ist.

An den Theologen und den sonstigen Repräsentanten der Kirchen prallen diese Kritiken offensichtlich weitgehend oder sogar weitestgehend ab – sie scheinen sie sehr oft gar nicht zur Kenntnis zu nehmen und sie scheren sich also auch nicht darum. Sie machen weiter, als ob das alles, was sie erfor­schen und verkünden, auf dem festen Boden der Tatsachen stünde.

Doch ich denke, dass es unter diesen Kritikern von christlicher Religion und Kirche durchaus sehr seriöse Wissenschaftler gibt, die man unbedingt ernst nehmen sollte. Ob es nicht vielleicht sogar einem guten Gottesglauben entspricht, darauf zu vertrauen, dass für unseren Glauben und also auch für die Kirche etwas Positives herauskommt, wenn wir uns einmal auf solche ernst zu nehmende Kritiker einlassen?

Ich denke hier besonders an drei von ihnen:

    1. Karlheinz Deschner (1924-2014), der immerhin ein Studium der Theo­logie, der Philosophie, der Litera­turwissenschaft und der Ge­schichte absolviert hat – und auch mit einer Promo­tion. In seinem Buch „Der ge­fälschte Glaube – Die wahren Hintergründe der kirchlichen Lehren“ be­schreibt er (wie übrigens auch andere), dass die meisten Glaubensin­hal­te Plagiate aus antiken nicht­christlichen Religionen sind, so die Jung­frau­en­ge­burt bzw. die Zeugung durch einen göttlichen Vater, die Got­tes­sohn­schaft, die Er­lö­serfunktion eines Gottessohns, die Wunder, ja sogar die Kreuzigung eines Gottes, die To­ten­er­we­ckun­gen und die Auf­erste­hun­g, die Kultfeiern mit Brot und Wein.

    Und hier drei Bilder zur Illustrierung der These, dass die meisten Glaubensinhalte unserer Religion Plagiate sind:


Europa -
                Neapel

Das Mosaik „Europa mit dem als Stier verkleideten Zeus“ befindet sich im Na­tionalmuseum in Neapel. Ein Bild von der Parallelgeschichte im Neuen Testa­ment von der „Verkündigung Mariens“ brauche ich wohl nicht mitauszudrucken

Isis
                erweckt Osiris

Isis in Vogelgestalt bei der Erweckung des Osiris, der beim Kampf gegen das Böse umgekommen war und danach drei Tage die Seelen der Toten in der Unterwelt besucht hatte Relief im Totentempel Sethos I. in Abydos (Ägypten) – die Geschichte von der Auferstehung Jesu ist also nichts Neues.


Himmelfahrt von Kaiser Antonius Pius und Faustina

Das Relief von der Him­melfahrt des Kaisers Antonius Pius und seiner Frau Faustina befindet sich in den Vatikani­schen Museen (ich habe den Gipsabdruck im Römisch-Germanischen Museum in Mainz foto­grafiert). Auch hier ken­nen Sie gewiss Gemälde von der Himmelfahrt Jesu und erst recht Mariens.

    2. Der dänische Indologe Christian Lindtner (1949 – 2020) mit seinen professionellen Kenntnissen des Griechischen und Lateinischen und der altindischen Sprachen Sanskrit und Pali. In seinem Buch „Geheimnisse um Jesus Christus“ beschreibt Lindtner, dass das Neue Testament ganz offensichtlich weitestgehend ein Plagiat aus altindischen buddhistischen Texten ist – „aufgemotzt“ mit „Einlagen“ aus den im Westen typischen Mythologien und auch aus dem Judentum. Lindtner erklärt das damit, dass buddhistische Mönche einen Buddhismus für den Westen schaffen wollten, denen es aber nur auf die buddhistische Philosophie ankam und die also diesen Buddhismus in einen im Westen üblichen (äußerlichen) „Rahmen“ eingebaut haben. Der „buddhistische Held“ in dem Buddhis­mus für den Westen ist also ein von den Buddhisten erfundener Jesus und so kommt Lindtner zur Quintessenz „Jesus is Buddha“. Näheres zu Christian Lindtner unter https://unser-mitteleuropa.com/in-memoriam-dr-phil-christian-lindtner-1949-2020/ (oder leichter zu suchen, wenn man bei google eingibt: „Christian Lindtner“ und „Unser Mitteleuropa“).

    3. Der jüdisch-englische Talmudgelehrte Hyam Maccoby (1924-2004), der zuletzt Professor am Center for Jewish Studies der Universität Leeds war. In seinem Buch „Der Mythenschmied“ nimmt sich Maccoby diesen „Hinzukömmling“ Paulus vor – und beschreibt unter anderem, wie der die ihm aus seiner Kindheit in Tarsus, einem Hauptzentrum des bis­weilen blutigen Attis- und Adoniskults, bekannten „Geschichten“ und Ri­ten auf Jesus übertragen und damit eine völlig neue Religion geschaffen hat, die mit dem wirklichen Jesus nichts oder zumindest nicht viel zu tun hat. So wie Lindtner sagt „Jesus is Buddha“, würde also Maccoby – frei nach Paulus – sagen „Jesus is Attis“.

Was diese drei kritischen Wissenschaftler heraus gefunden haben, wäre nun eigentlich der Todesstoß für unseren christlichen Glauben. Denn es dreht sich doch um die wichtigsten Lehren, die unseren Glauben ausmachen.

Doch es ist nicht aller Tage Abend!

Den entscheidenden Tipp, was Jesus nun war und wofür er sich engagiert hatte und weswegen er auch so grausam umgebracht wurde, bekam ich erstaunlicherweise in dem Knolleburekaff („Zuckerrübenbauerndort“) west­lich von Köln (es wird auch noch mehr angebaut als Zuckerrüben), in dem ich wohne, von einem Nachbarn, einem Bauern. Er hatte einmal eine seiner Wohnungen in dem entsprechend umgebauten „Abbau“ in den Feldern an einen Zuhälter, also an einen Profi in der Halbwelt, vermietet und sich mit dem auch über dessen „Geschäftsfeld“ unterhalten. Und als er sich dann irgendwann einmal mit mir unterhielt, kamen wir darauf, dass die berühmte Geschichte, wie Jesus im Johannesevangelium eine Sünderin vor der Steinigung rettet, eindeutig eine Bestrafungsgeschichte aus der Halbwelt ist. Denn wann passiert das schon, dass eine Frau „bei so etwas“ auf frischer Tat ertappt wird – und dass es auch gleich zwei „Ertapper“ sind, die dann auch noch gleich zum Gericht laufen, wo sie doch wissen, dass das für die Ertappte die Todesstrafe bedeutet? Das passiert doch sowieso nie, es sei denn, es ist hier etwas bewusst arrangiert. Das alles wusste mit Sicherheit auch Jesus. Denn er war ja – vermutlich von seiner früheren Arbeit als Häuserbauer in einem Familienbautrupp in der ganzen Region her – auch mit Prostituierten und Zöllnern (oder besser Steuereintreibern) befreundet und hatte sich gewiss auch mit ihnen über ihre Probleme unterhalten. Und von daher hatte er etwa erfahren, wie Frauen zur Prostitution erpresst wur­den – nach dem „Zweizeugenverfahren“ der Geschichte von der schönen Susanna im Anhang des Buches Daniel: „Entweder du hast Sex mit uns (was damals den Einstieg in die Prostitution bedeutete) oder, falls du dich weigerst, dann zeigen wir dich bei Gericht an und sagen, dass wir dich beim Sex mit einem jungen Mann, der aber entwischt ist, erwischt hätten, dann wirst du hingerichtet.“ Eine attraktive Frau hatte also gegen solche Männer nur die Wahl Prostitution oder Tod – also keine Chance. Und bei der Sünde­rin im Johannesevangelium war die Situation nun offen­sicht­lich etwas an­ders: Sie war gewiss eine Prostituierte und hatte irgendwie gegen die Spiel­regeln in ihrem „Beruf“ verstoßen, wir wissen nicht, was das war, das ist aber auch nicht wichtig, und sollte nun dafür bestraft werden. Vielleicht hatte sie ihre korrekten Einnahmen verschwiegen und sie nicht richtig abgeliefert? Vielleicht hatte sie auch von den Reden Jesu gehört und wollte aus ihrem Beruf aussteigen? Dafür hatten es nun ihre „Beschützer“ (oder auch Zuhäl­ter) so eingerichtet, dass sie beim Sex mit einem Freier erwischt wurde (es war ja eine arrangierte Geschichte, also konnte der Freier unerkannt ent­kommen) und folglich bestraft werden sollte – vor allem auch zur Warnung für „die anderen Frauen der Beschützer“, damit sie nicht auch solche Spe­renzchen machten …


Cranach: Jesus und die Sünderin


Wenn ich das Bild „Jesus und die Sünderin“ richtig interpretiere, hatte der Maler Lukas Cranach d. Ä. die­selbe Sicht von der Erzählung im Johannes­evan­ge­lium wie ich, dass es sich bei der al­so um eine Krimi­nalgeschichte han­delt. Ich den­ke, deut­licher kann man es nicht ma­len, wenn man die Möchtegernsteiniger für Verbrecher hält, jedenfalls sehen sie nicht aus wie spießige Moralapostel. Und auch die beiden „weisen älte­ren Herren“ hinten rechts sind doch die typischen hochgeistigen Theologen und Philosophen (und wohl auch die meisten Journalisten), die immer nur die Oberfläche sehen und gar nicht wissen (wollen), was wirklich gespielt wird. Auf diese Weise können die Verbrecher immer weiter machen, was und wie sie wollen. Ein faszinierendes Bild! Ich weiß schon, warum ich das habe für mich in Vietnam malen lassen! 


Dieses brutale Verhalten hatte Jesus nun mitbekommen – und in öffentlichen Reden angeprangert: „Gegen die Sünde, gegen die Heuchler, für die Liebe“. Er hatte sich also mit der offensichtlich sehr mächtigen Halbwelt, wir würden heute „Mafia“ sagen, angelegt. Dafür musste er also sterben.

Jesus war also kein Religionsstifter, wie ihn das NT beschreibt, sondern so etwas wie ein Investigativjournalist wie die Investigativjournalisten Peter R. de Vries (Niederlande), Ján Kuciak und seine Braut Martina Kusnirova (Slo­wakei), Daphne Caruana Galizia (Malta) und Jamal Khashoggi (Saudi Ara­bien) in unserer heutigen Zeit. Er hatte sich also über die kriminellen Ma­chen­schaften im Zusammenhang mit Prostitution und Geld (den typischen Geschäftsfeldern der Mafia, die Funktionäre der Behörden haben dabei mit­gemacht bzw. weggesehen) „vor Ort“ schlau gemacht und das dann in Er­man­gelung von den heute üblichen Medien in öffentlichen Reden publik ge­macht – woraus dann später verharmlosend mehr oder weniger fromme Predigten wurden, die keinem weh taten.

Und wie kam es nun zu dem „Plagiat-Neuen-Testament“? Die Sache ist doch eigentlich ganz einfach, wenn man erst einmal auf die Idee mit der Halbwelt gekommen ist, gegen die sich Jesus engagiert hatte. Denn mit dem Tod Jesu waren die Ideen Jesu natürlich nicht auch gestorben, er hatte ja lange genug öffentlich geredet und so hatte er auch Anhänger. Und nach seinem Tod fingen nun einige von ihnen an, in seinem Sinn weiterzumachen. Das mochten nun die Gegner Jesu schon gar nicht. Doch wie sollten sie dagegen vorgehen? Wir kennen heute ein ähnliches Problem mit dem Lö­schen von Dateien auf Festplatten in Computern. Wenn man die mit einem Klick auf die Funktion „Löschen“ löscht, ist der Inhalt natürlich noch da, nur man findet ihn nicht mehr. Doch es gibt Programme, sie wiederzufinden. Wirklich gelöscht ist etwas nur, wenn der zu löschende Inhalt mit einem neuen Inhalt überschrieben wird. Und so war das auch mit dem Engagement Jesu – daher wurde das mit einem „neuen Inhalt“ überschrieben – also mit einem Konzept aus allen diesen Plagiaten aus anderen Religionen, das wir heute als „Neues Testament“ kennen. Das Neue Testament ist also keine Werbe- und Erbauungsschrift FÜR den echten Jesus, sondern ein Propa­gandamachwerk GEGEN den echten Jesus!

Und dieser „Hinzukömmling“ Paulus spielte bei diesem Löschen und Neu-Schreiben offensichtlich eine Hauptrolle, denn er war auf die Idee gekom­men, aus dem Kreuzestod Jesu einen von ihm selbst gewollten Opfertod zu machen – zur Erlösung der Menschheit wovon auch immer..

Das heißt auch, dass die drei zu Anfang dieses Beitrags zitierten Kritiker un­serer Religion mit ihrer Kritik vollkommen recht haben – nur die Lösung des Problems dürfte etwas anders aussehen, als wie die sich das jeweils vorge­stellt haben.

Näheres hierzu und vor alle auch was die Entdeckung des echten Jesus für uns heute bedeutet, finden Sie im Internet unter „Jesusideologie“ in der Web­site www.michael-preuschoff.de – auch in mehreren Sprachen (über­setzt mit dem zurzeit besten Übersetzungsprogramm www.deepl.com).

Aber ich höre schon die Kritiker sagen: Angenommen, die Sünderinge­schich­te aus Johannes 8 ist tatsächlich eine Halbweltbestrafungsgeschichte, sie ist also ein Indiz für den echten Jesus. Doch wie kann man aus einem einzigen Indiz heraus die ganze traditionelle Theo­logie über den Haufen werfen? Dazu kann ich nur anmerken, dass man in einem unklaren Fall, und der Fall Jesus ist wirklich äußerst unklar – keiner weiß, wer das Neue Testa­ment geschrieben hat (auf alle Fälle waren es keine Jünger Jesu oder andere, die Jesus persönlich erlebt hatten), warum es geschrieben wurde und wie es „unters Volk“ gebracht wurde – sehr wohl aus einem einzigen gu­ten Indiz einen Fall perfekt rekonstruieren!

Und vor allem: Mit der Rückbesinnung auf das Engagement des echten Jesus – also auf eine „Jesusideologie“ – sähe unsere Religion natürlich völ­lig anders aus, es wäre keine Pries­ter- und Gelehrtenreligion, keine Dog­men- und Glaubensreligion und also auch keine Macht- und Herrschafts­religion mehr, deren Hauptziele Verge­bung und Vertröstung auf ein Leben nach dem Tod sind, sondern eine hoch­ethische Lebenseinstellung mit ver­nünftigen Spielregeln. Und diese vernünf­tigen Spielregeln wären so, dass sie auch jeder akzeptieren könnte, gerade auch was die Sexualmoral betrifft. Er müsste sie allerdings von Kind an mit­bekommen. Mit „jeder“ meine ich auch die Moslems – nach meinen Erfah­run­gen als Lehrer haben gerade de­ren Mädchen höchstes Interesse. An die „Alten“ kommen wir sowieso nicht ran – aber an die Jugend! Natürlich: An die kommen wir im Allgemeinen erst einmal nur schwer, doch wenn wir un­sere jungen christlichen Leute gewin­nen, dann wird sich das herum spre­chen – und gerade auch in unserem In­ternetzeitalter – auch bei den mosle­mischen jungen Menschen!

Und hier etwas aus der heutigen Lebenswirklichkeit: Wie statt durch eine geradezu idiotische Vergende­rung der Sprache Frauen und Mädchen wirklich aufgewertet werden können.

Eigentlich wurde inzwischen genug über das Problem der Vergenderung geredet: Diese Ummodelung ist doch eine völlig unsinnige und völlig über­flüssige und oft sogar lächerliche Verhunzung der deutschen Sprache. Sie soll angeblich (so wie das Zauberwort Abrakadabra) mehr Geschlechterge­rech­tig­keit und also eine weitere Aufwertung der Frau bewirken. Doch die Erfah­rung ist, dass das mit so einem „Zauberwörtersprache“ einfach nicht funktio­niert, eine Sprache kann eine solche Aufwertung nun einmal nicht leisten – denn es ist immer nur umgekehrt: Eine verän­der­te Wirklichkeit bewirkt – falls es überhaupt notwendig ist – eine Veränderung der Sprache. Also müssen wir uns anders darum kümmern, die Wirklichkeit zu verändern!

Und mit der Vergenderung wird nur wieder einmal eine neue Sau durchs Dorf getrieben – mit dem Ziel, dass es bei dem, auf was es eigentlich ankä­me und was geändert werden müsste, nur ja alles beim Alten bleibt!

Was ich meine, gibt vielleicht am besten das Gespräch mit der Mutter einer Schülerin wieder, das ich relativ bald nach dem Beginn meiner „Karriere“ als Lehrer an einer berufsbildenden Schule anlässlich eines Elternsprechtages hatte: Sie hatte mich also vor vielen Jah­ren an einem Eltern­sprech­tag ein­mal nach dem Ziel meines Religi­onsunterrichts gefragt. Darauf ich, eher flap­sig: „Die Mädchen sind doch al­le ir­gendwie schizo­phren.“ Sie: „???“ Ich: „Na ja, vor dem Harm­losen und Para­die­sischen, bei dem sie auch eine brauch­ba­re Menschenkenntnis mitbekomm­en und Män­ner, die in Ord­nung sein wol­len, von einer schönen Mo­ral begeistern könn­ten, näm­lich vor »nackt am Strand«, haben sie pani­sche Angst. Doch das Problemati­sche, näm­lich den Sex mit nur zu oft fragwürdi­gen Part­nern, der ihnen bisweilen auch noch lebenslange Trau­mata beschert, den wol­len sie und machen ihn auch.“ „Und“, so die Mut­ter, „was wol­len Sie jetzt tun?“ Ich: „Dass die Mädchen das jeweils andere ma­chen.“ Die Mutter: „Wenn Sie das schaf­fen, sind Sie gut!“ 

Ja was passiert hier eigentlich?

Die Sache ist doch die, dass wir Menschen von Natur aus gerade auch im Sexuellen eigentlich hochmoralische Wesen sind – und das von Jugend an, insbesondere auch die Mädchen. Und da sie keine ausgesprochene Moral bei­gebracht bekommen, auch für die haben sie ja von der Natur ihr Gehirn mit­bekommen, übernehmen sie die in ihrer Gesellschaft übliche Moral, und das ist nun einmal die Scheinmoral der Leibfeindlichkeit, sie lernen also von Kind an, sich ihres Körpers zu schämen. Denn besonders die Teile, die sie vom anderen Geschlecht unterscheiden, sind ja offensichtlich etwas, was man lieber anderen nicht zeigt, das heißt, sie müssen also etwas Böses sein.

Daher also die Scham! Doch das Leben geht ja weiter – und irgendwann interessiert nun einmal auch das andere Geschlecht. Eigentlich würde es den jungen Menschen, die ja immer auch in einer Art „Werbephase“ sind, den für sie geeigneten Partner zu finden, ja völlig reichen, zu sehen und zu zeigen – also ein völlig harmloses Spiel zum gegenseitigen Kennenlernen. Doch das geht nicht – durch die Erziehung zur Leibfeindlichkeit oder auch zur Scham ist eine solche harmloses Verhalten unmöglich gemacht. Denn eine Befreiung von der Scham wäre ja eine Prostituiertensitte – und eine Prostituierte ist man doch nicht und möchte es auch nicht sein. Denn das würde ja der hohen Moral wider­sprechen …

Was also machen? Da nun der Geschlechtsverkehr ja eines Tages sowieso sein muss und da der ja, wie alle sagen, nicht mit jedem wirklich gut klappt, sagen sich die Mädchen: „Dann machen wir doch den! Schließlich gehört der ja heute auch zur sexu­e­llen Selbstbestimmung und ist ein Zeichen für eine gelungene Emanzi­pa­tion. Und alle reden ja auch davon, dass das so auch völlig nor­mal ist und irgendwann auxh sein muss auch zum Zeichen, dass man normal und gesund ist.“ Also fangen sie den an – und oft auch mit eigentlich untaugli­chen Part­nern – wie es das Thema bei dem Gespräch mit der Mutter war.

Doch diese Verdrehung der Moral, was eigentlich ein harmloser Spaß und eine völlig natürliche Sache ist (wenn man es nur richtig anstellt) und was eben nicht so harmlos ist, und was also je nachdem gerade von den jungen Leuten gemacht oder eben nicht gemacht werden sollte, damit wird doch in unseren Zivilisationen die Sexualmoral auf den Kopf gestellt. Zur Zeit Jesu wurden die Mädchen und jungen Frauen mit hoher krimineller Energie durch ausgesprochen krimi­nelle Methoden von ihrer natürlichen hohen Mo­ral abgebracht – heute werden sie mit Gleichgültigkeit und Empa­thielosigkeit durch Ma­nipulation zu einer Scheinmoral programmiert. Hier et­was richtig zu stellen – angefangen bei den jungen Men­schen – und sich zu engagieren, das wäre die Aufgabe einer Religion – nach der Jesusideologie. Das würde dann gerade auch bei den Mädchen und damit bei den späteren Frauen zu einer gelungenen sexu­ellen Selbstbestimmung und auch zu ech­ter Emanzipation führen – wenn sie einerseits die Leibfeindlichkeit überwin­den und andererseits den Geschlechts­verkehr nur dort machen, wo er nun einmal von der Natur aus hingehört, näm­lich in die Familie (weil dabei Kin­der entstehen können – und Kinder gehö­ren doch in eine Familie)!

Und zur Scham: Die kommt doch nur daher, weil wir unsere natürliche Moral nicht leben – und die ist nun einmal die monogame. Und wenn wir die leben würden, würde die Scham sozusagen automatisch verschwinden. Der Weg zu dieser natürlichen Moral ist, indem man die Mädchen in diesem Sinn pfif­figer macht!


Lucretia
                - Cranach


Zu den Idealvor­stell­ungen von Lukas Cra­nach d. Ä, der sowohl Maler als auch Huma­nist war, gehörte, dass Moral und Nackt­heit zu­sammen gehören, ja dass vielleicht die echte Moral nur mög­lich ist, wenn sie auch kom­biniert mit der Nackt­heit ist (natür­lich immer nur dort, wo es passt). Ein sehr schönes Beispiel für die­se Kombination ist die Darstellung der römi­schen Bür­gerin Lucretia, wenn auch ihr Schicksal ein trauri­ges war. Sie hatte näm­lich ei­ne Vergewal­ti­gung erlebt und litt so unter dieser schlim­men Erfahrung, an der sie zwar selbst un­schuldig war, doch mit der sie nicht mehr le­ben woll­te - dass sie sich selbst umbrach­te. Sie galt daher bei den Römern als In­be­griff der Mo­ral. Und in diesem Sinn hat sie also Lu­cas Cranach d. Ä. gemalt.

Doch im Hinblick auf diese grandiose Manipulation ist auch der Vergen­de­rungsschwach­sinn ein perfektes Ablenkungsmanöver. Mehr dazu unter www.michael-preuschoff.de , dort vor allem das Onlinebuch „Jesusideologie“.


Michael Preuschoff, Dipl.-Theol. und Berufsschulreligionslehrer i. R.