LOLITA (Basislexikon: kompetent-kritisch-konstruktiv)

LOLITA (nach dem Vornamen der Heldin im gleichnamigen Roman von V. V. Nabokov, 1899 - 1977], ein Mädchen, das seinem Alter nach noch fast ein Kind, körperlich aber schon entwickelt ist und zugleich unschuldig und raffiniert, naiv und verführerisch wirkt; Kindfrau (so im Brockhaus-Lexikon). Der Name ist inzwischen zum Synonym für (sexuelle) Beziehungen zwischen älteren  Männern und jungen Mädchen vor oder in der Pubertät geworden, die eigentlich unserer Moral widersprechen und auch von Gesetzes wegen verboten sind, bei denen die jungen Mädchen jedoch mitmachen und angeblich sogar treibende Kraft sind und die Männer eben nur nicht widerstehen können.

Was ist dran? - Unsere Unsicherheiten, was sinnvolle Vatergefühle sind (siehe Vater und Tochter).

Zunächst einmal, wenn aus irgendwelchen Gründen ein älterer Mann und ein sehr junges Mädchen zusammenkommen (was ja aus den verschiedensten Gründen schon einmal vorkommt), wie sieht überhaupt eine normale Beziehung aus, wie sollte eine normale Beziehung sein? Es ist wohl keine Schande und überhaupt nicht verworfen, wenn ein älterer Mann ein junges Mädchen schön findet und gerne anschaut, schließlich entsprechen schöne und junge Mädchen durchaus unserem genetisch bedingten Muster von Schönheit und Gesundheit. Doch da Gefühle von Partnerschaft wohl nicht infrage kommen, sollte dieser Eindruck normalerweise wohl eher in Richtung Inzesttabu ablaufen und echte Vatergefühle auslösen, also Fürsorge und Schutz. Dazu gehört natürlich auch, dem Mädchen Fähigkeiten und Information zu vermitteln, im Leben zu bestehen - und auch nicht auf einen (jüngeren) Mann à la Don Juan hereinzufallen. Und wer käme schließlich besser infrage für solches "Fitmachen" eines Mädchens als ein Mann, denn schließlich kennt er doch die männliche Mentalität mit allen Phantasien und Tricks und am besten!

Das Problem ist, dass hier (nicht nur heute und nicht nur bei uns) etwas durcheinander geraten zu sein scheint. Männer wissen etwa ganz grundsätzlich nicht, was junge Mädchen eigentlich wollen und wie mit ihnen umzugehen ist. Mädchen scheinen irgendwie rätselhaft und fast auch unheimlich. Und es geht nicht nur Männern so, sondern auch Frauen, die es eigentlich wissen sollten. Doch hat sich vieles seit ihrer eigenen Jugend geändert und die heutigen jungen Mädchen haben andere Informationen und Erfahrungen als sie selbst und bauen diese eben in ihre Phantasiewelt und in ihr Handeln ein - und deshalb scheinen sie selbst für Frauen so anders. 

Dabei ist die Sache vermutlich gar nicht so kompliziert: Wenn eine Veranlagung nicht in der Weise gefördert wird, wozu sie nun einmal da ist, spielt sie verrückt.

Wir können davon ausgehen, daß gerade junge Mädchen zunächst einmal absolut moralisch sind (schließlich sind sie von der Natur auf Schwangerschaft, Geburt und Kindererziehung programmiert, und das geht in einer unwirtlichen Natur, wie sie zu den Zeiten war, als sich die Menschen in der Evolution entwickelt haben, nun einmal nur in einer funktionierenden Partnerschaft von Mann und Frau, also in einer wirklichen Moral). Allerdings sind sie auch lebendige Wesen, die nun einmal leben wollen. Das heißt etwa, dass die Mädchen durchaus mit dem anderen Geschlecht Kontakt und dabei auch eine "Seh- und Zeigefreude" leben wollen - mehr gewiß nicht, denn das würde ja wieder ihrer Moral widersprechen. Siehe auch Sexting, leider äußert sich die Zeigefreude hier etwas niveaulos.

In allen patriarchalischen Gesellschaften (siehe Patriarchat), also auch bei uns, können die jungen Mädchen ihre Veranlagungen (etwa zu dieser Zeigefreude und vielleicht auch zu dem "Wildsein" dabei; alles nur aus Spaß und in voller Unschuld - siehe auch Tutti Frutti) jedoch nicht ausleben und statt wirklicher Moral (also vor allem statt einer Erziehung mit Menschenkenntnis und echtem strategischen Denken - siehe Strategie) wird ihnen eine Scheinmoral beigebracht (siehe Scham, Tabu und Manipulation) - und das alles wird dann noch mit einem auf dem Über-Ich aufbauenden Gewissen sozusagen zementiert.

Sagen Sie selbst: Woher nehmen wir eigentlich den Glauben, dass das gut gehen soll? Im Grunde geht es ja noch viel zu gut, eigentlich müsste alles noch viel "ver-rückter" laufen, doch schließlich setzt sich offensichtlich das Leben durch, das einfach gewisse geordnete Bahnen erfordert.

Doch bis dahin gibt es eben alle möglichen Varianten, mit diesem Problem Lebenwollen und Scheinmoral fertig zu werden. Und eine Variante ist eben die Variante "Lolita".

Das Problem "Lolita" scheint übrigens heute an anderer Stelle höchst aktuell zu sein: Was soll da anderes dahinter stecken als der Nachholbedarf nach einer nicht richtig gelebten kindlichen Unschuld mit ein wenig durchaus akzeptierbarem "Lolitacharme",  wenn selbst ältere Frauen ihre Körperbehaarung entfernen (siehe Schamhaarrasur) und damit sozusagen in die Rolle einer Lolita hineinschlüpfen, und wenn die Männer das dann auch noch gut finden?

Und immer wieder: Bei der Wahl ihrer Sexualpartner sollten sich die Mädchen auch ihrer gewaltigen Macht bewusst sein - und insbesondere des ersten: Siehe unter "Mädchen". 

(Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) Computer-Übersetzung des Buchs HONESTY AND FUN WITH THE MORALITY ins Englische unter !