3. Die Männer sind doch alle Schweine

Martina: Der Alexander ist ja ein fieser und gemeiner Kerl, das Mädchen so auszunutzen!

Felix: Du weißt, gut finde ich das ja nicht, was der macht. Doch überlege einmal. War da wirklich nur der schuld? Hat der sich nicht bloß genommen, was sich da angeboten hat?

Martina: Der hat seine Freundin doch regelrecht verarscht. Dem ging's doch bloß um den Sex. Und die wollte doch eigentlich gar nicht.

Felix: Was heißt hier eigentlich „regelrecht verarscht"? Wenn die's wirklich nicht gewollt hätte, hätte sie doch genauer hingesehen und dann hätte sie's doch auch nicht getan.

Martina: Sag bloß, du hältst auch noch zu dem Idioten.

Felix: Ganz bestimmt nicht, doch man sollte auch hier sachlich bleiben. Schließlich hatte sie sich ja diesen Typen ausgesucht, sie hätte sich ja auch einen anderen nehmen können, der „so etwas" nicht wollte.

Martina: Was hätte die denn sonst machen sollen?

Felix: Jetzt muß ich mal wirklich deutlich werden!

Ich finde das manchmal zum Kotzen mit euch Weibern! Sieh´ mal, ich hätte doch auch gern ein nettes Mädchen. Ich würde mit ihm liebend gern über Gott die Welt unterhalten, ich würde sie mitnehmen auf tolle Reisen, ich würde mit ihm ins Theater gehen, wir könnten sehen, ob wir etwas zusammen aufbauen können – und ich würde ihm gleichzeitig garantieren, daß wirklich „nichts passiert“.

Martina: Langweilig!

Felix: Das ist es ja, das ist für euch „Tussis von heute“ alles langweilig, blöd, verrückt, dagegen sträubt ihr euch mit Händen und Füßen. Doch solchen Typen, die rein gar nichts zu bieten haben außer ihren Penis, denen lauft ihr dann hinterher und die kriegen dann auch gleich immer alles von euch. Sag du mal, was soll man davon halten?

Martina: Typische Machoansichten hast du da!

Felix: Du verdrehst doch die Wirklichkeit! Ich will fair und wirklicher Kamerad sein! Deswegen muß ich mir aber noch längst nicht von Hühnern, die von alledem noch nie etwas gehört haben, auf dem Kopf rumtanzen lassen!

Martina: So kannst du das aber nicht sehen, wenn man Mädchen und jung ist, dann ist man eben so.

Felix: Ach, es kommt ja noch schlimmer. Wenn ihr nämlich die Schnauze voll habt von euren tollen Lovern mit dem dicken Penis und dem hohlen Kopf, dann sucht ihr auch noch einen, der genau das bietet, was ihr zuerst alles verachtet hattet. Und der darf euch dann auch noch mit seinem ganzen Gehalt versorgen bis hin zur Rente.

Martina: Man wird sich doch mal besinnen dürfen!

Felix: Akzeptiert... Doch wie du redest, sieht das so aus, als ob das alles nicht zufällig passiert, sondern als ob das geradezu darauf anlegst, daß das alles so passiert. Wenn das nicht so wäre, würdest du dich wenigstens bemühen, es anders zu machen, doch davon kann ich nichts merken. Und das ist ja die Schweinerei!

Daher finde ich, es gibt da immer noch eine Grenze. So ist vor allem der Geschlechtsverkehr genau der Schritt zu weit – wenn der passiert ist, dann zeigt man wirklich, wes Geistes Kind man ist. Sage mir, mit wem du dich ins Bett legst und ich sage dir, wer du bist... Bist du dir eigentlich bewußt, daß von deiner Konzeptlosigkeit letztlich nur immer die idiotischen und kaputten Typen profitieren, über die du dich so beklagst?

Martina: Und wie sollen das die Mädchen deiner Meinung nach besser machen - bitteschön?

Felix: Na ja, zumindest wenn abzusehen ist, daß es zum Geschlechtsverkehr kommt, dann muß man doch stutzig werden und aufwachen und diese Zusammenhänge sehen. Dieses Hühnchen da gerade hätte den Typen wenigstens fragen können, was er sonst noch auf Lager hat.

Martina: Da kann der ihr ja auch etwas vormachen.

Felix: Das ist nicht das Problem. Die war auf ein wirklich konsequentes Durchchecken einfach überhaupt nicht programmiert. Denn wer clever ist, der findet auch immer Methoden, das herauszukriegen, was er will. Wenn die wirklich gewußt hätte, was sie wollte, und wenn die richtig hingesehen hätte, wäre der das nicht passiert. Natürlich, nachgeworfen bekommt man eine heile Welt und die große Liebe sicher nicht. Wer den Kopf in den Sand steckt und sich vor allem an dem orientiert, was alle machen, darf sich nicht wundern, wenn er irgendwann so richtig getreten wird und reinfällt.

Martina: Aber man kann doch auch nicht immer Außenseiter sein.

Felix: Dann muß man aber auch bereit sein, aus dieser Anpasserei die Konsequenzen zu ziehen, und  darf man sich hinterher nicht beklagen. Es war schon immer etwas schwieriger, etwas Besonderes zu sein.

Martina: Du bist aber ganz schön hart.

Felix: Ich rede ja hier nicht von Schuld. Vermutlich könnt ihr gar nicht anders handeln, weil ihr´s nicht besser wißt.

Martina: Und ist das denn unsere Schuld? Wer sind denn immer die, die Erziehung machen, das sind doch welche von deiner Sorte – Männer! Also seid ihr Männer doch die, die schuld sind und gar kein Interesse daran haben, daß wir da clever sind.

Felix: Aber ausbaden müßt ihr´s trotzdem...

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