Bitte lesen Sie zunächst folgende Kritik an Gandhi:
Der Beitrag scheint mir doch sehr einseitig. Das gibt es einfach nicht, dass ein Mensch nur schlecht ist, hier wird ja auch rein gar nichts Positives gesehen im Hinblick auf die sexualmoralischen Ideen Gandhis. So habe ich den Verdacht, dass der Verfasser des Artikels nicht wirklich objektiv ist. Auch habe Ich dazu einmal genau das genaue Gegenteil über die "Praktiken Gandhis" gelesen, leider weiß ich nicht mehr wo, dass sich nämlich Studentinnen darum förmlich gerissen hätten, mit Gandhi eine Nacht nackt zu verbringen. Das scheint mir übrigens eher wahrscheinlich, dass hier kein Zwang bestand, denn wer kann schon in einem Staat, der keine harte Diktatur ist, Mädchen zu so etwas „zwingen“? Ich denke, dass die Beurteilung Gandhis gerade auch davon abhängt, welche Assoziationen der jeweilige Beurteiler im Kopf hat, und genau durch diese Assoziationen können manche Handlungen sehr negativ oder auch sehr positiv wirken. Zum Beispiel: Während der ersten Monate meiner militärischen Dienstzeit, als ich mit „normalen Soldaten“ aus allen Bevölkerungskreisen zusammen war, habe ich erlebt, wie negativ über Mädchen geredet wurde, Mädchen wurden grundsätzlich als l.f.G.´s bezeichnet, also als „leicht fickbare Gegenstände“. Auf der anderen Seite hatte ich den Eindruck, dass Mädchen, die eine konsequente und unverklemmte Moral haben, hoch geschätzt wurden. Das hat sich offensichtlich bei mir so eingeprägt, dass ich nach Alternativen suche, wie Mädchen eine vernünftige Moral leben können, die auch praktikabel ist, so dass gerade auch von jungen Männern positiv über sie geredet wird. Auch von diesen Erlebnissen her bin ich also längse zu der Einstellung gerade auch für Mädchen gekommen: „Kein Sex vor der Ehe“ aber durchaus „Spaß an der Nacktheit“, natürlich muss auch anderen klar sein, warum man bzw. frau eine solche Einstellung hat und die auch praktiziert. Und mit dieser Einstellung kann ich nun meine Gesprächspartner in zwei Gruppen einteilen. Die einen finden die gut, sie pflichten mir bisweilen sogar euphorisch bei, es ist als ob ich ihnen aus der Seele spreche – und die anderen schweigen sich aus oder sind wütend auf mich und beleidigen mich sogar oder halten mich auch noch für verrückt. Natürlich bin ich einmal durchgegangen, was das für Menschen in der ersten und was für Menschen in der zweiten Gruppe sind. In der ersten Gruppe sind Mädchen, die aufgrund ihres Alters, aber auch aufgrund ihrer Offenheit und ihrem Spaß bei der Diskussion jungfräulich sind, allerdings musste ich natürlich meine Ideen gut rüber bringen, vor allem auch mit einem guten Einstieg. (Etwa, dass bei uns heute schon Mädchen in der Schule lernen, wie sie sich gegen Schwangerschaft und Geschlechtskrankheiten mit Kondomen schützen können, dass die Schule also damit rechnet, dass sie erst einmal zumindest halbwegs Prostituierte sind, doch wie sie die richtige Liebe anfangen können, das sagt ihnen niemand.) Und dann waren da auch noch junge Frauen, denen anzumerken war, dass sie wehmütig waren, dass sie selbst solche Ideen ("kein Sex vor der Ehe aber Spaß an der Nacktheit") leider nicht früher wussten. Gerade die offensichtlich jungfräulichen Mädchen fanden nur spannend, was ich nun als Alternative erzählte. Es scheint so, dass ihre Phantasie, die sie ja haben und die bisher auf Sex fixiert war, umgeleitet wird in etwas Harmloses und Harmonisches, das keine Folgen hat, keine Sünde ist, einfach nur paradiesisch ist. Und auf einmal bekommen auch alte Ideale, dass sie als Jungfrau in die Ehe gehen können, eine schöne Attraktivität. Für die zweite Gruppe kann ich natürlich nur von Menschen reden, von denen ich etwas weiß und mit denen ich Kontakt hatte, und nicht von denen, die schweigen (wenn ich mir natürlich auch über die „meine Gedanken“ machen, warum sie wohl schweigen). Und diese Menschen, es waren vor allem Frauen, hatten – wie ich von ihnen selbst oder auch von anderen erfuhr – ihre nicht sehr harmonischen „Beziehungskisten“ hinter sich, um es einmal locker zu sagen. Ganz offensichtlich haben die nun völlig andere Assoziationen, wenn sie von "solchen Ideen" hören. Die können nur sehen, dass sich ein „Alter“ an jungen Mädchen aufgeilt oder zumindest aufgeilen will, und umso schlimmer, wenn er gar nichts "Handfestes" von den Mädchen will und er es auch noch erreicht, dass die Mädchen Spaß an der Geschichte haben. Ungeheuerlich, so etwas, unerhört. Und sie werden sozusagen blind vor Wut und vor Hass (was sie ja alles auch noch möglichst verstecken müssen, weil sie merken, dass sie eigentlich Unrecht haben). Ich nehme an, dass zu dieser Gruppe also auch die Gandhi-Kritiker gehören, die kein gutes Haar an ihm lassen. Schließlich haben sie es mit ihrer Abwertung auch leicht, denn es gibt „darüber“ nichts mehr von Gandhi selbst. Alles in dieser Richtung wurde sofort nach seinem Tod verbrannt. Ich denke, dass darunter auch Schriftstücke waren, in denen er mehr dazu erklärte, die jedoch nicht verstanden wurden – aufgrund der andersartigen Assoziationen. Das
Problem ist, dass die Menschen, die zu dieser Gruppe
gehören, sehr
oft vorgeben, sich für eine hohe Moral einzusetzen und
damit auch
dafür, dass vor der Ehe kein Sex sein soll. Doch wenn
sie von einem
Konzept a la Gandhi erfahren, dass dieses Ideal also
vermutlich nur
möglich ist, wenn junge Mädchen und auch „alte Männer“
Spaß
an der Moral haben - dann ist denen auf einmal genau
auch das Ideal
der „Reinheit“ egal. Hauptsache, keinen harmlosen Spaß
an der
Sexualität und schon gar nicht bei Männern im
Zusammenhang mit
jungen Mädchen - und selbst wenn dieser Spaß noch so
unschuldig und
motivierend für die Mädchen im Hinblick auf eine hohe
Ehemoral ist.
Natürlich, eine solche Haltung ist mehr als schäbig und kleinkariert. Doch mach´ was dagegen ... Eine
schöne passende Geschichte hierzu ist der kurze Roman
„Erinnerung an meine
traurigen Huren“ von Gabriel Garcia-Marquez: Ein alter
Casanova
wünscht sich von seiner Puffmutter, die einen kleinen
Laden hat mit
ein paar billigen Zimmern in der Etage über diesem
Laden, zu seinem
90. Geburtstag eine Jungfrau. In der Schnelle findet
sich „dafür“
nur eine 14-jährige, die wohl Spaß an der Karriere
einer
Prostituierten hätte (was auch immer sie sich unter
einer solchen
Karriere vorstellt) und auf ihren ersten Freier also
in einem der
armseligen Räumen nackt auf einem Bett liegend -
offensichtlich
schlafend - wartet . Doch dem alten Mann versagen, als
er dann den
Akt vorziehen will, alle Kräfte. Stattdessen liest er
also dem
schlafenden Mädchen aus einem Buch, das er gerade bei
sich hat,
etwas vor – natürlich bezahlt er das Mädchen auch noch
für seine
„Dienstleistung des Zuhörens“. Und so geht das viele
„Treffen“
lang, es ist einfach wunderbar, wie der alte Mann auf
seine alten
Tage noch die echte Liebe entdeckt und eine Art
Vater-Tochter-Gefühl entwickelt. Schade nur, dass er
nicht auch
die Idee hatte, dieses Mädchen noch weiter zu erziehen
und es zu
seiner (Adoptiv-)Tochter zu machen. Wie gesagt, mir geht
es darum, dass wir (wieder) dahin kommen, dass Sex
(oder eben das "Eindringen" in die Ehe gehört, weil
meine Kameraden hier so negativ geredet hatten, alles
andere ist für mich moralinsaure und fruchtlose
Romantik. Besonders negativ in dieser Richtung ist mir
die Kritik an diesem Buch von Elke Heidenreich
aufgefallen:
„Der Autor will uns suggerieren,
dass der
geile Alte Liebe empfindet. Liebe für ein
Mädchen, das sich aus
Angst vor seiner Vergewaltigung (ihre
Freundin ist bei einem
ähnlichen Geschäft innerhalb von nur zwei
Stunden verblutet) Nacht
für Nacht schlafend stellt. Dieser Roman ist
an Widerwärtigkeit
kaum zu überbieten und gehört in die Reihe
der Altherrenphantasien
von Nabokovs "Lolita" über Philip Roths "Das
sterbende Tier" und den grässlichen
"Brasilien"-Roman
des sonst so wunderbaren John Updike bis zu
Charles Simmons' "Das
Venus-Spiel", Martin Walsers "Der Augenblick
der Liebe"
oder Louis Begleys "Schiffbruch". Große alte
Männer der
Literatur, bewundernswerte
Geschichtenerzähler lassen im Alter
plötzlich noch mal - ja: die Sau raus und
beschreiben, wovon sie
heimlich unter der Bettdecke träumen. Immer
geht es dabei um
strammes junges Fleisch, und immer denkt man
beim Lesen: Großer
Gott, so genau hab' ich es doch gar nicht
wissen wollen. Hier wird
Liebe verwechselt mit Begierde, und die
Begierde zielt immer auf
Frischfleisch. Natürlich darf die Literatur
alles. Natürlich darf
García Márquez alles. Aber wir regen uns auf
über
Kinderpornographie und preisen gleichzeitig
diesen Roman, den die
Kritik mit Elogen wie "Eine virtuose Feier
der Liebe und somit
des Lebens" oder "Eine geheimnisvolle Poesie
liegt über
der Handlung" oder "Hohes Lied auf die
Enthaltsamkeit"
feiert, die Lüsternheit eines Greises mit
prächtigem "Eselsschwanz"
nach einem unterernährten vierzehnjährigen
Mädchen, das er mit
seinen Küssen vollsabbert, als große
Literatur. Ich halte das auch
dann, wenn man es als lateinamerikanisches
Machogehabe abtut, immer
noch für eine höchst verlogene
Angelegenheit." Ja, das ist offensichtlich das Problem meines Engagements: Wenn Menschen - und gerade auch junge - sich gegenseitig mit Geschlechtsverkehr als Sache missbrauchen, so ist das normal und nicht so schlimm. Wenn aber einer von ihnen aber dann im Alter doch einmal etwas "ganz Frisches" erleben will und dabei dann auch noch auf den Geschmack der echten Liebe kommt und dabei dann auch erkennt, dass dieses "den anderen als Sache missbrauchen" doch nicht sein Ding ist und es also unterlässt, dann ist das etwas Abscheuliches und Ekelhaftes. Klar, gegen eine solche Einstellung habe ich es schwer mit meinem Engagement. Resümee: Offensichtlich gibt es also zwei Gruppen von "weiblichen Wesen" im Zusammenhang mit der Nacktheit. Die eine Gruppe sind Mädchen und junge Frauen, die noch keinen "Verkehr" hatten oder die ihn auch praktiziert hatten, weil sie meinten, dass das zu einer "Offenheit" dazu gehört. Die haben offensichtlich keine Probleme, dass sie von Männern, auch alten, "nackt" gesehen werden, wichtig ist vor allem, dass nicht "mehr" ist (oder bei Frauen "mit Erfahrung", dass ein "Mehr" nicht gegen ihren ausdrücklichen Willen geschieht). Wichtig ist vor allem, dass es endlich einmal eine Gelegenheit gibt, dass sie keine Angst vor der eigenen Nacktheit haben müssen und dass sie ihr Weibsein nicht nur nicht zu verstecken brauchen, sondern dass sie es auch noch stolz zeigen können. Nötig dazu ist natürlich die Einsicht, was hohe Moral wirklich ist, die sie aus einer für sie seriösen Quelle haben, und dass sie also etwas anderes ist als Scham. Und dann sind da die Frauen, die alle möglichen Erfahrungen mit der Sexualität hinter sich hatten, durchaus auch nicht nur schlechte, und die sich überhaupt nicht mehr in den Wunsch von Mädchen, stolz auf ihr Weibsein sein und es auch zeigen zu können, hineinversetzen können. Ich denke, dass diese Frauen, doch es sind jetzt auch Männer, durch ihre Enge eine organische Entwicklung von Mädchen zum Frausein - durchaus auch eine mit hoher Moral - systematisch verhindern. Aber wird denn durch
"dieses Verfahren mit alten und auch oft hässlichen
alten Männern" nicht das Gefühl junger Mädchen und
Frauen für gesunde und attraktive junge Männer
verdorben? Oh, mitnichten, denn wir können uns darauf
verlassen, dass das Leben stärker ist! Und das ist nun
einmal auf gesunde und attraktive junge Männer
von Natur aus ausgerichtet. Nur eben: Jetzt wissen die
Mädchen eher, was sie wollen, und bekommen ein Gefühl
für Qualität und, wie gesagt, ihre Phantasie wird
zunächst einmal umgeleitet erst einmal auf etwas
Harmloses und Harmonisches. Ob Gandhis Gedanken nicht auch um die Ideale kreisten, die ich habe? Ich denke schon. Was fehlte, war doch nur ein alternatives Konzept! Gandhi hatte etwa die Auffassung, dass Männer sich nicht zurückhalten können, wenn sich „die Gelegenheit bietet“. Doch hatte er selbst nicht positiven Erfahrungen mit Mädchen, die mit ihm zusammen waren – auch noch nackt? Und was wäre, wenn es in dieser Richtung eine ganz andere Erziehung von Jungen und Mädchen von Kind an gäbe, dass Auslöser für das sexuelle Begehren nicht die Nacktheit ist, sondern die Liebe in einer festen Partnerschaft von Mann und Frau? (Anmerkung: Es gibt sogar im Februarheft 2015 der Zeitschrift GEO ein Experiment mit Tieren, dass der sexuelle Appetit nicht durch die Nacktheit kommt, sondern nur wenn es den Fetisch von Kleidungsstücken gibt. Das heißt doch, wir können etwas ändern, wenn wir nur wirklich wollen!) Wörterbuch von basisreligion und basisdrama) Computer-Übersetzung des Buchs SELF-CONFIDENCE AND FUN WITH A HIGH MORALITY ins Englische unter ! |