Mit Frankfurter Caritas-Kindergruppen in den Bayrischen Wald und ins Salzburger Land 1969 und 1970

 

Diesen Bericht schreibe ich erst im Jahr 2001 – es gibt eben Dinge, die gerade im Nachhinein immer mehr an Bedeutung gewinnen, dass ein Bericht nun irgendwann doch einmal fällig ist.

Während meines Theologiestudiums an der Hochschule der Jesuiten in Frankfurt arbeitete ich in meiner Freizeit an der Studenteninitiative einer Familienbetreuung der Caritas mit. Es gab zwar offizielle Sitzungen der Studenten, was alles gemacht wurde und werden sollte usw., doch die langweilten mich, ich fuhr lieber in eine Familie mit vielen Kindern in den zumindest damals „berühmten“ Hochhäusern im Norden Frankfurts („Nordweststadt“), machte mit den Kindern Hausaufgaben und unterhielt mich mit den Eltern über Gott und die Welt... Einmal wurde ich sogar vom Fernsehen gefilmt, wie ich einem der Mädchen irgendetwas Englisches erklärte, na ja, als ich hinterher im Fernsehen mich sah und mein Englisch hörte, gruselte mich meine Aussprache. Immerhin war jedoch wenigstens hoffentlich nicht falsch, was ich gesagt hatte.

Und im Sommer organisierte dann die Caritas, mit der wir Studenten zusammenarbeiteten, mit „meinen“ und anderen erholungsbedürftigen Kindern aus demselben Stadtteil und auch mit Kindern, die ansonsten von ihren Eltern angemeldet waren, eine dreiwöchige Fahrt in die  Jugendherberge von Lam im Bayrischen Wald. Natürlich machte ich auch mit.

Aufgeteilt waren die Kinder in Gruppen von etwa 10 Kindern, meine Gruppe war die der etwa 11 bis 12-jährigen Jungen, zwei Jungen der Gruppe gehörten zu der Familie, die ich von meinen Besuchen her schon kannte.

Meine Feuerprobe mit den Jungen bestand ich wohl, als sie am ersten Tag ihre Mittagsruhe nicht richtig wahrnahmen und so gegen die Tür des Zimmers „bumsten“, in der ich mit dem Betreuer der 13 bis 14-jährigen ruhen wollte, dass ich einfach etwas unternehmen musste. Schließlich brauchten wir Betreuer ja unsere Mittagsruhe – gab es doch in den Nächten immer so viel zu organisieren und zu besprechen... 

Da „meine“ Jungen mich bis auf zwei Brüder nicht kannten und ihre Gegenmaßnahmen nur sehr halbherzig waren, klappte die Strafexpedition, die ich mir ausgedacht hatte, auch: „Also“, meinte ich zu ihnen erzürnt, „wenn ihr die Mittagsruhe nicht braucht, dann könnt ihr einmal eure Fitness unter Beweis stellen – und so werden wir sofort – und ich zeigte auf einen Berg mit zwei Gipfeln in einiger Entfernung – auf den Osser steigen....“ Der Ausflug verlief dann vorzüglich, einige murrten zwar und weigerten sich zunächst, doch andere machten gleich mit, und so gingen wir einfach los – und irgendwann kamen die anderen dann auch nachgetrottet und schließlich wurde das so eine richtige schöne Wanderung.

In der Hütte „oben“ bestürmten mich dann „meine“ jungen Leute, dass ich „Fürsorgepflicht“ für sie hätte, dass ich ihnen also Verpflegung besorgen müsse, na ja, da hatten sie ja recht und wir hatten ja auch nichts dabei, und so stiftete ich jedem den Gegenwert eines belegten Brötchens, damit er sich genau das nehmen konnten, oder auch mehrere trockene Brötchen oder unter Hinzuzahlung „etwas Besseres“... Bedenken hatten meine Jungen, was der Herbergsvater sagen würde, weil wir nicht pünktlich zum Abendessen zurück sein würden und wir ja noch später essen müssten, schließlich hatten wir ja auch ihm gar nichts gesagt... Ach, das solle wohl meine Sorge sein, beschwichtigte ich sie und protzte mit meinem militärischen Dienstgrad  und „gab mich sehr stark“ – und siehe, unsere Leiterin erzählte mir nach unserer nun wirklich späten Rückkehr, dass ich genau der richtige Mann für den Herbergsvater sei, weil ich so etwas mit den Jungen gemacht hatte – und das Essen stand auch noch einsam auf dem Tisch...

Das Selbstgefühl meiner Jungen stieg natürlich gewaltig, als wir mit der gesamten Feriengruppe nach zwei Wochen noch einmal in einer Ganztagestour einen der Gipfel bestiegen, diesmal wohl vorbereitet und nach zweiwöchiger Eingewöhnungszeit – „wir“ hatten das gleich am Anfang an einem Nachmittag „so nebenbei“ gemacht – und dazu noch beide Gipfel!

Sonst ist mir nicht mehr viel in Erinnerung, außer vielleicht dass ich natürlich sonntags in die Kirche ging – und die Kinder (in meiner Erinnerung nur Mädchen), die da freiwillig mitkamen, hinterher „zum Frühschoppen“ vor der Dorfwirtschaft  (natürlich ohne vorherige Ankündigung!) einlud. Die machten das natürlich gerne mit – so etwas hatten die mit ihrem Vater zuhause nie, wenn es überhaupt einen gab. Ich erinnere mich noch, als eines der Mädchen am letzten Sonntag sagte, wie schön es doch wäre, wenn jetzt erst der Anfang der Fahrt wäre....

Überhaupt fiel uns Betreuern auf, dass sich die Mädchen auf der Fahrt sehr wohl fühlten: Bei einer der Wanderungen hatten einige Gruppen ein leeres Haus entdeckt: Die Mädchen machten sich gleich dran, die Zimmer ordentlich zu machen und Familie zu spielen, während die Jungen begannen, die Fensterscheiben einzuwerfen (was sie hinterher bezahlen mussten, weil es eben doch kein Abrisshaus war...).

Oder am Sonntag war ja Kirche, allerdings freiwillig. Und so kamen natürlich nur ein paar Mädchen mit - und die lud ich eben hinterher zu einer Limo an den Tischen vor dem Dorfgasthaus ein. Dabei erzählte mir eine (wohl 13), ach wenn die Ferien hier doch erst anfingen...

Ja und eines Tages ging ich mit meinen Jungen wieder einmal an den Bach, an dem wir am Tag zuvor einen Staudamm gebaut hatten. Ich kam aus irgendwelchen Gründen später an unseren Platz und da standen drei „meiner“ Jungen splitternackt da, um zu baden und warteten gespannt auf meine Reaktion, denn schließlich hatten ja auch sie mitbekommen, dass ich mich ansonsten nicht so „spießig“ gab. Um die Situation zu entschärfen, zog ich mich auch aus und tat so, als ob das das normalste von der Welt sei, was wir da machten. Und das war es ja auch, selbst wenn die anderen nicht mitmachten. Schließlich stellten sich die drei mutigen Jungen „in Pose“ und „provozierten“ mich geradezu, sie zu fotografieren – na, meinetwegen. Und da der Bachgrund so schön rostrot war und einer der Jungen auch rostrote Haare hatte, fotografierte auch ihn, wie er da zu schwimmen versuchte.

In der Jugendherberge erzählte ich abends davon meinem Zimmerkollegen, wie man eben so die Dinge erzählt, die man am Tag erlebt hat. Doch der wurde gleich völlig grundsätzlich und machte mir die Hölle heiß: Das sei völlig unakzeptabel, was ich da gemacht hätte, das könne mich Kopf und Kragen kosten selbst wenn ich ein reines Gewissen hätte, da seien schon ganz andere Sachen passiert usw. Ich war schließlich so in Panik, dass ich zu der Leiterin ging, einer absolut lebenspraktischen und integren treukatholischen Frau, ihr die Sache erzählte, ihr auch den Film und den Entwicklungsgutschein gab mit dem Hinweis, dass sie damit machen könnte, was sie wollte, und daß ich mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben wollte.

Irgendwie erfuhr ich dann einmal vom Elternabend in der Vorweihnachtszeit, zu dem ich nicht kommen konnte. Da seien dann auch meine Bilder gezeigt worden, die die Leiterin dann doch entwickeln lassen hatte – und die Eltern und alle hätten nur (befreiend) gelacht (wohl nicht über die Jungen, sondern eher über mich, weil  ich so eine Angst gehabt hätte...)

So beschloß ich bei mir, bei der nächsten Fahrt, mich nicht mehr so anzustellen und alles besser zu machen. Nicht zuletzt hatte mich ja auch einer der „ansonsten angemeldeten und eher bürgerlichen“ Jungen angesprochen, wie ich das mit der Nacktheit so akzeptieren könne, schließlich seien wir ja seit der Geschichte von Adam und Eva dazu verdammt, immer zumindest Badehosen tragen zu müssen. Ich hatte dem Jungen wohl eine recht dumme Antwort gegeben – na ja, da war offensichtlich Gesprächsbedarf und so wollte ich beim nächsten Mal das alles richtig stellen.

Und die nächste Fahrt kam dann auch im nächsten Sommer: Diesmal nach Schwarzach-St.Veit im Salzburger Land und zwar in ein für solche Ferienaufenthalte mit jungen Leuten eingerichtetes Haus. Die Gruppe war wieder von der Caritas Frankfurt und organisiert wurde alles von derselben Leiterin wie im vergangenen Jahr und auch viele der Kinder waren weitgehend dieselben wie im vergangenen Jahr.

Wieder hatte ich eine Jungengruppe, von der mich die meisten kannten, und recht bald kündigte ich ihnen vorsichtig an, dass man nach den guten Erfahrungen im vergangenen Jahr ja mal ganz offiziell – erst mal bei Dunkelheit – in dem nahen Bach gemeinsam „ohne“ baden könne – und ich dachte mir, dass das dann sicher auch der Einstieg für interessante Gespräche sein würde, auf die ich diesmal eher vorbereitet war. O.k., die Jungen waren einverstanden.

Doch am Nachmittag vor dem betreffenden Abend kamen dann auf einmal die kleinen Mädchen aus den anderen Gruppen an: „Herr P., Herr P, wir kommen mit, nackt baden, wir kommen mit...!“ Und wieder geriet ich in Panik – und blies diesmal alles gleich von vornherein ab...

Nicht nur jetzt im Jahr 2001, sondern schon recht bald, sollte ich bei mir allerdings sagen: Schade. Denn was die kleinen Mädchen wollten, war doch gar nicht böse, das war doch einfach Ausdruck ihrer Gesundheit, ihrer Lebendigkeit, ihrer Unbekümmertheit, ihrer Normalität, ihrer Unschuld. Sie hatten wohl vom Elternabend im Jahr davor, an dem ja auch zumindest einige ihnen dabei waren, mitbekommen, daß sich die Eltern amüsiert hatten, daß das mit der Nacktheit also offensichtlich nichts Böses war und daher hatten sie jetzt keine Probleme mit ihrem „unverhüllten“ Mädchensein mehr... 

Und ist das nicht auch vernünftig und auch gut so? Wissen wir nicht längst, daß die Scham – auch nach unserem Glauben – ein Verfallsprodukt nicht gelöster wirklicher Moral ist, Adam und Eva brauchten ja erst „hinterher“ ihre Feigenblätter? Und daß es noch nie funktioniert hat, aus Verfallsprodukten etwas Vernünftiges zu konstruieren, zumindest nicht ohne Gewalt (siehe Inquisition) oder ohne sonstigen Krampf? Kann diese ganze krampfige „Verhüllerei“ von der Natur überhaupt so vorgesehen sein, hätte sich die Natur nicht etwas einfallen lassen, wenn Verhüllerei wirklich für unser Wohlbefinden notwendig wäre? Fängt das Abdriften von unserer christlichen Moral der Einehe denn nicht immer „ganz anders“ - völlig unabhängig von dieser Verhüllerei - an, und zwar zumindest teilweise so, wie ich das etwa unter dem Stichwort Kindererziehung zitiert habe? Was wir den jungen Leuten im Hinblick auf Moral anerziehen, ist doch nur das, daß sie am Ende bei der Suche nach wirklicher Moral in eine ganz falsche Richtung schauen und blind werden, wie es wirklich „passiert“ und was wirkliche Moral ist? Und ist es nicht nur logisch, daß sie bei ihrer Suche nach Moral irgendwann einmal Freund und Feind gar nicht mehr unterscheiden können, daß sie „Feinde“ für Freunde halten und umgekehrt, und daß sie dann alle unsere Ratschläge auch gar nicht mehr hören wollen (und können)? 

Wäre es also vielleicht doch gar nicht so kompliziert, den jungen Menschen sogar eine vernünftige und haltbare (Sexual-)Moral auf ihren Lebensweg mitzugeben, wenn man sie nur nicht immer erst einmal auf den falschen Weg schickte? Sind sie am Ende nicht sogar sehr offen für wirkliche Moral, und ist das Problem eigentlich nur, daß wir ihnen immer nur Steine statt Brot geben, mit denen sie natürlich irgendwann nicht klar kommen? Und daß wir schlichtweg durch die Scheinmoral, die wir den jungen Menschen anerziehen, eine wirkliche „natürliche“ Moral, die gleichzeitig auch eine wirklich christliche wäre, nachhaltig blockieren? Ja, sogar „christlich“, wir wissen doch, daß „die damals in der Urkirche“ längst nicht diese Probleme damit hatten wie wir heute?

Warum sehen diese Problematik aber nicht andere genauso? Liegt das vielleicht daran, weil sie alle etwas aus ihrer eigenen Kindheit nicht aufgearbeitet oder gar irgendwo dieselben Leichen im Keller haben, wie wir das aus der Adam-und-Eva-Erzählung kennen? Oder ist es gar so, daß viele das Problem der Moral der jungen Menschen - bewusst oder unbewusst - gar nicht lösen wollen, weil sie so, wie es jetzt ist, viel mehr Vorteile haben – und sei es, daß sie sich nicht vor ihren jungen Leuten blamieren? Muß allerdings ich bei solchen Schweinereien den jungen Leuten gegenüber nun wirklich mitmachen, oder reicht es, wenn ich hier einfach passiv mit den Schultern zucke und mich herausrede, daß man nichts machen kann? Aber man kann doch etwas machen, so schwer ist das doch gar nicht, muß man nicht ganz einfach nur wollen, muß man nicht einfach nur das, was falsch ist, auch als falsch, und was nicht falsch ist, eben als nicht falsch hinstellen? Und wenn keiner sonst will, bin am Ende nicht hier ich angesprochen, ist hier nicht vielleicht gar meine „Aufgabe“, schließlich hätte ja eine Lösung dieser Aufgabe auch noch viele weitere Konsequenzen – und ich kann da eigentlich nur positive erkennen? Gibt Gott erfahrungsgemäß nicht dem, dem er eine Aufgabe gibt, auch immer die Talente dazu?

Jedenfalls: Wer hier erst einmal Probleme hatte, das war doch ich! Da vertrauen mit kleine Mädchen ganz wunderbar – und ich lehne ab und mache die übliche Heuchelei der Gesellschaft mit! Was hätte ich alles im Sinn einer vernünftigen Pädagogik machen können, wie hätte ich ihnen anhand ihrer völlig harmlosen "Erfahrungen“ den Unterschied von wirklicher Moral und von Scheinmoral erklären können, sie wären ja gewiß offen dafür gewesen, wie hätte ich ihnen erklären können, wann und mit wem sie so frei sein könnten, wie sie Menschen erkennen könnten, wie sich die zu ihnen verhielten, die ein reines Gewissen hätten, wie die anderen sich wohl verhielten! Wie hätte diese Erfahrung mit den entsprechenden Gesprächen befreiend und hilfreich für ihr ganzes Leben wirken können  – und nicht zuletzt: Ich wäre vermutlich jetzt erst recht „der Mann ihrer Eltern“ gewesen! Ich hätte ja nur eine der Betreuerinnen bitten müssen, einfach mitzukommen und als Zeuge dabei zu sein, damit auch alles seine Ordnung hatte... Doch ich war so blöd und so verklemmt gewesen, was hatte ich hier für eine ganz tolle Chance verpasst! (Siehe auch Sexualmoral und Kind und Sexualität.)

Doch andererseits: Was hätte ich gemacht, wenn wirklich etwas „nachgekommen“ wäre, wenn irgendwelche Eltern gar kein Verständnis gehabt und mich angezeigt hätten? Dann hätte ich auch Probleme bekommen, und ganz gehörige... Vermutlich war die Zeit damals auch noch nicht reif für so etwas und ich wäre auch überfordert gewesen! Beispielsweise hatte ich ja die Erfahrungen mit den Kindern aus dem Erstkommunionsunterricht noch gar nicht (siehe Wünsche an die Eltern) und auch meine kindlichen Erfahrungen (siehe unter Furcht) mußten erst einmal in ein System eingearbeitet werden ...

Und so bitte ich meine Leser jetzt, diese ganze Website basisreligion durchaus auch Aufarbeitung und als grundsätzliches Konzept und als Begründung (so wissenschaftlich wie möglich) zu werten, dass etwas Schriftliches da ist, falls noch einmal eine solche Situation kommen sollte wie die, von der ich hier beschrieben habe. Ich könnte dann kritischen Eltern und anderen Erwachsenen die Lektüre empfehlen – und schließlich hätten sie ja auch Anspruch auf eine solche schriftliche Ausarbeitung, denn es gibt ja „in diesem Bereich“ viel Ambivalenz und also vieles unter der Sonne, was nun wirklich nicht in Ordnung ist. Doch das hier wäre in Ordnung gewesen – und ich finde, daher kann man nicht nur davon berichten, ja da muß man sogar davon berichten!

Die Bilder bekam ich übrigens zurück, ich weiß nicht mehr, wo sie sind. Sollte ich sie finden, werde ich zumindest das von dem Jungen im Wasser hier bringen!

Ach ja: Kontakt habe ich zu der Caritas in Frankfurt keinen mehr – das ist ja auch alles lange. Einmal hatte mich die damalige Leiterin ja noch angeschrieben, ob ich nicht eine Ferienfreizeit mal mit behinderten Kindern machen wollte, doch da war ich schon weit weg und in Amt und Würden als Religionslehrer und wollte schließlich in den Ferien mal nach Afrika oder sonst wohin fahren... (Das von wegen „keinen Kontakt“ stimmt seit dem 3.3.2001 nicht mehr, ich suchte die Leiterin im Telefonbuch, fand sie und rief sie auf gut Glück an, um sie auf diesen Bericht hinzuweisen, und sie wusste sofort, wer ich war! Und sie erzählte mir auch von den Kindern, einer der Jungen war bedeutender Fußballer geworden, Ralf Falkenmeier...).

Anmerkung: Die bekannte Kinderpsychologin Alice Miller vertritt die Theorie, daß alle Kinder zunächst einmal „gut“ sind und daß jede „Erziehung“ im Grunde schädlich sei, weil durch sie Kinder zu etwas „gezogen“ würden, was ihrer „guten Natur“ widerspräche. Statt einer Erziehung empfiehlt sie eine „Begleitung“. - So wie ich sehe,  geht es in diesem „Reisebericht“ hier genau um dieses Problem: Üblicherweise wird in jeder Erziehung Kindern eine Moral „aufgepropft“, die sie zumindest bei näherem Hinsehen gar nicht wollen und die sie doch nur von der wirklichen Moral weg-„zieht“. Bei einer „Begleitung“ dagegen akzeptieren die „Erzieher“ zunächst einmal, was die Kinder wollen und geben ihnen jedoch „aus ihrem Erfahrungsschatz“ Empfehlungen, wo sie auf Fallgruben usw. „aufpassen“ müssen.

(Website basisreligion mit basislexikon, basisdrama, basisgesprächen, basisreisen)