U.S.A. zu Weihnachten 1996 und zum Jahreswechsel

 

Da hatte ich doch noch einen von zwei Vouchers (Gutscheine) à $ 400,- bei United Airlines, weil sie mich im Sommer 1995 wegen Überfüllung des gebuchten Flugzeugs erst in Peru hatten sitzen lassen, und diesen Gutschein mußte ich doch irgendwann einmal aufbrauchen. Was lag da näher, als daß ich meine chinesische Freundin Xiao Fang (die, die mit ihrem Mann mit in Spanien war und die zur Zeit in Amerika <evangelische> Theologie studiert) besuchte, zumal sie mir einen solchen Besuch schon seit längerem vorgeschlagen hatte? Es gab da viele Aspekte einer solchen Reise, die mich reizten.

Xiao Fang wohnt in Jackson in Michigan zwischen Detroit und Chicago in einem evangelischen Pfarrhaus und ich würde auch dort während meiner Ferien wohnen können. Greg (40), der Vater, ist Pastor bei der Northeast Missionary Church, hat Frau (Donna) und sechs Kinder von 15 bis 3, alle mit richtig  biblischen Namen: Daniel, Josaiah, Hannah, Abigail, Rebecca, Ethon. Xiao Fang arbeitet ihr Quartier sozusagen ab, indem sie wöchentlich etwa vier bis fünf Stunden Kirche und Gemeindezentrum putzt, was alles etwa 10 Meilen (= 16,1 km) entfernt ist. Daneben arbeitet sie noch an zwei Abenden in einem chinesischen Restaurant, wo sie jeweils zwischen 40 und 50 $ Trinkgeld erhält, von dem sie dann alle sonstigen Kosten bestreitet.

Ich flog hier am Sonnabend vor Weihnachten ab und flog von dort am Sonntag vor dem Dreikönigstag zurück, so konnte ich die Ferien von Anfang bis Ende ausnutzen, den Flug hatte ich schon vor den Sommerferien arrangiert, denn um die Weihnachtszeit pflegt immer alles ausgebucht zu sein.

Der Abflughafen war Brüssel, das ist für mich günstig nicht nur wegen der Nähe zu Blatzheim, sondern auch wegen der einfachen "umsonstenen" Parkmöglichkeiten nicht weit vom Flughafen. Vorsichtshalber hatte ich eines meiner Klappräder mitgenommen, doch das hätte ich eigentlich nicht gebraucht, denn Xiaos Wagen, den ich ja mitfinanziert hatte, stand mir eigentlich immer zu Verfügung, und ein Rad zur Bewegung hätte ich auch von einem der Jungen haben können. Doch ich wußte ja nicht, was alles so los war, und genug Freigepäck hatte ich ja (60 kg). Vermutlich weiß ich jetzt auch, wie ich mein Freigepäck in Zukunft sinnvoller ausnutze!

Ja, das Leben in so einer großen Familie und dann noch die vielen Gespräche mit einem evangelischen Pfarrer, das war alles schon etwas einigermaßen Neues für mich. Da ich vor der Fahrt nicht wußte, wie alt die Kinder sind usw., hatte ich mich auch nicht auf Geschenke eingestellt (eine wichtige Sache, wie ich später feststellen würde), sondern Greg einige Travellerschecks in die Hand gedrückt, damit er und Donna besorgten, was sie für sinnvoll hielten. Schließlich war ich ja Gast und wollte mich etwas revanchieren. Doch das war vielleicht ein Fehler von mir, denn ich habe damit doch nur eine Geschenkeschlacht mit oft sehr überflüssigem Zeug unterstützt, die so gar nicht nach meinem Geschmack war. Ich hätte mich wohl besser mit Xiao Fang beraten oder gar auf eigene Faust etwas besorgen sollen, womit dann alle Kinder nach meinen Vorstellungen hätten vielleicht sogar zusammen spielen können. Schließlich hat auch Xiao Fang bei ihrem Geschenk (einem Teleskop) pädagogisch gedacht, was meines und ihres Erachtens den Gastgebern ziemlich abging. Doch man muß ja erst einmal seine Erfahrungen machen.

Ja, das Leben in so einem amerikanischen Haus mit vielen Leuten ist schon eine rechte Umstellung für einen Single wie mich! Die erste Nacht war ein ziemlicher Alptraum, pausenlos rauschte irgend etwas neben oder in meinem Zimmer, dem Heim-Büro von Greg. Immerhin hörte auf meine Bitte an dem "Morgen danach" die nächtliche Spülerei in der Toilette auf. Man darf bei der amerikanischen Spülerei nicht an unsere deutsche Sparschaltung denken, erstens sind dort die Kästen riesig und brauchen daher lange, bis sie wieder gefüllt sind, dann gibt es keine Spartaste, und dann funktioniert bisweilen die Uralttechnik, wie ich sie auch aus China kenne und dort repariert habe, so schlecht, daß der Kasten die ganze weitere Nacht gluckert. Es ist zwar alles aus Porzellan und nicht aus Plastik wie bei uns und sieht auch sehr schön aus, doch unseres ist mir lieber - da pflichtete mir auch Greg bei. - Und schließlich haben die auch eine andere Heizung wie bei uns mit unserer absoluten Warmwassermethode: Dort wird immer warme Luft in die Zimmer geblasen, was natürlich auch mit Geräuschen verbunden ist, nicht zuletzt hört man ja immer den Ventilator durch die Rohre. Auch das bekam ich in den Griff, indem ich die Öffnung am Boden mit den Sesselkissen zustopfte und den Sessel davor rückte. Ich brauche doch nachts sowieso keine Heizung. Ansonsten war das Haus eigentlich gar nicht so hellhörig, obwohl völlig aus Holz, eindrucksvoll etwa die von unten sichtbare Deckenkonstruktion des Kellers, der ein einziger riesiger Raum ist. Und so störten auch die Kinder überhaupt nicht - irgendwie waren die zumindest nachts völlig ruhig.

Da ich am Samstagabend ankam, ging ich am Sonntag erst einmal mit der ganzen Familie in die Kirche des Vaters. Vor dem eigentlichen Gottesdienst um 11 Uhr gab es eine Art Christenlehre per Videofilm über das heilige Land und neuere Ausgrabungen, bei der vor allem ältere Leute anwesend waren. Ja, es ist eben alles sehr biblisch bezogen, wobei die Wahrheit der Bibel als unumstößlich angesehen wird. Das war dann auch die Basis auf der Seite von Greg bei den Gesprächen mit mir, auf die wir ja schon von Xiao Fang aufeinander vorbereitet waren. Das "amerikanische Konzept", wie ich es empfand, ist halt, die Geschichten der Bibel als "wahr" nachzuweisen und von dort aus dann zwingende Regeln für unser Leben abzuleiten. Jegliches Zweifeln an der Bibel, natürlich auch die von mir längst akzeptierte Unterscheidung von "historischem Jesus" und dem "Christus des Glaubens" gelten daher natürlich als absolut ketzerisch. Ja, ich mußte da sogar als katholischer Religionslehrer geradezu vor allem deutsche evangelische Theologen gegen einen amerikanischen evangelischen Pastor verteidigen... Greg schenkte mir dann auch zu Weihnachten zwei Bücher "Evidence I und II" des Verfassers Josh McDowell, der seinen Background voll vertrat. Greg konnte nicht zunächst überhaupt nicht verstehen, wie ich auf der einen Seite ein absolut konservatives ethisches Konzept habe, auf der anderen Seite jedoch einer "liberalen" Theologie anhinge, wie er es versteht. Ich versuchte, ihm darzulegen, daß einerseits das konservative ethische Konzept vor dem Hintergrund der "konservativen" Theologie eben in der Praxis doch nicht funktioniert und noch nie funktioniert hatte, und daß der Begriff "liberale Theologie" auch nicht sinnvoll sei, wenn es schließlich um das ging, was nun einmal "wirklich" gewesen war. Immerhin waren wir uns irgendwie einig, daß schließlich nur das Funktionieren einer Ethik in der Praxis der Beweis sei, daß der Glauben im Sinne Jesus ist, und daß ich auch durchaus die Anweisung Jesu zu beherzigen versuchte, wenn ich davon ausging, daß "neuer Wein in alten Schläuchen" nicht ginge. Schließlich legte ich auch dar, daß ich immer wieder den Eindruck habe, daß man in Amerika weitgehend Rahmen und Bild verwechsle, vieles in der Bibel sei im Grund unwichtiger und zeitbedingter Rahmen, den man gut und gern durch einen neuen zeitgenössischen Rahmen ersetzen könne, Hauptsache, von dem Bild darin werde nicht abgelenkt und es komme wieder wirklich zur Geltung. Ein Beispiel dafür ist für mich immer wieder die Adam-und-Eva-Geschichte, aus der immer wieder (auch und gerade in Amerika) eine Geschichte über die ersten Menschen gemacht wird (die völlig überflüssigerweise immer wieder aufgewärmt wird und daher immer noch in den Köpfen herumspukt), wo es doch darin um die Harmonie und das Gefährtesein von Mann und Frau und die Zerstörung von alledem geht.

Ich konnte Greg dann auch ein Heftchen aus der katholischen Kirche "Königin der Wundertätigen Medaille" (tatsächlich!) mit dem Titel "Face a Teen's Pregnancy Together" (also etwa "Was machen wir, wenn unsere Tochter schwanger ist") unter die Nase halten und ihn fragen, was er in dieser Situation als Vater machen würde (meine Leser wissen, daß es mir nicht um die Lösung mit empfängnisverhütenden Mitteln geht, sondern daß ich tatsächlich eine ethische Lösung mit einem guten Lebenskonzept und brauchbaren Strategien für möglich halte). Immerhin ist da eben ein Vorteil, wenn jemand Pfarrer und Vater zugleich ist, ihm stellt sich ganz anders die Frage, wie das, was er da seinen Gläubigen erzählt, in der Wirklichkeit funktioniert ("an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen"), als einem kinderlosen Menschen... Auch konnte ich ihn auf den Eindruck einer Schülerin hinweisen, die ein Jahr lang zum Austausch in Amerika war: In der Schule seien ihre Klassenkameraden und -kameradinnen alle engagierte Nichtraucher, Nichttrinker und sexuelle Moralisten gewesen, doch abends auf den Partys hätten sie alle ihre Grundsätze so völlig über den Haufen geworfen, so daß selbst sie verblüfft gewesen sei. Beispielsweise hätte sie es selbst hier in Deutschland nun so doch nicht erlebt, wie sich ein Junge und ein Mädchen, die sich gar nicht kannten, einander vorstellten und daraufhin sofort "zum Techtelmechtel" (in meinen Worten) abzogen.

Na ja, unsere Gespräche waren eben nicht nur "Smalltalk" und ich glaube, wir haben beide empfunden, daß das gut so war. Auch meine chinesische Freundin unterstützte mich, wenn wir allein waren, bei meinen Positionen, zumal es für sie bisweilen schwer erträglich wurde, wenn für jedes und alles Jesus herhalten mußte.

Im Gespräch mit Xiao Fang wurde mir dann auch deutlich, in welchen Schwierigkeiten Greg als Pastor steckt, der in seiner Forschung und Lehre längst nicht so frei ist wie ich, der ich ja mein Gehalt sozusagen ohne Rücksicht auf das, was ich lehre, bekomme und daher nicht auf kurzfristige Wirkung angewiesen bin.  Er ist schließlich von seiner Kirchengemeinde angestellt, und wenn er nicht das predigt, was seine Leute hören wollen, dann steht er über Nacht mit Frau und sechs Kindern auf der Straße. Ja, also kann er irgendwie nur predigen, was die Leute hören wollen, weil die Leute eben nur den nehmen, der predigt, was sie hören wollen. Im Grunde für einen Theologen eine unerträgliche Situation, doch so ist es eben. Was habe ich es da gut!

Dazu kommt dann noch, daß er auf seine Frau Rücksicht nehmen muß. So hatte ihm, wie mir Xiao Fang erzählte, eine Hochschule eine Art Professorentätigkeit in einem Land der Dritten Welt angeboten, die er gerne angenommen hätte. Doch er konnte nicht, weil seine Frau nicht wollte...  

Und was haben wir sonst gemacht? Vor allem haben wir die "Art-Galleries" im Umkreis von vier Stunden Autofahrt abgeklappert, entweder zu zweit (Greg und ich: Ann Arbor), zu dritt (dazu noch Xiao Fang: Chicago), zu fünft (dazu noch die Söhne Daniel und Joshaiah: Toledo und Cleveland) oder ich allein (Detroit). Also ich muß sagen, daß das auch ein schönes Ziel war, interessant, was es da alles an "Beutekunst" in Amerika gibt, mir fielen vor allem viele El Grecos auf. Inzwischen mag ja auch vieles eigens für Amerika mehrfach gemalt werden, so habe ich die zartlilanen "Wasserlilien" von Manet mindestens in zwei Museen gesehen. In manchen Museen gibt es auch schöne Sammlungen von Skulpturen aus Indien oder Vasen aus Griechenland. In Toledo war eine eindrucksvolle Ausstellung über die Bronzegießkunst der Antike mit Schilderung der Verfahrenstechnik und Beispielen aus aller Welt. Dort gab es auch den einzig erhaltenen Prunksilberhelm aus der römischen Antike.

Das Museum in Cleveland - in schöner Lage in einem Park und auch wie woanders ein schönes Gebäude - habe ich leider nur im Schnellverfahren gesehen, weil ich in der Zeit, in der die anderen dort waren, zu den Amish-People gefahren bin, die etwa 1 1/2 Stunden südlich von Cleveland in Nord-Ohio leben. Schließlich habe ich ja seit meinen Reisen nach Bolivien eine gewisse Beziehung zu diesen mit den Mennoniten verwandten Wiedertäufern und wollte eben einmal sehen, wie das dort so geht. Der Hauptort heißt "Berlin", leider hatte ich mich in der Zeit verkalkuliert und bin nicht gleich dorthin gefahren, doch auch so habe ich einen Eindruck bekommen. Zuerst war ich einmal in Sugar Creek in einem Laden mit Kinderholzspielzeug. Die ältere Besitzerin (?) mit Häubchen sprach ich auf deutsch an und die Verständigung hat auch damit funktioniert, selbst wenn der offensichtlich schwäbische Dialekt nicht ganz leicht zu verstehen war. Und viele Worte sind auch anders, etwa verstand sie nicht den Begriff "Kernland" (der Mennoniten) aus meinem Reiseführer, auch merkte ich mehrfach, daß sie statt des Begriffs "viele" immer von "einem Lot" reden, also den englischen Begriff brauchen. Höchst erfreut über meinen Besuch waren auch die beiden Handwerker in einer Werkstatt, die die typischen von einem Pferd gezogenen Buggy-Wagen bauten. Die englischen Schilder draußen, daß die Werkstatt nicht ein Museum sei oder so ähnlich, hatte ich ignoriert und fing gleich an, mich auf deutsch vorzustellen. Und ich wurde dann auch per Du angeredet "Bischt verhirot" oder "Was orbeitst" oder so ähnlich. Ich erfuhr dann noch, daß so ein Buggy-Wagen 23 Hunderter kostete (also um die 3680 DM), solide Einzelanfertigung mit Handwerksarbeit hat eben auch bei den Mennoniten ihren Preis.

In einem mennonitischen Informationszentrum bei Berlin erfuhr ich dann mehr über die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Wiedertäufergruppierungen. Die strengsten in Amerika sind also die Amischen, und sie sprechen auch noch deutsch und halten vor allem auch noch ihren Gottesdienst in deutsch und lehnen elektrischen Strom und Autos ab, wie ich das auch von den Mennoniten in Bolivien kenne. Doch sie haben die Wahl, sich vor der Taufe (mit etwa zwanzig Jahren) zu entscheiden, ob sie nicht doch (eben amerikanische) Mennoniten werden wollen, die die englische Sprache (auch im Gottesdienst) sprechen und auch sonst die Segnungen des technischen Fortschritts übernommen haben, soweit mit dem Glauben ihrer Meinung nach vereinbar. Daneben gibt es dann noch die Hutterer (über die ich einen interessanten dtv-Reisebericht von Michael Holzach las), die sozusagen einen biblischen Kommunismus praktizieren, der mir - wenn es schon sein muß - am konsequentesten erscheint. Allen Gruppierungen in Nordamerika scheint übrigens gemeinsam zu sein, daß sie an ihren Traktoren die Gummibereifung lassen und nicht durch Eisenräder mit Schaufeln ersetzten, schließlich benutzen sie mit ihren Landmaschinen auch die öffentlichen Straßen - und die amerikanischen Straßenbehörden haben gewiß etwas dagegen, wenn ihre Straßen aus religiösen Gründen ruiniert würden. 

Vielleicht war es auch ganz gut so, daß ich keine Zeit bei den Mennoniten hatte, denn sicher wäre ich auf meinen Beruf angesprochen worden und dann hätte ich natürlich geantwortet und wäre schon überhaupt nicht verstanden worden. Ich weiß das ja schon so langsam. Und meine evangelischer Pastor-Freund ist ja schließlich schon irgendwie auf mein Denken vorbereitet, während für diese Leute hier alles komplett neu sein dürfte.

Einige kleine Probleme gab es mit unserer Hotelbenutzung, als wir zu fünft unterwegs waren. Wir hatten uns vorher über das "that" unterhalten, daß wir also nur ein Zimmer nähmen. Schließlich würde ich ja auch alles bezahlen, weil ich derjenige war, der die Unternehmungen veranlaßte. Daß ich aber dann gleich trotz der günstigen Preise (selbst in dem Hotel in Cleveland mit Swimmingpool und Frühstück für das Zimmer jetzt im Winter nur DM 100,-) gleich mehrere Zimmer zahlen müßte, sah ich nun doch nicht ein. Das Problem war dann eher das "how" und so kam es zu erheblichen Mißstimmigkeiten, weil ich war ich durch eine längere Unterhaltung (zwar flüstern, aber dennoch) aus dem ersten Schlaf geweckt wurde und deswegen sehr sauer war. Und schließlich ist es ja auch nach unliebsamen Erfahrungen ein Grund für die gemeinsame Zimmerbenutzung, daß ich kontrollieren kann, daß auch wirklich Ruhe ist, damit die Mitreisenden am nächsten Tag fit sind und nicht bei den besten Sachen gelangweilt herumhängen, was dann den Reiseerfolg überhaupt infrage stellt. Und so war es diesmal auch tatsächlich, die beiden Jungen hatten von dem Museum in Cleveland gar nichts. Schade war dann auch, daß wir nicht annähernd zu dem gemeinsamen improvisierten Frühstück kamen, das ich auf meinen Fahrten immer so schön finde. Für manche muß es eben ein Kaffee bei MacDonalds sein. Na, beim nächsten Mal rede ich auch über das "how". 

Und was ist sonst noch zu berichten? Beeindruckt hat mich bei Greg eine neuartige kohlenmonoxydfreie Gasheiztechnik: Die Öfen - auch offene Kamine - können unmittelbar in Verbindung mit der Raumluft ohne jeglichen Kamin geheizt werden, auch zeigte er mir, wie er seinen Kamin angeschlossen habe. Also mich hat das so beeindruckt, daß ich mir gleich einen Ofen für meinen Mieter im Keller mitgebracht habe, wäre er doch schon angeschlossen!

Und dann habe ich auch den Aldi-Laden in Jackson erforscht. Von meinem "Cousin" in Albany erfahre ich ja immer, mit welchen Schwierigkeiten Aldi in Amerika zu kämpfen hat. Ja, das ist wirklich neu, wie die das dort anfangen, daß die Artikel nicht einzeln ausgezeichnet sind, daß man für die Einkaufswagen einen Pfand einwerfen muß (25 C), daß einem die Sachen nicht eingepackt und vielleicht sogar nach Hause geschickt werden. Doch die Preise sind wirklich konkurrenzlos günstig, so sah ich im ersten Laden, in dem ich war, die Grapefruits für über 80 C, dann bei Meijers (einem günstigen Supermarkt, wo auch meine Gastgeber kaufen) für "fünf Stück für 2 $) und dann bei Aldi für 19 C pro Stück. Auch die Butter (99 C pro engl. Pfund) war etwa halb so teuer wie woanders. Und auch sonst scheint Aldi den Amerikanern beweisen wollen, was die Dinge "wirklich" kosten, ich sah Leute, die bei irgendwelchen Sachen über die Preise "stöhnten" und einpackten. (Bei unverderblichen Papiersachen mag sich das ja vielleicht rentieren, ob sich das jedoch auch bei dem Weichkäse rentiert, an dem die gerade waren...). Ob Aldi jedoch das Kaufverhalten der Amerikaner verändern kann, na bei uns hat es ja auch funktioniert.

Mein Gepäck (auch noch amerikanischer Briefkasten und noch Picknickzeltdach, das ich im vergangenen Sommer gebraucht hätte) mußte ich jedenfalls am Flugplatz noch umpacken, denn es werden ohne saftigen Aufpreis nur zwei 70-Pfd-Gepäckstücke akzeptiert, und eins wog zunächst um die 95 Pfd. Nach dem Umpacken wog dann ein Stück 69 Pfd. und das andere 59,5 Pfd. und so hat dann auch das geklappt. Wie der Kontakt sich mit meinen neuen Freunden weiter entwickelt, wird sich zeigen. Von den Kindern würde mich Rebecca (9) besuchen, "wenn Dad and Mam es erlauben", auch Xiao Fang würde wieder mit mir in meinem Stil nach Spanien fahren. Eigentlich eine aparte Idee, mit den beiden als Zigeuner durch Spanien zu zockeln, wer weiß, wer sonst noch mitkäme...

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